"Entsaften" und Blasenkatheter legen: Diese Dresdner Klinik ist speziell!
Dresden - Dieses Krankenhaus am Rande der Stadt taucht in keinem Atlas des Gesundheitswesens auf, denn es behandelt nur Privatpatienten mit ganz besonderen Bedürfnissen.
Die Dresdner Fetisch-Klinik bietet Dienstleistungen an, die keine ärztliche Praxis offeriert und auch keine Krankenkasse bezahlt.
Das Team um „Doktor“ Eve (31) ist darauf spezialisiert, in sterilen Behandlungsräumen Lust-Leiden zu lindern und müde Glieder liebevoll aufzupäppeln.
Krankenliege, Schreibtisch, Patienten-Kartei, Anatomie-Poster an den Wänden: „Oberärztin“ Eve erwartet ihre Patienten in einem Zimmer, das aussieht, als hätte es ihr ein Hausarzt gestern erst möbliert überlassen. „Ein Besuch in der Fetisch-Klinik beginnt für die Patienten stets gleich.
Sie legen ihre Sachen ab, schlüpfen in ein OP-Hemdchen und erscheinen zu einem ausführlichen Gespräch. In diesem Gespräch erzählen sie mir dann, welche Beschwerden sie plagen und welche Behandlung sie sich wünschen“, erklärt Eve.
Die „Oberärztin“ ist eine gestandene Fachkraft. Sie hat Krankenschwester gelernt und arbeitete als Fotomodell und Domina, bevor sie vor sechs Jahren die Fetisch-Klinik gründete.
„Wir haben hier alles mit authentischem Mobiliar ausgestattetet. Die medizinischen Geräte und Werkzeuge, die wir benutzen, sind alle steril“, erklärt die Dresdnerin und führt durch ihre außergewöhnliche Ambulanz.
In einem Zimmer stehen ein Pflegebett und ein Behandlungsstuhl, wie ihn Frauenärzte nutzen. Nebenan bei Schwester Shiva füllen ein Pflegebett mit Gurten zum Fixieren, eine Liege sowie Ultraschall- und EKG-Messgeräte den Raum.
Am Schluss des Rundgangs bleibt Eve in einem Aufwachraum vor einer verschlossenen OP-Tür stehen. Hinter der schweren Tür, die einst im Krankenhaus Großenhain den OP-Bereich abschirmte, liegt das Reich von „Ärztin“ Annita. Sie praktiziert dort - von Kopf bis Fuß in Latex eingekleidet.
Die drei Spezialistinnen wissen: Das Gros der gesunden, pflegebedürftigen Patienten der Fetisch-Klinik sind Männer im Alter von 18 bis 80 Jahren. Manchmal „weisen“ sich auch Paare und lesbische Frauen selbst ein.
Der Einzugsbereich der Einrichtung ist riesig. Aus Dänemark, Italien und Frankreich reisten schon „Patienten“ an. Die männlichen Klinik-Gäste „buchen“ zur Verbesserung ihres Wohlbefindens am liebsten Prostata-Massagen, Behandlungen mit Stimulationsstrom sowie verschiedenste urologische Vorsorgeuntersuchungen wie etwa das Legen eines Blasenkatheters.
Gern lassen sich die erregten Mannsbilder auch „entsaften“ - mittels einer „Melkmaschine“, Typ „Venus 2000“.
Kein „Kranker“ wird abgewiesen: So hat ein Mann mit heftigen Wehen auch schon in der Klinik „entbinden“ können.
„Fachspezifische Anwendungen oder Behandlungen dürfen dabei nur durch examinierte Krankenschwestern vorgenommen werden“, stellt Chefin Eve klar, die eine Handvoll Mitarbeiterinnen in der Klinik beschäftigt.
Die Fürsorge und Hilfsbereitschaft von Dr. Eve und ihrem zauberhaften Schwestern-Kolleg kennt aber auch Grenzen. „In der Klinik gibt es keinen Geschlechtsverkehr. Das Personal bleibt stets bekleidet und darf nicht angefasst werden.“ Blow-Jobs übernehmen die Schwester nicht. Lutschen & lecken - alles nicht erlaubt.
Die leidenschaftliche Oberärztin stellt rigoros klar: „Wir verschreiben oder verabreichen keine Medikamente.
Echte Eingriffe oder alles, was bleibende Schäden verursachen kann, lehnen wir ab.“ Eves, Annitas und Shivas besondere Dienstleistungen, die sie montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr anbieten, sind begehrt.
Ihr Bestellbuch ist voll, Termine sind heiß begehrt. Eve klagt - wie die Ärzte im echten Gesundheitsbetrieb - über Fachkräftemangel. Sie sagt geschäftstüchtig: „Wir suchen händeringend Verstärkung für unser Team.“
Alles nicht auf Krankenschein
Individuelle Gesundheitsleistungen (auch IGeL-Leistungen bei den Fachärzten genannt) haben ihren Preis - das weiß man als Kassenpatient.
Die Damen in der Fetisch-Klinik schweigen sich aus, wenn es darum geht, ihr Preisverzeichnis zu veröffentlichen. Sie verraten nur so viel: Wer eine Stunde von ihnen behandelt werden möchte, sollte mehr als nur zwei 100-Euro-Scheine im Portemonnaie haben...