Ex-Ministerin kehrt ins Klassenzimmer zurück
Dresden - Andere gehen mit 67 in Rente. Nicht so Stefanie Rehm, Sachsens erste Kultusministerin nach der Wende: Die Ex-CDU-Politikerin aus Zschorlau kehrt zurück ins Klassenzimmer - als Lehrerin an einer Oberschule im Erzgebirge.
Kommende Woche startet in Sachsen das neue Schuljahr. Eine der neuen Lehrerinnen ist keine Unbekannte: Stefanie Rehm war von 1990 bis 1993 Ministerin im Kabinett von Kurt Biedenkopf (87, CDU). Sie stolperte u.a. über die Entlassung systemnaher DDR-Lehrer, galt als überfordert.
Nun wird sie an einer Oberschule im Erzgebirge unterrichten - in Vollzeit! "Ich werde dort eingesetzt, wo ich gebraucht werde", so die Ex-Politikerin zu TAG24.
Ein richtiger Neuanfang sei ihre Rückkehr ins Klassenzimmer aber nicht, so die Pädagogin: "Ich habe immer unterrichtet, auch in Budapest und Prag."
In der tschechischen Hauptstadt war die Ex-Ministerin zuletzt im sächsischen Verbindungsbüro tätig. "Dort habe ich in meiner Freizeit an einer privaten Schule unterrichtet." Sie ist Lehrerin für Deutsch, Musik, Englisch und Russisch. Und warum das Ganze? "Ich fühle mich einfach wie 40. Und ich bin mit Leib und Seele Lehrer." Es werde nicht einfach werden, weil sich vieles verändert habe an den Schulen. "Aber ich freue mich riesig."
Zuletzt hatte Stefanie Rehm für Aufmerksamkeit gesorgt, weil sie im Erzgebirge CDU-Direktkandidatin bei der Bundestagswahl 2017 werden wollte. Allerdings war sie chancenlos.