Schleim-Alarm! Vermiest neue Qualle das Baden an der Ostsee?
Kiel - Quallen im Meer gehören ja irgendwie dazu, auch wenn die Glibbertiere nerven und auch richtig schmerzhaft sein können. Nun macht sich in der Ostsee eine neue Art breit.
Vermutlich kam die Meerwalnuss vor etwa zehn Jahren mit einem Frachtschiff an.
Die Qualle lebte ursprünglich an der amerikanischen Atlantikküste. Doch auch in Nord- und Ostsee fühlt sie sich wohl und vermehrt sich dort seit Jahren fleißig.
Das Tier wird normalerweise bis fünf Zentimeter groß, kann aber auch zehn Zentimeter erreichen, berichtete der MDR. Für den Menschen ist es nicht gefährlich, da es keine Nesseln hat.
Denn die Meerwalnuss sieht zwar aus wie eine Qualle, doch Wissenschaftler ordnen sie als ganz anderen Tierstamm ein. Sie zählt zu den Rippenquallen, da sie über Muskelgewebe und Rippen-Plättchen verfügt.
Problematisch ist die hohe Vermehrungsrate sowie der große Hunger der Meerwalnuss, berichtet die Welt. In der Ostsee hat sie keine natürlichen Feinde. Nur die von Schwimmern gefürchtete Feuerqualle frisst auch mal eine Meerwalnuss.
Dieses Jahr tritt die Qualle früher als sonst auf. Vermutlich liegt das an den hohen Wassertemperaturen. Für Urlauber kann das unangenehm werden.
"Zu Hochzeiten produzieren die Tiere so viele Eier und Schleim, dass das Wasser dickflüssig wird. Bisher gab es dieses Phänomen nur im Herbst", berichtet der MDR.
Mitten in der Badesaison! Urlauber müssen mit schleimigem Wasser statt Badevergnügen rechnen. Dabei verunsichert viele Menschen bereits das Auftreten von Bakterien im Wasser, die das Baden für Risikogruppen gefährlich machen (TAG24 berichtete).
Eine Entschädigung für schleimiges Wasser bietet die Meerwalnuss aber für alle, die auch abends oder nachts am Strand sind. Die Rippenqualle kann im Dunkeln leuchten. Dann erstrahlen acht blau-grüne Linien auf dem Tier.
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