Coronavirus: Dehoga will App zum Verfolgen von Kontaktpersonen starten
Deutschland - Vom Auftreten erster Fälle im Frühjahr bis August 2020 dauert die Corona-Krise in Deutschland nun mittlerweile gut fünf Monate. Die Zahl der Neu-Infektionen ist nicht mehr so hoch wie zu Beginn, dennoch schwingt die Angst vor einer "zweiten Welle" mit. Deshalb gehören Abstandsgebote, nicht stattfindende Veranstaltungen oder verstärkte Hygiene-Maßnahmen und Tests immer noch zum Alltags-Repertoire. Alle aktuellen Meldungen lest Ihr im Coronavirus-Liveticker nach.
Update, 25. August, 22.30 Uhr: Dehoga will App zum Verfolgen von Kontaktpersonen starten
Der rheinland-pfälzische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga will am 1. September eine App starten, um Kontaktpersonen im Corona-Fall schnell zu ermitteln. Die App erfasst Name und Adresse digital. Das Projekt solle an diesem Freitag vorgestellt werden, berichtete die "Rhein-Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe).
Demnach lädt sich jeder Gast die App auf sein Handy und legt sich eine digitale Visitenkarte an. Beim nächsten Besuch scannt er mit dem Telefon einen sogenannten QR-Code. Dabei werden persönliche Daten erfasst, "in einem externen Rechner gespeichert und nach vier Wochen automatisch gelöscht", sagte Dehoga-Präsident Gereon Haumann.
Im Gastronomiebetrieb sehe keiner die Daten. Entschlüsselt würden diese "in einem virtuellen Vieraugenprinzip" nur, wenn das Gesundheitsamt die Namen von Kontaktpersonen brauche. Für Gäste ohne Handy gebe es zwei Möglichkeiten, sagte Haumann der "Rhein-Zeitung": Sie füllen weiter einen Zettel aus oder nutzen ein Gerät des Lokals.
Es gehe um ein Joint Venture des Dehoga mit "jungen, talentierten Programmierern", sagte Haumann dazu der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben während der Corona-Zeit gesehen, dass viel Digitalisierung möglich ist - auch im Gastgewerbe." Da seien Papierzettel nicht mehr zeitgemäß. "Die Jugend programmiert, wir vertreiben, und die Gäste profitieren", meinte der Präsident des Dehoga Rheinland-Pfalz.
Update, 25. August, 22.20 Uhr: Ein freier Platz dazwischen: Hamburgs Bürgermeister befolgt Corona-Regeln
Nachdem sich auf dem Rasen Regionalligist Eintracht Norderstedt den Hamburger Fußball-Pokal gesichert hat, erregt eine Szene auf der Tribüne die Gemüter. Ein Foto von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) soll zeigen, dass die beiden angeblich die Corona-Schutzmaßnahmen missachteten. "Unsere Hamburger Spitzenpolitiker hielten den Sicherheitsabstand natürlich NICHT ein und sie trugen natürlich KEINE Mundschutzmasken!", heißt es unter anderem auf Facebook.
Jedoch: Zwischen den Zuschauern gab es jeweils einen freien Sitzplatz. Das Hygienekonzept der Veranstalter wurde von den Behörden nicht moniert.
Zuschauer waren wegen der Corona-Pandemie bei der Partie zwar nicht zugelassen, auf der Tribüne saßen aber Tschentscher und Grote neben weiteren geladenen Gästen. "Wir sind dankbar, dass wir nach der Entscheidung der Stadt den Pokalwettbewerb mit der Ausnahmeregelung zu Ende spielen durften", teilte der Hamburger Fußball-Verband (HFV) mit. Dieser richtete die Partie aus. HFV-Geschäftsführer Karsten Marschner erläuterte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Dienstag, dass insgesamt 200 Menschen in der Wolfgang-Meyer-Sportanlage an der Hagenbeckstraße zugelassen waren. Dazu zählten etwa Spieler und Trainer auf dem Platz, die Ersatzleute auf der Bank, Journalisten und Gäste.
In der NDR-Mediathek ist die komplette Begegnung abrufbar. In dem Video ist die Situation mit Tschentscher und Grote auf der Tribüne, die später als Screenshot für Aufregung sorgt, um Spielminute 53 herum für rund 30 Sekunden eingeblendet. In dieser von der Seite aufgenommenen Perspektive ist nur schwer zu erkennen, dass zwischen allen Zuschauern mindestens ein Sitzplatz freigehalten wurde.
Zum Vorwurf, Tschentscher und Grote hätten die vorgeschriebenen Abstände nicht eingehalten, sagte Marschner der dpa: "Das ist bösartig und Unfug." Der Verband habe unter anderem beim Gesundheitsamt und bei der Polizei ein ausführliches Hygienekonzept vorgelegt. Bis heute ist seinen Angaben zufolge von den Behörden keine Beanstandung vorgebracht worden - auch nicht im Nachhinein.
Nach der aktuell gültigen Hamburger Corona-Verordnung dürfen sich bis zu zehn Menschen treffen, ohne dass sie Abstand halten müssen. Marschner wies darauf hin, dass das HFV-Hygienekonzept sogar darüber hinausgegangen sei: Selbst bei Gruppen von bis zehn Menschen habe man im Stadion mindestens einen Platz zwischen den Zuschauern freigehalten.
Diese Abstände sind auch auf anderen Aufnahmen von der Tribüne zu erkennen - unter anderem auf einem Foto, das Tschentscher selbst auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte.
Auch Senatssprecher Marcel Schweitzer sagte der Hamburger Morgenpost: "Die wenigen zugelassenen Personen auf der Besuchertribüne waren in Gruppen à zehn Personen angeordnet und zwischen Personen, die nicht in einem Haushalt leben, wurde zusätzlich ein Platz freigelassen."
Update, 25. August, 21.15 Uhr: Betrug mit Corona-Tests? Gesundheitssenator in Brasilien festgenommen
Wegen mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten beim Kauf von Corona-Tests ist in der Gesundheitssenator des brasilianischen Hauptstadtdistrikts Brasília, Francisco Araújo, festgenommen worden. Insgesamt wurden bei Durchsuchungen sieben Verdächtige festgenommen, wie brasilianische Medien am Dienstag berichteten.
Darunter sollen auch andere Spitzenbeamte sein. Mit mehr als 115.000 Todesopfern seit Beginn der Corona-Krise gehört Brasilien weltweit zu den Ländern, die besonders hart von dem Virus betroffen sind.
Der Zeitung "Folha de S. Paulo" zufolge gibt es Hinweise, dass für Corona-Tests von geringer Zuverlässigkeit überhöhte Rechnungen ausgestellt wurden. Der mögliche Schaden wird auf umgerechnet mindestens zehn Millionen Euro geschätzt. Bereits Anfang Juli hatte es in Brasília Durchsuchungen gegeben.
Auch in anderen lateinamerikanischen Ländern wie Bolivien soll es Unregelmäßigkeiten bei der Beschaffung von Medikamenten und medizinischem Gerät gegeben haben.
Update, 25. August, 20.15 Uhr: Schwesig: Große Corona-Themen einheitlich regeln - Details vor Ort
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat sich in der Corona-Pandemie für eine bundesweit einheitliche Regelung wichtiger Themen ausgesprochen. Detailfragen sollten aber vor Ort entschieden werden. "Große Themen müssen wir bundeseinheitlich regeln: Abstand, Maskenpflicht, gern auch Geldbußen oder einheitliche Regeln bei Großveranstaltungen", sagte die SPD-Politikern am Dienstag bei "Bild live".
"Aber Detailfragen - wer kann wie viele Leute zu Familienfeiern einladen - so etwas sollte vor Ort, regional entscheiden werden. Denn die Infektionszahlen sind unterschiedlich. Insofern brauchen wir auch unterschiedliche Regeln."
Am Donnerstag berät Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder voraussichtlich auch über diese Fragen.
Kritik übte Schwesig am Umgang mit Reiserückkehrern. Deutschland habe sich bei den Fragen des internationalen Reiseverkehrs ein bisschen übernommen. "Wir haben jetzt vermehrt Reiserückkehrer aus Risikogebieten und dafür gibt es keine bundeseinheitlichen Teststrategien."
Update, 25. August, 19.40 Uhr: DFB und Drittliga-Clubs einigen sich auf Zuschauer-Zulassung
Der Deutsche Fußball-Bund und die Klubs der 3. Liga haben sich am Dienstag bei einer Managertagung über die Bedingungen für die Zulassung von Zuschauern für die Saison 2020/21 verständigt.
Die Drittligisten kamen zu dem Ergebnis, dass sich die Zahl der Zuschauer und Zuschauerinnen nach den regionalen Verfügungslagen richten und von jedem Klub mit den zuständigen Gesundheitsbehörden individuell vor Ort abgestimmt werden muss.
Die weiteren Bestimmungen könnt Ihr >>> hier lesen.Update, 25. August, 19.30 Uhr: American Airlines bereitet Belegschaft auf Personaleinschnitte vor
Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Reiseflaute drohen der Belegschaft der angeschlagenen US-Fluggesellschaft American Airlines erhebliche Einschnitte. Zum 1. Oktober - einen Monat vor der US-Präsidentenwahl - könnten 17.500 Mitarbeiter in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt werden und 1500 weitere ihre Jobs verlieren, erklärten die Konzernchefs Doug Parker und Robert Isom am Dienstag in dem Schreiben an die Belegschaft. Komme es dazu, hätte die Airline 40.000 Mitarbeiter weniger als vor Beginn der Pandemie, als es noch 140.000 gewesen seien.
Mit der Ankündigung machte die Fluggesellschaft auch Druck auf Washington: Verhindert werden könnten die Einschnitte beim Personal nur, wenn sich der Kongress und die US-Regierung auf ein weiteres Corona-Hilfspaket einigen würden, das auch das Rettungspaket für die Fluggesellschaften verlängere, hieß es. Die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten um ein weiteres Konjunkturpaket waren kurz vor Beginn der Sommerpause des Parlaments gescheitert.
US-Fluggesellschaften wie American Airlines mussten sich im Gegenzug für 25 Milliarden Dollar (22 Mrd. Euro) an Staatshilfen in der Corona-Krise verpflichten, bis Ende September keinen Personalabbau vorzunehmen. Da die Lage der Branche aber weiter prekär ist und die Pandemie in den USA weiterhin nicht unter Kontrolle ist, droht nun eine Entlassungswelle im Herbst.
US-Unternehmen sind verpflichtet, Angestellte 60 Tage im Voraus über drohende Zwangsbeurlaubungen in Kenntnis zu setzen. Nicht alle, die die Warnungen erhalten, müssen letztlich betroffen sein. Zunächst will American Airlines wie auch andere Gesellschaften weiter auf freiwillige Lösungen setzen.
Mehr als 12.500 Beschäftigte hätten bereits entschieden, das Unternehmen frühzeitig zu verlassen, und hätten sich etwa in den Vorruhestand versetzen lassen, erklärten Parker und Isom. Weitere 11.000 hätten angeboten, sich im Oktober beurlauben zu lassen.
Update, 25. August, 19.25 Uhr: Usain Bolt nach Party positiv auf Coronavirus getestet
Beim früheren Sprint-Superstar Usain Bolt ist ein Test auf das Coronavirus positiv ausgefallen. Die Behörden hätten den achtmaligen Olympiasieger darüber informiert, sagte der Gesundheitsminister von Bolts Heimatland Jamaika, Christopher Tufton, bei einer Pressekonferenz.
Eingefangen hat er sich das Virus demnach auf seiner eigenen Geburtstagsparty. Alles dazu >>> hier.
Update, 25. August, 19.20 Uhr: Volkswagen setzt auf eigene Corona-Tests an deutschen Standorten
Mit freiwilligen Corona-Tests will der Autobauer Volkswagen das Risiko einer Virusausbreitung für die Belegschaft senken. In insgesamt zehn Containern an deutschen Standorten sollen bis zu 2400 Tests pro Tag ermöglicht werden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
"Zum Ende der Urlaubssaison steigt das Verbreitungsrisiko", sagte Personalvorstand Gunnar Kilian. Da gleichzeitig die Nachfrage aber wieder anziehe, gelte es, einen neuerlichen Shutdown unbedingt zu vermeiden.
Bisher seien Durchgangscontainer in Wolfsburg, Braunschweig und Emden installiert worden. Kassel, Salzgitter, Emden, Hannover und Sachsen sollen folgen. Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Wolfsburg, Ergebnisse der Proben sollen in der Regel nach spätestens 24 Stunden vorliegen.
Vorstandschef Herbert Diess hatte sich nach dem Einbruch bei Verkäufen und Gewinn wegen der Corona-Krise im ersten Halbjahr zuletzt zuversichtlich gezeigt. "Die Erholung, die wir jetzt spüren, ist sehr ermutigend", sagte er Ende Juli in einem Interview. "Es wird jetzt darauf ankommen, dass wir keinen zweiten Lockdown bekommen. Dann würde es schwer."
Update, 25. August, 18.55 Uhr: Corona-Lage in Heilbronn weiter angespannt
Die Lage in Heilbronn bleibt angesichts einiger Corona-Neuinfektionen angespannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt lag am Dienstag (Stand: 16 Uhr) nach Angaben des baden-württembergischen Landesgesundheitsamtes bei knapp 40,4 Fällen auf 100.000 Einwohner. Tags zuvor hatte der Wert, der die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner angibt, sogar bei 41,2 gelegen.
Heilbronn hatte als erste baden-württembergische Kommune seit Monaten zuletzt wieder die Marke von 35 Infektionen auf 100.000 Einwohner überschritten; ab diesem Wert gilt eine Vorwarnstufe bei den Corona-Neuinfektionen. Drastischere Schritte, die bis hin zur weiten Einschränkung des öffentlichen Lebens reichen können, werden aber erst ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 ergriffen.
Im ganzen Südwesten stieg die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten laut Gesundheitsamt am Dienstag auf mindestens 40.687. Das sind 327 Fälle mehr als am Vortag. Etwa 36.135 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus wurde um einen Fall nach unten korrigiert auf 1862. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde - wie am Vortag - mit 1,21 angegeben. Er gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.
Der Anstieg der Fallzahlen sei nach wie vor größtenteils auf Reiserückkehrer zurückzuführen, hieß es.
Update, 25. August, 18.10 Uhr: Kreis: Hälfte der Risiko-Rückkehrer meldet sich nicht - Überprüfungen
Fast die Hälfte der Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten haben sich bisher beim Kreis Rendsburg-Eckernförde nicht gemeldet. Seit Dienstag würden die "Aussteigekarten", die bei der Einreise in Deutschland ausgefüllt werden müssen, im Kreis verschärft überprüft, teilten Cora von der Heide und Antonia Burgmann, Juristinnen des Kreises und Mitarbeiterinnen des Corona-Testzentrums, in Rendsburg mit.
Am Dienstag habe erstmals ein Mitarbeiter des Kreises in Polizeibegleitung drei durch Aussteigekarten identifizierte Haushalte aufgesucht, um das Einhalten der Quarantäne zu überprüfen - vergeblich. Aussteigekarten sind von Reisenden im Flugzeug oder Reisebus ausgefüllte Formulare mit Kontaktdaten und Angaben zum Gesundheitszustand.
Bei insgesamt neun Personen, die in Risikogebieten waren, seien Verstöße gegen die Meldepflicht beim örtlichen Gesundheitsamt oder sogar das Nichteinhalten der häuslichen Quarantäne festgestellt worden. Verstöße gegen die Meldepflicht können als Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld von 150 bis 2000 Euro geahndet werden. Wer sich aus der Quarantäne entfernt, muss mit einem Bußgeld zwischen 500 und 10.000 Euro rechnen.
Seit vergangener Woche treffen beim Kreis Aussteigekarten ein - sie werden seit 7. August ausgestellt. Anfangs habe es meist noch acht bis zehn Tage gedauert, bis Aussteigekarten beim Kreis einträfen, inzwischen habe sich dies auf etwa fünf Tage verkürzt, berichteten von der Heide und Burgmann.
Vergangene Woche hätten sich 32 von etwa 70 Reiserückkehrern, die Aussteigekarten ausgefüllt hatten, nicht beim örtlichen Gesundheitsamt gemeldet. In den ersten beiden Tagen dieser Woche hätten dies 15 von 30 Reiserückkehrern versäumt.
Bisher haben sich den Angaben zufolge überwiegend Rückkehrer aus der Türkei und Spanien nicht gemeldet, "aber das Gesamtbild ist insgesamt bunt gemischt".
Die Juristinnen kündigten an, dass diese Woche die Überprüfungen von Reiserückkehrern, die sich nicht beim Kreis melden, forciert werden. «Wir haben kein Verständnis dafür, dass Menschen, die in Corona-Risikogebiete reisen, sich nach der Rückkehr nicht melden, sagten die Juristinnen. "Schließlich ist jedem vor der Abreise klar, welche Pflichten er hat."
Update, 25. August, 18.05 Uhr: Fußballspiele in Türkei ab Oktober wieder mit Zuschauern
Trotz steigender Corona-Infektionszahlen sollen Fußballspiele in der Türkei ab Oktober wieder eingeschränkt mit Zuschauern stattfinden. Das teilte der türkische Verband TFF am Dienstag mit.
Die Stadionkapazität werde bis zu 30 Prozent ausgelastet. Zudem würden Vorsichtsmaßnahmen getroffen, etwa werde am Eingang Fieber gemessen und Abstandsregeln müssten eingehalten werden, hieß es. Details würden später bekanntgegeben.
Die Türkei hatte die Saison 2019/20 wegen der Corona-Krise am 19. März bis auf Weiteres verschoben, am 12. Juni ohne Zuschauer wieder aufgenommen und am 26. Juli beendet. Die Sommerpause läuft noch bis zum 11. September.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte sich in der Türkei zuletzt wieder erhöht und lag bei rund 1300 Fällen pro Tag.
Update, 25. August, 18 Uhr: Etliche Coronafälle in Wiesbaden nach großer Hochzeit in Mainz
Nach einer großen Hochzeitsfeier mit rund 100 Gästen ist es in Wiesbaden zu etlichen neuen Coronafällen gekommen. Mindestens 18 Personen seien in Hessens Landeshauptstadt betroffen, sagte ein Sprecher der Stadt am Dienstag. Da nicht alle Gäste der Feier mit dem Gesundheitsamt kooperierten, sei die Ermittlung der Infizierten schwierig gewesen.
Nach Auftreten des ersten Falles seien von den infizierten Personen keine genauen Angaben zu den Kontaktpersonen gemacht worden. Danach habe es einige Tage gedauert, bis das zuständige Gesundheitsamt eine unvollständige Gästeliste erhalten habe, teilte die Stadt mit. In dieser Zeit seien die Gäste nicht in Quarantäne gewesen, sondern in die Schulen sowie Arbeitsstätten gegangen und hätten Kontakt mit Freunden und Familienmitgliedern gehabt.
"Aufgrund des Ausbruchsgeschehens ist ganz klar, dass sich auf der Veranstaltung nicht an die Abstands- und Hygieneregeln gehalten wurde", sagte die Leiterin des Wiesbadener Gesundheitsamtes, Kaschlin Butt. Da die Veranstaltung im Mainzer Stadtgebiet stattgefunden habe, sei das dort ansässige Gesundheitsamt zuständig. "Wir prüfen derzeit, ob und welche Bußgelder wir für die Wiesbadener Gäste verhängen können", erklärte Butt. Diese Bußgelder könnten bei der Behinderung der Ermittlungsarbeit und der damit einhergehenden Gefährdung für die Bevölkerung verhängt werden.
In Hessen ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen nach Angaben des Sozialministeriums (Stand: 14 Uhr) insgesamt um 152 auf 14.809 Fälle gestiegen. Wiesbaden liegt knapp unter einem kritischen Messwert. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen - die sogenannte 7-Tage-Inzidenz - belief sich auf 40,9. Eine von Bund und Ländern vereinbarte Schwelle für verschärfte Beschränkungen des öffentlichen Lebens liegt bei einer 7-Tage-Inzidenz von 50.
Update, 25. August, 17.55 Uhr: Labore fordern schnellen Kurswechsel bei Coronatests für Urlauber
Die Labore in Deutschland fordern wegen zunehmender Belastung durch Corona-Tests schnellstmögliche Neuregelungen bei Tests für Reiserückkehrer. Eine Anpassung der Teststrategie für Rückkehrer, wie in der Schaltkonferenz der Landesgesundheitsminister mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigt, sei dringend erforderlich, teilte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag mit. Es reiche nicht, das Ende der Sommerferien abzuwarten, sagte der Verbandsvorsitzende Michael Müller.
Spahn und die Gesundheitsminister hatten mehrheitlich vorgeschlagen, dass es kostenlose Corona-Tests für Urlauber künftig nicht mehr geben soll. Zudem soll die Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten nach dem Ende der Sommerreisesaison wieder abgeschafft werden. Begründet wird das unter anderem mit der zunehmenden Belastung der Labore. Es gibt noch keinen Beschluss. Aus Bayern etwa kommt Widerstand.
Nach ALM-Angaben gab es in der vergangenen Woche erneut einen "drastischen Anstieg" bei den Tests. Es seien 17 Prozent mehr Tests durchgeführt worden als in der Vorwoche - insgesamt 889.815. Die "maximale kurzfristig verfügbare Testkapazität" für die laufende Woche wird mit knapp 1,1 Millionen angegeben.
"Wir können diesen Druck aufs System nicht länger aushalten und unsere engagierten und seit Monaten an der Leistungsgrenze arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht weiter überlasten", sagte Jan Kramer, Vorstand im ALM. Die Testanforderungen überstiegen in vielen Laboren bereits die rationierten Liefermengen an Reagenz- und Verbrauchsmaterialien. "Sollten jetzt noch weitere regionale Ausbrüche hinzukommen, wird uns das in die Knie zwingen."
