Warum hing eine Hakenkreuzfahne am Fenster?
Gerolzhofen/Schweinfurt - Eine Hakenkreuzfahne am Fenster löste am späten Mittwochabend einen Polizei-Einsatz aus. Durch die heftige Gegenwehr der Angetroffenen wurden zwei Polizisten erheblich verletzt.
Einfach unglaublich: Sichtbar am Fenster einer Wohnung hing die Fahne mit dem rechtsextremistischen Symbol, als zwei Streifen darauf aufmerksam wurden.
Kurz vor 21 Uhr begaben sich die Polizisten in die entsprechende Wohnung, um der Sache auf den Grund zu gehen. In einem längeren Gespräch mit den vier dort anwesenden Personen, wurde erklärt, warum eine Hakenkreuzfahne nichts an einem Fenster zu suchen hat.
Ohne Vorwarnung ging daraufhin ein 51-Jähriger auf die Beamten los und leistete massiven Widerstand, wobei ein Polizist verletzt wurde. Der 51-Jährige wurde in Gewahrsam genommen. Da er offenbar Alkohol und Drogen konsumiert hatte, wurde bei ihm auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt eine Blutentnahme angeordnet.
Doch damit nicht genug: In der Wohnung wurde die Beamten zudem auf offen rumliegende Drogen aufmerksam, woraufhin die Wohnung durchsucht wurde. Dabei konnten insgesamt rund 13 Gramm Haschisch, 9 Gramm Cannabis, ein Druckverschlusstütchen Amphetamin sowie weitere Rauschgiftutensilien aufgefunden werden.
Auch die Hakenkreuzfahne wurde sichergestellt. Hier steht eine Mitbewohnerin im Verdacht, die Fahne öffentlich sichtbar am Fenster angebracht zu haben.
Während der Durchsuchungsaktion kam ein weiterer Mitbewohner in die Wohnung, der die polizeilichen Maßnahmen erheblich störte. Nachdem auch ihm die Ingewahrsamnahme angedroht worden war, versuchte er, einen Beamten ins Gesicht zu schlagen. Der 34-Jährige musste deshalb mittels unmittelbarem Zwang überwältigt werden. Dabei wehrte er sich vehement, trat um sich und verletzte einen weiteren Polizeibeamten. Die verletzten Polizisten begaben sich noch in der Nacht in ärztliche Behandlung.
Die beiden in Gewahrsam genommenen Männer mussten die Nacht über in einer Arrestzelle der Polizeidienststelle verbringen und wurden am Donnerstagvormittag wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen die Bewohner werden nun Ermittlungen wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Vergehen nach dem Betäubungsmittelgesetz geführt.