Schlag gegen Neonazi-Szene: Wer ist eigentlich die "Reisegruppe 44"?
Dresden - Reisegruppe klingt entspannt, doch wo die "Reisegruppe 44" (RG 44) auftauchte, war die Gewalt nicht fern.
Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Neonazi-Trupp wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, durchsuchte die Wohnungen von sieben mutmaßlichen Mitgliedern.
Im November 2016 machten die Ermittler mit einer Großrazzia gegen die "Freie Kameradschaft Dresden" Druck auf die rechte Szene, inhaftierten mehrere mutmaßliche Mitglieder.
Darunter zuerst auch René H. (33). Der bestreitet zwar Kameradschaftler zu sein, nicht, aber seine Beteiligung an der RG44. Diese wiederum ist um einiges älter als die FKD.
Schon seit 2010 sollen die teilweise bis zu 14 Neonazis gemeinsam trainiert haben und zu Szene-Demonstration gefahren sein.
Aus dieser Gruppe soll auch die Idee einer Bürgerwehr entstanden sein: Ende 2015 sollen die mutmaßlichen RG 44-Mitglieder René H., Christian L. (30), René F. (26), Robin P. (23) und Ralf H. (23) nächtliche Streifen durch den Stadtteil Gorbitz durchgeführt haben.
Eine Blaupause für die Angriffe mit Schwerverletzten zum Dresdner Stadtfest 2016, für die sich Christian L. und René H. derzeit vor Gericht verantworten müssen.
Auffällig wurde die Gruppe auch am Rande einer Neonazi-Demo in Saalfeld, für einen Übergriff auf Gegendemonstranten kassierte Christian L. drei Jahre und neun Monate.
Auch René H. und Nick F. (27) sollen zumindest dabei gewesen sein. Letztere soll über eine gesonderte WhatsApp-Gruppe versucht die FKD mit der RG44 zu vernetzen.
Allerdings flog Nick schon vor seiner Festnahme aus dem selbsternannten Elite-Kampftrupp raus, weil er zu viel gesoffen haben soll.
Titelfoto: Peter Blick/Imago Images