Update, 25. August, 17.50 Uhr: Esken hofft auf grünes Licht für Corona-Maßnahmen an Schulen
SPD-Chefin Saskia Esken hofft beim Koalitionsausschuss auf grünes Licht für die geplanten Maßnahmen zur Digitalisierung an den Schulen. Es gehe jetzt darum, viel Präsenzunterricht anzubieten und keinen Corona-Jahrgang zu produzieren, sagte sie vor Beginn der Gespräche am Dienstag in Berlin. Bestimmte Vorhaben habe sie mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Kultusministerinnen verabredet. Jetzt wolle man sich dazu im Koalitionsausschuss das "Go" holen.
Konkret geht es um die Ausstattung von Lehrkräften mit Laptops, um digitale Unterrichtskonzepte und auch Unterstützung der Schulen bei den Hygieneregelungen. Auf diese Schritte hatten sich Merkel, Esken Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und die Kultusminister mehrerer Bundesländer vor knapp zwei Wochen geeinigt. Endgültig beschlossen sind sie aber noch nicht.
Update, 25. August, 17.45 Uhr: Bremen ordnet begrenzte Maskenpflicht für Schulen an
Das Bundesland Bremen ordnet für weiterführende Schulen und Berufsschulen eine begrenzte Maskenpflicht an. Die Mund-Nasen-Bedeckung solle in Fluren und Gemeinschaftsräumen getragen werden, aber nicht im Unterricht, sagte Bildungssenatorin Claudia Bogedan am Dienstag. Auch die Grundschulen seien ausgenommen.
Die Landesregierung rückte damit von ihrer bisherigen Haltung ab, die Schulen über das Tragen von Masken entscheiden zu lassen. In Bremen beginnt das neue Schuljahr wie in Niedersachsen am Donnerstag.
"Es wird ein Schul- und Kitajahr sein, das ganz im Zeichen von Corona stattfindet", sagte die SPD-Senatorin. Sie sah die Schulen gut darauf vorbereitet. "Es ist Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen." Gleichzeitig sei man darauf vorbereitet, im Notfall auch ganze Gruppen, Klassen oder Schulen wieder online zu unterrichten oder in Quarantäne zu schicken.
Die Schulen können für bis zu 120 Schülerinnen und Schüler klassenübergreifende Kohorten bilden, für die dann keine Abstandsregel gilt. Der Senat beschloss am Dienstag, dass auch Kitas Kohorten mit bis zu 60 Kindern bilden dürfen. Damit könnten gruppenübergreifende Angebote gemacht werden, sagte Bogedan. Das komme der Früh- und Spätbetreuung zugute.
Die CDU kritisierte, dass die neue Maskenpflicht erst zwei Tage vor Schulanfang bekanntgegeben wurde. Es sei auch nicht gut, die Grundschulen auszunehmen, sagte Bildungssprecherin Yvonne Averwerser. Die Union schlage vor, dass die Masken in den ersten zwei Wochen auch im Unterricht getragen werden sollten, um Infektionen durch Reiserückkehrer auszuschließen.
An den Schulen in der Stadt Bremen werden im neuen Schuljahr 54.700 Schülerinnen und Schüler lernen, in Bremerhaven sind es etwa 16.000 Schülerinnen und Schüler.
Update, 25. August, 17.40 Uhr: Party mit Corona-Infiziertem war wohl keine geschlossene Gesellschaft
Die Nürnberger Party mit einem Corona-Infiziertem war möglicherweise keine private Feier. "Es wird durch das Ordnungsamt derzeit geklärt, ob es wirklich eine private Feier war", sagte ein Stadtsprecher am Dienstag.
Stichprobenartige Anrufe bei Teilnehmern hätten ergeben, dass die Gäste im Nachtclub "Mach 1" wohl nicht zu einer geschlossenen Gesellschaft gehört hätten. Dies ist eine Voraussetzung für Privatfeiern in Clubs oder Diskotheken.
Die Feier im "Mach 1" hatte ein Gast besucht, der positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden war und der eigentlich unter Quarantäne stand.
Update, 25. August, 17.34 Uhr: Neue sächsische Corona-Schutzverordnung: Gefüllte Stadien möglich
Nach der neuen Corona-Schutzverordnung im Freistaat Sachsen sind gut gefüllte Sporthallen und Stadien prinzipiell möglich. Grundvoraussetzung sind jedoch gute Hygienekonzepte der Veranstalter.
Vom 1. September bis 2. November gilt der am Dienstag von der sächsischen Landesregierung gefasste Beschluss, der Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern erlaubt. Dafür darf in der Region des Veranstaltungsortes die Zahl der Neuinfektionen 20 pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen nicht übersteigen.
Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (62, SPD) sagte nach der Kabinettssitzung am Dienstag, RB Leipzig beispielsweise habe wirklich ein gutes Konzept. Sie verwies aber auch darauf, dass die Fußball-Bundesliga noch eine Ausnahme sei.
Bei Bundesligaspielen sei eine bundesweite Abstimmung wichtig und richtig. Wenn das Hygienekonzept vorliegt und die Stadt Leipzig zustimmt, könnte ein Fußballspiel auch mit 22.000 Zuschauern stattfinden.
Update, 25. August, 17.21 Uhr: Mindestabstände in Kinos und Theatern können verringert werden - aber nur in Meck-Pomm
Kinos und Theater in Mecklenburg-Vorpommern können die Abstände zwischen den Besuchern verringern, wenn diese während der Vorstellung eine Maske tragen.
Der bisherige Mindestabstand von 1,50 Metern zwischen den Gästen bedeute, dass drei Sitze frei bleiben müssten, sagte Gesundheitsminister Harry Glawe (66, CDU) am Dienstag nach einer Sitzung der Landesregierung mit Vertretern von Kommunen, Wirtschaft und Verbänden in Schwerin.
Nun müsse nur noch ein Sitz frei bleiben. Durch die neue Regelung erhöhe sich für Kinos und Theater das mögliche Platzangebot deutlich. Glawe sagte, die Veranstalter müssten ihre Konzepte zur Genehmigung beim zuständigen Gesundheitsamt einreichen.
Update, 25. August, 17.12 Uhr: Malu Dreyer: Vergleichbarere Corona-Regeln sorgen für mehr Akzeptanz
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (59, SPD) hat sich für bundesweit vergleichbarere Regelungen in der Corona-Pandemie ausgesprochen.
"Wir brauchen in grundsätzlichen Fragen mehr Einheitlichkeit", sagte sie am Dienstag zwei Tage vor der Videokonferenz der Länderregierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Das betreffe auch Bußgelder, vor allem wenn die Sachverhalte länderübergreifend seien.
"Das sorgt für mehr Klarheit in der Bevölkerung und damit auch für ein größeres Verständnis und für mehr Akzeptanz", sagte Dreyer. Gerade mit Blick auf den Herbst sei eine "abgestimmte und effektive Teststrategie" nötig, die die Frage nach Quarantäne für Rückkehrer aus Risikogebieten umfasse.
Update, 25. August, 17.08 Uhr: Löw: Corona-Zwangspause war "nicht so einfach"
Bundestrainer Joachim Löw (60) hat während der Corona-Pandemie eine auch sehr emotionale Zeit erlebt. "Ich habe mich um Familie und Freunde stärker gekümmert, als es sonst üblich war", sagte Löw am Dienstag während einer Pressekonferenz in Frankfurt/Main.
"Für einige im Bekanntenkreis war es nicht so einfach, ich kenne auch Menschen, die krank waren." Es sei ein "persönliches Empfinden in der Situation" gewesen. "Wie kann es passieren, woher kommt es, was muss man sich für Gedanken machen um die Zukunft?"
Nach langer Pause trifft sich die Nationalmannschaft am Montag in Stuttgart. In der Nations League spielt das DFB-Team am 3. September in Stuttgart gegen Spanien und drei Tage später in Basel gegen die Schweiz. "Diese Zeit war auch für uns nicht so einfach", sagte Löw. "Jetzt ist es auch mal schön, wieder Spiele vor Ort zu erleben."
Update, 25. August, 16.55 Uhr: 1707 Verstöße bei Großkontrolle zur Maskenpflicht festgestellt
Bei der landesweiten Kontrollaktion zur Einhaltung der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr sind am Montag in NRW insgesamt 1707 Verstöße festgestellt worden. Dies teilte das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium am Dienstag mit. Die Verstöße wurden von den Eisenbahnunternehmen, der Bundespolizei und den Ordnungsämtern registriert. Die zuständigen Ordnungsämter würden nun entsprechende Bußgeldverfahren einleiten, hieß es weiter.
In öffentlichen Verkehrsmitteln, in Bahnhöfen und an allen Haltestellen herrscht seit Ende April in NRW die Pflicht, Mund-Nase-Bedeckungen zu tragen. Seit dem 12. August drohen Masken-Verweigerern in NRW ohne Vorwarnung 150 Euro Bußgeld.
Kontrolliert wurde an den neun Bahnhöfen Aachen, Bielefeld, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Köln, Münster und Siegen im Zeitraum 12 bis 20 Uhr. Mehrere hundert Beschäftigte der Verkehrsunternehmen und der Behörden waren im Einsatz. Hinzu kam ein Großaufgebot der Bundespolizei.
Bis zum Nachmittag war zunächst nur von 176 Verstößen die Rede. Dass es zwischen 16 und 20 Uhr noch zu dem hohen Anstieg kam, lag laut Verkehrsministerium an fehlenden Zwischenergebnissen und dem höheren Verkehrsaufkommen im Feierabendverkehr. "Außerdem sind in den Abendstunden offenbar mehr Masken-Muffel unterwegs", so das Ministerium.
"Die Zahl zeigt uns, dass es nötig ist, mit solchen Kontrollen auf die Maskenpflicht hinzuweisen", erklärte Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) laut Mitteilung. Auch in Zukunft werde es immer wieder Kontrollen in Bussen und Bahnen geben.
Der Fahrgastverband "Pro Bahn" hatte die angekündigte Großkontrolle begrüßt und gleichzeitig «Augenmaß» gefordert. Die SPD hatte die Großkontrolle als "Show-Veranstaltung" kritisiert.
Update, 25. August, 16.50 Uhr: Verbraucherstimmung in USA fällt auf tiefsten Stand seit Mai 2014
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich überraschend eingetrübt und ist im August auf den tiefsten Stand seit über sechs Jahren gefallen. Das Verbrauchervertrauen sank um 6,9 Punkte auf 84,8 Zähler, wie das Marktforschungsinstitut Conference Board am Dienstag in Washington mitteilte. Dies ist der niedrigste Stand seit Mai 2014. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg auf im Schnitt 93,0 Punkte gerechnet. Der Privatkonsum der Verbraucher ist in den USA eine wichtige Stütze der dortigen Wirtschaft.
Angesichts der sehr hohen Infektionszahlen in den USA trübten sich die Erwartungen der Verbraucher ein. Aber auch ihre aktuelle Lage bewerteten die Verbraucher deutlich negativer als im Vormonat. Zuletzt wurden einige der Corona-Maßnahmen wieder verschärft.
Der Indikator hatte sich im Juni noch von seinem tiefen Fall in der Corona-Krise vorübergehend teilweise erholt. Bereits im Juli geriet er hingegen wieder unter Druck.
Update, 25. August, 16.45 Uhr: Corona-Herd in Disco auf Sardinien - Betreiber im Hospital
Das Nachtlokal des ehemaligen Formel-1-Managers Flavio Briatore im Badeort Porto Cervo auf Sardinien hat sich nach Medienberichten zu einem Corona-Herd entwickelt. Der 70-jährige Briatore selbst sei im San-Raffaele-Krankenhaus in Mailand, wie sein Team nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag schrieb. Er habe sich Sonntagabend mit leichtem Fieber und Symptomen der Erschöpfung ins Hospital begeben. Briatore sei stabil, es gehe ihm gut, und er bleibe zur Kontrolle dort.
Die Zahl der positiven Coronavirus-Abstriche im Umfeld des "Billionaire"-Clubs sei auf etwa 60 Fälle gestiegen, berichteten Ansa unter Berufung auf örtliche Gesundheitsstellen. Die Zahl könne sich noch leicht ändern, da auch ein anderer Betrieb zu der Testreihe gehöre. Die ersten Ansteckungen in dem Prominenten-Treff Briatores waren schon vor einigen Tagen bekannt geworden. Viele betroffene Mitarbeiter seien zu Hause in Isolation, hieß es.
Nach Medienberichten gab es auch in anderen Diskotheken an der Costa Smeralda Corona-Fälle. Auch der Fußballtrainer Sinisa Mihajlovic vom italienischen Club FC Bologna war vor wenigen Tagen nach seiner Rückkehr von Sardinien positiv auf das Virus getestet worden. Laut Medien gab es dort ein Promi-Fußball-Match.
Der Ex-Formel-1-Teamchef Briatore, der mit Topmodels wie Naomi Campbell und Heidi Klum liiert war, führt mehrere Gastronomie-Betriebe. Als die Behörden dem "Billionaire"-Tanzclub wegen steigender Corona-Zahlen Auflagen machten, hatte sich Briatore gewehrt. Er kritisierte die Einschränkungen in Videos und wies darauf hin, dass es auch viele private Partys gebe. Am 17. August ließ Italiens Regierung alle Discos wegen der Ansteckungsgefahr schließen.
Auf der Insel war das Coronavirus lange kaum nachgewiesen worden. Nun stieg die Zahl der Neuinfizierten stark. Sardische Stellen sprachen davon, dass Touristen die Infektionen mitgebracht hätten.
Update, 25. August, 16.42 Uhr: Tausende in Schweden bekamen falsches Testergebnis
3700 Menschen in Schweden haben nach einem Corona-Test ein falsches Ergebnis bekommen. Wie die Gesundheitsbehörden am Dienstag mitteilten, wurden alle positiv auf das Virus getestet, obwohl sie nicht wirklich infiziert waren. Schwedens Corona-Statistik werde sich dadurch ändern.
Bei den Betroffenen handele es sich vor allem um Personen mit milden Symptomen, die selbst einen sogenannten PCR-Test angewendet hatten. Der Fehler sei in zwei Labors festgestellt worden, die die kommerziellen Schnelltests aus China analysierten.
Rückblickend wurde festgestellt, dass sie nicht zwischen niedrigen Viruskonzentrationen und negativen Proben unterscheiden konnten. Die Leistungen des Tests seien einfach zu schlecht, hieß es bei der Pressekonferenz.
Nach Angaben der Gesundheitsbehörden waren am Dienstag in Schweden rund 86.900 Infizierte und 5.814 Todesfälle registriert.
Update, 25. August, 16.40 Uhr: Umfrage: Menschen wollen auch nach Corona weniger mit Auto fahren
Einer Umfrage der Universität Magdeburg zufolge wollen die Deutschen auch nach der Corona-Zeit umweltbewusster unterwegs sein. Aufgrund der Corona-Krise mit Homeoffice und Schulschließungen verzichteten in den vergangenen Monaten viele Menschen auf tägliche Fahrten mit dem Auto und wollten diese auch künftig reduzieren, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Studie hervorgeht.
30 Prozent der zwischen Anfang April und Ende Juni befragten Menschen hätten demnach ihre Wege in der Corona-Zeit lieber mit dem Fahrrad statt mit dem Auto erledigt. 44 Prozent wünschten sich, auch künftig mehr Rad fahren oder zu Fuß gehen zu können. In einer vergleichbaren Studie von 2019 waren es lediglich 34 Prozent der Befragten, die sich dies wünschten.
Auch auf Flugreisen wollen künftig mehr Menschen verzichten. So gaben 7,5 Prozent der Befragten in der aktuellen Studie an, weniger mit dem Flugzeug verreisen zu wollen. Im Vorjahr waren es lediglich 2 Prozent mit dieser Absicht. Für den Verzicht auf Flugreisen sei vor allem die Unsicherheit der Rückreise sowie das coronabedingt finanzielle Risiko ausschlaggebend, hieß es. Für die repräsentative Studie wurden mehr als 3000 Menschen befragt.
Update, 25. August, 16.35 Uhr: SPD-Spitze sieht gute Chancen für Einigung bei Kurzarbeitergeld
SPD-Chef Norbert Walter-Borjans sieht Chancen für eine Einigung der Koalition beim Kurzarbeitergeld. Die SPD wolle dieses auf 24 Monate verlängern und den vereinfachten und höheren Bezug fortsetzen.
"Ich glaube, dass wir gute Voraussetzungen haben, dass das auch der Koalitionspartner mitträgt", sagte Walter-Borjans am Dienstag vor dem Treffen der Parteispitzen von SPD, CDU und CSU. Es wäre ein wichtiges Signal für die Wirtschaft und die Beschäftigten von Unternehmen.
Die Koalitionsspitzen waren sich zuletzt zwar weitgehend einig, dass die Höchstbezugsdauer des Kurzarbeitergeldes verlängert werden soll. Die Unionsfraktion zeigte sich dazu aber nur bereit, wenn die Voraussetzungen verschärft würden.
Update, 25. August, 16.30 Uhr: Omnibus Verband kritisiert Land wegen Schülertransporten
Der Omnibusverband hat dem Land Schleswig-Holstein vorgeworfen, trotz der Corona-Krise keine zusätzlichen Schülertransporte zu finanzieren. Es sei widersprüchlich, einerseits dem Schulunterricht höchste Priorität einzuräumen, andererseits aber die Möglichkeit, mehr Busse für Schülertransporte zu buchen, nicht zu nutzen, sagte der Geschäftsführer des Omnibus Verbandes Nord, Joachim Schack, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
So komme es dazu, dass in überfüllten Bussen Schüler gleich mehrerer Schulen fuhren. Dabei könnten seit Ostern die wegen der Corona-Krise nur schwach ausgelasteten Reisebusunternehmen im Norden kurzfristig etwa 100 Busse bereitstellen.
Schack widersprach auch der Darstellung einer Ministeriumssprecherin, für die Finanzierung der Schülertransporte seien die Kommunen zuständig. Laut Schack zahlt das Land den Kreisen Geld, das wiederum an die Schulträger weitergeleitet werde.
Mit mehr Geld könnten mehr Busse fahren und die Schüler dort mehr Platz haben. Sollte in einem Bus, was niemand wolle, ein Superspreader Corona verbreiten, könnten gleich mehrere Schulen davon betroffen sein. Die Maskenpflicht in den Bussen allein sei keine Garantie, dass es nicht zu Corona-Fällen kommen könne. Schack regte an, dass die Schulanfangszeiten gestaffelt, also entzerrt werden sollten, um die Schüler-Bustransporte sicherer zu machen.
Update, 25. August, 16.25 Uhr: Viele Coronafälle in Bayern gehen auf Infektion im Inland zurück
Viele der zuletzt in Bayern auf Corona getesteten Menschen haben sich in Deutschland angesteckt. Dies geht aus Daten des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen hervor, wie ein Sprecher am Dienstag mitteilte. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.
Demnach haben sich von 1613 Fällen aus den vergangenen vier Wochen, zu denen dem LGL ein Ansteckungsort vorliegt, 1269 Menschen am wahrscheinlichsten in Deutschland angesteckt. In 344 Fällen hat die Ansteckung laut LGL im Ausland stattgefunden. Insgesamt wurden dem LGL in den vergangenen vier Wochen 2611 Fälle gemeldet, doch nicht immer sei die Infektionsquelle bekannt, so der Sprecher.
Der Sprecher des LGL wies zudem darauf hin, dass der Anstieg der bayerischen Fallzahlen "zumindest auch auf die zielgerichtete Testung von Reiserückkehrern" zurückzuführen sei. So seien Fälle entdeckt worden, die sonst nicht als solche erkannt worden wären. Die Testergebnisse der Teststationen in Bayern, auch die an den Autobahnen und Flughäfen, fließen in die amtliche Meldestatistik des Freistaats ein, wenn die Getesteten ihren Wohnort in Bayern haben.
Update, 25. August, 16.20 Uhr: 150 Anfragen von Reiserückkehrern an einem Tag: Hotline eingerichtet
Nach zahlreichen Anrufen von Reiserückkehrern hat die Schweriner Stadtverwaltung am Dienstag eine Corona-Hotline eingerichtet. Allein am Montag habe es 150 Anfragen gegeben, berichtete eine Stadtsprecherin. Die Fragen reichten von Tests bis zu Quarantäneregeln.
Die Hotline sei mit geschulten Mitarbeitern besetzt und montags bis freitags von 9 Uhr bis 15 Uhr unter der Telefonnummer 0385/545-3330 erreichbar.
Für Reiserückkehrer sind in Deutschland Änderungen geplant, aber noch nicht beschlossen. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben am Montag vorgeschlagen, dass es nach Ende der Sommerreisesaison keine kostenlosen Corona-Tests für Urlauber bei der Einreise nach Deutschland mehr geben soll. Außerdem solle die erst kürzlich eingeführte Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten wieder abgeschafft werden, stattdessen soll wieder ausschließlich die Quarantäneregelung gelten.
Die 14-tägige Quarantäne soll man nur dann vorzeitig verlassen dürfen, wenn ein frühestens fünf Tage nach der Einreise gemachter Test negativ ausfällt. Begründet werden die angestrebten Änderungen damit, dass Labore personell und mit Blick auf nötiges Material an ihre Grenzen stoßen.
Update, 25. August, 16.10 Uhr: Saarland will 100 zusätzliche Schulbusse finanzieren
Im Saarland sollen rund 100 zusätzliche Busse zur Schülerbeförderung eingesetzt werden, um die Ansteckungsgefahr mit Corona in voll besetzten Bussen zu minimieren. "Die Kosten werden komplett vom Land übernommen", kündigte Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) am Dienstag an. Zuvor hatte der Ministerrat grünes Licht für ein neues Förderprogramm mit einem Volumen von rund einer Million Euro gegeben, das jetzt zügig umgesetzt werden soll.
