Familie Ritter aus Köthen: Umzug in Obdachlosenheim hat begonnen
Köthen - Der Umzug der Köthener Familie Ritter zurück in das Obdachlosenheim an der Augustenstraße soll begonnen haben. Die TV-bekannte Familie soll dort eine neue Umgebung, aber auch ein rauerer Umgangston seitens der Stadt erwarten. Ein tagsüber geschlossene Unterkunft, keine Privatmöbel. Die ersten Maßnahmen scheinen bereits während des Umzuges getroffen worden zu sein.
So berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung", dass seit Mittwochmorgen Mitarbeiter des Köthener Ordnungsamtes sowie Polizei und Security mit der Räumung der Übergangswohnungen an der Adolf-Kolping-Straße beschäftigt seien. Zahlreiche Möbel und andere Gegenstände sollen in einem Container entsorgt worden sein. Auch ein Kamerateam der RTL-Sendung "Stern TV" sei vor Ort.
Nachdem Familie Ritter sowie die anderen Obdachlosen der Augustenstraße vorübergehend in Wohnungen an der Adolf-Kolping-Straße untergebracht waren, während die Stadt ihre alte Bleibe sanierte, soll es nun dort hin zurück gehen.
Dabei war bereits Ende März bekannt geworden, dass Köthens Stadtverwaltung plant, den Umgangston mit den Ritters zu verschärfen. So soll das Haus künftig wie eine Obdachlosenunterkunft geführt werden und nur noch in der Zeit von 18 bis 8 Uhr geöffnet sein.
Darüber hinaus sei in der Augustenstraße 63 künftig kein privates Mobiliar mehr erlaubt. Die Möbel der Familie Ritter sollen dazu für einen unbestimmten Zeitraum eingelagert werden, ebenso wie alles andere Privatmobiliar. Angeblich will die Stadt auf diesem Wege jeden Hauch von Gemütlichkeit vermeiden (TAG24 berichtete). Ein 24-Stunden-Sicherheitsdienst soll für Ordnung sorgen.
Hintergrund der Maßnahmen sollen die Sorgen der Stadtverwaltung sein, die Investitionen und Sanierungen in der Augustenstraße könnten schon bald dem Vandalismus zum Opfer fallen.