Darum sind die männlichen Kollegen neidisch auf diese Busfahrerinnen
Dresden - Die Busse wiegen jeweils 15,6 Tonnen, ihre Motoren leisten 360 PS und wuchten täglich Tausende Fahrgäste durch Dresden.
Und sie hören auf zarte Frauennamen wie Beatrice, Monika oder Astrid! Was kurios klingt, stärkt bei der Dresdner Verkehrsservicegesellschaft (DVS) die Arbeit der weiblichen Mitarbeiterinnen. Erste Männer sind schon neidisch.
„Das ist eine Ehre, eine Würdigung meiner Arbeit“, sagt Disponentin Astrid Ladwig (56). Sie arbeitet bei der DVS, einem Tochterunternehmen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB).
Stolz zeigt sie auf die Front des Busses. Oberhalb des Kennzeichens klebt gut lesbar ihr Vorname „Astrid“.
Ein anderer Bus, Typ MAN Lions City GL, hört auf „Monika“. Namensgeberin Monika Franke (57) ist Mitarbeiterin im Kundendienst.
Auf den mit ihrem Namen beklebten Bus hat sie immer ein besonderes Auge.
„Ich freue mich jedes Mal, wenn ich ‚meinen‘ Bus sehe. Ich schaue auch immer, ob er in gutem Zustand ist“, lacht sie.
Und Busfahrerin Beatrice S. (33) ist ebenfalls stolz auf „ihren“ Bus, der ihren Vornamen trägt. Ihre Berufswahl ist auch der Grund für die kuriose Namensaktion der DVS.
„Früher gab es kaum Frauen, die Busfahrerinnen werden wollten“, sagt Sven Kümpfel (47), DVS-Leiter Disposition und Organisation. So kam der damalige DVB-Vorstand Hans-Jürgen Credé (65) auf die Idee für die „weiblichen“ Busse. „Er wollte die Damen des Unternehmens in den Vordergrund setzen.“ Was mit einem Bus anfing, sind bald 19 nach Mitarbeiterinnen benannte Riesen.
Die Aktion kommt gut an, nur ein kleines Problem gibt’s: „Mittlerweile melden sich männliche Kollegen und wollen auch einen Bus-Namen haben“, schmunzelt Kümpfel.