"Ich will dafür sorgen, dass so schnell wie möglich jeder fahrtüchtige Bus bei uns im Saarland eingesetzt werden kann, damit sich die Kinder gut und sicher und vor allem mit einem guten Gefühl für die Eltern auf den Schulweg begeben können", sagte Rehlinger. Sie habe großes Verständnis dafür, dass "ein mulmiges Gefühl" entstehe, wenn man das dichte Gedränge der Schüler in den Bussen sehe, das seit dem Schulstart vor einer Woche herrsche.
"Das Einsetzen von zusätzlichen Bussen darf an einer Geldfrage nicht scheitern", betonte Rehlinger. Deshalb würden die zusätzlichen Kosten für die Landkreise und Kommunen komplett übernommen. Eine Abfrage des Verkehrsministeriums unter saarländischen Verkehrsunternehmen habe ergeben, dass etwa 100 Busse, die derzeit abgemeldet oder nicht als Reisebusse im Einsatz seien, zur Verfügung stünden. Rehlinger rechnet damit, dass die ersten ab der nächsten Woche starten könnten.
Update, 25. August, 16.05 Uhr: CDU-Fraktionschef Reinhart ist gegen Maskenpflicht am Arbeitsplatz
Der baden-württembergische CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart hält schärfere Maskenregeln am Arbeitsplatz nicht für notwendig. "Das kann ich mir nicht vorstellen und lehne eine solche Pflicht ab", sagte Reinhart der "Heilbronner Stimme" und dem "Mannheimer Morgen" (Mittwoch-Ausgaben). "Für so eine pauschale Regelung sind die Arbeitsplätze zu unterschiedlich. Hier muss man im Einzelfall entscheiden."
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte eine allgemeine Maskenpflicht am Arbeitsplatz ins Spiel gebracht, allerdings hatte sich bereits Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dagegen in Stellung gebracht.
Reinhart forderte vor der Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag zudem ein einheitlicheres Vorgehen in der Corona-Politik. "Ich habe den Eindruck, dass es bei der Koordinierung der Corona-Politik der Bundesländer noch erheblich Luft nach oben gibt", sagte er. Vom Treffen Merkels mit den Länderchefs werden weitreichende Entscheidungen erwartet.
Update, 25. August, 16 Uhr: Ölverbrauch in Deutschland geht wegen Corona deutlich zurück
Unternehmen und Haushalte haben in den ersten sechs Monaten 6,9 Prozent weniger Ölprodukte verbraucht als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Vor allem der Verbrauch von Flugbenzin (Kerosin) war mit minus 44,6 Prozent stark rückläufig, teilte der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) am Dienstag in Berlin mit. Der Flugverkehr war im ersten Halbjahr wegen der Abwehrmaßnahmen gegen das Coronavirus weitgehend zum Erliegen gekommen und erreicht in absehbarer Zeit nicht wieder sein altes Niveau.
Auch der Absatz von Benzin (minus 13,3 Prozent) und Diesel (minus 9,5 Prozent) ging deutlich zurück. Dabei gab es nach Angaben des MWV gegenläufige Effekte, die sich überlagerten. Zum einen fuhren wegen Home Office und Kurzarbeit weniger Arbeitnehmer zur Arbeit, zum anderen aber wurde der Pkw häufiger für Urlaubsreisen im Inland genutzt. Die Benzinpreise sind aktuell niedrig; mit 1,25 Euro im bundesweiten Durchschnitt für einen Liter Superbenzin E10 liegen sie um 14 Cent unter dem Vorjahr und auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2016.
Einzig Heizöl konnte seinen Absatz erhöhen, weil viele Verbraucher bei sinkenden Preisen ihre Tanks füllten. Zeitweise gab es lange Lieferzeiten; der Verbrauch stieg um 25,8 Prozent. Der Heizölpreis ist mit rund 44 Euro für 100 Liter (bei Abnahme von 3000 Litern) so günstig wie seit zehn Jahren nicht mehr, mit Ausnahme der Monate Januar und Februar 2016. Eine Tankfüllung von 3000 Litern ist gegenwärtig rund 600 Euro günstiger als vor einem Jahr.
Update, 25. August, 15.45 Uhr: Aiwanger will Verbesserungen für DAV-Hütten in Coronazeit prüfen
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) will den unter der Corona-Krise leidenden Hüttenwirten des Deutschen Alpenvereins (DAV) helfen. Die Hygieneauflagen brächten für die Wirte eine starke Einschränkung, was zu großen wirtschaftlichen Einbußen führe, sagte Aiwanger bei einem Treffen mit DAV-Präsident Josef Klenner laut Mitteilung des Verbandes vom Dienstag.
Die Situation solle nun in einem Praxis-Check mit dem DAV unter die Lupe genommen werden, um Wege für eine Verbesserung des wirtschaftlichen Betriebs zu finden.
Dem Treffen am Montag war ein Brandbrief des DAV an die Staatsregierung vorausgegangen. "Aktuell werden unsere bayerischen Hütten von den Gesetzgebern mit der Hotellerie im Tal gleichgesetzt", sagte Klenner. Die DAV-Hütten seien aber nicht nur bloße Übernachtungsbetriebe, sondern Schutzhütte und wichtige Stützpunkte im Gebirge.
Ein Ansatz könne sein, große Übernachtungsräume in kleinere Einheiten zu unterteilen und die Belüftung zu verbessern. Der DAV sieht als Möglichkeiten auch einen Hilfsfonds zur Existenzsicherung für den Hüttenbetrieb und finanzielle Unterstützung bei coronabedingten Umbaumaßnahmen.
Update, 25. August, 15.42 Uhr: Althusmann: Corona kann "Abbau überflüssiger Bürokratie" anschieben
Die Landesregierung will den Spar- und Reformdruck der Corona-Krise nutzen, um die Bürokratie in Niedersachsen zu entschlacken. Wirtschaftsminister Bernd Althusmann stellte am Dienstag eine "Entlastungsoffensive" vor. Sie richtet sich vor allem an mittelständische Firmen, fordert aber auch generelle Vereinfachungen.
"Wenn es Chancen im Zuge der Pandemie für unser Land gibt, dann ist der Abbau überflüssiger Bürokratie eine davon", sagte der Unionspolitiker in Hannover. "Unsere Wirtschaft wird entlastet, die Bürgerinnen und Bürger gewinnen Zeit und sparen Geld."
Im Kampf gegen die Folgen von Covid-19 habe man angesichts der hohen Dringlichkeit manches schon spontan erleichtern können. "Wir sind im internationalen Vergleich bislang auch deshalb so gut durch die Krise gekommen, weil Verwaltung und Politik bei der Bewältigung der Pandemie eine hohe Dynamik entwickelt haben", meinte Althusmann. Nach dem Beschluss staatlicher Wirtschaftshilfen hatten allerdings etwa auch viele Antragsteller zunächst von langen Wartezeiten berichtet.
Update, 25. August, 15.35 Uhr: Senat entscheidet im Lauf der Woche über private Feiern
Der Berliner Senat hat noch keine Entscheidung über neue Regeln für private Feiern und Veranstaltungen gefällt. Das soll aber noch in dieser Woche passieren. "Im Licht dessen, was bundesweit erörtert wird, wird es eine Diskussion dazu auf der außerordentlichen Senatssitzung geben", sagte Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) am Dienstag nach der Sitzung des Senats.
Am Donnerstag beraten die Länderchefs mit der Bundeskanzlerin über die Corona-Krise. "Wir haben von der Grundlinie ein gewisses Interesse, dass es möglichst zu gemeinsamen bundesweiten Verabredungen kommt", sagte Kollatz.
Allerdings sei die Situation in den Bundesländern sehr unterschiedlich. "In Berlin gibt es naturgemäß mehr größere Veranstaltungen als es die im Saarland gibt." Derzeit gelten auch sehr unterschiedliche Regelungen. In Berlin zum Beispiel sind zurzeit Innenveranstaltungen mit bis zu 500 Menschen erlaubt. In Nordrhein-Westfalen dürfen bei "geselligen Veranstaltungen wie Hochzeiten" drinnen maximal 150 Gäste anwesend sein, in Bayern maximal 100. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angeregt, wegen des Ansteckungsrisikos noch einmal über die erlaubte Größe privaten Feste zu sprechen.
Update, 25. August, 15.30 Uhr: Corona-Infizierter auf Feier in Bodenwöhr: Zweite Testreihe
Nach einer Feier mit einem Corona-Infizierten im oberpfälzischen Bodenwöhr sollen alle Kontaktpersonen ein zweites Mal auf eine Infektion mit dem Virus getestet werden. Die Abstriche bei den 114 Personen sollen an diesem Mittwoch genommen werden, wie ein Sprecher des Landratsamtes Schwandorf am Dienstag sagte.
Die Ergebnisse der ersten Testreihe waren in allen 114 Fällen negativ ausgefallen, wie die Behörde mitteilte. Am Dienstagnachmittag lagen auch die beiden letzten ausstehenden Befunde schriftlich vor.
Ein nach einer Italien-Reise positiv auf das Coronavirus getesteter Mann hatte am 14. August an einer Geburtstagsfeier mit rund 100 Gästen teilgenommen - noch bevor er sein Ergebnis erhalten hatte, wie ein Landratsamtssprecher sagte. Der Mann hatte sich am Tag zuvor an der Grenze bei Kiefersfelden kostenlos testen lassen. Die Feier fand in Bodenwöhr in einem Zelt auf einem Sportplatz statt.
Die betroffenen Personen befinden sich in einer 14-tägigen Quarantäne. "Soweit sich der negative Befund aus dem ersten Test bestätigt, können die Partygäste fristgemäß am Freitag aus der Quarantäne entlassen werden", teilte das Landratsamt mit. Fällt der zweite Abstrich positiv aus, müssten diejenigen in Quarantäne bleiben.
Update, 25. August, 15.25 Uhr: Virologe: Corona-Wissen hilft, neuen Lockdown zu vermeiden
Der Marburger Virologe Stephan Becker hält einen neuen allgemeinen Lockdown dank des mittlerweile gesammelten Wissens über das Coronavirus für vermeidbar. Der Lockdown im Frühjahr sei wichtig gewesen, sagte der Forscher der Deutschen Presse-Agentur. "Er hat uns gezeigt, wie man mit so einem Virus umgehen kann und dass es möglich ist, es einzudämmen. Wir haben aber auch gelernt, dass wir das so nicht noch einmal wollen", sagte er auch mit Blick auf die sozialen, wirtschaftlichen oder gesundheitlichen Folgen. "Dadurch, dass wir das Virus besser kennengelernt und verstanden haben, was die riskanten Situationen sind, können wir glaube ich einen weiteren, flächendeckenden Lockdown vermeiden."
Becker plädierte dafür, trotz der fieberhaften Suche nach einem Corona-Impfstoff pragmatische Lösungen zur Eindämmung der Pandemie nicht zu vergessen. "Wir brauchen viel Expertise, und natürlich nicht nur von Virologen. Wir sind das Land der Ingenieure - wir benötigen auch technische Lösungen und Überlegungen dazu, wie man die Aerosole aus der Luft rausbekommt, wie man Räume gut lüften kann gerade im Winter. Wir können ja die Fenster nicht dauernd offen lassen."
Becker, Direktor des Instituts für Virologie der Uni Marburg, und sein Team sind an der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes beteiligt. Dass Wissenschaftler weltweit nach einem Impfstoff suchen, sporne natürlich an. "Obwohl wir schon maximal motiviert sind, auch wegen des Drucks aus der Öffentlichkeit, wann denn der Impfstoff kommt." Es sei wichtig, dass viele verschiedene Impfstoffprojekte laufen - "dann wird die Chance, dass einige erfolgreich sind oder wir die erfolgreichsten rauspicken können, größer".
Impfstoffe alleine reichten aber nicht, betonte der Virologe. "Sie sind ein Baustein in einer Kette von verschiedenen Maßnahmen, die wir brauchen, um mit dieser Pandemie zurechtzukommen." Dazu gehörten technische Lösungen für ein besseres Raumklima, Medikamente - und die Hygienemaßnahmen.
Update, 25. August, 15.20 Uhr: Scheuer gegen Reservierungspflicht in Zügen
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat sich in der Corona-Krise gegen eine Reservierungspflicht in Zügen ausgesprochen. Der CSU-Politiker sagte am Dienstag in Berlin, dies würde weniger Flexibilität bedeuten. Es drohe zudem die Gefahr, dass Fahrpreise teurer werden könnten und Defizite bei Verkehrsunternehmen ausgeglichen werden müssten, weil die Kapazitäten sinken. Weil die Auslastung der Deutschen Bahn in der Corona-Krise gesunken ist und dies für Löcher in der Bilanz sorgte, hat der Bund bereits Milliardenhilfen zugesagt.
Auch Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla sprach sich gegen eine Reservierungspflicht aus. Eine Reservierungspflicht im Fernverkehr ist in der Corona-Krise immer wieder gefordert worden, etwa von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer - damit nötige Sitzabstände zwischen den Reisenden eingehalten werden können.
Pofalla sagte, er fahre viel mit der Bahn, könne aber nicht von überfüllten Zügen berichten. Die Abstandsregelungen könnten eingehalten werden. Eine Reservierungspflicht hätte Auswirkungen auf die Kapazitäten.
Scheuer sagte, eine Reservierungspflicht wäre eine komplette Veränderung des Bahnbetriebs. Es gehe aber darum, die Flexibilität für Fahrgäste aufrechtzuerhalten und Mobilität nicht einzuschränken. Es seien Verhaltensregeln ausgearbeitet worden, etwa zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes in Zügen. Scheuer forderte die Länder erneut auf, Bußgelder für Maskenverweigerer zu vereinheitlichen. Darüber wollen am Donnerstag die Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) beraten.
Update, 25. August, 15.15 Uhr: Tests für Reiserückkehrer waren aus Sicht des Senats richtig
Die Entscheidung für Tests für Reiserückkehrer etwa an den Berliner Flughäfen war aus Sicht des Senats richtig. Es gebe darüber derzeit eine "etwas aufgeregte Diskussion", sagte Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) am Dienstag nach der Sitzung des Senats. Es sei richtig gewesen, die Tests einzuführen. Die Auswertungen hätten gezeigt, dass ein nennenswerter Anteil der Ansteckungen tatsächlich aus dem Rückreiseverkehr stamme.
"Und wenn wir, wenn man Berlin und Brandenburg zusammennimmt, deutlich über 50 Prozent aus dem Rückreiseverkehr haben, dann ist es sinnvoll, dort zu testen." Das gebe den Reisenden die Möglichkeit, sich richtig zu verhalten und ermögliche die entsprechenden Nachverfolgungsmaßnahmen über die Gesundheitsämter.
Der Senat habe am Dienstag über Themen im Zusammenhang mit der Corona-Krise beraten, aber keine Entscheidungen getroffen, sagte Kollatz. Bevor das passiert, sollen erst die Absprachen der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin vom Donnerstag abgewartet werden. Noch im Lauf der Woche werde es dann eine Sondersitzung des Senats geben, möglicherweise schon am Donnerstag, kündigte der Finanzsenator an.
Berlin sei dafür, möglichst viel gemeinsam zu entscheiden. "Wenn es uns nicht völlig zuwiderläuft, was da am Donnerstag entschieden wird, dann werden wir auch etwas Ähnliches oder etwas, was nah da dran ist, vereinbaren."
Der Senat tagte diesmal im Rathaus in Charlottenburg, eine Reihe von Senatsmitgliedern inklusive des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller starteten anschließend zu einer Tour durch den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.
Update, 25. August, 15.10 Uhr: Südkorea schließt wegen Corona-Anstiegs wieder die Schulen in Seoul
Drei Monate nach der landesweiten Öffnung der Schulen in Südkorea wird im Großraum Seoul wegen des deutlichen Anstiegs der Corona-Infektionen wieder auf Online-Unterricht umgestellt. Das kündigte das Bildungsministerium am Dienstag an. Eine Ausnahme gilt demnach für die höchste Jahrgangsstufe der Oberschule, da sich die betroffenen Schüler auf die Reifeprüfung vorbereiten.
In der Region um die Hauptstadt seien in den vergangenen zwei Wochen mindestens 193 Schüler und Lehrer positiv auf das Virus getestet worden. Auch die Kindergärten sollen vorübergehend wieder geschlossen werden.
Die Zahl der Neuinfektionen war zuvor den zwölften Tag in Folge dreistellig gestiegen. Am Montag seien 280 neue Fälle mit dem Coronavirus festgestellt worden, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Die Gesamtzahl kletterte auf fast 18.000. Bisher wurden offiziell 310 Todesopfer in Verbindung mit Sars-Cov-2 gezählt. Der Großteil der neu bestätigten Infektionsfälle entfiel auf Seoul, die umliegende Provinz Gyeonggi und die westliche Küstenstadt Incheon.
Die Behörden befürchten, dass die Situation außer Kontrolle geraten könnte. Bisher kam Südkorea seit dem ersten registrierten lokalen Fall im Januar ohne einen flächendeckenden Lockdown aus. "Die Zahl der Cluster-Infektionen hat sich zuletzt erhöht, und das Tempo ist sehr hoch", sagte der Vizedirektor der Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention, Kwon Jun Wook, nun.
Zahlreiche neue Infektionen gibt es unter Mitgliedern von Kirchengemeinden. In Verbindung mit der Sarang-Jeil-Kirche im Norden Seoul wurde den Angaben zufolge seit Anfang des Monats bei bisher 900 Mitgliedern das Virus nachgewiesen. Zuletzt hatten die Behörden die Regeln zur Vermeidung der sozialen Kontakte zuerst für den Großraum Seoul und später für das ganze Land verschärft. Unter anderem sind größere Versammlung verboten und Kirchen geschlossen.
Update, 25. August, 15.05 Uhr: Lufthansa verzichtet bis Jahresende auf Gebühren für Umbuchungen
Die Lufthansa verzichtet in der Corona-Pandemie darauf, von ihren Kunden bei Umbuchungen zusätzliche Gebühren zu verlangen.
In sämtlichen Tarifen könnten Tickets bis Jahresende mehrfach gebührenfrei auf ein anderes Datum oder ein anderes Reiseziel umgebucht werden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mit. Man komme damit den Kunden bei der flexiblen Reisegestaltung noch weiter entgegen.
Bislang war unter dem Eindruck der Pandemie eine einmalige Umbuchung kostenfrei gestellt worden. Die neue Regelung gelte weltweit sowohl bei Kurz-, Mittel- als auch bei Langstrecken für alle Neubuchungen bei den Netzwerk-Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian und Brussels. Nachzahlungen könnten sich erst ergeben, wenn bei dem neuen Flug die ursprüngliche Buchungsklasse nicht mehr verfügbar sei.
Update, 25. August, 15 Uhr: Corona-Fall in Franzburg - Alle Kontaktpersonen coronafrei
Nach der corona-positiven Testung eines 12-jährigen Schülers am vergangenen Sonntag hat das Landratsamt in Stralsund erste Entwarnung für die Kontaktpersonen gegeben. Alle am Montag erfolgten 60 Tests seien negativ ausgefallen, teilte der Landkreis Vorpommern-Rügen am Dienstag mit.
Am Donnerstag werde ein zweiter Abstrichtest folgen. Sollten diese Testergebnisse auch negativ sein, könnte die Quarantäne für die Kontaktpersonen des Schülers zum Montag kommender Woche aufgehoben werden. Dann werde auch der Unterricht für alle Klassen wieder regulär stattfinden.
Nach der positiven Testung des Jungen waren die Familie, Schüler der beiden siebten Klassen der Schule sowie 13 Lehrer in Quarantäne geschickt worden. Wegen des dadurch entstehenden Lehrermangels werden die Schüler der Klassenstufen acht und neun auch nicht unterrichtet. Der Schüler war wegen Fieber, Schnupfen, Husten und Halsschmerzen zum Arzt gegangen. Wie er sich die Infektion zugezogen habe, sei weiter unbekannt, sagte ein Landkreissprecher.
Update, 25. August, 14.20 Uhr: Urbane Kunst trotz Corona: Streetart-Festival ibug öffnet am Freitag
Kleiner, aber genauso bunt wie in den vergangenen 15 Jahren: Das Streetart-Festival ibug (Industriebrachenumgestaltung) trotzt der Corona-Pandemie ab Freitag mit einer Sonderedition. Seit Anfang des Monats haben 20 Künstler aus ganz Deutschland einen leer stehenden Krankenstift in Zwickau in eine temporäre Ausstellung umfunktioniert.
Mit einem Mix aus Graffiti, Malerei, Illustration, Film, Multimedia und Design wollen die Organisatoren auch unter erschwerten Bedingungen die Vielfalt urbaner Kunst zeigen. "Gerade in diesem Jahr, wo kulturell so vieles ausfällt, braucht es so ein Angebot - für die Künstler und die Besucher", sagte Annemarie Riemer vom ibug-Team am Dienstag in Zwickau.
Das Festival öffnet an zwei Wochenenden: vom 28. bis 30. August und noch einmal vom 4. bis 6. September. Weil es deutlich weniger Künstler sind als sonst, ist der Eintritt für das Außengelände in diesem Jahr frei.
Update, 25. August, 14.19 Uhr: Rummenigge setzt sich für Fan-Rückkehr ein: "Wir sind dazu bereit"
Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hofft für die Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf positive Signale für eine Rückkehr von Fans in die Stadien. "Es gibt eine Fußballkultur und zu dieser Fußballkultur gehört natürlich Emotion und Atmosphäre im Stadion. Die ist ohne Zuschauer ganz einfach nicht gegeben. Deshalb müssen wir alle ein großes Interesse daran haben, dass so zeitnah wie möglich Zuschauer auch wieder im Stadion zugelassen werden", warb Rummenigge (64) am Dienstag bei "Bild".
Die Ministerpräsidenten der Länder dürften in einer Videokonferenz am Donnerstag mit Kanzlerin Merkel auch über das Fan-Thema sprechen. Bislang waren in der Corona-Krise keine Zuschauer in den Stadien erlaubt. "Natürlich sind wir nicht naiv und wissen, dass wir bei Bayern München nicht 75 000 Zuschauer ins Stadion lasse"», sagte Rummenigge weiter. "Vielleicht 15 bis 20 Prozent der Zuschauer, die eine Stadionkapazität der Sitzplätze hergibt" halte er für möglich, "um wieder etwas Atmosphäre, etwas Emotionalität reinzubringen."
