Igitt! Überreste von Tierkadavern in Weichspüler enthalten?
Berlin - Viele nutzen Weichspüler, um ihrer Wäsche den besonderen Kuschelfaktor zu verleihen. Auf die Inhaltsstoffe schauen wohl die wenigsten.
Sollten sie aber!
In herkömmlichen deutschen Weichspülern finden sich als Hauptbestandteil "Kationische Tenside". Klingt auf den ersten Blick nicht schlecht. Dahinter verbergen sich aber laut Recherchen des SWR häufig Tierkadaver. Schlachtabfälle!
Erhält deutsche Wäsche ihren letzten Pfiff durch tote Tiere? So kann man es wohl ausdrücken.
Kationischen Tenside werden nämlich teilweise aus tierischen Fetten hergestellt. Diese sorgen dann durch den enthaltenen Talg, der sich beim Waschen um die Wäschefasern legt, für die berühmte kuschelweiche Wäsche.
Weichspüler scheinen allgemein für mehr Kummer als Freude zu sorgen.
Denn die tierischen Stoffe setzen sich nicht nur an der Wäsche fest!
Was Weichspüler noch mit Eurer Wäsche anrichtet
Die sogenannten kationischen Tenside sorgen zwar zuverlässig für weiche Handtücher und Bettwäsche, bergen aber auch Gefahren für Waschmaschine, Wäsche und Gesundheit.
Tenside setzen sich bei Nutzung in der Waschmaschine und den Anschlussrohren fest und bilden so, da es sich um tierische Fette handelt, eine schleimige Schicht, die einen hervorragenden Nährboden für Bakterien und Keime liefert.
Dank der Bakterien kann sich schnell ein ekelhafter Geruch bilden. Außerdem lösen Weichspüler häufig Allergien aus - besonders bei Babys - und können laut "Marktcheck" des SWR fortpflanzungsgefährdende Inhaltsstoffe enthalten!
Damit noch nicht genug: Weichspüler sind alles andere als sinnvoll für eure Handtücher und Bettwäsche! Sie sorgen nämlich dafür, dass diese nur noch begrenzt Feuchtigkeit aufnehmen können. Praktisch ist das nicht.
Die Verbraucherzentrale rät den Waschzusatz wegzulassen. Für saubere Wäsche ist dieser nämlich gar nicht nötig.
Update 2. Juli 2019, 9.03 Uhr: Laut Industrieverband Körperpflege und Waschmittel (IKW) werden keine tierischen Abfälle für die Weichspülerproduktion verwendet. Kationische Tenside werden zwar eingesetzt, deren Ausgangsmaterial sind aber keine Tierkadaver, sondern "gereinigte tierische Fette, pflanzliche Öle oder aus Mineralöl gewonnene Stoffe", die dann in Tenside umgewandelt werden. "Die Nutzung von tierischen Fetten dient der Schonung von Ressourcen" teilte Dr. Bernd Glassl, IKW, der TAG24-Redaktion mit.