Nachbarn mit Pistole bedroht: Ex-Dynamo-Idol Stübner verurteilt
Dresden - Ins Abseits gespielt: Jörg Stübner (53), einst Frauenschwarm, Top-Dynamo-Spieler und Kicker in der DDR-National-Elf ist tief gesunken.
Nach seinem Karriereende 1990, kam er nicht mehr klar, verfiel dem Alkohol. Und erlaubte sich ein böses Foul, was die Justiz auf den Plan rief. Am Mittwoch war Prozess am Amtsgericht Dresden wegen Bedrohung und Beleidigung.
Der einstige Mittelfeld-Star rastete diesen April im Wohnhaus in Kleinzschachwitz völlig aus. Er bepöbelte seinen Nachbarn und bedrohte ihn mit einem Schreckschussrevolver. "Er rief 'Drecksau' und 'Es knallt gleich'", so das Opfer, das allerdings Dank Selbstverteidigungskurs den Angreifer entwaffnete. "Ich habe trotzdem die Polizei gerufen. Ständig machte der Mann Radau."
Massiver Krach war auch der Tat vorausgegangen: "Da wurde gegen Möbel getreten, rumgebrüllt, Türen geknallt. Und wenn ihn bat, sich zu mäßigen, wurde er ausfällig", so der genervte Nachbar, der inzwischen auszog.
Genervt ist auch Vermieter Rico S. (47): "Er verbarrikadiert sich meist. Beim letzten Wasserschaden, der bei ihm passierte, ließ er nicht mal mehr die Handwerker rein", so der langmütige Vermieter, bei dem Jörg Stübner schon seit gut zehn Jahren wohnt.
Zum Prozess-Anpfiff im Gericht am Mittwoch lief der Ex-Fußballstar aber nicht auf. Er habe "Rücken" ließ er ausrichten, könne nicht kommen. Das ließ der Richter aber nicht gelten und verurteilte den Wüterich in Abwesenheit. Es erging ein Strafbefehl über 350 Euro. Zahlt Stübner nicht, muss er ersatzweise 35 Tage in Haft.
Titelfoto: Imago, Robert Michael