Rummenigge warb um Vertrauen bei der Politik. "Es muss wieder etwas Fußballkultur in die Stadien zurück und das beinhaltet natürlich Zuschauer. Ich glaube, wir sind dazu in der Lage", sagte er mit Blick auf das erste Corona-Notkonzept, mit dem die Saison zuende gespielt werden konnte. "Auch unsere Zuschauer können sehr seriös damit umgehen", versicherte der Vorstandschef des Triple-Siegers. "Es ist wichtig, dass man uns vertraut."
Rummenigge zeigte sich auch offen für mögliche Nachbesserungen beim Konzept mit Zuschauern in den Stadien. "Wir sind dazu bereit, wir sind dazu in der Lage, wir sind nicht arrogant", beteuerte er.
Update, 25. August, 14.18 Uhr: Jugendherbergen feiern 111. Geburtstag - trotz Corona-Krise
Trotz Corona-Krise und mit einem eigenen Geburtstagssong feiern die Jugendherbergen in Deutschland ihr 111-jähriges Bestehen. Aktuell gebe es 442 Jugendherbergen in 14 DJH-Landesverbänden, mit mehr als 69 500 Betten und fast 10 Millionen Übernachtungen pro Jahr, teilte das Deutsche Jugendherbergswerk am Dienstag in Detmold mit. Man zähle fast 2,5 Millionen Mitglieder und werde trotz corona-bedingter Einschränkungen mit voller Kraft ins neue "Lebensjahr" starten. Der Geburtstag fällt laut DJH auf diesen Mittwoch.
Der Jubiläumssong mit dem Titel "Anders als du denkst" stammt von Nachwuchskünstler Jonny vom Dahl, der auch bei "The Voice of Germany" angetreten war.
Laut DJH hatte Richard Schirrmann die Jugendherbergsidee am 26. August 1909 entwickelt. Damals suchte er in einer Gewitternacht für sich und seine jungen Wanderschüler im Oberbergischen nach einer Unterkunft, wurde von einem Bauern abgewiesen und kam schließlich in einer Dorfschule unter. Aus der Idee einer einfachen und günstigen Unterkunft für junge Leute, die in der Natur unterwegs sind, wurde eine weltweite Bewegung - mit inzwischen rund 4000 Jugendherbergen.
Quietschende Stockbetten und kratzige Wolldecken seien dabei längst Geschichte. Heute treffen Schulklassen, Familien und Freizeitgruppen auf zukunftsorientierte, moderne Herbergen, wie der Verband betonte. Seit der schrittweisen Wiederöffnung nach der Corona-Zwangspause nutzen vor allem Familien die Jugendherbergen für Kurztrips oder ihren Urlaub. Klassenfahrten und Gruppenreisen seien in vielen Bundesländern noch nicht erlaubt oder nur unter Auflagen möglich.
Passend zum "krummen" Geburtstag machen die Jugendherbergen im gesamten Jubiläumsjahr ein Angebot speziell für Familien: Zwei Übernachtungen mit Verpflegung für 111 Euro für zwei Erwachsene und bis zu vier Kinder.
Update, 25. August, 14.11 Uhr: Reisebranche durch Reisewarnung für Teile Frankreichs kaum beunruhigt
Trotz der Reisewarnung für Teile Frankreichs zeigt sich der Deutsche Reiseverband (DRV) gelassen. "Frankreich ist nicht das Hauptziel deutscher Pauschalurlauber. Die meisten Frankreich-Touristen organisieren sich ihren Urlaub individuell", sagte DRV-Sprecher Torsten Schäfer am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Dementsprechend überschaubar schätze er den Schaden bei den Reiseveranstaltern ein. "Reisewarnungen für Urlaubsregionen in Spanien oder Griechenland würden die Branche härter treffen."
Die Reisewarnungen der Bundesregierung vom Montagabend treffen zwei der wichtigsten Tourismusgebiete des Landes. Die beiden Regionen Île-de-France - also der Großraum Paris - sowie Provence-Alpes-Côte d'Azur rund um Marseille und Cannes gehören nach Angaben des ADAC zu den wichtigsten Zielen deutscher Urlauber in Frankreich.
Es sei so kurzfristig schwierig, die Folgen abzuschätzen, räumte der DRV ein. Die Hauptreisezeit für Städtetrips stünde erst noch bevor. Dementsprechend komme es für viele Paris-Reisende darauf an, wie lange die Reisewarnung aufrecht erhalten werde. "Wir werden sehen, wie sich das entwickelt", sagte der Sprecher.
Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner gegeben hat. Eine Reisewarnung ist zwar kein Reiseverbot, aber eine abschreckende Wirkung ist beabsichtigt. Und sie hat eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Pauschalreisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.
Frankreich zählt nach Angaben der Weltorganisation für Tourismus als das Reiseland mit der höchsten Besucherzahl weltweit. 2019 lag die Anzahl der ausländischen Besucher jenseits der 90 Millionen. Als Tourist wurde in der Zählung jeder erfasst, der mindestens eine Nacht im Land verbracht, aber nicht länger als zwölf Monate in dem Land gelebt hat.
Update, 25. August, 14.06 Uhr: 16 neue Corona-Infektionen bestätigt - Todesfälle unverändert
In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der im Labor nachgewiesenen Corona-Infektionen moderat gestiegen. Wie das Sozialministerium am Dienstag mitteilte, gab es im Vergleich zum Vortag 16 Fälle mehr.
Insgesamt wurden laut Statistik seit Beginn der Corona-Pandemie nachweislich 2202 Menschen in Sachsen-Anhalt mit dem Virus infiziert. Schätzungen zufolge gelten inzwischen 2016 Menschen als genesen. Die Zahl derjenigen, die im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 starben, beträgt den Angaben nach unverändert 65.
Die meisten laborbestätigten Infektionsfälle gab es regional gesehen in Halle mit 396, in Magdeburg mit 343 sowie im Landkreis Harz mit 271. Die wenigsten Fälle wurden den Angaben nach aus dem Altmarkkreis Salzwedel (44) und dem Landkreis Jerichower Land (56) gemeldet.
Update, 25. August, 14.03 Uhr: Stadt München beschließt Alkoholverbot bei steigenden Corona-Zahlen
Die Stadt München hat ein Alkoholverbot für den öffentlichen Raum bei steigenden Corona-Zahlen beschlossen. Die Regelung soll in Abhängigkeit der Anzahl an Neuinfektionen gelten. Sollte die Zahl der neu mit Corona Infizierten pro 100.000 Einwohner über einen Zeitraum von sieben Tagen auf 35 steigen, sei der Verkauf von Alkohol ab 21 Uhr verboten, teilte die Stadt am Dienstag mit. Zudem sei der Konsum von Alkohol im öffentlichen Raum ab 23 Uhr dann nicht mehr erlaubt.
Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen lag in der Landeshauptstadt am Montag bei 30,92. Die Zahlen waren zuletzt stetig gestiegen. Mit einem Erreichen der nun für ein Verbot ausgegebenen Schwelle ist bei anhaltender Entwicklung der Zahlen somit in den kommenden Tagen zu rechnen.
Die Entscheidung sei ihnen allen nicht leichtgefallen, teilte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mit. "Es geht aber in Zeiten der Pandemie zuallererst um den Schutz der Bevölkerung und darum, noch wesentlich belastendere Maßnahmen möglichst zu vermeiden."
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte schon vor Wochen die Kommunen aufgefordert, den Erlass von Alkoholverboten im öffentlichen Raum zu prüfen. In Bamberg und Nürnberg ist es in Teilen der Altstadt bereits verboten, an den Wochenenden abends Alkohol zum Mitnehmen zu verkaufen.
Update, 25. August, 13.59 Uhr: Neue Spielzeit im Schloss Köthen startet nach Corona-Pause
Nach einer sechsmonatigen Corona-Pause startet das Schloss Köthen in die neue Spielzeit. Unter strengen Hygienevorgaben sollen am 2. September die ersten Konzerte im Rahmen der Köthener Bachfesttage aufgeführt werden, wie die Köthen Kultur und Marketing GmbH am Dienstag mitteilte.
Zudem stünden im September zahlreiche Vorträge, Lesungen - unter anderem ein Soloabend des Schauspielers Frank Roder mit Texten von Joachim Ringelnatz - und ein Varietétheater im Schlosspark auf dem Programm. Das Schloss Köthen ist seit 2008 ein Veranstaltungszentrum mit drei großen Sälen.
Update, 25. August, 13.57 Uhr: Corona-Hotspot Bad Feilnbach: Nicht einmal jeder Zehnte war infiziert
Auch an sogenannten Corona-Hotspots hat sich bisher der überwiegende Teil der Bevölkerung nicht mit dem Virus infiziert. Im oberbayerischen Bad Feilnbach hatten 6,0 Prozent der Erwachsenen Antikörper gegen das Sars-CoV-2-Virus und demnach eine Infektion durchgemacht, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) ergab.
Die Tests mit 2153 Erwachsenen vom 23. Juni bis 4. Juli ergaben somit 2,6-mal mehr Infektionen als bisher bekannt. Der Großteil der Bevölkerung habe damit die Infektion nicht durchgemacht, sagte Studienleiterin Claudia Santos-Hövener.
Bad Feilnbach im Landkreis Rosenheim war die zweite stark von Corona betroffene Kommune nach Kupferzell in Baden-Württemberg, in der das RKI Einwohner auf das Virus testete. In Kupferzell waren bei 7,7 Prozent der Getesteten Antikörper gefunden worden.
Weil bei nachweislich mit Corona infizierten Menschen allerdings häufig keine Antikörper nachweisbar sind, lag dort der tatsächliche Anteil der Menschen, die bereits mit Sars-CoV-2 infiziert waren, wohl merklich höher bei gut 10 Prozent. Auch in Bad Feilnbach liegt aus diesem Grund der geschätzte prozentuale Anteil der Infizierten höher bei hochgerechnet 8,6 Prozent, wie Santos-Hövener sagte.
Update, 25. August, 13.55 Uhr: Wegen Corona-Hilfen: Ermittlungen gegen Berliner Bank-Vorstände
Bei der Auszahlung milliardenschwerer Corona-Hilfen für Kleinunternehmer soll es Berlin nicht genau genug genommen haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Vorstände und drei weitere Verantwortliche der Investitionsbank Berlin wegen Untreue oder Beihilfe zur Untreue, wie ein Sprecher sagte.
"Es gibt den Anfangsverdacht, dass bei der Vergabe der Gelder nicht für eine ausreichende Kontrolle der Anträge auf Missbrauch Sorge getragen wurde." Über die Ermittlungen berichteten am Dienstag der RBB und der "Tagesspiegel".
Update, 25. August, 13.48 Uhr: Spahn hält schärfere Maskenregeln am Arbeitsplatz für nicht nötig
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält eine Verschärfung der Maskenregeln am Arbeitsplatz für nicht notwendig. "Ich halte die bestehenden Regelungen für ausreichend", sagte Spahn der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Düsseldorf. Es gebe Corona-Empfehlungen für den Arbeitsschutz, die jeweils auf die konkrete Situation im jeweiligen Betrieb angepasst würden. "Die steigenden Infektionszahlen haben ja nicht damit zu tun, dass sich vermehrt Menschen auf der Arbeit oder beim Einkaufen anstecken", betonte der Minister. Zuvor hatte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer eine allgemeine Maskenpflicht am Arbeitsplatz ins Spiel gebracht.
Spahn nahm in Düsseldorf an einer gemeinsamen Sitzung der CDU-Landtagsfraktion mit der NRW-Landesgruppe im Bundestag teil. Am Donnerstag wollen die Ministerpräsidenten der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen von Bund und Ländern in der Corona-Pandemie beraten.
Dabei geht es auch um mögliche einheitliche Teilnehmer-Obergrenzen für Veranstaltungen. Es gebe unterschiedliche Lagen in den Ländern, sagte Spahn in Düsseldorf. In vielen ostdeutschen Ländern seien die Infektionszahlen deutlich niedriger als in NRW, etwa im Ruhrgebiet. "Ich verstehe es schon, dass man es der Lage angepasst machen möchte", sagte der Minister. "Aber ich finde auch, es sollte Kriterien geben, dass wenn in einem Landkreis oder einer Stadt bestimmte Infektionszahlen erreicht werden, bestimmte größere, auch private Veranstaltungen nicht mehr gehen", betonte er. "Das Virus breitet sich halt da besonders schnell aus, wo wir gesellig sind."
Spahn verteidigte zugleich die Pläne zum Wegfall der kostenlosen Corona-Tests für Urlauber und der Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Es sei richtig gewesen, mit dem steigenden Reiseverkehr in den Sommerferien die Tests auszuweiten und eine Testpflicht für Risikogebiete einzuführen. Dadurch seien nachweisbar mehr Infektionen entdeckt worden, etwa bei Rückreisen aus dem Westbalkan, der Türkei oder Spanien.
Richtig sei es aber auch, zum Herbst und Winter hin "die Testkapazitäten wieder stärker auf das Gesundheitswesen auszurichten", sagte Spahn. "Infizieren sich momentan bei den Reisen und Partys eher die Jüngeren, gilt es nun, den Eintrag in Krankenhäuser und Pflegeheime zu minimieren, um die besonders Verwundbaren und Hochbetagten zu schützen."
Update, 25. August, 13.42 Uhr: Kontaktpersonen nach Party mit Corona-Infiziertem ermittelt
Nach einer Party mit einem Corona-Infiziertem in einem Nürnberger Nachtclub haben die Behörden einige der Kontaktpersonen ermitteln können. Weil die Teilnehmerlisten zum Teil unleserlich, fehlerhaft oder unvollständig waren, konnten nicht alle der mehr als 80 Partygäste informiert werden. Deshalb hatte das zuständige Landratsamt Fürth über die Medien einen Aufruf gestartet.
Zwölf Gäste hätten sich daraufhin gemeldet, sagte ein Sprecher am Dienstag. Neun habe man noch nicht ausfindig machen können. Die Feier vom 15. auf den 16. August im Nürnberger Club "Mach 1" hatte ein Gast besucht, der positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden war und eigentlich unter Quarantäne stand. Ihn erwartet nach Angaben des Fürther Ordnungsamtes nun ein Bußgeld in Höhe von bis zu 10.000 Euro.
Update, 25. August, 13.41 Uhr: Corona-Infizierter auf Feier in Bodenwöhr: Zweite Testreihe
Nach einer Feier mit einem Corona-Infizierten im oberpfälzischen Bodenwöhr sollen alle Kontaktpersonen ein zweites Mal auf eine Infektion mit dem Virus getestet werden. Die Abstriche bei den 114 Personen sollen am Mittwoch genommen werden, wie ein Sprecher des Landratsamtes Schwandorf am Dienstag sagte.
Die Ergebnisse der ersten Testreihe waren in 112 von 114 Fällen negativ ausgefallen und lagen dem Landratsamt bereits schriftlich vor. Bei den beiden weiteren Ergebnissen gab es zunächst telefonisch die Vorab-Information, dass auch diese negativ seien.
Ein nach einer Italien-Reise positiv auf das Coronavirus getesteter Mann hatte am 14. August an einer Geburtstagsfeier mit rund 100 Gästen teilgenommen - noch bevor er sein Ergebnis erhalten hatte, wie ein Landratsamtssprecher sagte. Der Mann hatte sich am Tag zuvor an der Grenze bei Kiefersfelden kostenlos testen lassen. Die Feier fand in Bodenwöhr in einem Zelt auf einem Sportplatz statt. Die betroffenen Personen befinden sich in einer 14-tägigen Quarantäne.
Update, 25. August, 13.29 Uhr: AfD will Verfassungsmäßigkeit von Sondervermögen prüfen lassen
Die rheinland-pfälzische AfD-Landtagsfraktion will prüfen lassen, ob das von der Ampelkoalition geplante Sondervermögen zur Bekämpfung der Corona-Krise verfassungswidrig ist. Das kündigte Fraktionschef Uwe Junge am Dienstag in Mainz an. Einzelne Ausgaben etwa im Bereich Gesundheit seien zwar richtig, doch es stelle sich die Frage, ob das Paket in seiner Gesamtheit notwendig und die Finanzierung gesetzeskonform sei. "Die Verfassungskonformität bleibt zu prüfen," sagte Junge. Er verwies auf die hessische AfD-Landtagsfraktion, die bereits erste Schritte zur verfassungsrechtlichen Klärung dieser Frage in einem ähnlichen Fall eingeleitet habe.
Für die am Donnerstag geplante Haushaltsdebatte im Landtag kündigte Junge an, die AfD werde den Nachtragshaushalt "wegen der mangelnden Zweckgebundenheit zur Bekämpfung der Corona-Krise, aber auch aufgrund der dubiosen Finanzmethode" ablehnen. Stattdessen forderte er, die Haushaltssicherungsrücklage in Höhe von einer Milliarde Euro aufzulösen. "Diese ist nämlich genau zu diesem Zweck gebildet worden. Es ist daher nicht ersichtlich, warum dies nicht angetastet wird." Durch die Auflösung würde sich die Kreditaufnahme um eine Milliarde Euro reduzieren.
Die finanzpolitische AfD-Sprecherin Iris Nieland forderte die Landesregierung zum Sparen auf etwa bei "Selbstdarstellungsmaßnahmen" oder "grünen Spielwiesen" wie der Förderung von Photovoltaikanlagen auf Carports. Der Haushalt biete bei genauerer Betrachtung Einsparmöglichkeiten von etwa 650 Millionen Euro, sagte Junge.
Rheinland-Pfalz nimmt im Corona-Jahr 2020 so hohe Kredite auf wie nie zuvor in seiner Geschichte. Der zweite Nachtragshaushalt sieht eine Nettokreditaufnahme von rund 3,5 Milliarden Euro vor. Von den neuen Krediten über 3,453 Milliarden Euro entfallen rund 1,2 Milliarden Euro auf Maßnahmen zur Belebung der Konjunktur, mehr als 2 Milliarden auf den Ausgleich von Steuereinbußen aufgrund der Corona-Krise.
Die Mittel für Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Folgen sollen in einem Sondervermögen angelegt werden, das bis Ende 2022 befristet ist und dem laut Finanzministerium Haushaltsmittel von über einer Milliarde Euro zufließen sollen. Es umfasst zehn Bereiche vom Breitbandausbau bis zur Unterstützung des Öffentlichen Nahverkehrs.
Update, 25. August, 13.26 Uhr: Merkel berät mit Unionsspitzen über Kurs im Koalitionsausschuss
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Dienstag mit den Partei- und Fraktionsspitzen von CDU und CSU zu Vorberatungen über den Unionskurs im anschließenden Koalitionsausschuss zusammengekommen. Bei den von 15.00 Uhr an geplanten Verhandlungen in großer Runde im Kanzleramt in Berlin galt ein Kompromiss bei der seit Jahren diskutierten Wahlrechtsreform als dickster Brocken. An den Unionsberatungen nahmen neben Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) auch die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, CSU-Chef Markus Söder, der CSU-Landesgruppenvorsitzende Alexander Dobrindt sowie Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) teil.
Eine Entscheidung des Koalitionsausschusses wurde bei der Verlängerung des Kurzarbeitergeldes im Kampf gegen Massenentlassungen wegen der Corona-Pandemie erwartet. Die Koalitionsspitzen waren sich weitgehend einig, dass die Höchstbezugsdauer des Kurzarbeitergeldes verlängert werden soll. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will eine Verlängerung der Laufzeit von bisher 12 auf bis zu 24 Monate. Spätestens im März 2022 soll sie auslaufen. Aus der Union hieß es, man wolle erreichen, dass die Regelung schon 2021 auslaufe.
Wichtiges Thema im Koalitionsausschuss sollte erneut die Bewältigung der Corona-Pandemie sein. Dabei dürften auch Maßnahmen gegen die seit Wochen auch im Zusammenhang mit Familienfeiern und Reiserückkehrern ansteigenden Zahlen von Corona-Neuinfektionen eine Rolle spielen. Weitreichende Entscheidungen sind hier aber wohl erst von der Runde Merkels mit den Ministerpräsidenten an diesem Donnerstag zu erwarten. Die Koalitionsspitzen wollten sich zudem mit der stockenden Reform zweier Sicherheitsgesetze befassen. Knackpunkt innerhalb der Koalition ist die Frage der Telekommunikationsüberwachung (TKÜ), bei der es auf Seiten der SPD Bedenken gibt.
Update, 25. August, 13.25 Uhr: Sachsen beschließt Bußgeld bei Verstoß gegen Maskenpflicht
Sachsen führt ab 1. September ein Bußgeld bei Verstößen gegen die Maskenpflicht im Nahverkehr und in Geschäften ein. Es beträgt 60 Euro. Einen entsprechenden Beschluss fasste das Kabinett am Dienstag in Dresden.
Die Maßnahme ist Teil der neuen Corona-Schutzverordnung, die bis zum 2. November gelten soll. Abstandsregel und Kontaktbeschränkungen gelten weiter. Jahrmärkte und Weihnachtsmärkte werden bei Vorlage eines Hygienekonzeptes erlaubt. Gleiches gilt für Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern. Allerdings gibt es dafür Bedingungen.
Nach Angaben von Köpping haben sich in Sachsen bislang 5834 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Das sind neun mehr als am Vortag. "Unsere Entwicklung ist nach wie vor recht positiv", sagte Köpping mit Blick auf die vergleichsweise geringen Infektionszahlen. Die Zahl der Todesopfer liegt unverändert bei 224. 49 Menschen befinden sich wegen Covid-19 im Krankenhaus, sechs davon auf der Intensivstation.
