Brutaler Doppelmord an Weihnachten: Zeuge verstorben
Gütersloh/Verl - Der Doppelmord von Gütersloh an der pensionierten Ärztin Helgard G. (74) und ihrem drei Jahre älteren Bruder Hartmut S. machte deutschlandweit Schlagzeilen. An Weihnachten 2013 wurde das Geschwisterpaar brutal erstochen.
Josef S. war einer der Zeugen in diesem Fall. Er ist der Lebensgefährte von Sybille G., die wiederum die Tochter der ermordeten Medizinerin ist.
Der Zeuge hatte mit seiner Partnerin am Heiligabend die beiden Leichen in der Villa im Stadtpark entdeckt. Sie wählten sofort den Notruf.
Kurze Zeit später geriet das Paar selbst in den Fokus der Ermittlungen. Sie waren mit dem damals 30-jährigen Jens Sch. befreundet, der als Tatverdächtiger galt und später auch wegen des Doppelmordes verurteilt wurde.
Zwei Jahre lang wurde gegen Josef S. und seine Lebensgefährtin ermittelt - dann stellte der Bielefelder Staatsanwalt Christoph Mackel das Verfahren wegen Mangel an Beweisen ein.
Jens Sch. wurde im Januar 2016 zu 13 Jahren Haft verurteilt, weil er die Tat in der U-Haft einem Mithäftling gestanden haben soll. Außerdem wurde er durch weitere Indizien belastet.
Die Strafkammer war davon überzeugt, dass der Angeklagte im Auftrag von Josef S. handelte. Ihm soll es ums Erbe seiner Lebensgefährtin gegangen sein. Außerdem wollte er nicht, dass ihr Onkel weiter Geld in eine Filmfirma steckte.
Zwei Jahre nach dem Urteil soll Josef S. laut Informationen des Westfalen-Blatts plötzlich verstorben sein. Demnach sei er am Freitag im Alter von 55 Jahren einer kurzen, aber schweren Krankheit erlegen.
Staatsanwalt Mackel wollte sich nicht zu dem Tod äußern. Ermittlungen soll es wohl nicht geben.
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