In der Schürze liegt die Würze! Dederon-Film muss Zugaben geben
Hartenstein - Er fällt gut, knittert nicht und trocknet schnell. Der Stoff, aus dem die Kittelschürzen sind, inspirierte die Hartensteiner Künstlerin Ramona Markstein (38) zu einem Film. "Dederon - Dr Stoff aus demm de Scherzen sei", so heißt der 45-minütige Streifen, in dem die Polyamidfaser die Hauptrolle spielt.

In den 1960er-Jahren war die Kittelschürze ein universelles Kleidungsstück, vor allem für Frauen, mitunter (bei Ärzten, Hausmeistern) sogar für Männer. Heute sind die Kittel verpönt. Mit diesem Kontrast zu spielen, das habe sie gereizt, erklärt Ramona Markstein.
Herausgekommen ist eine erzgebirgische Heimatkomödie mit viel Musik und Mundart. Erzählt wird die Geschichte einer Familie, die von ihrer Oma neben Schulden jede Menge Dederon-Schürzen geerbt hat. Unkonventionell versuchen sie, sich nun aus der Misere zu befreien.
Bevor die Aufnahmen beginnen konnten, begab sich die Regisseurin aber erstmal auf Einkaufstour. In Gebrauchtwarenläden oder auf der Internetplattform Ebay wurde sie fündig. Auch Freunde und Bekannte durchstöberten ihre Schränke. 30 Schürzen kamen zusammen.
Eines ist sicher - der Film traf den Nerv der Zeit. Bei der Premiere vor zwei Wochen gab es jede Menge Lacher und am Ende tosenden Applaus.
Eigentlich sollte der Dederon-Film nur noch am 1. Dezember, 20 Uhr im Neuen Konsulat in Annaberg gezeigt werden.
Doch wegen der großen Nachfrage läuft der Streifen jetzt auch am 12.11., 20.15 Uhr im Vereinshaus in Thierfeld, am 24.11. um 17 Uhr im Mehrgenerationshaus in Wildenfels und am 13.12. zur Jahresversammlung des Kunstverein Zwickau.
Und ab Weihnachten gibt's das Filmchen dann auch endlich für alle auf dem Video-Portal YouTube zu sehen.