Update, 25. August, 13.24 Uhr: Mann soll Kinder und Erzieherinnen absichtlich angehustet haben
Mitten in der Corona-Pandemie soll ein Mann in Trier mehrere Kinder und Erzieherinnen absichtlich angehustet haben. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, ereignete sich der Vorfall schon vergangenen Mittwoch. Der Unbekannte soll den Erzieherinnen einer städtischen Kita und vier einjährigen Kindern in einem Buggy, die auf dem Weg zu einem Spielplatz waren, zunächst Platz gemacht haben. Plötzlich sei er auf den Weg gesprungen und habe zweimal absichtlich in den Buggy und in Richtung der Erzieherinnen gehustet.
Ob der Mann mit Covid-19 infiziert ist oder eine andere Krankheit hat, sei unbekannt, sagte ein Polizeisprecher. Durch Anhusten können sich Infektionskrankheiten wie auch das Coronavirus übertragen. Der Mann sei nach dem Vorfall einfach weggegangen.
Es wurde ein Verfahren wegen versuchter Körperverletzung eingeleitet, die Polizei sucht nach ihm. Der Vorfall wurde den Angaben zufolge auch dem Rechtsamt der Stadtverwaltung Trier sowie dem Jugendamt gemeldet. Eine weitere medizinische Abklärung werde derzeit geprüft.
Update, 25. August, 13.21 Uhr: Hamburg öffnet Regeln für Mannschaftssport - Amateurfußball möglich
Der Hamburger Senat hat den Weg frei gemacht für den Spielbetrieb von Mannschaftssportarten. Nach der neuen Allgemeinverfügung dürfen bis zu 30 aktive Sportlerinnen oder Sportler an einem Mannschaftsspiel teilnehmen, teilte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstag nach einer Senatssitzung in Hamburg mit. Trainer, Betreuer und Begleiter könnten zusätzlich unter Einhaltung der Abstandsregeln am Spielfeldrand dabei sein.
Bislang lag die Höchstzahl bei zehn Personen. Betroffen ist damit auch der große Bereich des Amateurfußballs. Hamburg und Schleswig-Holstein waren die letzten beiden Bundesländer, in denen Amateur-Fußballvereine nicht gegeneinander antreten konnten, mit geringen Ausnahmen. Hamburg passt sich damit an die Regelungen der Nachbarländer an.
Die Lockerung sei angesichts des Infektionsgeschehens möglich und auch geboten, um den Spielbetrieb zu ermöglichen, sagte Leonhard. So könnten Hamburger Mannschaften wieder auf die Teams aus anderen Bundesländern treffen.
Update, 25. August, 13.17 Uhr: Fluggesellschaft Finnair will 1000 Stellen streichen
Die finnische Fluggesellschaft Finnair will 1000 Arbeitsplätze streichen. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, sei man gezwungen, wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Reisebeschränkungen strukturelle Änderungen vorzunehmen. Insgesamt seien 2800 Mitarbeiter in Finnland von Stellenstreichungen und von vorübergehenden Freistellungen betroffen.
Finnair beschäftigt rund 6700 Mitarbeiter, 6200 davon in Finnland. Fast alle Angestellten in Finnland wurden für einen Teil des Frühlings und Sommers vorübergehend freigestellt. Das werde man fortsetzen, hieß es in einer Mitteilung. Die vorübergehenden Freistellungen könnten entweder befristet oder bis auf weiteres erfolgen. Ziel sei, den Betrieb zu sichern.
"Unser Umsatz ist erheblich gesunken, und deshalb müssen wir unsere Kosten einfach an unsere neue Größe anpassen", sagte Finnair-Chef Topi Manner. Das Sparziel sei nun auf 100 Millionen Euro erhöht worden. Die finnische Regierung hatte bereits im März angekündigt, der Fluggesellschaft Staatsgarantien im Umfang von 600 Millionen Euro zu gewähren. Der finnische Staat besitzt 55,8 Prozent an Finnair.
Update, 25. August, 13.16 Uhr: Norwegen-Urlaubern droht Quarantäne
Das norwegische Gesundheitsamt (FHI) empfiehlt, für Reisende aus Deutschland und Liechtenstein eine Quarantänepflicht einzuführen. Auf der Webseite des FHI hieß es am Dienstag, in Deutschland sei die Zahl der registrierten Corona-Fälle zunehmend gestiegen.
"Bis zum 23. August waren es 20 Fälle pro 100.000 Einwohner, und es wird erwartet, dass es in den nächsten Tagen zunehmen wird." Sollte die Regierung der Empfehlung folgen, würde in der Nacht zu Samstag das Quarantänegebot von zehn Tagen in Kraft treten. Es wird erwartet, dass bei einer Pressekonferenz am Nachmittag weitere Informationen bekannt werden.
Update, 25. August, 13.15 Uhr: Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden brauchen staatliche Finanzspritze
Die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden brauchen eine millionenschwere Finanzspritze ihrer staatlichen Eigentümer, um das weggebrochene Passagiergeschäft in der Corona-Krise auszugleichen. Geplant sind Zuschüsse von bis zu 27 Millionen Euro, wie ein Sprecher des sachsen-anhaltischen Finanzministeriums am Dienstag sagte.
Die Finanzexperten im Magdeburger Landtag stimmten demnach bereits zu, fünf Millionen Euro beizusteuern. Damit solle der Anteil des Landes sowie der Stadt Halle abgedeckt werden, die zusammen knapp ein Fünftel an der Mitteldeutschen Flughafen AG halten. Der Freistaat Sachsen habe ebenfalls seine Unterstützung zugesichert. Zuvor hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" (Dienstag) über die Hilfe berichtet.
Wegen der globalen Ausbreitung des Coronavirus war der Passagierverkehr seit dem Frühjahr an vielen Flughäfen eingebrochen. Im ersten Halbjahr zählten die Flughäfen in Leipzig/Halle und Dresden nach Angaben der Mitteldeutschen Flughafen AG rund 573.000 Passagiere und damit 69 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zwischenzeitlich flog fast nichts mehr. Im Juni lag der Rückgang demnach bei 99 Prozent.
Das Frachtaufkommen stieg im ersten Halbjahr hingegen um vier Prozent auf 634.000 Tonnen. Der Airport Halle/Leipzig ist nach dem Drehkreuz Frankfurt am Main der zweitgrößte Frachtflughafen in Deutschland.
Das Wachstum beim Frachtgeschäft habe den kompletten Wegfall des Passagiergeschäfts samt Parktickets, Restaurants und Shopping nicht kompensieren können, hieß es vom Magdeburger Finanzministerium. Bisher hätten sich die Gesellschafter nur an den Kosten von Investitionen beteiligt. Der Flughafen bekomme erstmals Liquiditätshilfen seiner Eigner.
Bei den Zuschüssen handele es sich um eine staatliche Beihilfe, für die es jedoch bereits grünes Licht von der EU-Kommission gebe. Der Aufsichtsrat soll im September darüber entscheiden, ob die Geldspritze tatsächlich gewährt wird.
Politischer Widerstand kommt von den mitregierenden Grünen in Sachsen-Anhalt. "Der Flughafen Leipzig/Halle ist bei den Passagierzahlen ein Regionalflughafen, dessen Zahlen rückläufig sind, auch schon vor Corona", sagte Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann. Jetzt sei der ideale Zeitpunkt, den Passagierflughafen zu schließen, statt weitere Millionen zu investieren. Auch aus Leipzig kommt Protest, der ähnlich grundsätzlich ist. Die Grünen im Stadtrat sammeln mit einem Aktionsbündnis Unterschriften, um den geplanten Ausbau des Frachtdrehkreuzes zu verhindern.
Update, 25. August, 13.14 Uhr: Bischöfe beraten coronabedingt kürzer bei Herbst-Vollversammlung
Die Corona-Pandemie greift auch in die Planungen für die traditionelle Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im September in Fulda ein: Diese werde in diesem Jahr um einen Tag verkürzt von 22. bis 24. September stattfinden, teilte die DBK am Dienstag in Bonn mit. Coronabedingt wollten die Bischöfe in einem ausreichend großen Saal im Stadtschloss Fulda tagen. Über inhaltliche Schwerpunkte der Herbst-Vollversammlung will die DBK Anfang September informieren.
Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 69 Mitglieder aus den 27 Bistümern an. Ihr Ziel ist die Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, die Koordinierung der kirchlichen Arbeit, der gemeinsame Erlass von Entscheidungen sowie die Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig einmal jährlich im Frühjahr und im Herbst jeweils für mehrere Tage zusammentritt, ist das oberste Gremium der Deutschen Bischofskonferenz.
Update, 25. August, 13.13 Uhr: Schulen dürfen Maskenverweigerer nicht pauschal ausschließen
Schulen dürfen Schüler ohne Atemschutzmaske nicht pauschal vom Unterricht ausschließen. Darauf hat das Düsseldorfer Verwaltungsgericht am Dienstag hingewiesen. In der Coronabetreuungsverordnung fehle dafür die notwendige Rechtsgrundlage (Az.: 18 L 1608/20).
Zwei Schüler eines Gymnasiums am Niederrhein hatten sich nach ihre Weigerung, Masken zu tragen, gegen den daraufhin verhängten Ausschluss vom Unterricht vor Gericht gewehrt - mit Erfolg. Eine Ausnahmegenehmigung aus medizinischen Gründen lehnte das Gericht für die beiden Schüler aber ab. Die vorgelegten Atteste genügten den Richtern nicht.
Die Gymnasiasten hatten als Atemschutzmasken einen Insektenschutz (Fliegengaze) tragen wollen, was die Schule zu Recht als unzureichend abgelehnt habe. Zwar seien Ordnungsmaßnahmen gegen die Schüler grundsätzlich möglich. Ein Unterrichtssausschluss müsse aber zumindest befristet werden - auf einen konkreten Zeitraum zwischen einem Tag und zwei Wochen. Dies sei im konkreten Fall nicht geschehen.
Die Schule hatte argumentiert, bewusst keinen konkreten Zeitraum verhängt zu haben: Mit zulässigen Atemschutzmasken dürften die Schüler sofort wieder am Unterricht teilnehmen. Gegen den Beschluss kann noch Beschwerde eingelegt werden.
Update, 25. August, 13.07 Uhr: Corona-Hilfen verhindern Insolvenzen - sogar Halbjahres-Rückgang
Die staatlichen Corona-Hilfen haben in Niedersachsen nach Einschätzung des Statistischen Landesamtes bisher zusätzliche Pleiten verhindert. In der ersten Jahreshälfte war der Trend verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sogar rückläufig: 9,5 Prozent weniger Insolvenzanträge wurden bei den Gerichten im Land zwischen Anfang Januar und Ende Juni gestellt, in der Summe waren es 6101. Dies teilte die Behörde am Dienstag in Hannover mit.
Verbraucher beantragten demnach 4319 Privatinsolvenz-Verfahren und damit 9,3 Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten 2019. Pro Kopf lag die entsprechende Schuldenlast bei knapp 31.600 Euro, wie die Statistiker weiter mitteilten. Bei Insolvenzen von Unternehmen sank die Zahl weniger deutlich um 0,9 Prozent auf zuletzt 735 Verfahren. Betroffene Firmen sahen sich insgesamt Forderungen von 543 Millionen Euro gegenüber, rund 5100 Jobs standen auf der Kippe. Zu den beiden großen Kategorien der Verbraucher- und Firmeninsolvenzen kamen noch Verfahrensanträge von früheren Selbstständigen und persönlichen Gesellschaftern sowie Nachlassinsolvenzen hinzu.
Öffentliche Kredite und Zuschüsse zur Überbrückung von Umsatzausfällen in der Viruskrise seien oft entscheidend gewesen, so das Amt: "Die pandemiebedingten staatlichen Unterstützungsleistungen haben mindestens im ersten Halbjahr eine Wirkung entfaltet."
Update, 25. August, 13.01 Uhr: Corona-Krise: Anleger entdecken nachhaltige Geldanlagen
Keine Frage: Die Corona-Krise hat auch das Verhalten von Anlegern beeinflusst. Für weit mehr als die Hälfte der Bundesbürger (61 Prozent) spielt Sicherheit seit Beginn der Krise eine stärkere Rolle. Das zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage der Puls Marktforschung im Auftrag der Quirin Privatbank. Knapp 34 Prozent der Befragten geben demnach auch an, dass sie bei der Geldanlage stärker auf Nachhaltigkeit achten wollen.
Derzeit wird allerdings nur etwa jeder zehnte Euro nachhaltig angelegt. Rund zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) haben noch keine entsprechenden Anlagen im Depot. In fünf Jahren wollen die Befragten den Anteil nachhaltiger Anlagen aber durchaus steigern: 2025 wollen Anleger jeden vierten Euro entsprechend investieren. Der Anteil nachhaltiger Geldanlagen soll damit auf etwa 25 Prozent wachsen.
Für die Umfrage wurden im Juni 2020 insgesamt 2153 Interviews in der relevanten Zielgruppe mit mindestens 10.000 Euro Anlagevermögen oder mindestens 1500 Euro (Einpersonenhaushalt) beziehungsweise 2500 Euro (Mehrpersonenhaushalt) Einkommen geführt. Das Alter der Befragten lag zwischen 16 und 75 Jahren.
Update, 25. August, 12.48 Uhr: Vier Erntehelfer am Bodensee positiv auf Corona-Virus getestet
Erntehelfer aus Risikogebieten werden im Bodenseekreis seit dem Wochenende auf das Corona-Virus getestet - in vier Fällen gab es nach Angaben des Landratsamtes auch positive Befunde. Die Betroffenen müssten nun in Quarantäne, sagte ein Sprecher am Dienstag.
Sie sollen in den Gemeinschaftsunterkünften separiert werden und möglichst wenig Kontakt mit anderen haben. Die Ernte könne auf den Betrieben aber weiterlaufen. "Soweit wir wissen, sind alle positiv Getesteten symptomfrei."
Seit Sonntag seien 234 Menschen aus Rumänien getestet worden, sagte der Sprecher weiter. Für die kommenden Wochen sei für die Abstriche ein provisorisches Testzentrum eingerichtet worden. Dies sei bislang aber noch nicht in Betrieb, da momentan noch nicht so viele Erntehelfer im Bodenseekreis ankämen. "Die aktuellen Neuankömmlinge werden in einer Schwerpunktpraxis getestet."
Update, 25. August, 12.45 Uhr: Söder: Abschaffung von Corona-Testpflicht wäre Fehler
Eine Abschaffung von verpflichtenden Corona-Tests für Reiserückkehrer wäre nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ein Fehler. "Corona ist gefährlich, die Infektionszahlen schnellen hoch, deshalb müssen wir testen", sagte der CSU-Chef am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in München. Zugleich würden immer mehr Risikogebiete ausgewiesen, auch das zeige, wie groß der Bedarf eigentlich sei.
Sollte der Plan wirklich umgesetzt werden, wäre dies aus seiner Sicht ein Rückschlag. "Erst führt man vor zwei Wochen die Tests ein, und jetzt will man sie wieder abschaffen", erklärte Söder. Er verwies in dem Kontext auf die hohe Zahl an positiven Corona-Tests bei den Rückkehrern. Auch eine Abschaffung nach dem Ende der letzten Sommerferien in Baden-Württemberg Mitte September könne schwierig sein. "Dann stehen in einigen Bundesländern bald danach wieder die Herbstferien an."
Das Argument, perspektivisch seien nicht die entsprechenden Testkapazitäten vorhanden, lässt Söder nicht gelten. "Der Bund muss mit Hochdruck daran arbeiten, die Kapazitäten auszubauen."
Die Gesundheitsminister hatten sich trotz der Skepsis einiger Länder, darunter Bayern, am Montagabend mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass es nach Ende der Sommerreisesaison keine verpflichtenden Tests mehr für Heimkehrer geben solle. Für Urlauber aus Risikogebieten soll ausschließlich die Quarantäneregelung gelten.
Update, 25. August, 12.40 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern öffnet wieder für Tagestouristen
Mecklenburg-Vorpommern lässt auch Tagestouristen wieder ins Land. Das wegen der Corona-Pandemie im März verhängte Einreiseverbot für Kurzbesucher aus anderen Bundesländern soll Mitte kommender Woche aufgehoben werden. Das verlautete am Dienstag aus Teilnehmerkreisen der erweiterten Kabinettssitzung in Schwerin. Zuvor hatten die "Ostsee-Zeitung" und der NDR darüber berichtet.
Damit sind auch Tagesausflüge an die Küsten des Landes vom 4. September an wieder möglich. Bislang drohen widerrechtlich einreisenden Tagesbesuchern Bußgelder von bis zu 2000 Euro.
Der rigide Ausschluss von Tagestouristen hatte der Landesregierung in Schwerin nicht nur Kritik potenzieller Besucher eingebracht, sondern auch vom Nachbarland Schleswig-Holstein. Dort waren die Strände im Hochsommer wegen fehlender Alternativen oft überfüllt. Gäste mit mindestens einer gebuchten Übernachtung durften bereits seit Mai wieder nach Mecklenburg-Vorpommern kommen.
Die Tourismusbranche im Nordosten hatte schon seit längerem auf eine Öffnung auch für Tagestouristen gepocht. Doch hatte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) dies mit Verweis auf die Ansteckungsrisiken im Zuge von Schulstart und Kita-Öffnung zunächst noch abgelehnt. Die zuletzt wieder geringen Infektionszahlen im Nordosten und das Ende der Hochsaison mit nun weniger Urlaubern im Land sorgte nun offenbar für ein Einlenken.
Mit bislang 62 Infektionsfällen je 100.000 Einwohner weist Mecklenburg-Vorpommern die geringste Quote bundesweit auf. Der Durchschnitt liegt bei 281.
Update, 25. August, 12.28 Uhr: Bätzing-Lichtenthäler für neue Teststrategie bei Urlaubern
Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) hält die neue Teststrategie bei Reisen für richtig. «In Rheinland-Pfalz wurden weniger als ein Prozent der Reiserückkehrer an den Teststationen des Landes mit einem positiven Befund auf das Coronavirus getestet», sagte die Ministerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Die endgültige Entscheidung zu den in der Schalte der Gesundheitsministerkonferenz besprochenen Inhalten werde am Donnerstag in einem Gespräch der Kanzlerin mit den Regierungschefs der Länder in dieser Woche getroffen.
"Die Testung von Urlaubsrückkehrern war in der Ferienzeit eine gute Ergänzung zu unserer Teststrategie des Landes", sagte Bätzing-Lichtenthäler. "Besonders mit Blick auf den Herbst sollten wir uns nun wieder auf die anlassbezogene Populationstestung konzentrieren", betonte die Ministerin. "Die breite Testung um einen positiven Fall herum ist sehr effektiv, um frühzeitig und gezielt Maßnahmen ergreifen zu können und Infektionsketten zu unterbrechen."
Nach der Schalte der Gesundheitsminister soll es kostenlose Corona-Tests für Urlauber bei der Einreise nach Deutschland nach Ende der Sommerreisesaison nicht mehr geben. Außerdem soll die erst kürzlich eingeführte Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten wieder abgeschafft werden. Kritik daran kam aus Bayern.
Im Moment gilt, dass Reisende, die in Risikogebieten waren, sich nach der Einreise testen lassen müssen, wenn sie keinen eigenen - maximal 48 Stunden - alten negativen Test vorweisen können. Ein negatives Ergebnis hebt die vorgeschriebene Quarantänepflicht auf. Seit Ende Juli können sich zudem Urlaubsrückkehrer auch aus Nicht-Risikogebieten in Deutschland kostenlos auf Corona testen lassen.
Rheinland-Pfalz hatte Anfang August als Ergänzung bestehender Einrichtungen vier Teststationen für Reiserückkehrer eingerichtet. Nach Problemen mit vielen handschriftlich ausgefüllten Formularen bei der Teststation an der Autobahn bei Trier meldete unterdessen auch der Rhein-Hunsrück-Kreis Schwierigkeiten bei der Station am Flughafen Hahn. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.
Laut einer Kreissprecherin dauerte anfangs die Übersendung der Testergebnisse so lange, dass das Testlabor gewechselt und die Abläufe beschleunigt worden seien. In manchen Fällen hätten die zurückgekehrten Flugreisenden ihre Mailadresse gar nicht oder unleserlich angegeben, so dass die Testergebnisse zeitaufwendig als Briefe verschickt worden seien. In Einzelfällen seien diese wegen falscher Angaben der Postadresse nie angekommen. Weitere Teststationen für Reiserückkehrer in Rheinland-Pfalz befinden sich an der belgischen Grenze (Bitburg) sowie an der französischen Grenze (Landau).
Update, 25. August, 12.20 Uhr: 27 Corona-Neuinfektionen in Hamburg nachgewiesen
Die Zahl der registrierten Corona-Infizierten in Hamburg ist im Vergleich zum Vortag um 27 gestiegen. Das teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag auf ihrer Homepage mit. Am Montag waren es 29 Fälle. Seit Beginn der Pandemie wurden damit in Hamburg 6109 Menschen positiv auf das Virus getestet. Rund 5400 davon können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen als genesen angesehen werden.
Nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf starben bisher 232 Menschen an Covid-19. In Hamburger Krankenhäusern werden Stand Montag (14.00 Uhr) 17 Covid-19-Patienten behandelt, zwei weniger als am vergangenen Freitag. Unverändert liegen 9 dieser Patienten auf Intensivstationen.
Mit 10,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner liegt Hamburg nach wie vor deutlich unter der Grenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, die neue Beschränkungen nach sich ziehen könnte. Am Montag lag der Wert bei 10,2.
Update, 25. August, 12.18 Uhr: CDU für Lockerung der Corona-Beschränkungen im Kontaktsport
Angesichts des weiterhin geringen Anstiegs der Infektionszahlen in Brandenburg hat sich die CDU-Fraktion im Brandenburger Landtag für leichte Lockerungen beim Kontaktsport ausgesprochen. "Mit einer beschränkten Zahl von Sportlern sollten auch Sportarten wie Judo, Karate oder Boxen in der Halle wieder möglich sein", sagte CDU-Fraktionschef Jan Redmann am Dienstag im Landtag.
