Traktoren-Blockade in Dresden: So lief die Demo der Bauern
Dresden - Am Freitag haben die Bauern mit ihrer Traktoren-Invasion in Dresden für ordentlich Lärm und Aufmerksamkeit gesorgt, das große Verkehrschaos blieb jedoch aus.
Um 1.15 Uhr am Morgen waren die Landwirte aus Sachsen teilweise aufgestanden, um sich mit ihren Traktoren auf den Weg nach Dresden zu machen.
Über Süden und Norden, Osten und Westen fuhren sie pünktlich um 5 Uhr in der Landeshauptstadt ein.
Zu dem Zeitpunkt brauchten Autofahrer ganz gute Nerven, da es durch das Auffahren auf die Brücken teilweise zu Sperrungen der Zufahrtsstraßen kam, auch Bahnen mussten kurzzeitig anhalten.
Alles in allem lief es aber reibungslos. Lediglich die Carolabrücke war über einen längeren Zeitraum voll gesperrt.
Der Verkehr war erstaunlich ruhig, offenbar hatte viele Menschen aufgrund der Vorausmeldungen auf das Auto verzichtet.
Die Landwirte kritisieren unter anderem die geplante Verschärfung der Düngeverordnung. Der Protest richtet sich gegen das Agrarpaket der Bundesregierung, das etwa ein staatliches Tierwohl-Label und ein Aktionsprogramm Insektenschutz mit Einschränkungen beim Pestizide-Einsatz vorsieht. Die Landwirtschaft dürfe nicht mehr länger billiger Rohstofflieferant der Lebensmittelindustrie sein.
Das machten sie bei ihrer Kundgebung vor der Staatskanzlei auch noch einmal deutlich. Die Abfahrt verlief reibungslos, seit 11.50 Uhr rollt der Verkehr in Dresden wieder weitgehend ohne Behinderungen.
TAG24 berichtete von der Bauern-Demo im Liveticker:
11.25 Uhr: Die Albertstraße, der Carolaplatz und der Albertplatz sind teils blockiert
Die Bauern machen sich auf den Heimweg. Dadurch sind einige Stellen in Dresden wieder blockiert.
11.15 Uhr: Die Kundgebung ist beendet! Die Bauern starten ihre Traktoren nun wieder
Die Kundgebung ist beendet, die Bauern gehen jetzt zu ihren abgestellten Traktoren und starten diese wieder, um aus Dresden zu fahren.
10 Uhr: Traktoren mit Eiern beworfen
Auf dem Weg in die Stadt wurden einige Traktoren mit Eiern beworfen. Ein betroffener Bauer sagt: "Ich finde es schade, dass man nicht das Gespräch mit uns sucht und Lebensmittel nach uns wirft!"
9.45 Uhr: Auch Martin Dulig spricht
Auch Martin Dulig (45, SPD) spricht bei der Kundgebung.
9.22 Uhr: Die Wigardstraße ist aufgrund der Kundgebung dicht
Die Wigardstraße ist aufgrund der Kundgebung dicht.
9.15 Uhr: Kundgebung der Bauern vor der Staatskanzlei
Die Bauern haben ihre Traktoren abgestellt und halten nun eine Kundgebung vor der Staatskanzlei ab.
8.50 Uhr: Aktionen in ganz Deutschland zum Auftakt der Grünen Woche
Geplant sind Sternfahrten in Berlin, Stuttgart, Hannover, Nürnberg, Kiel, Schwerin, Rostock, Magdeburg und Halle. Zu den Protesten aufgerufen hat die Bauern-Initiative "Land schafft Verbindung". Die Landwirte demonstrieren für die Interessen der Agrarbetriebe und gegen aus ihrer Sicht zu harte Umweltschutzvorgaben. Für Samstag ist in Berlin zum zehnten Mal eine Demonstration der Initiative "Wir haben es satt!" geplant, an der sich Umwelt- und Tierschützer sowie Landwirte beteiligen wollen.
Die Landwirte kritisieren unter anderem die geplante Verschärfung der Düngeverordnung. Der Protest richtet sich gegen das Agrarpaket der Bundesregierung, das etwa ein staatliches Tierwohl-Label und ein Aktionsprogramm Insektenschutz mit Einschränkungen beim Pestizide-Einsatz vorsieht. Die Landwirtschaft dürfe nicht mehr länger billiger Rohstofflieferant der Lebensmittelindustrie sein.
