F*tze, W*chser, Arschf*cker: Familie Ritter rastet bei Umzug komplett aus
Köthen - Es sind erschreckende Aufnahmen, die "stern TV" am Mittwochabend bei RTL ausstrahlte. Familie Ritter aus Köthen (Sachsen-Anhalt) wurde unter Aufsicht von Polizei und Ordnungsamt aus ihrer Obdachlosenunterkunft in eine modernere Übergangsbleibe gebracht. Doch statt 'Danke' zu sagen, bepöbelten die Ritters die Helfer und Beamten teilweise weit unter der Gürtellinie. Und auch der stellvertretende Bürgermeister bekam sein Fett weg.
Es ist Dienstag, der 28. September, 7 Uhr. Das Ordnungsamt erscheint in der Augustenstraße 63 in Köthen. In der Obdachlosenunterkunft haust Familie Ritter. Bis heute. Denn das Gebäude muss geräumt werden, damit Sanierungsarbeiten durchgeführt werden können (TAG24 berichtete). Dafür hatten die Ritters lange gekämpft.
Doch wer denkt, Mutter Karin, ihre Söhne Andy, Christopher und Norman sowie Enkeltochter Jasmin freuen sich, dass es endlich losgeht - weit gefehlt. Karin sitzt am Wohnzimmertisch, die berühmte Zigarette in der Hand und pöbelt los: "Ich frag mich, was der Frolow sich einbildet, die Birne." Gemeint ist Köthens stellvertretender Bürgermeister Alexander Frolow, den die 64-Jährige als "F*tze" bezeichnet.
Kurz danach kommt schon der Umzugstrupp, bezahlt von der Stadt. Karin weigert sich, ihre Wohnung zu verlassen, doch die Mitarbeiterin des Ordnungsamts drängt auf eine rasche Räumung: "Wir müssen jetzt alle raus und die Firma macht das alles." Karin antwortet: "Geht hier was kaputt, pfeift der Fuchs, das versprech' ich euch."
Die Hartz-4-Empfängerin setzt sich entgegen der Anweisungen wieder auf ihr Sofa und raucht weiter: "Ich geh wohl ins Kalte, sind Sie noch ganz dicht? Ich hab Lungenkrebs. Ich bleib hier sitzen." Mehr als 20 Polizisten sind in den Einsatz involviert, sollen für einen reibungslosen Umzug der gewalttätigen, rechtsradikalen sowie teilweise alkohol- und drogenabhängigen Familie sorgen.
Familie Ritter absolut uneinsichtig - Beschimpfungen gehen weiter
Sohn Norman, der laut seiner Mutter sechs Flaschen Schnaps täglich trinkt und auch am Umzugstag stark betrunken ist, geht die Polizisten an: "Kriegt meine Mutter einen Herzinfarkt, ist was los." Die Beamten versichern: "Wir passen auf."
Das Familienoberhaupt sitzt noch immer rauchend auf der Couch und beobachtet die mittlerweile eingetroffenen Angestellten des Umzugsunternehmens, die behutsam Karton für Karton befüllen. Anstalten aufzustehen macht sie noch immer nicht.
Sie könne nicht lang stehen und bekäme immer einen Krampf, erst nur in den Füßen und jetzt in der Wade, bekräftigt die 64-Jährige. Nach über sechs Stunden versucht ein männlicher Mitarbeiter, Karin Ritter mit Nachdruck aus dem Haus zu bekommen. Doch die wird wieder abfällig: "Gehen Sie mir nicht auf den Sack und verpissen Sie sich. Noch hab ich Miete für diesen Monat bezahlt, also gehen Sie mir nicht auf die Eier."
In einem separaten Anbau im Hinterhof soll nun auch Sohn Andy seine Wohnung verlassen. Auch er zeigt sich absolut uneinsichtig, beschimpft Polizisten und Ordnungsamtmitarbeiter als "F*tzen", "W*chser" und "Assi". Zu dem Beamten, den auch seine Mutter zuvor verbal beleidigte, sagte Andy: "Nimm die Pfoten von mir weg, du Drecksau".
Mitarbeiter des Ordnungsamtes wird als "Affe", "Sau" und "Arschf*cker" bezeichnet
Besonders verärgert sind die Ritters, dass sie ihre Haustiere abgeben müssen. Neben einem Aquarium und einer Springmaus muss auch Jasmins Hund vorübergehend ins Tierheim.
Der kleine Vierbeiner steht vor dem Obdachlosenheim eingesperrt in einem Käfig. Weil in der Übergangsbleibe keine Tiere erlaubt sind, geht nun auch der dritte und jüngste Ritter-Sohn auf den Beamten los. "Pass auf, dass ich dich nicht in den Käfig sperre, du Affe", wird Christopher böse.
Nach acht Stunden verlässt Karin - immer noch total aufgebracht - als Letzte das Haus. "Die Sau hat mich rausgeschmissen, der Arschf*cker", schreit die 64-jährige Mutter und meint damit wieder den Mitarbeiter des Ordnungsamtes.
Wenig später kommen die Ritters in ihrer Übergangsbleibe rund drei Kilometer am anderen Ende der Stadt an. Auch hier sind sie den meisten Anwohnern bekannt. Besonders Eltern, deren Kinder in die gegenüberliegende Grundschule gehen, sind besorgt, haben die gewaltbereite Familie nur ungern in der Nachbarschaft (TAG24 berichtete).
Aber wie gefällt den Ritters denn ihre neue Unterkunft? "Das Bad ist schön, aber kein Fenster drin", sagt Karin. Die Wohnung sei "wunderschön", aber die Mitbewohner nicht. Damit sind ihre Söhne Andy, Christopher und Norman gemeint, die auf der selben Etage gegenüber wohnen. Ihre Söhne, bereits im Kindheitsalter mit Hitlergruß und Gewaltexzessen in Erscheinung getreten, hätten eine gute Erziehung genossen, stellt die 64-Jährige klar: "Was sie jetzt aus ihrem Leben machen, dafür kann ich ja nichts."
Und schon nach einem Tag gibt's die erste Hiobsbotschaft aus der Adolf-Kolping-Straße: Laut CDU-Stadtrat Georg Heeg wurde eine Tür eingetreten. Familie Ritter kommt einfach nicht zur Ruhe...