Kampf gegen illegales Graffiti: Hier ist Sprühen erlaubt
Dresden - Zwischen Schmierereien und anspruchsvollen Graffitis ist der Unterschied häufig fließend. Sobald sie unerlaubt auf fremde Wände gesprüht werden, haben sie aber eins gemeinsam: Sie sind illegal und ihre Entfernung kostet viel Geld.
Statt ständig Putztrupps loszuschicken, reagiert die Stadtverwaltung jetzt mit einer Werbekampagne für ganz legale Sprayflächen, den sogenannten "legal plains".
Insgesamt 115 Werbeplakate machen aktuell auf die sechs Standorte aufmerksam. Sozialarbeiterin Franziska Schuster (29) vom Jugendhaus "Game" an der Gamigstraße in Prohlis: "Unsere Wände für Sprayer kommen sehr gut an, werden regelmäßig neu besprüht."
Je angesehener die Sprayer sind, desto länger bleiben die Graffiti an der Wand.
Zuletzt hatte die Stadt rund um den Bahnhof Mitte Elektroschaltkästen mit Graffiti versehen lassen, dafür 1200 Euro in die Hand genommen.
Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (49, CDU): "Neben der Bekämpfung illegaler Graffiti ist es ebenso wichtig, präventiv tätig zu sein. Ansprechende Gestaltungen vermeiden Schmierereien und helfen, dem Phänomen Graffiti differenziert zu begegnen."
Kontakt in die Sprayer-Szene
Immer wieder muss die Stadt öffentliche Objekte von illegalen Schmierereien bereinigen.
Seit 2012 konnte stadtweit eine große Anzahl von Strom- und Verteilerkästen von illegalen Graffiti befreit und beispielsweise in enger Zusammenarbeit mit dem Spike Dresden gestaltet werden.
Der Verein ist auf dem Gebiet der Graffitiprävention intensiver Kooperationspartner der Stadt.
Die Jugend- und Sozialmitarbeiter pflegen seit Jahren einen guten Kontakt in die Sprayer-Szene und kümmern sich erfolgreich um Graffiti-Projekte.
Fotos: Thomas Türpe (2)
Titelfoto: Import