Dresden - Von den einen verlacht, von den anderen geliebt: Zu Scooter hat jeder eine Meinung. Seit einem Vierteljahrhundert zählt das Techno-Trio um H.P. Baxxter (54) zu den erfolgreichsten deutschen Musik-Acts.

Das 25-jährige Jubiläum feiert die Band derzeit mit der "100% Scooter: 25 Years Wild and Wicked"-Tour. Am Samstag am Elbufer.

"Hyper, Hyper": Gleich mit der ersten Single und ihrem sprichwörtlich gewordenen Titel gelang Scooter 1994 der Durchbruch. Ein Jahr zuvor hatte Hans Peter Geerdes - einst ein New-Wave-Boy mit kajalumrandeten Augen - als wasserstoffblonder H.P. Baxxter in Hannover die Band mit Ferris Bueller und Rick J. Jordan gegründet.

"Hyper, Hyper": Gleich mit der ersten Single erntete das Trio auch kübelweise Spott. Sie seien "Technodeppen", die "Kirmestechno" machten - so hieß es aus dem vermeintlich echten Techno-Underground. Weil sie den stumpfen Beat bombastisch aufbliesen und mit sehr eigenen "Texten" garnierten. Mit Nonsensphrasen wie eben "Hyper, Hyper" oder "How Much Is The Fish", mit gebrüllten Befehlen wie "Move! Your! Ass!" oder Lautmalereien wie "Döp döp döp, dödö, döpdöpdöp". So machte Scooter Techno zu einem Massenphänomen für jedermann. Die wenig variierte Mischung funktioniert unglaublicherweise bis heute: 23 Single-Hits und 17 Studioalben kann Baxxter verbuchen, der nach einigen Besetzungswechseln mittlerweile quasi allein für Scooter steht.

Warum es Scooter heute noch immer gibt, kann der Frontmann selbst nicht erklären. Dem Magazin "Stern" sagte Baxxter: "Wir haben einfach immer weitergemacht und uns nie zu viele Gedanken gemacht." Spott treffe ihn nicht mehr: "Anfangs ja, später war es eher Ansporn. Erfolg ist die beste Waffe gegen Kritik."

Den hat Scooter auch im 25. Jahr, obwohl das Trio kaum anders klingt als zu Beginn. Live zelebrieren Baxxter & Co. ihre Techno-Party mit alten Hits, neuen Songs, viel Pyrotechnik und Budenzauber - der Stampf-Faktor wie immer bis Anschlag.

Ab 20 Uhr heißt es am Samstag bei den Filmnächten: "Haaaardcore!"