Jagdszenen im Streichelzoo: Kinder brechen Kaninchen die Wirbelsäule
Klingenthal - Wie grausam können kleine Kinder sein? Und wie ignorant deren Eltern?
Nach einer Gewalttat im Streichelzoo musste ein Zwergkaninchen eingeschläfert werden - ihm wurde die Wirbelsäule gebrochen. Weil dies nicht der erste Vorfall war, muss der Tierpark-Direktor jetzt Schutzmaßnahmen für die Kuscheltiere ergreifen.
Der kleine Tierpark im Musikwinkel ist vornehmlich für Familien mit Kindern ausgelegt. Tierpark-Chef Tino Richter: „Ob Esel, Ziege oder Minischwein, man ist den Tieren sehr nah und kann sie dann auch streicheln.“
Vorausgesetzt, die Tiere wünschen das und kommen an den Zaun. Die Meerschweinchen und Karnickel im Streichelzoo, der für die ganz Kleinen gedacht ist, waren allerdings regelrechten Jagdszenen ausgesetzt - von Kindern.
Richter: „Kaum zu fassen, manchmal haben deren Eltern auch noch zugeschaut und zeigten sich nicht einsichtig.“
Das verletzte Kaninchen war nur der letzte Höhepunkt. Deshalb muss das Streichelgehege jetzt umgebaut werden, damit die Tiere vor gewalttätigen Kindern im Notfall fliehen können.
Und ein Schild mit dem pädagogischen Lehrsatz „Quäle nie ein Tier zum Scherz...“ wurde angebracht - und dass Eltern für die Kinder haften.
Richter: „Es darf nicht sein, dass Kinder im Streichelzoo abgesetzt werden wie auf dem Spielplatz und die Hasen behandelt werden wie Plüschtiere.“