Stephanies Mörder war schon wegen Sexualdelikten an Kindern vorbestraft
Jena - 26 Jahre nach dem schrecklichen Mord an Stephanie D. Aus Weimar kommen neue Details ans Licht. Ihr Mörder wurde am Sonntag festgenommen.
Am 24. August 1991 verschwand die damals 10-Jährige nach einem Ausflug mit einer Freundin in Weimar. Damals wurde sie von einem Unbekanntem angesprochen. Er bot ihr 50 D-Mark damit sie ihm Schloss Belvedere zeige. Zwei Tage später wurde sie tot unter der Teufelstalbrücke an der A4 aufgefunden. 26 Jahre war unklar, was in diesen zwei Tagen passiert ist. Mittlerweile herrscht Gewissheit.
Hans-Joachim G. (65) missbrauchte das Mädchen sexuell und warf es die Brücke herunter. Offiziell sprechen die Ermittler von Mord, um diese schreckliche Tat zu verschleiern. Jetzt ging der Fernfahrer den Ermittlern ins Netz.
Rund einen Monat observierten die Fahnder den Lkw-Fahrer bundesweit. Er selber war mal verheiratet, mittlerweile ist er geschieden, lebte allein und zurückgezogen. Bis am Sonntag die Handschellen klickten, SEK-Beamte nahmen ihn fest.
Mittlerweile sitzt der 65-Jährige Kindsmörder in U-Haft. Ein Geständnis soll er bereits abgelegt haben. Doch G. Ist kein unbeschriebenes Blatt. Schon mehrmals soll er in den 90er Jahren wegen Sexualstraftaten an Kindern im Ostthüringer Raum aufgefallen sein. 1996 folgte eine Haftstrafe wegen des sexuellen Missbrauchs eines Kindes.
Den entscheidenden Hinweis zu seiner Ergreifung fanden zwei Ermittlerinnen der SOKO "Altfälle". Sie hatten akribisch Spuren ausgewertet und waren mittels einer Auswertungstabelle auf Hans-Joachim G. Gestoßen. "Auf ihn passten alle Parameter", so Kriminaloberkommissarin Carolin Böhme. Ein Hinweis, dass der Verdächtige einen Transporter mit Dresdner DDR-Kennzeichen gefahren haben soll, konnten die Ermittler ausräumen.
G. war bereits vor der Wende von seiner Heimat Weimar nach Berlin gezogen.
So lief die Festnahme in Berlin ab
Am Sonntag um 8.04 Uhr schlug das Spezialeinsatzkommando in Berlin zu. Die hölzerne Wohnungstür in dem Reihenhaus von Hans-Joachim G. Wurde mit einer Kettensäge geöffnet.
Danach setzten die Beamten sogenannte „Irritationsmittel“ ein. Trotzdem griff der 65-Jährige die SEK-Beamten mit einer Eisenstange an.
Nach seiner Festnahme wurde er medizinisch behandelt. Der Festnahme gingen wochenlange Observationen im ganzen Bundesgebiet voraus. Medienberichte, wonach im Lkw des Kindermörders eine Kinderfedermappe gefunden wurde, dementierte Andreas Gerstberger.
Der Leiter der SOKO "Altfälle" hatte den Zugriff durch das Berliner SEK begleitet.
Hans-Joachim G. droht bei einer Verurteilung Weges Mordes eine lebenslange Haftstrafe.
Titelfoto: Marcus Scheidel