Die traurige Wahrheit über das tote Zebra vom Dresdner Weihnachtszirkus

Dresden - Die Show muss weitergehen - auch nach dem tragischen Tod von Caesar (12). Das Zebra war am Montag mit drei Artgenossen aus der Manege des 23. Dresdner Weihnachts-Circus ausgebüxt und auf der Flucht verstorben (TAG24 berichtete).

Mehrere Zebras büxten am Montag in Dresden aus und wurden am Elbufer wieder eingefangen.
Mehrere Zebras büxten am Montag in Dresden aus und wurden am Elbufer wieder eingefangen.  © Petra Hornig

Ein schwerer Verlust für Tiertrainer Jiri Berousek (48): "Selbst wenn die Zebras ausbrechen, kommen sie normalerweise von allein zurück. Aber hier in Dresden war alles neu für sie. Der Autoverkehr, die Geräusche - das hat sie in Panik versetzt. Caesar hatte ohnehin Herzprobleme, bekam Medikamente."

Jiri fing den Ausreißer noch selbst mit dem Lasso am Elbufer Richtung Tolkewitz ein. "Ich merkte sofort, er war aggressiv, nervös und zitterte. Sein Kreislauf kollabierte, er war in 25 Sekunden tot."

Der Montag - ein tränenreicher Tag für Jiri, der in siebter Generation Tiere trainiert. "Sie gehören für mich zur Familie." Trotzdem: Dienstag probte Jiri schon wieder mit seiner Exotengruppe für die heutige Zirkus-Premiere. "Ich trete mit sechs Zebras auf."

Der tote Caesar wird im Veterinäramt untersucht. "Das Ergebnis bekommen wir in einigen Tagen", so Zirkus-Sprecher Dirk Porn. Schneller ist die Polizei.

"Wir werden dem Tierhalter unseren Einsatz nicht in Rechnung stellen, da er nicht fahrlässig gehandelt hat oder Tiere wiederholt ausgebrochen sind", so Polizeisprecher Stefan Grohme. Das Zebra endet wahrscheinlich in der Tierkörperbeseitigung - nicht als Löwenfutter.

Zoo-Tierarzt Dimitri Widmer versichert: "Wir haben keinen Bedarf. Wir kennen weder das Tier noch seine Medikation. Eine Fleischbeschauung wäre nötig. Aber wir brauchen das Fleisch nicht."

Trainer Jiri Berousek (48) und seine verbliebenen Zebras.
Trainer Jiri Berousek (48) und seine verbliebenen Zebras.  © Petra Hornig

Titelfoto: Petra Hornig