Beim Trampen verschwunden: "Aktenzeichen XY" fahndet nach Cordula aus Wurzen
Wurzen - Es ist einer der ältesten Vermisstenfälle in Sachsen: Am 15. Oktober 1993 verschwand die damals 22-jährige Cordula Keller aus Wurzen spurlos.
Die angehende Altenpflegerin wollte zu einer Geburtstagsfeier im thüringischen Schmiedehausen trampen, kam dort aber nie an. In der ZDF-Fahndungssendung "Aktenzeichen XY ungelöst" wird der Fall jetzt noch einmal aufgerollt.
"Ich hoffe einfach nur, dass jetzt nach fast 24 Jahren irgendeiner die Klappe aufmacht und der Albtraum endlich ein Ende findet", sagt Ramona Starke (50) fast flehentlich. Morgen Abend wird sie mit im Studio sitzen, wenn in der "XY"-Sondersendung auch der Fall ihrer kleinen Schwester behandelt wird.
"Ich wollte nicht, dass sie trampt, deshalb wollte ich ihr morgens noch das Geld für den Zug vorbeibringen, doch da hat niemand mehr aufgemacht", erinnert sich Ramona an jenen 15. Oktober. Den polizeilichen Ermittlungen zufolge war Cordulas Freund Bruno der Letzte, der die Altenpflegerin lebend sah. "Das war am 14. Oktober gegen 23 Uhr in ihrer Wohnung am Wurzener Clara-Zetkin-Platz", erklärt Oberkommissarin Katharina Geyer.
Zuvor hatten sich beide gestritten, weshalb Cordula die ursprünglich gemeinsam geplante Tramp-Tour nun solo starten wollte. Dass Bruno etwas mit dem Verschwinden ihrer Schwester zu tun hat, glaubt Frau Starke nicht. "Das war ein liebes Kerlchen", erinnert sie sich. Ein Jahr nach Cordulas Verschwinden nahm sich der junge Punk das Leben.
Wenn der Fall morgen (20.15 Uhr, ZDF) ausgestrahlt wird, erhofft sich auch die Kripo neue Ermittlungsansätze. "Wir hoffen, dass jemand ein schlechtes Gewissen hat und sich erleichtern möchte", so Sprecherin Geyer.