Deshalb wirkt sich der Klimawandel unterschiedlich auf Pflanzen aus
Halle (Saale) - Das Wachstum von Pflanzen wird nicht in allen Lebensräumen gleichermaßen durch den Klimawandel beeinflusst.
In Wäldern nimmt die Pflanzenhöhe mit zunehmender Temperatur ab, während die Blattfläche in Feuchtgebieten größer wird und in Heidelandschaften die Wurzeln kürzer werden, wie Forscherinnen und Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg herausfanden.
Für ihre Untersuchung stellten sie mehr als 300.000 Vegetationsaufnahmen aus ganz Europa zusammen.
Anschließend verglichen sie die Wuchshöhe, Blattfläche, Wurzellänge und Samenmasse der einzelnen Pflanzen unterschiedlicher Habitate miteinander.
Ihre Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Nature Communications" veröffentlicht.
Vor allem die Veränderungen der Temperatur sowie der Niederschlagsmenge standen demnach im Fokus des Forscherteams.
"Im Süden wird das Wachstum aufgrund höherer Lichtintensität und längerer Vegetationsperioden allgemein begünstigt, die geringere Wasserverfügbarkeit kann in bestimmten Habitaten aber zum gegenteiligen Effekt führen", erklärte Forschungsleiter Helge Bruelheide.
Auf Feuchtgebiete wirkten sich geringe Niederschlagsmengen hingegen kaum aus.
Um sich auf die veränderten Klimabedingungen vorzubereiten, müssten die einzelnen Lebensräume sehr genau betrachtet werden.
Titelfoto: Uli Deck/dpa