"Das tut ja weh": Gillette wirbt mit übergewichtigem Model und kassiert Shitstorm
Boston - Der Rasierhersteller "Gillette Venus" wirbt derzeit mit dem Slogan "My Skin, My Way". Mit dieser neuen Kampagne setzt das Unternehmen auf Vielfältigkeit - und das auch bei den Models.
In den sozialen Medien veröffentlicht Gillette gerade regelmäßig neue Posts mit unterschiedlichen Frauen. Dabei hat ein Model beispielsweise extrem viele Sommersprossen, das andere einen schrumpeligen Bauch und eine weitere Frau ist stark übergewichtig.
Bei einem Beitrag, der vergangenen Mittwoch gepostet wurde, ist die amerikanische Influencerin Anna O'Brien zu sehen. In einem Bikini posiert die Bloggerin am Strand und reißt voller Freude die Hände in die Luft.
Der Post hat eine regelrechte Diskussion in der Community ausgelöst. Dass der Rasierhersteller ausgerechnet mit ihr wirbt, finden nicht alle Facebook-Nutzer gut. Denn: O'Brien ist ein Curvy-Model, dass stark adipös ist. Manche User sind der Meinung, dass Gillette Venus starkes Übergewicht verherrlichen würde.
"Toll, dass Gillette jetzt langsamen Selbstmord zelebriert", schreibt einer. "Diese Werbung tut ja weh. Ich wechsle jetzt zu einer anderen Marke", kommentiert ein anderer. Eine Person wirft Gillette vor, ein ungesundes Frauenbild zu unterstützen. Der Hersteller würde die Dessousmarke "Victoria's Secret" verbannen wollen, weil diese den Magerwahn propagieren, dabei sei die aktuelle Werbung von Gillette nicht besser, argumentiert diese in den Kommentaren.
Andere wiederum finden gut, dass das Unternehmen nicht nur mit perfekt aussehenden Frauen wirbt. Eine Userin schrieb:"Vielen Dank, dass Ihr auch Frauen zeigt, die anders aussehen. Auch wenn es anderen unangenehm ist. Sie ist eine schöne Frau und verdient es glücklich und selbstbewusst zu sein wie jede andere Frau auch."
In Deutschland allerdings kommt die Werbung verhältnismäßig gut an. Im Gegensatz zu Anna O'Brien wurde hier aber mit dem Curvy-Model Angelina Kirsch geworben, die vergleichsweise wesentlich schlanker ist.