8.40 Uhr: Die Bauern machen klar, was sie wollen
Die Botschaften der Bauern werden an ihren Traktoren mehr als deutlich! An einem Gefährt hängt symbolisch der Bauer/die Landwirtschaft am Galgen. Auf einem anderen Transparent steht: "Eines sollt Ihr nie vergessen, Bauern sorgen für das Essen!"
8.31 Uhr: Die Lage ist ruhig, nur die Wigardstraße ist gesperrt
8.13 Uhr: Größte Bauern-Demo heute in Nürnberg erwartet
Die deutschlandweit größte Bauern-Demo wird heute in Nürnberg erwartet. Dort geht von 9.30 Uhr bis 13 Uhr an gar nichts mehr.
8 Uhr: Polizeisprecher Stefan Grohme: "Die Verkehrssituation stellt sich entspannt dar!"
Polizeisprecher Stefan Grohme sagt TAG24 am Telefon: "Die Verkehrssituation stellt sich entspannt dar. Es gibt keine größeren Behinderungen. Alle drei Brücken sind wieder befahrbar. Im Bereich der Marienbrücke kommt es zu kleinen Verzögerungen. Eine endgültige Entwarnung können wir natürlich nicht geben. Bei der Abfahrt der Traktoren ist wieder mit Behinderungen zu rechnen", so Grohme. Gegen 12 Uhr wollen die Bauern die Stadt wieder verlassen.
7.50 Uhr: Verkehr rollt trotz Behinderungen sehr gut
Viele haben sich offenbar gut informiert und das Auto stehen lassen. Über das Blaue Wunder, das Käthe-Kollwitz-Ufer, die Stübelallee, die Wilsdruffer Straße kommt man wunderbar in die Stadt. Einzig rund um die Carolabrücke gibt es starke Behinderungen.
7.40 Uhr: Behinderungen vor allem in der Dresdner Neustadt
Zu Behinderungen kommt es vor allem auf der Neustädter Seite von Dresden. Dort brauchen Autofahrer gute Nerven.
7.30 Uhr: Fahrradfahrer in Dresden klar im Vorteil!
Wie diese Bilder von der Marienbrücke und der Großen Meißner zeigen: Wer ein Fahrrad hat, der ist klar im Vorteil! Es staut sich jetzt ordentlich in Richtung Staatskanzlei. Auf der Marienbrücke ist man mit dem Drahtesel noch am besten unterwegs.
7.17 Uhr: Carolabrücke demnächst nicht mehr voll gesperrt
Die Carolabrücke wird bald wieder für den Verkehr freigegeben. So twitterte es die Polizei vor einiger Zeit. Der Verkehr auf der Albert- und der Marienbrücke rollt, es kann aber immer zu Verzögerungen kommen.
7.15 Uhr: Einige Dresdnerinnen und Dresdner schon genervt von der Bauern-Demo
Während viele Menschen Verständnis für die Anliegen der Bauern haben ("Gute Sache, hoffe, die Landwirte können auch etwas bezwecken damit", schreibt ein Facebook-User), sind natürlich mindestens genauso viele von Euch genervt von der Mega-Aktion. Ein User auf Twitter schreibt: "Du willst Dich bei Bürgern unbeliebt machen? Dann fahr morgens um 05 hupend mit dem Traktor die Innenstadt und weck alle auf. Geht seit über fünf Minuten so. Als Demo gegen die Agrarpolitik. #traktorsternfahrt #dresden"
7.10 Uhr: Behinderungen auf der Albertbrücke in Dresden durch die Traktoren
Durch die Traktoren, die den rechten Fahrstreifen blockieren, kommt es auf der Albertbrücke zu Behinderungen.
7 Uhr: Ein Blick auf die Marienbrücke: Straßenbahnen und Autos rollen, aber Stau!
Ein Blick von oben auf die Marienbrücke zeigt: Die Autos und auch Straßenbahnen rollen. Allerdings kann es immer wieder zu Stau kommen. Auf der Altstädter Seite sind die Zufahrten aktuell noch frei, keine großen Staus im Moment.
6.50 Uhr: Dieser Mann ist 1.15 Uhr für die Bauern-Demo in Dresden aufgestanden!
Jens Nownick (47) ist angestellter Landwirt. Er ist um 1.15 Uhr aufgestanden, aus dem Landkreis Bautzen angerollt, zusammen mit zwei Kollegen (je auch einem Trecker) mit dem Case I (Zugmaschine).
