Splitter im Kopf, Schlaganfall, Not-OP: So schlimm stand es um den Zirkus-Direktor
Dresden - Gute Nachrichten sind die beste Medizin. Der Vorverkauf läuft, das Programm für den 23. Dresdner Weihnachts-Circus steht - diese Erfolgsmeldungen stärken Zirkus-Direktor Mario Müller-Milano (69). Sie sind Balsam auf seine Wunden. Denn was kaum jemand merkte: Hinter Müller-Milano liegen wochenlange Krankenhaus- und Klinikaufenthalte.
Langsam kämpft er sich in den Alltag zurück. "Vor zehn Tagen habe ich mich selbst aus der Reha in Hetzdorf entlassen, hab meine Koffer gepackt", sagt Müller-Milano kämpferisch. Er ist noch blass, hat elf Kilo abgenommen, sitzt im Rollstuhl. "Fünf Zirkus-Direktoren riefen an, weil sie dachten, ich sei bereits tot. Die wollten meinen Zirkus. Doch ich kann schon wieder die ersten Schritte allein laufen", lacht Müller-Milano.
Dabei stand es auf Messers Schneide. Mit einer Entzündung im linken Bein fing alles im Dezember an. Kaum entlassen, stürzte der Ex-Artist schwer. "Von einem Traktorunfall vor 40 Jahren hatte ich noch Glassplitter im Kopf. Sie haben sich verkapselt, drückten Nerven ab", erzählt Müller-Milano. Operation im Krankenhaus Friedrichstadt. Diagnose: halbseitige Lähmung, ein leichter Schlaganfall. Die anschließende Reha in Hetzdorf endete nach drei Tagen - Not-OP in Freiberg, die vereiterte Galle wurde herausgenommen.
"Aber jetzt geht es bergauf", sagt Müller-Milano. "Was mir fehlt, ist ein guter Sportmasseur, damit ich bald wieder fit bin." Langsame Erholung ist nichts für Müller-Milano - er sitzt schon auf dem Sprung!
Titelfoto: Ove Landgraf, Holm Helis