Nach dem Millionen-Ding: So läuft's jetzt bei Lovoo
Dresden - Sie machen aus Liebe Geld: die Jungunternehmer des Kuppel-Portals „Lovoo“. Seit September gehören die Dresdner der US-amerikanischen Meet-Group (TAG24 berichtete).
Tobias Börner wirkt so gar nicht wie ein Millionär. Der 31-Jährige sitzt leger gekleidet im Bürokomplex Florentinum an der Prager Straße. Trotz Brückentag.
Nach landläufiger Vorstellung würde er dauerurlauben, edlen Zwirn tragen und Butler scheuchen. Doch Börner ist weiter ganz normal Marketingchef von Lovoo, unterstützt von Eric Jangor (34).
Börner und seinen Gründer-Kollegen hatte die „The Meet Group“ aus New Hope in den USA insgesamt 65 Millionen Dollar überwiesen (im September 58,3 Millionen Euro). Dazu kommen bei bestimmten Umsätzen bis Jahresende weitere fünf Millionen Dollar.
An der Firmenkultur habe sich nichts verändert, beschwören beide. „Wir haben ja immer schon global gearbeitet. Von Tag eins an“, so Börner. Jangor: „Es fühlt sich wie eine Partnerschaft auf Augenhöhe an.“
Jetzt laufe der Wissenstransfer mit der US-Mutter. Die Teams lernten sich kennen. In Kürze flögen alle Projektmanager in die USA, um dort ihre Konterparts zu sehen; Börner treffe die Mitbegründerin von Meet (auch die Firma betreibt Flirt-Portale).
Die Amis wiederum schicken einen Manager, der dauerhaft nach Dresden zieht. Parallel ändert sich das Lovoo-Logo: „Das Herz wird schlichter und liegt künftig“, sagt Jangor. „Auch inhaltlich wollen wir erwachsener werden, Nutzern die Scheu vor Partnervermittlung via App nehmen.“
Geplant ist zudem die Einbindung von Live-Videos, die sich ganze Gruppen angucken können. Und die Dresdner lernen. Zum Beispiel das Datingverhalten der US-Kunden.
„Dort gilt traditionell ein 3-Etappen-Modell, das auf jeder Stufe zu mehr verpflichtet. Hier und in Europa ist das Kennenlernen Bindungswilliger im Zweifel ja unverbindlich“, so Jangor.