Ordnungsamt zockt Obdachlose ab: So viel kostet eine Nacht auf der Bank
Dortmund - Wie in wohl jeder anderen großen deutschen Stadt sind auch in Dortmund Obdachlose unterwegs. Bekanntermaßen ist die westfälische Großstadt bekannt für ein rigoroses Vorgehen gegen Obdachlosigkeit. Das wird auch beim Thema Schlafplätze so gehandhabt.
Schon im Frühjahr wurde bekannt, dass in Dortmund vom Ordnungsamt Knöllchen an Wohnungslose verteilt worden, weil diese ohne Genehmigung in der Öffentlichkeit campiert hatten (TAG24 berichtete).
Ganz ähnlich sieht es nun beim Schlafen unter freiem Himmel aus. So wurden laut Dortmund24 in den vergangenen vier Wochen Obdachlose insgesamt mehr als 50 mal verwarnt oder angezeigt.
Von der Stadt wurden Verwarnungsgelder von bis zu 20 Euro oder mehr für Obdachlose ausgestellt, die eine Nacht auf der Bank verbrachten, weil das Schlafen im Freien im gesamten Stadtgebiet verboten ist.
"Es ist untersagt, auf Straßen oder in Anlagen auf hierfür nicht besonders freigegebenen Flächen zu lagern, zu campieren oder zu übernachten", betonte die Verwaltung gegenüber Dortmund24.
Die Stadt begründete zudem die Strafen für Wohnungslose, dass man den Beschwerden von Anwohnern oder Gewerbetreibenden nachgegangen sei.
Scheint so, als wäre Dortmund kein gutes Pflaster für Wohnungslose, wenngleich Mitarbeiter des Ordnungsamts behaupten, immer wieder auch das Gespräch mit Obdachlosen zu suchen und ihnen alternative Übernachtungsmöglichkeiten anzubieten.