Familie von Asylkritiker Söder macht Kasse!
Von Doreen Grasselt
Rossau/Nürnberg - Die ehemalige Produktionshalle der Firma Baumüller im Rossauer Gewerbegebiet wird Mittelsachsens neues Flüchtlings-Drehkreuz. Ab Februar sollen Asylsuchende von hier aus in längerfristige Unterkünfte verteilt werden.
Kurios: Die Tochter des Unternehmens-Chefs Günter Baumüller (75) ist die Ehefrau des bayrischen Finanzministers Markus Söder (49, CSU). Karin Baumüller-Söder und der Politiker sind seit 1999 verheiratet. Söder hatte für Gesprächsstoff gesorgt, indem er die Terroranschläge von Paris mit der Asylpolitik in Verbindung brachte.
„Es hat ein Geschmäckle, dass Herr Söder einerseits öffentlich das Grundrecht auf Asyl infrage stellt, andererseits ein seiner Familie nahe stehendes Unternehmen finanziell von der Unterbringung von Asylsuchenden profitiert“, kritisiert Bundestagsabgeordnete und Kreisrätin Simone Raatz (53, SPD).
Söders Sprecherin zur Kritik: „Der Minister hat keine persönlichen Verbindungen zur Firma Baumüller.“
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Nürnberg hat sich erst kürzlich mit seinem Standort für Anlagen-Systemtechnik aus Rossau zurückgezogen und die Fläche (2575 Quadratmeter) für eineinhalb Millionen an den Landkreis verkauft.
Ab Februar werden hier 350 Flüchtlinge unterkommen.
Fotos: Falk Bernhardt, dpa/Felix Hörhager
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