"Ich habe aber nicht die Hoffnung, dass wir bald wieder große Volleyballturniere in der Halle erleben werden." Die Kontaktsportarten in der Halle sind in Brandenburg als einzigem Bundesland zur Eindämmung der Corona-Pandemie untersagt.
Bei den kommenden Beratungen zu Anpassungen bei der Umgangsverordnung müsse auch die Größe von privaten Familienfeiern in den Blick genommen werden, forderte Redmann. "Es hat sich ja gezeigt, dass diese Feiern besonders geeignet sind, Infektionen weiterzutragen", meinte der Fraktionschef.
Update, 25. August, 12.15 Uhr:Thüringer Tourismus kommt nur langsam wieder in Schwung
Der Tourismus in Thüringen kommt nach den Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie nur sehr langsam wieder in Schwung. So wurden im Juni lediglich 217 000 Gästeankünfte in den Beherbergungsbetrieben gezählt - 204 000 oder 48,4 Prozent weniger als im Juni 2019, wie das Thüringer Landesamt für Statistik am Dienstag mitteilte. Das Minus bei den ausländischen Gästen lag den Angaben zufolge sogar bei fast 77 Prozent, 6600 Besucher aus dem Ausland wurden registriert. Die Gesamtzahl der Übernachtungen ging um 44,4 Prozent auf 574 000 zurück.
Besonders schwer getroffenen waren demnach nach wie vor Jugendherbergen und Erholungs- und Ferienheime. Dort gingen die Zahlen der Übernachtungen um gut 90 Prozent beziehungsweise fast 86 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Am vergleichsweise glimpflichsten kamen die Betreiber von Campingplätzen und die Anbieter von Ferienwohnungen davon, bei denen das Minus bei 15 Prozent und rund 22 Prozent der gebuchten Übernachtungen lag.
Den Tiefpunkt bei der Zahl der Übernachtungen verzeichneten die Thüringer Betriebe im April mit einem Minus von 86,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auch im Mai lag der Rückgang der Übernachtungszahlen mit einem Minus von fast 70 Prozent noch deutlich über dem des Juni.
Update, 25. August, 12.11 Uhr: Corona treibt Konsum von Elektronikartikeln an
In der Corona-Krise haben die Verbraucher in Deutschland mehr elektronische Geräte für daheim gekauft. Im ersten Halbjahr 2020 wuchs das Segment im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,3 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro Umsatz, wie der Branchenverband gfu am Dienstag berichtete. Nach diversen Einschränkungen des öffentlichen Lebens waren zum Beispiel Spielekonsolen (+23,9 Prozent) und Audio/Video-Zubehör (+16,3 Prozent) stark gefragt.
Erstmals seit längerer Zeit wuchs auch wieder der Umsatz mit TV-Geräten um 3,6 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Verkauft wurden 3,1 Millionen Geräte mit einem leicht gesunkenen Durchschnittspreis von 557 Euro, wie der Verband berichtete. Home-Office und Home-Schooling hießen weitere Trends, die den Verkauf von Desktop-Computern (+13,6 Prozent Umsatz), Notebooks (+28,1 Prozent) und Monitore (+46,8 Prozent) ankurbelten.
Auch die Küchen wurden neu ausgerüstet, um größere Vorräte zu halten und mehr zuhause zu kochen. Bei den Elektro-Großgeräten stieg der Umsatz um 2,7 Prozent, während die Küchen-Kleingeräte sogar um 10,4 Prozent zulegten.
Update, 25. August, 12.09 Uhr: Tschechien verkürzt Corona-Quarantäne von 14 auf 10 Tage
Tschechien verkürzt die Quarantänezeit für Corona-Verdachtsfälle von 14 auf 10 Tage. Die Änderung gilt vom 1. September an, wie aus einer neuen Verordnung des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Die Quarantäne kann vom Gesundheitsamt angeordnet werden, wenn jemand in engerem Kontakt mit einem Corona-Infizierten war. Sie gilt auch bei der Einreise aus Risikogebieten wie Festland-Spanien, solange kein negativer Labortest vorgelegt wird. Mit der Verkürzung der Quarantäne folgt Tschechien dem Beispiel Österreichs.
Neu ist zudem, dass nachweislich Corona-Infizierte nach frühestens zehn Tagen aus der häuslichen Quarantäne entlassen werden können, ohne dass ein negativer Labortest vorliegen muss. Bedingung ist, dass sie drei Tage lang keine Symptome gezeigt haben.
Am Dienstag wurde bekannt, dass in der Parlamentsfraktion der Regierungspartei ANO ein Coronavirus-Fall aufgetreten ist. Das Gesundheitsamt sei eingeschaltet worden, sagte der Fraktionsvorsitzende Jaroslav Faltynek der Agentur CTK zufolge.
Nach Behördenangaben sind in Tschechien derzeit knapp 5400 aktive Corona-Fälle gemeldet. Bis Dienstagmittag starben 415 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.
Update, 25. August, 12.05 Uhr: Israel mit Höchststand bei Corona-Neuinfektionen seit Ende Juli
Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen ist in Israel auf den höchsten Stand seit Ende Juli geklettert. Wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte, wurden am Vortag 1888 Fälle gemeldet - so viele hat es in dem Mittelmeerland seit dem 29. Juli nicht mehr gegeben.
Die Pandemie war in Israel auch wegen eines strikten Kurses der Regierung zunächst glimpflich verlaufen. Nach Lockerungen im Mai schnellte die Zahl der Erkrankungen jedoch in die Höhe. In den vergangenen Wochen hatte sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen etwas stabilisiert. An Werktagen, den Tagen mit den meisten Tests, wurden zuletzt immer rund 1650 Fälle registriert. Insgesamt wurden nach Ministeriumsangaben bislang 105.252 Fälle erfasst. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag bei 856.
In Israel sollen die Schulen mit Ende der Sommerferien am 1. September unter Corona-Beschränkungen wieder geöffnet werden.
Zum Vergleich: In Deutschland meldeten die Gesundheitsämter nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen 1278 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages. Seit Beginn der Krise infizierten sich mindestens 234.853 Menschen nachweislich mit dem Virus. Deutschland hat etwa neun mal so viele Einwohner wie Israel.
Update, 25. August, 12.02 Uhr: "Times"-Bericht: Widerstand gegen weniger Europapokal-Spiele
Die von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin ins Spiel gebrachte dauerhafte Einführung von Finalturnieren im Fußball-Europapokal stößt auf Widerstand. Die britische "Times" zitiert einen Vertreter der einflussreichen Club-Vereinigung ECA mit den Worten: "Wir wollen mehr Spiele, nicht weniger. Wenn wir die Anzahl der Spiele reduzieren, würde das einen Verlust der Einnahmen bei den Tickets und TV-Rechten bedeuten."
Ceferin hatte mit Blick auf die Finalturniere der Champions League und Europa League in Lissabon und Nordrhein-Westfalen gesagt, das Format mit einem Duell pro Begegnung ab dem Viertelfinale erscheine "interessanter". Zwar sei es "ziemlich kompliziert, ein Final-8 im Kalender unterzubringen. Aber wir haben gesehen, dass die Menschen spannende Spiele wollen, dass in einem Spiel jedes Team in der Champions League oder Europa League jedes Team schlagen kann." Deshalb werde eine Reform "in Erwägung" gezogen. Der bislang bekannte Modus ist bis 2024 weitgehend festgeschrieben.
Die maximale Anzahl der Spiele eines Clubs in der Königsklasse liegt normalerweise bei 13, Triple-Gewinner FC Bayern absolvierte in der gerade abgeschlossenen Corona-Saison elf. Inwieweit Ceferin bei seinen Überlegung an einen Ausgleich für die wegfallenden Spiele in der K.o.-Runde - wie beispielsweise die Wiedereinführung einer Zwischenrunde - gedacht hat, ist offen.
Reformen des mit Abstand wertvollsten Club-Wettbewerbs waren in der Vergangenheit immer wieder ein Streitthema. Wegen der Corona-Krise ruhte die öffentliche Diskussion zuletzt. Die ECA vertritt über 200 Vereine in Europa, darunter alle Top-Clubs.
Update, 25. August, 12.01 Uhr: Zum Corona-Schutz: Neue Tischtennis-Saison in Deutschland ohne Doppel
Wegen der Corona-Pandemie wird die neue Tischtennis-Saison in den höchsten deutschen Spielklassen ohne Doppel ausgetragen. Diese Regelung gilt erst einmal von der Bundesliga der Frauen bis zur Oberliga, teilte der Deutsche Tischtennis-Bund am Dienstag nach einer Präsidiumssitzung mit. Denn nur auf dieser Ebene oberhalb der Landesverbände ist der DTTB für den Ligabetrieb zuständig. Auch die Bundesliga der Männer organisiert sich selbst.
"Das Präsidium ist der Meinung, dass eine vollständige Spielzeit 2020/2021 angegangen werden sollte, da es nach der aktuellen Lage realistisch erscheint, diese bestreiten zu können", heißt es in einer Mitteilung. Trotzdem müsse bei den Spielen "ein entsprechender Gesundheitsschutz gewährleistet werden", um keine Unterbrechung oder gar einen Abbruch der Saison zu riskieren.
Auf das Doppel werde verzichtet, damit "der Wettkampfbetrieb unter Einhaltung übergeordneter Grundsätze wie der Kontaktbeschränkungen, Abstandsregelungen und Hygiene-Maßnahmen ablaufen kann".
Update, 25. August, 11.58 Uhr: Matthias Schweighöfer entdeckt bei Heimunterricht Hass auf Mathe neu
Schauspieler Matthias Schweighöfer hat sich in der Corona-Krise zum eigenen Leidwesen und mit überschaubarem Erfolg in den Heimunterricht seiner Tochter eingebracht. "Ich hasse nach wie vor Mathe! Es tut mir so leid für meine Tochter. Es ist einfach auch doof, als Vater dazustehen, deine Tochter weint und du kannst ihr nicht helfen", sagte der 39-Jährige der Zeitschrift "Emotion" mit Blick auf die zeitweise Verlagerung des Unterrichts nach Hause und ins Internet in der Corona-Krise.
"Ich habe versucht, mich davon nicht stressen zu lassen und habe mir Hilfe geholt. Oder wir haben den Hefter einfach in die Ecke geworfen und es am nächsten Tag noch mal neu versucht", sagte er. Die Tochter des Schauspielers und Produzenten wurde 2009 geboren.
Auch außerhalb von Krisen-Zeiten gehört "Schule" nicht zu den Lieblingsthemen des zweifachen Vaters. "Ich mag Verantwortung, aber Elternabende sind wirklich speziell und ich gehe einfach nicht gern in die Schule. Die Mutter meiner Kinder nimmt die Elternabende wahr."
Update, 25. August, 11.47 Uhr: Corona-Fall bei Rad-Team Bora-hansgrohe - Tour-Team nicht betroffen
Nach einem Corona-Fall im Team hat der deutsche Radrennstall Bora-hansgrohe seine Mannschaft beim Eintagesrennen Bretagne Classic zurückgezogen. Das teilte die Mannschaft am Dienstag mit. Um welchen Fahrer es sich handelt, ist unklar. Allerdings gehörte keiner der Fahrer, die bei dem Rennen starten sollten, der Mannschaft für die Tour de France an.
"Wir haben den positiven Befund heute Morgen erhalten und sofort reagiert. Das Team kann an dem Rennen nicht teilnehmen. Alle Teammitglieder, die direkten Kontakt zu dem Fahrer hatten, werden sich entsprechend behördlicher Vorgaben in Selbstisolation begeben. Der betroffene Fahrer ist asymptomatisch und zeigt keinerlei Krankheitsanzeichen", sagte Bora-Teamarzt Jan-Niklas Droste.
Zu den sieben Fahrern, die in der Bretagne starten sollten, gehörte auch der Deutsche Marcus Burghardt.
Update, 25. August, 11.41 Uhr: Luftverkehrswirtschaft: Neue Quarantänepflicht bitterer Rückschritt
Die Luftverkehrswirtschaft fürchtet herbe Einschnitte, falls Rückkehrer aus Risikogebieten vor einem Test mindestens fünf Tage in Quarantäne müssen. Dies beabsichtigen die Gesundheitsminister des Bundes und der meisten Länder.
Eine pauschale Quarantänepflicht nach dem Besuch von Risikogebieten sei de facto eine Reisebeschränkung, die den Verkehr zum Erliegen bringe, erklärte der Präsident des Branchenverbandes BDL, Peter Gerber, am Dienstag in Berlin. "Damit werden erneut rund 80 Prozent der Flugziele im Luftverkehr mit Deutschland blockiert." Das sei ein "bitterer Rückschritt".
Die verpflichtenden Covid-19-Tests hätten im Juli den Luftverkehr zu vielen Zielen überhaupt erst ermöglicht, erklärte der Lufthansa-Manager. Es sei ein "alarmierendes Zeichen", dass die Testkapazitäten von den Behörden nicht hinreichend ausgebaut worden seien. Eine pauschale Quarantänepflicht sei nicht nur unverhältnismäßig, sondern obendrein auch schwerer zu kontrollieren als eine Testpflicht. Ein Rückbau der gerade erst aufgebauten Testinfrastruktur sei der falsche Weg.
Am Montagabend hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beschlossen, dass es kostenlose Corona-Tests für Urlauber bei der Einreise nach Deutschland nach Ende der Sommerreisesaison nicht mehr geben soll. Außerdem soll die erst kürzlich eingeführte Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten wieder abgeschafft werden. Für solche Reisenden soll wieder ausschließlich die Quarantäneregelung gelten.
Das heißt: Die Betroffenen müssen sich wie bisher beim Gesundheitsamt melden und sich in Quarantäne begeben. Diese soll im Unterschied zur jetzigen Regelung erst dann verlassen werden dürfen, wenn ein frühestens fünf Tage nach der Einreise gemachter Test ein negatives Ergebnis nachweist.
Update, 25. August, 11.39 Uhr: Menschenrechtler befürchten verlorene Generation der Rohingya-Kinder
Zahlreiche internationale Menschenrechtsorganisationen haben am Dienstag an die Gewalt des myanmarischen Militärs gegen die Rohingya vor drei Jahren erinnert und auf deren dramatische Situation aufmerksam gemacht. Am 25. August 2017 war die Armee in einer "Räumungsoperation" im Bundesstaat Rakhine brutal gegen die muslimische Minderheit vorgegangen und hatte deren Siedlungen zerstört. Mehr als 700.000 Menschen waren dann in das Nachbarland Bangladesch geflohen. Die UN bezeichnen die Verfolgung der Minderheit als Völkermord.
Inzwischen leben viele Rohingya in dicht besiedelten Lagern. Und dort sind in den vergangenen Jahren nach Angaben von Save the Children mehr als 100.000 Rohingya-Kinder geboren worden. Sie sind staatenlos und haben kaum Perspektiven, wie Hilfsorganisationen kritisieren. Die Gesellschaft für bedrohte Völker schreibt, dass Tausende Babys infolge von Vergewaltigungen geboren wurden.
Laut World Vision sind gut die Hälfte der Lagerbewohner in Bangladesch Kinder. "Diese Kinder könnten schnell zu einer verlorenen Generation werden", sagt World-Vision-Mitarbeiter Fredrick Christopher. "Mütter sagen zu mir: Es ist jetzt drei Jahre her. Hat die Welt uns schon vergessen?"
Wegen der Corona-Pandemie sind die Lager seit Wochen abgeriegelt. Nur Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, die Nothilfe leisten, dürfen rein und raus. Ein Problem bei der Covid-Behandlung sei, dass Corona bei den Rohingya stigmatisiert sei und einige daher nicht offen über ihre Symptome reden würden, heißt es von Ärzte ohne Grenzen.
Und einigen Rohingya könnte bald noch eine andere Gefahr drohen. Die Regierung Bangladeschs hat Pläne, Zehntausende aus den überfüllten Camps auf eine Insel knapp 40 Kilometer vom Festland entfernt zu bringen, die nach Angaben mehrerer Hilfsorganisationen während der Monsunsaison heftigen Stürmen und Überflutungen ausgesetzt ist. Bald könnten Rohingya entscheiden, ob sie dorthin ziehen wollten, sagte Außenminister Masud Bin Momen am Montag.
Im Heimatland der Rohingya stehen das Militär und die Regierung unter der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wegen der Verfolgung international lange schwer in der Kritik. Im früheren Birma werden die Rohingya seit Jahrzehnten diskriminiert, viele verloren durch ein 1983 erlassenes Gesetz die Staatsbürgerschaft und sind staatenlos.
Update, 25. August, 11.37 Uhr: 16 neue Corona-Fälle in Brandenburg
In Brandenburg sind 16 weitere Corona-Neuinfektionen registriert worden. Das berichtete das Gesundheitsministerium am Dienstag. Von Sonntag zu Montag sei es nur ein neuer Fall gewesen. Insgesamt haben sich damit seit März 3843 Menschen im Land mit dem Virus infiziert.
Die Zahl der nachweislich aktiv Infizierten liegt derzeit bei etwa 200. 173 Menschen starben bislang im Land nach einer Sars-CoV-2-Infektion. Etwa 3470 Menschen gelten als genesen - nach den Angaben zehn mehr als einen Tag zuvor.
Die insgesamt meisten Infizierten in Brandenburg verzeichnet nach wie vor die Landeshauptstadt Potsdam mit insgesamt 689 Personen. Es folgt der Landkreis Potsdam-Mittelmark mit 615.
Update, 25. August, 11.35 Uhr: IG Metall Küste fordert Beschäftigungsbrücke bis nach Corona
Einige Wochen vor der Tarifrunde in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall Küste die Sicherung der Beschäftigung in den Vordergrund gestellt. "Wir sehen verschiedene Optionen in den Betrieben", sagte Bezirksleiter Daniel Friedrich der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. "Dazu kann auch die Vier-Tage-Woche gehören." Eine Verkürzung der Arbeitszeit mit einem teilweisen Lohnausgleich wäre als tarifpolitisches Instrument auch anschlussfähig für die kommenden Veränderungen in der Metallindustrie durch die Digitalisierung.
Für die IG Metall stehen wegen der Corona-Pandemie rund 15.000 bis 20.000 Arbeitsplätze in den norddeutschen Metall- und Elektrobetrieben auf der Kippe - das wäre ungefähr jeder zehnte Arbeitsplatz. "Aber es ist eine Blackbox; wir wissen nicht, wann vielleicht ein Impfstoff vorliegt oder es medizinische Behandlungsmöglichkeiten gibt", sagte Friedrich. Umso wichtiger sei es, eine Beschäftigungsbrücke zu bauen, auch wenn man nicht genau wisse, wie weit das rettende Ufer entfernt sei. Das sei auch besser für die Betriebe. "Sonst würden sie Abfindungen zahlen für Mitarbeiter, die sie vielleicht in drei oder vier Jahren wieder dringend benötigen."
Besonders betroffen sind im Norden die Flugzeugindustrie und die Werften sowie deren Zulieferbetriebe. Sie können kaum absehen, wie sich die Auftragslage in den kommenden Jahren entwickelt. Andere Unternehmen sind wenig oder gar nicht betroffen oder profitieren sogar von Corona, wie der Medizintechnik-Hersteller Dräger. Wichtig sei zunächst, das Kurzarbeitergeld auf 24 Monate zu verlängern und wie bisher aufzustocken. So lange sollten den betroffenen Firmen Entlassungen untersagt sein.
"Fördern und fordern sollte nicht nur für Arbeitslose gelten, sondern auch für Unternehmen, die staatliche Leistungen in Anspruch nehme"", sagte der IG-Metall-Chef für die Bundesländer Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Die IG Metall will im November ihre Forderungen für die kommende Tarifrunde aufstellen und im Dezember mit den Verhandlungen beginnen. Trotz der Corona-Krise sollen die Beschäftigten nach Ansicht der IG Metall auch eine Lohnerhöhung bekommen - die Monatslöhne seien seit 2018 nicht mehr angehoben werden.
Update, 25. August, 11.34 Uhr: Linke fordert Corona-Gutschrift für Kunden im Öffentlichen Nahverkehr
Die Linksfraktion fordert eine Gutschrift für die Kunden des Öffentlichen Nahverkehrs, um die Einschränkungen zu Beginn der Corona-Pandemie auszugleichen. "Von den Fahrplan-Einschränkungen waren 13 Regionalzug- und 6 S-Bahnlinien betroffen", sagte der Linke-Abgeordnete Christian Görke am Dienstag im Brandenburger Landtag.
Auch bei Bussen und Bahnen habe es starke Einschränkungen gegeben. Daher sollten den Kunden, die zwischen dem 1. März und dem 31. Mai gültige Zeitfahrkarten des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg hatten, diese unentgeltlich um zwei Monate verlängert werden. Einen entsprechenden Antrag will die Linke in dieser Woche im Landtagsplenum einbringen.
"Das wäre ein starkes Signal an die Menschen, dem Öffentlichen Nahverkehr die Treue zu halten", sagte Görke. Bislang habe der Verkehrsverbund nur 60 Prozent der Fahrgäste, die vor dem Lockdown zugestiegen seien. Görke verwies darauf, dass das Land vom Bund 132 Millionen Euro erhalten habe, um Einnahmeausfälle im Nahverkehr wegen der Pandemie auszugleichen.
Update, 25. August, 11.31 Uhr: Leitender Intensivmediziner: Wir sind auf Corona-Welle vorbereitet
Den erwarteten Anstieg der Corona-Infektionszahlen im Herbst wird Hamburg nach Ansicht des Leiters der Intensivmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), Stefan Kluge, gut bewältigen können.
"Wir sind vorbereitet, wir haben Notfallpläne", sagte er. Im Moment lägen in den Krankenhäusern extrem wenige Covid-19-Patienten. Es gebe aber die große Sorge, dass die Zahl der Infektionen deutlich zunehme, wenn sich die Menschen wieder mehr in geschlossenen Räumen aufhielten. "Ich glaube, wir müssen auf Sicht fahren", sagte der Facharzt für Innere Medizin und Lungenheilkunde.
