Matheus A. (†29): Tragische Details im Todes-Rätsel um vermissten Brasilianer

Hamburg – Der Tod des vermissten Matheus Jose Gabriel A. (†29) in Hamburg hat für großes Entsetzen gesorgt. Besonders tragisch: Die Mutter des Verstorbenen schickte ihren Sohn nach Deutschland, um ihn vor der Bandenkriminalität in Brasilien zu beschützen - jetzt ist er tot.

Seit September galt der 29-Jährige als vermisst.
Seit September galt der 29-Jährige als vermisst.  © Polizei Hamburg

Mit 2000 Morden pro Jahr allein in Rio de Janeiro gilt Brasilien als eines der gefährlichsten Länder der Welt - davor sollte Matheus A. bewahrt werden, doch der 29-Jährige fand in Hamburg den Tod.

Wie nun bekannt wurde, bat Maria W. ihren Sohn aus Angst, nach Deutschland zu ziehen. "In Brasilien ist es viel zu gefährlich. Deshalb schickte ich ihn aus Rio weg. Ich dachte, in Deutschland wäre mein Junge sicher", so die 60-Jährige gegenüber der BILD-Zeitung.

Mehrere Jahre lebte der Brasilianer in der Hansestadt und arbeitete als Informatiker im Stadtteil Bahrenfeld. Nachdem er mehrere Tage nicht an seiner Arbeitsstätte erschienen war, wurde er als vermisst gemeldet.

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An diesen Anruf erinnert sich seine Mutter noch genau. Sie hätte sich jedoch gewünscht, man hätte eher nach ihrem Sohn gesucht. "Vielleicht wurde er festgehalten und man hätte ihn früher lebend gefunden", sagt sie.

Doch dazu kam es nicht mehr. Am 19. Januar stießen Ermittler bei einer Wohnungsdurchsuchung in der Hamburger Neustadt auf eine stark verweste Leiche. Einige Tage später die traurige Gewissheit: Es handelt sich um den seit September vermissten Matheus Jose Gabriel A.

Trauerfeier für Matheus A. in Hamburg

In dieser Wohnung wurde die Leiche entdeckt.
In dieser Wohnung wurde die Leiche entdeckt.  © JOTO

Schnell geriet der Mieter der Wohnung, Marco T. (45), ins Visier der Ermittler. Er wurde festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Der Verdacht: Totschlag.

Der Krankenpfleger bestreitete jedoch, für den Tod des 29-Jährigen verantwortlich zu sein. In Vernehmungen behauptete er, dass Matheus in seiner Wohnung am Venusberg an einer Überdosis Drogen gestorben war.

Für die Mutter bloß eine Schutzbehauptung: "Mein Sohn hat nie Drogen genommen", ist sich Maria W. sicher. Die Todesursache ist bislang noch unklar. Die Ermittler prüfen auch, in welchem Verhältnis die beiden Männer zueinander standen.

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Währenddessen haben sich die Angehörigen und Freunde von Matheus A. am Wochenende am St. Marien-Dom in Hamburg versammelt, um dem toten Brasilianer zu gedenken.

"Wir lieben dich, Matheus, und wir wissen, dass wir uns eines Tages treffen werden", lauten die bewegenden Worte der Mutter bei der Trauerfeier. Die Asche ihres Sohnes will Maria W. für die Beerdigung in Rio de Janeiro nach Brasilien holen.

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