6.40 Uhr: Die Traktoren auf der Großen Meißner in Dresden
Ihr habt ein Fahrrad im Keller stehen und warme Klamotten im Schrank? Dann solltet Ihr heute überlegen, sportlich auf Arbeit oder in die Schule zu kommen. Denn das ist noch das sicherste Fortbewegungsmittel momentan, mit dem Ihr von A nach B kommt.
Mit der Straßenbahn geht es an vielen Stellen auch noch. Nur Autofahrer brauchen GAAAAANZ viel Geduld und gute Nerven!
6.35 Uhr: Diese Karte für den Verkehr in Dresden besagt nichts Gutes!
Oh, oh! Wie Ihr sehen könnt: Es geht nicht viel in Dresden. Informiert Euch, bevor Ihr Euren Arbeitsweg antretet, denn der könnte dicht sein. Gut, wer im Home-Office arbeiten darf, die anderen brauchen wohl für den Chef ne gute Erklärung. Mit etwas Glück steckt der aber auch im Stau fest!
Schüler dürften sich wohl auch freuen, wenn die Bahn nicht weiter fährt. Es ist abzusehen: die Bauern werden mit dieser Riesendemo zumindest mal für ganz viel Aufmerksamkeit sorgen und heute Gesprächsthema Nummer eins in der Stadt sein!
6.25 Uhr: Die Traktoren stehen an der Staatskanzlei
Jetzt aber genug mit dem Gehupe! Einige Bauern haben ihren Traktor vor der Staatskanzlei an der Wigardstraße abgestellt. An ihren Gefährten stehen Botschaften wie: "Wer den Bauer nicht ehrt, ist des Lebens nicht wert" oder "Ist der Bauer ruiniert, wird das Essen importiert"!
6.21 Uhr: Die Bauern sind zeitig aufgestanden und in Kolonne nach Dresden gefahren!
Morgenstund hat Gold im Mund! Das haben sich auch die Bauern gedacht und sind zeitig aufgestanden, um heute ganz Dresden mit ihren Traktoren lahmzulegen. Bereits um 4.30 Uhr fuhren die ersten an Real und Obi in Bannewitz lang.
6.16 Uhr: Stau bildet sich auf den Brücken
Auf den Brücken bildet sich natürlich Stau, weil es an manchen Stellen zum Nadelöhr kommt und dort die Bauern mit ihren Traktoren dann die Weiterfahrt blockieren.
Auf der Albertstraße kommt man auf einer Spur noch ganz gut durch.
6.13 Uhr: Auch auf der Carolabrücke steht es teilweise
Seit 5 Uhr sind die Traktoren der Bauern auf Dresden zugerollt. Auf der Carolabrücke ist eine komplette Spur stadtauswärts dicht.
6 Uhr: Auf einigen Straßen Richtung Stadt wird es eng
Aktuell stehen die Traktoren zum Beispiel auf der Marienbrücke stadteinwärts. Dort ist ein Vorbeikommen schwierig. aber links neben den Traktoren noch möglich. In der Gegenrichtung läuft der Verkehr gut, auch Straßenbahnen fahren noch.
5.30 Uhr: Drei Brücken sind bereits dicht
Mit viel Gehupe tuckern die Bauern mit ihren Traktoren durch Dresden. Die Albertbrücke, die Carolabrücke, die Marienbrücke sind bereits dicht. Ein Hubschrauber kreist über der Stadt.
5.15 Uhr: Hier rollt was auf Dresden zu: Die Bauern sind da!
Schön gemütlich im Schritt-Tempo rollen die Traktoren hier auf der Bautzner Landstraße in Richtung Dresden.
Update, 17. Januar, 5 Uhr: Die Bauern rollen in Dresden an!
Die Traktoren sind auf dem Weg nach Dresden. Sie werden in der nächsten Stunde die gesamte Innenstadt lahmlegen.
Update, 16. Januar, 16:41 Uhr: Was wollen die Bauern?
Unter dem Motto "Wir bitten zu Tisch" will die Initiative "Land schafft Verbindung" am Freitag auf die Anliegen und Sorgen der sächsischen Landwirte aufmerksam machen.
In erster Linie geht es den Bauern dabei um die neue Düngeverordnung und den Insektenschutz, über welche der Bundesrat im April entscheiden wird.
Zusätzlich wollen sie ihre Bedenken bezüglich des sogenannten MERCOSUR-Handeslabkommen zwischen der EU und den südamerikanischen Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay zum Ausdruck bringen.
Viele heimische Bauern fürchten, dass das neue Abkommen zu einer Zunahme von billigen Rindfleisch-Importen führt und so die Produktion und den Vertrieb heimischer Fleisch-Produkte erschwert.