Allerdings müsse unbedingt vermieden werden, andere Patienten mit Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall schlechter zu behandeln. In den ersten sechs Monaten der Corona-Pandemie sei Hamburg wie Niedersachsen und Schleswig-Holstein vergleichsweise glimpflich davongekommen.
Update, 25. August, 11.27 Uhr: Fregatte zu Einsatz in Ägäis mit Corona-Einschränkungen gestartet
Die Fregatte "Brandenburg" ist von Wilhelmshaven zu einem mehrmonatigen Einsatz in Richtung Ägäis aufgebrochen. Normalerweise könnten die rund 230 Menschen an Bord alle 10 bis 14 Tage einen Hafen besuchen, wegen der Corona-Pandemie wird das nach Angaben eines Marinesprechers nicht möglich sein.
Das am Dienstag ausgelaufene Schiff soll den Einsatzgruppenversorger "Berlin" als Teil eines ständigen Nato-Verbandes ablösen und die griechische und türkische Küstenwache sowie die europäische Grenzschutzagentur Frontex bei der Überwachung des Seeraums unterstützen.
An Bord wurden extra neue Freizeitmöglichkeiten für die Besatzung geschaffen, etwa ein Fitnessraum in einem Hubschrauberhangar. Angehörige konnten sich vor dem Auslaufen verabschieden, durften aber das Schiff nicht wie gewohnt betreten. Die Fregatte wird im Februar 2021 wieder in Wilhelmshaven erwartet. Der Einsatzgruppenversorger "Berlin", der Anfang April ebenfalls unter Corona-Einschränkungen gestartet war, soll im September zurückkehren.
Update, 25. August, 11.21 Uhr: Vogel (FDP): Koalition schielt bei längerem Kurzarbeitergeld auf Wahl
Der FDP-Arbeitsmarktpolitiker Johannes Vogel wirft der großen Koalition vor, mit ihren Plänen für eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes eher die Bundestagswahl als die Corona-Krise im Auge zu haben. Vogel sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Konjunktur zieht gerade wieder an, wie schnell und wie nachhaltig kann derzeit seriös niemand prognostizieren."
Wenn CDU, CSU und SPD jetzt schon "eine derart massive Verlängerung des bereits ausgeweiteten Kurzarbeitergelds planen, geht es offenbar weniger um die Krise als um die kommende Bundestagswahl".
Es wäre "richtig, wie in der letzten Krise schrittweise zu agieren - weil einem sonst die Instrumente ausgehen, wenn es wirklich zu einer wirtschaftlichen Verschärfung kommt", argumentierte der FDP-Bundestagsabgeordnete. Wenn aber bereits jetzt bis tief ins übernächste Jahr hinein agiert werden solle, lasse sich dies "vor allem mit dem kommenden Wahljahr erklären".
Anstatt über eine Art Ersatzarbeitslosenhilfe nachzudenken, deren Finanzierung völlig unklar sei, solle sich die Regierung jetzt lieber Gedanken machen, wie sie neue Jobs fördern könne. "Die Bundesregierung tut bisher aber überhaupt nichts, um Investitionen und Neueinstellungen für Unternehmen attraktiver zu machen."
Update, 25. August, 11.08 Uhr: Zwei Genesene in Benelux-Ländern erneut mit Corona infiziert
Nach einem ersten Fall in Hongkong berichten nun auch Forscher in Belgien und den Niederlanden von Nachweisen einer erneuten Corona-Infektion bei von der Krankheit Genesenen. In den Niederlanden gehe es um einen älteren Patienten mit einem schwachen Immunsystem, sagte die Virologin und Beraterin der niederländischen Regierung, Marion Koopmans, am Dienstagmorgen im niederländischen Radio.
Jede Sars-CoV-2-Infektion hat nach ihren Worten einen "einzigartigen genetischen Fingerabdruck". Bei Tests sei bei diesem Patienten festgestellt worden, dass der genetische Code der zweiten Infektion sich deutlich von dem der ersten unterscheide. Das spricht gegen ein Wiederaufflammen der ersten Infektion. Einzelheiten zu dem Krankheitsverlauf bei dem Patienten nannte sie nicht.
In Kürze mehr dazu.
Update, 25. August, 11.05 Uhr: Umfrage: Firmenchefs wollen Büroflächen reduzieren
Die Corona-Pandemie wird laut einer Studie die Arbeitswelt weiter umkrempeln und die Digitalisierung in Firmen beschleunigen. In einer Umfrage der Prüfungsgesellschaft KPMG unter Chefs großer Unternehmen gaben 77 Prozent an, ihre Mittel zur digitalen Zusammenarbeit und Kommunikation weiter ausbauen zu wollen. 69 Prozent gehen ferner davon aus, dass ihr Unternehmen wegen Homeoffice künftig weniger Büroflächen benötigen wird, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Studie. Daran nahmen zu Beginn des Jahres rund 1300 Firmenchefs weltweit teil und an einer Folgebefragung von Anfang Juli bis Anfang August 315 Top-Manager.
Rund drei Viertel der Befragten betonten, dass Homeoffice und Arbeiten aus der Ferne ihre Arbeitskultur signifikant verändert sowie den Kreis möglicher Talente erweitert hätten. Die Kommunikation mit den Beschäftigten habe sich in der Krise sogar verbessert (68 Prozent).
Das verstärkte Homeworking habe dafür gesorgt, dass das Potenzial qualifizierter Arbeitskräfte deutlich gestiegen sei, sagte Angelika Huber-Straßer, Bereichsvorstand Corporates bei KPMG Deutschland. Drei von vier Firmenchefs (englisch: Chief Executive Officer) wollten daher auch Rekrutierungsstrategien überdenken.
Der Neugestaltung der Arbeitswelt komme eine immer wichtigere Rolle zu, sagte Huber-Straßer. "Insofern ist es nachvollziehbar, dass die CEOs Personalfragen höchste Priorität einräumen." Das Gewinnen und Binden von genügend und qualifizierten Mitarbeitern habe mit der Corona-Krise für Unternehmen massiv an Bedeutung gewonnen und werde noch wichtiger eingeschätzt als Lieferketten- und Umweltrisiken.
Update, 25. August, 11.01 Uhr: Methode zur Corona-Überwachung über das Abwasser vorgestellt
Forscher aus Aachen und Frankfurt haben eine Methode zur Überwachung von Corona-Infektionen über das Abwasser entwickelt. Erstmals für Deutschland sei gezeigt worden, dass sich Genmaterial von Sars-CoV-2 mit modernen molekularen Methoden in Kläranlagen nachweisen lasse, teilte die RWTH Aachen mit. Die gemessene "Virenfracht" einer Anlage erlaube dabei Rückschlüsse auf die Anzahl der mit Covid-19 infizierten Menschen im Einzugsgebiet. "Die Sensitivität ist ausreichend, um als Frühwarnsystem anzuzeigen, ob der Maßnahmenwert von 50 Inzidenzen pro 100.000 Einwohnern überschritten wird", teilte die Hochschule mit.
Die Idee hinter dem Ansatz: Infizierte scheiden zumindest Fragmente des Coronavirus über ihre Fäkalien aus. Abwasser könnte daher Aufschluss über die Zahl der Corona-Fälle in der Bevölkerung geben. Daher wird seit Beginn der Pandemie an entsprechenden Verfahren geforscht.
Die Wissenschaftler aus Aachen und Frankfurt am Main wollen ihr Wissen nun für eine "baldige Anwendung" bereitstellen und sich mit den Behörden abstimmen. Eine Bestimmung der Dunkelziffer an Infizierten, die nicht über Labor-Tests erfasst werden, erlaube ihre Methode bislang gleichwohl noch nicht. Sie halten weitere Verbesserungen aber für möglich.
Die bei der Studie im Abwasser nachgewiesenen Sars-CoV-2-Fragmente stellten sich nach Angaben der Autoren in Zelltests im Labor als nicht-infektiös dar. Erst kürzlich war in einem Artikel im Fachmagazin "Nature Sustainability" darauf hingewiesen worden, dass Abwässer als möglicher Übertragungsweg von Covid-19 weiter untersucht werden sollten. Unter anderem sei unklar, wo die minimale infektiöse Dosis von Sars-CoV-2 im Wasser liege.
Update, 25. August, 10.58 Uhr: Australische Bischöfe gegen Corona-Impfstoff aus abgetriebenen Föten
Australische Kirchenführer haben dringend zur Einhaltung ethischer Standards bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus gemahnt. Hintergrund ist, dass einige der derzeit im Test befindlichen Impfstoffe auf menschliche Zellen zurückgreifen, die von abgetriebenen Föten stammen. Dies mache den potenziellen Impfstoff moralisch problematisch, sagte der anglikanische Erzbischof von Sydney, Glenn Davies, am Dienstag dem Sender ABC.
"Dieses Gewebe für die Wissenschaft zu verwenden, ist verwerflich", sagte der Geistliche. Speziell bezog er sich auf einen Impfstoffkandidaten, der von der Oxford University und dem Pharmakonzern AstraZeneca entwickelt wird und australienweit eingesetzt werden könnte. Er persönlich werde auf einen anderen Impfstoff warten, falls die Regierung wirklich diesen Impfstoff kaufen wolle, betonte Davies.
Update, 25. August, 10.47 Uhr: Linksfraktionschef Bartsch: Kurzarbeitergeld verlängern und anheben
Vor den Beratungen des Koalitionsausschusses hat Linksfraktionschef Dietmar Bartsch die Forderung seiner Partei nach einem höheren Kurzarbeitergeld erneuert. Es sollte nicht nur verlängert, sondern auch angehoben werden, sagte Bartsch am Dienstag. Die Linke ist dafür, dass das Kurzarbeitergeld auf 90 Prozent des Nettolohns und für Niedrigverdiener sogar auf 100 Prozent angehoben wird.
"Für Menschen im Niedriglohnsektor bedeutet das Kurzarbeitergeld den Rutsch in die Armut und den Gang zum Sozialamt", sagte Bartsch. Einkommenseinbußen von 20 bis 40 Prozent teilweise über zwei Jahre seien unzumutbar.
Die Koalitionsspitzen wollen bei einem Treffen am (heutigen) Dienstag über die weitere Ausgestaltung der Regeln für Kurzarbeit vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie beraten. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will eine Verlängerung der Laufzeit von bisher 12 auf bis zu 24 Monate. Die Unionsfraktion ist dazu nur bereit, wenn die Voraussetzungen verschärft werden.
Zudem soll die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf bis zu 87 Prozent des Nettolohns bei längerem Bezug wieder heruntergefahren werden. Dass die Union das Kurzarbeitergeld kürzen wolle, sei "schäbig", sagte Bartsch.
Update, 25. August, 10.43 Uhr: Alleinerziehende beantragen in Corona-Krise öfter Unterhaltsvorschuss
In der Corona-Krise sind mehr Alleinerziehende in Rheinland-Pfalz auf einen Unterhaltsvorschuss angewiesen. Im ersten Halbjahr 2020 seien die Fälle bereits um vier Prozent auf 1480 gestiegen, berichtete ein Sprecher des Familienministeriums von Anne Spiegel (Grüne) am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. "Weitere Auswirkungen der Pandemie werden sich erst zeitverzögert im Laufe der kommenden Monate zeigen." Aufgrund der Corona-Pandemie seien viele unterhaltspflichtige Mütter und Väter in Kurzarbeit gegangen, hätten ihren Arbeitsplatz verloren oder müssten damit rechnen.
Unterhaltsvorschuss bekommen Alleinerziehende von den Jugendämtern, wenn der andere Elternteil seinen Unterhaltsverpflichtungen für die Kinder nicht nachkommt. Einkommensverluste können dazu führen, dass Eltern nicht mehr in der Lage sind, den Mindestunterhalt zu zahlen. Alleinerziehende sind dann stärker auf Unterhaltsvorschussleistungen angewiesen. Die Landesregierung hat dafür im Nachtragshaushalt 9,3 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt.
Der Bund trägt 40 Prozent der Ausgaben für den Unterhaltsvorschuss und erhält 40 Prozent der Einnahmen aus den Rückforderungen. Land und Kommunen übernehmen in Rheinland-Pfalz jeweils 30 Prozent. 2019 wurden in Rheinland-Pfalz von den 41 kommunalen Unterhaltsvorschussstellen insgesamt rund 95,3 Millionen Euro ausgezahlt.
Update, 25. August, 10.31 Uhr: Positiver Corona-Befund: Bochum sagt Trainingslager und Testspiel ab
Ein Corona-Befund innerhalb des Mannschaftskreises hat die Saisonvorbereitung des VfL Bochum empfindlich gestört. Wie der Fußball-Zweitligist am Dienstag mitteilte, wurde das geplante Kurztrainingslager in Barsinghausen abgesagt.
Nach dem Befund bei einer namentlich nicht genannten Person bei der am Montagmorgen durchgeführten regelmäßigen Testung informierte der Verein die lokalen Gesundheitsbehörden, die daraufhin häusliche Quarantäne für die Spieler, das Trainerteam und den Staff anordnete.
Auch das für Mittwoch geplante Testspiel gegen den Drittligisten VfB Lübeck entfällt. Zudem befindet sich der VfL in Austausch mit Borussia Dortmund wegen des für Freitag (28. August) geplanten Tests. Ob dieses Spiel zustande kommt, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.
Update, 25. August, 10.27 Uhr: Stahlknecht: Bis zu 2500 Zuschauer bei Sport- und Großveranstaltungen
Sachsen-Anhalts Innen- und Sportminister Holger Stahlknecht hat vorgeschlagen, nach monatelangen Corona-Einschränkungen wieder bis zu 2500 Zuschauer bei Sport- und Großveranstaltungen zuzulassen. Bei niedrigem Infektionsgeschehen und einem guten Hygienekonzept könnten in Einzelfällen auch noch größere Gruppen genehmigt werden, sagte der CDU-Politiker am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Einen entsprechenden Vorschlag werde er am Vormittag mit seinen Kabinettskollegen diskutieren.
"Wir müssen mit Augenmaß ein Stück weit zur Normalität zurückkehren", sagte Stahlknecht. "Zum Sporterlebnis gehören Fans, aber es ist auch eine wirtschaftliche Frage."
Auch Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) kündigte an, dass ab Mitte September eine stufenweise Rückkehr von Fans in Stadien, Sport- und Konzerthallen möglich sein soll. Es solle vom regionalen Infektionsgeschehen abhängig sein, ob und wie viele Zuschauer erlaubt sind, sagte der Regierungschef der dpa. Das heißt, wenn der Liga-Betrieb wieder startet, könnte es in wenig betroffenen Bundesländern mehr Zuschauer in den Stadien und bei Konzerten geben als in jenen Bundesländern oder Landkreisen mit hohen Werten.
Sportminister Stahlknecht wird konkreter: Seinem Vorschlag zufolge sollte die Grenze von 2500 Zuschauern in Hallen so lange gelten, bis in einem betreffenden Landkreis mehr als 15 Corona-Infektionen je 100 000 Einwohner pro Woche auftreten. Bei Übertreten dieser Schwelle wären weniger Zuschauer zulässig. Zuvor hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" (Dienstag) über Stahlknechts Vorstoß berichtet.
Der Umgang mit Großveranstaltungen und dem Profi-Sport ist eine Frage, mit der sich die Ministerpräsidenten bei Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag beschäftigen müssen. Derzeit gilt die pauschale Verabredung, dass es bis Ende Oktober keine Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern geben soll. Allerdings berät auch Sachsen am Dienstag über neue Corona-Regeln, bei denen diese starre Grenze gekippt werden soll.
Update, 25. August, 10.22 Uhr: Ifo-Geschäftsklima hellt sich weiter auf
Die Stimmung in deutschen Unternehmen hat sich im August weiter aufgehellt. Das Ifo-Geschäftsklima stieg im Vergleich zum Juli um 2,2 Punkte auf 92,6 Zähler, wie das Ifo-Institut am Dienstag in München mitteilte. Es ist der vierte Anstieg in Folge - nach einem drastischen Einbruch in der Corona-Krise.
"Die deutsche Wirtschaft ist auf Erholungskurs", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Unternehmen bewerteten sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Aussicht für das nächste halbe Jahr besser. Die Stimmung unter den Unternehmenslenkern sei weiter im Aufwind, ergänzte Fuest.
Update, 25. August, 10.16 Uhr: Fluggesellschaft SAS wegen Corona kräftig im Minus
Die skandinavische Fluggesellschaft SAS hat wegen des Corona-Ausbruchs einen Milliardenverlust erlitten. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, sank die Zahl der Passagiere im vergangenen Quartal (Mai bis Juli) um 86 Prozent. Der Gesamtumsatz ging um 81 Prozent von 13,4 Milliarden schwedischen Kronen (1,3 Mrd Euro) im Vorjahresquartal auf 2,5 Milliarden Kronen zurück. Infolgedessen lag der Vorsteuerverlust bei minus 2,1 Milliarden Kronen, nach rund 1,5 Milliarden Kronen Gewinn im Vorjahr.
Die Airline hat von ihren drei größten Anteilseignern eine Finanzspritze von rund 12 Milliarden schwedischen Kronen bekommen. Im Gegenzug muss SAS in den nächsten Jahren allerdings die Betriebskosten deutlich senken und 5000 Arbeitsplätze abbauen. 4000 Entlassungen seien inzwischen abgeschlossen, sagte SAS-Chef Rickard Gustafson der Mitteilung zufolge.
"Obwohl noch erhebliche Herausforderungen bevorstehen, bin ich zuversichtlich, dass SAS nach einer erfolgreichen Umsetzung des Rekapitalisierungsplans als nachhaltige und profitable Fluggesellschaft zurückkehren wird", betonte Gustafson.
Inzwischen zöge die Nachfrage wieder an, vor allem bei Inlandsreisen und Flügen in attraktive europäische Sommerdestinationen. "Wir gehen derzeit davon aus, dass die Hochlaufphase für die Luftfahrtindustrie bis 2022 dauern kann, bevor die Nachfrage ein normaleres Niveau erreichen kann, und einige Jahre später wieder auf das Niveau vor Covid-19 zurückkehren wird", betonte der SAS-Chef.
Update, 25. August, 10.12 Uhr: Corona: Frauen-Bundesliga nur mit Sitzplätzen und ohne Gästefans
Die Fußball-Bundesliga der Frauen ist für eine mögliche schrittweise Rückkehr von Zuschauern gewappnet. Der DFB-Ausschuss Frauen-Bundesligen hat sich in einer außerordentlichen Sitzung einstimmig für die Anpassung der Durchführungsbestimmungen der DFB-Spielordnung für den Sonderspielbetrieb ausgesprochen. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montagabend mit.
Mögliche Maßnahmen müssten dabei aber stets mit Blick auf die regionalen Verfügungslagen und in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden durchgeführt werden.
Der Plan lehnt sich stark an dem von der Deutschen Fußball Liga Anfang August bekannt gegebenen Konzept an. Die Beschlussvorlage sieht für die Bundesliga den Wegfall von Stehplätzen und die ausschließliche Nutzung von Sitzplätzen bis zum 31. Oktober, den Verzicht von Tickets für Gästefans bis zum 31. Dezember sowie ein grundsätzliches Alkoholverbot im Stadion bis zum 31. Oktober vor. Des Weiteren sollen auch in der kommenden Saison fünf Auswechslungen möglich sein.
Grundlage für die Sicherstellung des Spielbetriebs der Profiligen ist das aktualisierte Hygienekonzept zur neuen Saison, das sich derzeit in der finalen Abstimmung befindet und demnächst veröffentlicht werden soll.
Update, 25. August, 10.01 Uhr: MV-Corona-Gipfel berät über Zulassung von Tagestouristen
Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns ist am Dienstag zu einem weiteren Corona-Gipfel mit Vertretern von Kommunen, Wirtschaft und Gewerkschaften zusammengekommen. Bei dem Treffen in Schwerin stehen erneut die Schutzvorkehrungen gegen die Pandemie auf dem Prüfstand. Nach dem weitgehend erfolgreichen Start in das neue Schuljahr werden Lockerungen insbesondere für den Tourismus erwartet.
Als einziges Bundesland lässt Mecklenburg-Vorpommern auswärtige Gäste noch nicht wieder zu individuellen Tagesreisen ins Land. Das soll sich mit dem Ende der Ferienzeit ändern. Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hatte dafür plädiert, dass vom 1. September an auch Tagestouristen wieder uneingeschränkt ins Land kommen dürfen.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte unmittelbar vor der erweiterten Kabinettsklausur die Bereitschaft dazu signalisiert. Ein weiteres Gesprächsthema ist die Maskenpflicht. Dafür zeichnen sich keine Änderungen ab.
Update, 25. August, 9.46 Uhr: Nach Corona-Pause: Pakistan plant wieder Impfkampagnen gegen Polio
Nach Monaten der Unterbrechung in Folge der Corona-Pandemie will eins der letzten Polio-Länder der Welt, Pakistan, wieder verstärkt gegen die Krankheit vorgehen. Bis Dezember seien monatliche Impfkampagnen geplant, sagte der Koordinator der Polio Eradication Initiative in dem südasiatischen Land, Rana Safdar, der Deutschen Presse-Agentur.
Am Dienstagnachmittag sollte Afrika von einer unabhängigen Kommission als Polio-frei erklärt werden. Dann sind Afghanistan und Pakistan die letzten beiden Länder der Welt, die gegen den Wildtyp des Poliovirus kämpfen.
Wegen der Corona-Pandemie wurden im Frühjahr in Pakistan und Afghanistan Impfkampagnen unterbrochen. Alleine in Pakistan fehlten dadurch Schätzungen zufolge rund 40 Millionen Kindern die wichtige Schutzimpfung gegen die Erkrankung, die das zentrale Nervensystem befallen und in Einzelfällen zu dauerhaften Lähmungen führen kann. Im Juli und August wurden in Pakistan wieder Impfkampagnen gestartet. Fast 190.000 Helfer impften Mitte August in weiten Landesteilen rund 30 Millionen Kinder. Auch im Nachbarland Afghanistan wird laut dem Kinderhilfswerk Unicef inzwischen wieder gegen Polio geimpft.
