Meer verschluckt ihre Insel: Ganze Gemeinde flüchtet aufs Festland!

Panama - Land unter in der Karibik! Rund 1200 Mitglieder einer indigenen Gemeinschaft in Panama, deren Heimatinsel durch den steigenden Meeresspiegel bedroht ist, müssen aufs Festland umziehen. Dafür sponserte der Staat gleich ein ganzes Dorf.

Weil ihre Häuser regelmäßig überschwemmt werden, müssen über 1000 Menschen ihre Heimatinsel verlassen.
Weil ihre Häuser regelmäßig überschwemmt werden, müssen über 1000 Menschen ihre Heimatinsel verlassen.  © Luis Acosta/AFP

Die Bewohner der Insel Carti Sugtupu, einem Stück Land so groß wie fünf Fußballfelder, sind nach ihrem baldigen Umzug die ersten Menschen in Panama, die durch den Klimawandel vertrieben wurden.

Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete, tauschen die Indigenen ihre alte Heimat, die langsam vom Wasser verschluckt wird, gegen eine neu erbaute Siedlung an der karibischen Küste des Landes.

"Ich bin begeistert. Die Häuser sind wunderschön. Sie sind klein, aber sehr komfortabel" sagte die 57-jährige Vidalma Yanez der AFP vor ihrem neuen Zuhause. 12,2 Millionen Dollar spendierte der Staat, um die neue Siedlung zu bauen.

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Jedes Haus ist etwa 40 Quadratmeter groß und besteht aus zwei Schlafzimmern, einem Wohn- und Esszimmer, einer Küche, einem Badezimmer und einer Waschküche.

Besonders der Wasser- und Stromanschluss ist für die Menschen eine Neuheit. Auf ihrer Heimatinsel fehlte es nicht nur an sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen, auch zuverlässige Elektrizität war eine Seltenheit.

Ihren Lebensunterhalt verdienten die Bewohner mit dem Fischfang, dem Anbau von stärkehaltigen Feldfrüchten wie Maniok und Kochbananen, der traditionellen Textilproduktion und etwas Tourismus.

Viele Hütten auf der Insel stehen bereits auf Stelzen. Doch das Wasser kommt immer näher.
Viele Hütten auf der Insel stehen bereits auf Stelzen. Doch das Wasser kommt immer näher.  © Luis Acosta/AFP
Es fehlt nicht mehr viel, bis die Insel im Meer versinkt. Höchste Zeit für die Bewohner, auf das Festland zu flüchten.
Es fehlt nicht mehr viel, bis die Insel im Meer versinkt. Höchste Zeit für die Bewohner, auf das Festland zu flüchten.  © Luis Acosta/AFP
In diese neu gebaute Siedlung dürfen die rund 1200 Indigenen einziehen.
In diese neu gebaute Siedlung dürfen die rund 1200 Indigenen einziehen.  © Luis Acosta/AFP

Vorfreude auf große Umsiedlung: "Ich kann hier mein Leben verändern"

Die ersten Schlüssel zu den nigelnagelneuen Häusern wurden bereits übergeben. Zur großen Freude der Bewohner.
Die ersten Schlüssel zu den nigelnagelneuen Häusern wurden bereits übergeben. Zur großen Freude der Bewohner.  © Luis Acosta/AFP

Kommende Woche soll es so weit sein. Mit Sack und Pack steigen Vidalma und die anderen (ehemaligen) Inselbewohner dann ins Boot und siedeln auf das rund 15 Minuten Bootsfahrt entfernte Gebiet auf dem Festland um.

Den ersten Haustürschlüssel überreichte Panamas Präsident Laurentino Cortizo (71) bereits am Mittwoch und sagte: "Die Klimakrise, die die Welt erlebt, hat uns hier in Panama gezwungen, die Bevölkerung von der Insel in diese städtische Entwicklung von etwa 300 Häusern umzusiedeln."

Die 26-jährige Marialis Lopez, die mit ihren drei Kindern und zwei Brüdern umziehen wird, kann es kaum erwarten kann, ihre Möbel zu bringen und "Blumen zu pflanzen."

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Sie sagte der AFP: "Ich kann hier mein Leben verändern, es ist besser als dort auf der überfüllten Insel."

Obwohl viele traurig sind, dass sie ihre Heimat verlassen müssen, freuen sie sich auch auf die neue Chance auf dem Festland.
Obwohl viele traurig sind, dass sie ihre Heimat verlassen müssen, freuen sie sich auch auf die neue Chance auf dem Festland.  © Martin Bernetti/AFP

Die Insel Carti Sugtupu gehört zu insgesamt 49 bewohnten Inseln in der Gegend - alle zwischen 50 Zentimetern und einem Meter über dem Meeresspiegel.

Titelfoto: Montage: Luis Acosta/AFP (2)

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