Ihr Ex-Freund verätzte sie mit Säure! So geht es Vanessa heute...
Hannover - Vanessa Münstermann ist ein Kämpfertyp: Vor einem Jahr verätzte der Ex-Freund sie mit Schwefelsäure (TAG24 berichtete). Doch die 28-Jährige will sich nicht verstecken.
"Two Face" hat sie sich vor kurzem in ihr Dekolleté tätowieren lassen.
"Ich verkrafte es für meine Psyche besser, wenn ich mein Gesicht in zwei Hälften teile", sagt die 28-Jährige. "Ich sehe mein Gesicht nicht als eins." Neulich habe sie sich einen "Batman"-Film angeschaut, der Bösewicht "Two-Face" habe sie an ihr eigenes Aussehen erinnert.
Vor einem Jahr hatte der Ex-Freund die Kosmetikerin in Hannover mit Säure übergossen. Ihre linke Gesichtshälfte war eine einzige Fleischwunde, als sich Vanessa Münstermann nach dem Aufwachen aus einem künstlichen Koma im Krankenhausbett für örtliche Zeitungen fotografieren ließ.
Das war als Botschaft zu verstehen: "Ich verstecke mich nicht, mich kriegst du nicht klein."
Seitdem wurde sie mehr als 20 Mal operiert. Ihr eines Ohr wurde fast weggeätzt. Das linke Auge ist trübe, das Lid hängt herunter.
Die Säure war über das Gesicht geflossen und hat bis zum Oberkörper wulstige Narben und Rötungen hinterlassen.
In Hannover plant sie gerade ein Zukunftsprojekt: Mit einem neuen Verein will sie Menschen mit ähnlichem Schicksal helfen.
Der Name "AusGezeichnet" steht für ihre hochfliegende Idee: Auch wenn sie nach der Attacke des Ex-Partners für ihr Leben gezeichnet ist, möchte sie die entstellenden Narben ins Positive umkehren.
Vanessa will sich weder von Schmerzen noch von negativen Reaktionen einschränken lassen. Deshalb hat sie den Jahrestag des Anschlags gewählt, um ihren Verein "AusGezeichnet" zu starten. Um es deutlich zu machen, dass sie schnell vorwärts gehen möchte. Sie will Opfern in ähnlichen Situationen am liebsten schon auf der Intensivstation helfen.
Auch für Menschen, die von Geburt an entstellt sind, möchte sie Ansprechpartnerin sein und sie ermutigen, mit ihrem Schicksal offensiv umzugehen.