Hier wird Sachsens teuerstes Wasser gezapft
Pirna - Schon im Mittelalter floss der Legende nach ein besonderes Wasser am Sonnenstein von Pirna.

Nun hat Unternehmer Klaus Eckhard (65) die Quelle erschlossen und einen Brunnen gebaut: "Das Wasser ist vollkommen rein und einzigartig in Sachsen", sagt der Bayer. Am Donnerstag wurde die Manufaktur eröffnet. Bereits im 15. Jahrhundert wurde das Quellwasser aus dem Erlpeterbrunnen urkundlich erwähnt, noch heute holen sich Einheimische dort ihr Kaffeewasser.
Die eigentliche Quelle hat Eckhard, dem auch der Schlosspark auf dem Sonnenstein gehört, nach jahrelanger Planung erfolgreich erschlossen. Das Besondere: "Das Tiefenquellwasser kommt direkt aus dem kristallinen Grundgebirge der Sächsischen Schweiz am Rande des Osterzgebirges.
Es hatte noch nie Kontakt mit der Erdoberfläche und deren Wasserzyklus, wird auf seinem Weg zur Quelle natürlich mineralisiert." Damit sei das sogenannte "Primary Water" frei von Schadstoffen (etwa durch Verunreinigungen mit Düngemitteln oder Regenwasser).

Zwei Wünschelrutengänger fanden jene Stelle, an der heute der 80 Meter tiefe Brunnen steht:
Leitungen aus Edelstahl führen das Wasser in die Manufaktur, wo es mit Eigendruck in Flaschen aus gebranntem Ton abgefüllt wird.
"Die schonende Förderung erhält die kristalline Struktur des Quellwassers", freut sich Eckhard. Weitere Vorteile seien etwa das natürlich enthaltene Lithium, das als Stimmungsaufheller wirke.
Bürgermeister Klaus-Peter Hanke (64, parteilos) freute sich über das neue Wasser aus Pirna, kostete und lobte die "besondere Weichheit".
Die edlen Flaschen (0,7 Liter) haben allerdings ihren Preis: Der Sechser-Karton kostet auf der Webseite (www.sonnenstein.de) 39 Euro. Also kostet ein Liter Wasser umgerechnet etwa 9,20 Euro, die Flasche 6,50 Euro. Selbstabholer erhalten in der Manufaktur bis zu 25 Prozent Rabatt.
Eckhard will aber auch eine Selbstzapfanlage einrichten, wo sich Bürger kostenlos bedienen können - getreu der ursprünglichen Tradition des Sonnenstein-Wassers.

