Panzer auf Dresdner Elbbrücke
Dresden - Roaaarrrr! Ohrenbetäubender Motorenlärm störte am Sonntag das sonnige Morgenidyll an der Waldschlößchenbrücke. Jogger drehten verdutzt die Köpfe. Was war da los?
Um kurz nach 9 Uhr wurde es richtig laut im Tunnel auf der Zufahrt zur Altstädter Seite. Dann rollte eine Militärkolonne über die Fahrbahn Richtung Sachsenplatz, darunter drei Panzer wie der Leopard 2. Autofahrer schauten irritiert - ein Manöver oder gar ein Einsatz?
Doch die Militärfahrt war schnell zu Ende. Nur ein paar hundert Meter weiter parkten die Panzer und Begleitfahrzeuge unterhalb der Carolabrücke - sie sind Teil der "Blaulichtmeile" dort, wo sich auch bis einschließlich Montag Polizei, Zoll und andere Institutionen präsentieren.
Aber nimmt die Brücke keinen Schaden, wenn die bis zu 60 Tonnen schweren Panzer darüber rollen?
Presseoffizier Wolfram Skupio (36) vom Panzergrenadierbataillon 37 "Freistaat Sachsen" zu MOPO24: "Das ist kein Problem. Die Panzer verfügen über Kettenpolster. Dadurch gibt es keinen Kontakt der eigentlichen Stahlkette mit dem Belag." Auch Gewichts- und Statikfragen wurden im Vorfeld geklärt - erst dann gibt es eine Freigabe per "Marschkredit".
Und wie war die Resonanz der Präsentation bislang? Hauptmann Skupio: "Überwiegend positiv. Viele winken uns zu, weil man es einfach heutzutage nicht mehr gewohnt ist, dass Panzer durch die Stadt rollen."
Gab es auch Kritik? "Ja, ich habe mich mit einer Frau unterhalten. Die sagte: 'Wir wollen hier feiern und da rollen Panzer wie im Krieg.' Da muss ich dann natürlich vermitteln. Wir wollen uns hier präsentieren und sind als Parlamentsarmee auch eine Bürgerarmee, weil wir natürlich nirgendwo hingehen, weil wir Kriegstreiber sind, sondern einen parlamentarischen Auftrag haben. Deshalb werben wir immer wieder um Verständnis."
Wer noch Fragen dazu hat: Im Militärhistorischen Museum gibt es am morgigen Tag der Deutschen Einheit Sonderführungen mit den Themen "ACHTUNG Spione!" (10 und 14.30 Uhr) sowie "NVA und Bundeswehr bis 1990 und die Armee der Einheit" (12 und 14 Uhr).