"Wir haben gezeigt, dass man auch unter den schwierigsten Umständen diese Krankheit ausrotten kann", sagte Michael Galway, der stellvertretende Leiter des Polio-Programms bei der Gates Foundation, die zusammen mit anderen Organisationen Polio bekämpft. Innerhalb von zwei bis drei Jahren wolle man den Wildtyp des Poliovirus auch in Afghanistan und Pakistan ausrotten.
Update, 25. August, 9.33 Uhr: Tourismusbeauftragter schließt Reisewarnung für ganz Frankreich nicht aus
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, schließt eine Reisewarnung für ganz Frankreich nicht aus. "Wir haben ein atmendes System", sagte der CDU-Politiker am Dienstag in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv.
Es gebe klare Maßzahlen, nach denen eine Region zum Risikogebiet erklärt werde, so Bareiß. "Wenn 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen zu erkennen sind, dann muss man reagieren." Am Montag hatte die Bundesregierung wegen der Corona-Ansteckungsgefahr eine Reisewarnung für den Großraum Paris sowie weite Teile der französischen Mittelmeerküste rund um Marseille ausgesprochen.
Die Einstufung der Regionen Île-de-France und Provence-Alpes-Côte d'Azur als Risikogebiete halte er für angemessen, betonte Bareiß. "Das System funktioniert. Wir haben ganz klar gesagt, dass wir nicht mehr Länder schließen wollen, sondern nur noch Regionen beobachten wollen", sagte er in der TV-Sendung.
Eine Reisewarnung ist zwar kein Reiseverbot, aber eine abschreckende Wirkung ist beabsichtigt. Und sie hat eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Pauschalreisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.
Update, 25. August, 9.27 Uhr: Münchens OB hofft auf ein Oktoberfest 2021
Nachdem das Oktoberfest in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfällt, hofft Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) auf eine Wiesn 2021.
Wenn es einen Impfstoff geben sollte, stehe einem Oktoberfest im kommenden Jahr nichts im Wege, sagte Reiter dem "Münchner Merkur". Er halte es für möglich, dass bis 2021 ein solcher Impfstoff gefunden ist. "Die ganze Welt beteiligt sich schließlich an der Forschung."
Zuversichtlich ist der Stadtchef auch, was die Christkindlmärkte in München betrifft. Die Verwaltung arbeite an einem Konzept, wie die Märkte in diesem Jahr stattfinden könnten. Es müssten Abstände gewährleistet sein, um Menschenansammlungen zu verhindern. "Ich fände es schön, zu Weihnachten ein kleines Zeichen der Normalität nach diesem schwierigen Jahr zu setzen", sagte Reiter.
Update, 25. August, 9.16 Uhr: Corona-Fall bei Schalke: Erste zusätzliche Testreihe negativ
Im Trainingslager des FC Schalke 04 gibt es nach dem Corona-Fall vorerst keine weiteren positiven Tests. Das sei das Ergebnis der ersten von drei zusätzlichen Testreihen bei der Trainingslager-Delegation und bei den zuständigen Mitarbeitern im Teamhotel, wie der Fußball-Bundesligist am Dienstag im österreichischen Längenfeld mitteilte. Das Teamtraining soll unter "Beachtung aller behördlichen Auflagen" ohne Zuschauer fortgesetzt werden.
Am Montag hatte der Verein mitgeteilt, dass eine Person positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Das für Montagabend angesetzte Testspiel gegen die Würzburger Kickers wurde kurzfristig abgesagt. Der namentlich nicht genannte Betroffene und die Personen der Kontaktgruppe 1 seien isoliert worden. Teamarzt Patrick Ingelfinger steht für weitere Maßnahmen in Kontakt mit den in Österreich zuständigen Behörden.
Update, 25. August, 9.09 Uhr: Neuwahl in Israel vorerst abgewendet
Eine abermalige Neuwahl in Israel ist vorerst abgewendet. Kurz vor Ablauf einer Frist billigte das Parlament in Jerusalem am Montagabend eine Gesetzesinitiative, die weitere Zeit für die Verabschiedung des Haushalts einräumt. Hätte die Knesset nicht bis Mitternacht zugestimmt, hätte sich das Parlament automatisch aufgelöst.
Die vierte Wahl in weniger als zwei Jahren wäre die Konsequenz gewesen. Dies hätte die Lage in dem Land, dem hohe Corona-Infektionszahlen sowie eine schwere Wirtschaftskrise zu schaffen machen, weiter verschlechtert.
Nach israelischem Recht hätte ein Haushalt bis zum 25. August beschlossen sein müssen. Die tief zerstrittenen Koalitionspartner, der rechtskonservative Likud von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und das Mitte-Bündnis Blau-Weiß von Verteidigungsminister Benny Gantz, konnten sich jedoch nicht einigen.
Der Likud wollte etwa einen Haushalt nur für dieses Jahr verabschieden und verwies dabei auf die besonderen Umstände der Corona-Krise. Blau-Weiß lehnte dies ab. Der Kompromiss verschafft den Koalitionären nun 120 Tage Zeit bis zum 23. Dezember, um sich zu verständigen.
Update, 25. August, 9.02 Uhr: Syrien-Unterhändler nach positiven Corona-Tests in Genf in Quarantäne
Die Syrien-Verhandlungen über eine neue Verfassung liegen wegen positiver Corona-Test bei mehreren Teilnehmern schon nach einem Tag vorläufig auf Eis. Nach Angaben des Vorsitzenden der Oppositionsgruppe, Hadi al-Bahra, wurden die Teilnehmer in ihren Hotels in Quarantäne "zwischen zwei und zehn Tagen" geschickt. Seine Gruppe setze ihre Arbeit intern zunächst auf virtuellen Plattformen fort.
Das Büro des UN-Syrienbeauftragten Geir Pedersen machte am Dienstag zunächst keine Angaben. Es hatte am Montagnachmittag nach drei positiven Corona-Tests bei Teilnehmern die Unterbrechung der Sitzungen mitgeteilt. Hadi al-Bahra sprach von vier positiven Tests.
Je 15 Vertreter von Regierung, Opposition und Zivilgesellschaft sollten diese Woche in Genf an einer neuen Verfassung arbeiten. Sie waren mit Mund- und Nasenschutz in die europäische Zentrale der Vereinten Nationen gekommen und hatten in einem großen Saal mit Abstand zueinander gesessen. Sie waren vor der Abreise und nach der Ankunft in Genf auf das Coronavirus getestet worden.
Die Gespräche sollen den politischen Prozess in Gang setzen, um den seit mehr als neun Jahren andauernden Bürgerkrieg in Syrien zu beenden. Sie waren erst nach langwierigen Verhandlungen unter UN-Vermittlung im Herbst vergangenen Jahres zustande gekommen. Seit 2011 sind im von außen befeuerten syrischen Bürgerkrieg Hunderttausende Menschen ums Leben gekommen, Millionen wurden vertrieben und das Land ist weitgehend zerstört.
Update, 25. August, 8.51 Uhr: Kräftiges Auftragsplus für Baubranche - Halbjahr dennoch im Minus
Großaufträge haben dem Bauhauptgewerbe in Deutschland einen versöhnlichen Abschluss des ersten Halbjahres 2020 beschert. Im Juni verzeichnete die Branche preisbereinigt (real) 12,4 Prozent mehr Aufträge als im Mai dieses Jahres, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Zum Vorjahresmonat erhöhten sich die Bestellungen nach Berechnungen der Wiesbadener Statistiker um 1,2 Prozent.
Die Bilanz der ersten sechs Monate fällt gleichwohl durchwachsen aus: Der Auftragseingang sank zum Vorjahreszeitraum real um 3,5 Prozent. Im Vergleich zu anderen Branchen ist das Baugewerbe bisher dennoch glimpflich durch die Corona-Krise gekommen.
Der Juni brachte nach Angaben des Bundesamtes sogar einen Rekordwert: Mit neuen Aufträgen im Gesamtwert von rund 8,3 Milliarden Euro verbuchte die Branche nominal ein Plus von 9,2 Prozent zum Juni 2019 und damit den höchsten jemals gemessenen Wert an Bestellungen in einem Juni in Deutschland. Allerdings konnte der Anstieg im Juni die Rückgänge in den von der Pandemie besonders geprägten Monaten März bis Mai nicht ausgleichen: Zum Vorjahreszeitraum sanken die Auftragseingänge in den ersten sechs Monaten nominal um 0,2 Prozent.
Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) sowie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau). Die Statistik erfasst Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten.
Update, 25. August, 8.40 Uhr: Nonnemacher für weitere Teilnehmer-Obergrenzen - auch zu Karneval
Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) befürwortet vor dem Hintergrund steigender Corona-Infektionszahlen weiter Obergrenzen bei Großveranstaltungen - auch zu Karneval.
"Ich spreche mich dafür aus, die Großveranstaltungsverordnung mit bis zu 1000 Personen weiter zu verlängern", sagte Nonnemacher am Dienstag im RBB-Inforadio. Auf die Frage, ob unter diese Regel auch der Karneval in Cottbus fallen sollte, sagte die Ministerin: "Da wird es sicher Beschränkungen weitergeben müssen."
Mehr dazu lest Ihr >>>hier.
Update, 25. August, 8.33 Uhr: Hamburger Schulsenator zieht positive Bilanz der ersten Schulwochen
Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat eine positive Bilanz der ersten Schulwochen in Hamburg gezogen. In einem Beitrag im "Hamburg Journal" des NDR-Fernsehens (Montag) sagte Rabe: "Die ganzen Vorhersagen in Bezug auf Katastrophen haben sich bisher in der Schule alle nicht erfüllt."
In der Hansestadt besuchen rund 256.890 Jungen und Mädchen eine Schule. Die Zahl der Corona-Fälle dort wird in dem NDR-Beitrag - Stand Montag - mit 24 angeben. "Die Zahl der Infektionen ist sehr, sehr niedrig", sagte Rabe. "Und bisher hat sich noch kein Kind in der Schule selbst angesteckt, und die Infektionen sind woanders."
Update, 25. August, 8.22 Uhr: Staatshaushalt rutscht in Corona-Krise ins Minus
Der deutsche Staat hat in der Corona-Krise weniger Geld eingenommen als ausgegeben. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen bei 3,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.
Dafür ist die Wirtschaftsleistung in Deutschland ist in der Corona-Krise etwas weniger stark eingebrochen als zunächst berechnet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im zweiten Vierteljahr 2020 im Vergleich zum Vorquartal um 9,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. In einer ersten Schätzung war die Wiesbadener Behörde von minus 10,1 Prozent ausgegangen.
Mehr zu dem Thema lest Ihr >>>hier.
Update, 25. August, 8.14 Uhr: Verkehrsbetriebe sollen Maskenpflicht umsetzen
Bei der Durchsetzung der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln sollen die Verkehrsbetriebe einem Zeitungsbericht zufolge künftig mehr Verantwortung tragen. Wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (Dienstag) berichtet, sollen die Unternehmen laut neuer Corona-Verordnung "innerbetrieblich sicherstellen", dass die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen eingehalten wird. Demnach ist die entsprechende Ergänzung der Verordnung noch in der Beratung und soll bald in Kraft treten.
Dem Bericht zufolge sind die Unternehmen aufgerufen, aktiv über die Pflicht zum Tagen einer Mund-Nasen-Bedeckung zu informieren - etwa mit Durchsagen und Aushängen. Bei Kontrollen sollen Fahrgäste ohne Maske persönlich angesprochen und angemessen zur Einhaltung ermahnt werden.
Der Sprecher der Landesnahverkehrsgesellschaft, Dirk Altwig, verwies gegenüber der Zeitung darauf, dass Fahrgäste ohne Masken andere gefährden. Das Zugpersonal habe die Möglichkeit, die Bundespolizei einzuschalten. Zudem könnten Verkehrsbetriebe Fahrgäste ohne Maske den Zutritt verwehren.
Die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln soll verhindern, dass sich das Coronavirus ausbreitet. Nach dem Entwurf für einen neuen Bußgeldkatalog müssen Maskenverweigerer in Niedersachsen bald deutlich höhere Strafen als bisher bezahlen - vorgesehen sind bis zu 150 Euro.
Update, 25. August, 7.42 Uhr: Weniger Passagiere am Frankfurter Flughafen als in der Vorwoche
Die Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen haben bei ihrer Erholung aus dem Corona-Tief einen Rückschlag erlitten. Nach dem Ende der hessischen Sommerferien zählte der Flughafenbetreiber Fraport in der Woche vom 17. bis 24. August an Deutschlands größtem Airport 330.428 Fluggäste und damit 78,7 Prozent weniger als in der entsprechenden Kalenderwoche ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Das waren rund 23.000 Passagiere weniger als in der Vorwoche, als der Rückgang im Jahresvergleich 77,3 Prozent betragen hatte.
Die Zahl der Flugbewegungen sank nun im Vergleich zur entsprechenden Kalenderwoche des Vorjahres um 62,6 Prozent auf 3949 Starts und Landungen. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost fiel um 12,3 Prozent auf 33.905 Tonnen, nachdem der Rückgang in der Vorwoche im Jahresvergleich 13,7 Prozent betragen hatte.
Viele Fluggesellschaften bieten seit Juni wieder mehr Flüge an, nachdem der Passagierverkehr wegen der weltweiten Reisebeschränkungen seit Ende März weitgehend zusammengebrochen war. Seit 15. Juni hat das Auswärtige Amt die Reisewarnungen für die meisten EU-Mitgliedsstaaten, den Schengen-Raum und Großbritannien aufgehoben. Allerdings gibt es inzwischen wieder Reisewarnungen für bestimmte Regionen, darunter das spanische Festland und die balearischen Inseln, Teile Kroatiens, die Stadt Paris und die Côte d’Azur. Branchenvertreter erwarten, dass der Passagierverkehr erst in einigen Jahren wieder das Niveau aus der Zeit vor der Coronavirus-Pandemie erreichen wird.
Update, 25. August, 7.15 Uhr: 23 neue registrierte Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen innerhalb eines Tages um 23 gestiegen. Wie die Landesregierung mitteilte, wurden bisher (Stand Montagabend) 3927 Corona-Fälle im nördlichsten Bundesland registriert.
Im Zusammenhang mit dem Virus starben 160 Menschen. Im Krankenhaus werden sieben Corona-Patienten behandelt. Rund 3500 der seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten laut Landesregierung inzwischen als genesen.
Update, 25. August, 7.04 Uhr: Ärztekammer-Vorstand fordert Maskenpflicht für Unterricht
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen wird in Niedersachsen der Ruf nach einer Maskenpflicht für Lehrer und Schüler auch im Unterricht lauter. "Wenn die Kinder und Jugendlichen ungeschützt in die Schulen gehen, dann rechne ich mit verheerenden größeren Ausbrüchen", sagte der Kinder- und Jugendmediziner Thomas Buck, der Vorstandsmitglied der Ärztekammer Niedersachsen ist.
Es sei eine Illusion zu glauben, dass nur gesunde Kinder zur Schule gehen. Nur ganz wenige junge Menschen hätten nach einer Infektion mit dem Coronavirus schwere Symptome. "Die meisten Kinder und Jugendlichen werden symptomfrei sein, aber sie können Überträger sein." An diesem Donnerstag starten die Schulen im Land in voller Klassenstärke.
Der Kinderarzt aus Hannover plädierte für eine zunächst zeitlich beschränkte Maskenpflicht für Schüler und Lehrer von der Grundschule an. Auch Arztkollegen hätten sich fassungslos gezeigt, dass zwar auf engen Fluren, aber nicht im Unterricht Masken getragen werden sollen, sagte Buck. An Schulen in Nordrhein-Westfalen gibt es dagegen bis zum 31. August eine Maskenpflicht im Unterricht. Ausgenommen sind nur Grundschulen. Auch die Stadt und der Landkreis Osnabrück hatten eine Maskenpflicht für den Unterricht gefordert.
"Am gefährlichsten sind die ersten zwei bis vier Wochen nach den Ferien", sagte Buck. Dies beobachte man auch bei anderen Infektionskrankheiten wie der Grippe. Der Mediziner befürchtet zudem, dass sich viele Reiserückkehrer gar nicht auf das Coronavirus haben testen lassen. Bei trockener Raumluft nehme die Infektiosität zu - wichtig sei daher Stoßlüften, betonte der Ärztekammer-Vorstand.
Update, 25. August, 7 Uhr: Dehoga für längeres Anbieten von Außensitzplätzen im Gastgewerbe
Nach Ansicht des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in MV kann ein längeres Anbieten von Außensitzplätzen Abhilfe für die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise schaffen. "Drinnen bekommen viele Läden schnell ein Platzproblem durch die Corona-Abstände. Da können Außensitzplätze auch in kälteren Jahreszeiten eine Hilfe sein", sagte der Präsident des Dehoga-Landesverbands, Lars Schwarz, der Deutschen Presse-Agentur in Schwerin.
Als Möglichkeiten nannte Schwarz unter anderem ein verstärktes Aufstellen von sogenannten Heizpilzen oder das Errichten von Überdachungen. "Wir werden in den kommenden Wochen verstärkt schauen, dass wir Maßnahmen finden, die dafür geeignet sind", sagte Schwarz.
Vielerorts sind die Heizpilze in Deutschland aus Umweltschutzgründen verboten. Zuletzt hatten Branchenvertreter Lockerungen angesichts der besonderen Situation in diesem Jahr gefordert. Ein landesweites Verbot gebe es in Mecklenburg-Vorpommern nicht, teilte das Umweltministerium in Schwerin auf Anfrage mit. Ein solches Verbot sei in den vergangenen Jahren nie ein Thema gewesen, hieß es von der Stadt Rostock.
Für etwa Hotels, Restaurants und Cafés sei dies eine Abwägungsfrage, sagte Schwarz. Ein Heizpilz koste viel Geld, wenn dieser acht Stunden am Tag laufe. Dafür könne hingegen die Saison verlängert werden und die Zahl der Sitzplätze sei höher, als wenn nur Plätze im Innenbereich angeboten werden.
Der Landestourismusverband zeigte sich offen für eine längere Nutzung von Außensitzplätzen. Dies könne in Übergangsjahreszeiten helfen, sagte Geschäftsführer Tobias Woitendorf. Eine dauerhafte Nutzung von Heizpilzen sei aus Umweltgründen jedoch kritisch zu sehen.
Update, 25. August, 6.23 Uhr: FDP fordert von Regierung Konzept für junge Leute in Corona-Krise
Die jungen Abgeordneten der FDP-Bundestagsfraktion sowie die Jungen Liberalen fordern von Bund und Ländern ein Konzept zum Abfedern der Corona-Belastungen für die jüngere Generation ein. "Für junge Menschen darf die Corona-Krise nicht zum bestimmenden Faktor ihres weiteren Lebenswegs werden. Die Politik muss jungen Menschen mehr Chancen und Freiräume eröffnen", heißt es in einem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.
"Die junge Generation hat in den ersten Corona-Monaten eine viel zu geringe Rolle in der öffentlichen Diskussion und bei den Antworten der Politik gespielt", sagte der FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle der dpa. "Die Bundesregierung muss jetzt Sofortmaßnahmen auf den Weg bringen, um dieses Versäumnis auszugleichen. Ob bei der digitalen Bildung, bei den Chancen für Kinder oder bei den Haushaltsprioritäten des Staates - die Belange junger Menschen dürfen nicht ständig unter den Tisch fallen."
Die jungen FDP-Politiker fordern unter anderem eine Offensive für digitale Bildung. Die Corona-Krise zeige, dass die Schulen noch nicht im digitalen 21. Jahrhundert angekommen seien. Ein Digitalpakt 2.0, müsse endlich auch Mittel für die digitale Weiterbildung von Lehrkräften bereitstellen. Eine weitere Forderung: Für die vielen jungen Leute mit einem Minijob solle die Verdienstgrenze endlich von 450 auf 560 Euro angehoben werden. Junge Leute hätten dann bei einer Erholung der Wirtschaft mehr Geld zur Verfügung.
Zu den weiteren Forderungen gehören die Einführung einer elternunabhängigen Ausbildungsförderung und eines Sonderwohngeldes für Corona sowie die Bündelung aller kinderbezogenen staatlichen Leistungen in einem "Kinder-Chancengeld".
Update, 25. August, 6.02 Uhr: UN: 120 Millionen Jobs im Tourismus wegen Corona bedroht
Wegen der Corona-Krise sind in diesem Jahr UN-Generalsekretär António Guterres zufolge weltweit rund 120 Millionen Jobs im Tourismus bedroht. "Die Krise ist ein massiver Schock für entwickelte Ökonomien aber für Entwicklungsländer ist es ein Notfall", sagte Guterres in einer Video-Botschaft. Denn viele dieser Länder sind stark vom Tourismus abhängig: In Afrika machte 2019 der Tourismussektor zehn Prozent aller Exporte aus, wie es in einem am Dienstag veröffentlichten UN-Bericht heißt.
Wegen der Corona-Pandemie wurden weltweit Grenzen geschlossen, Hotels dichtgemacht und Flüge gestrichen. In den ersten fünf Monaten des Jahres ist die Zahl der internationalen Touristen dem Bericht zufolge um 56 Prozent gesunken - insgesamt könnte sie in diesem Jahr um 78 Prozent einbrechen. Zwischen 910 Milliarden und 1,2 Billionen Dollar an Exporteinnahmen im Tourismus könnten demnach verloren gehen.
Dies sei besonders verheerend, da die meisten Tourismus-Betriebe kleine und mittlere Unternehmen seien, hieß es. "Frauen, junge Menschen und informelle Arbeiter sind besonders bedroht", sagte Sandra Carvao von der UN-Tourismusorganisation (UNWTO) mit Blick auf die Jobverluste. Demnach besteht der Tourismussektor zu mehr als die Hälfte aus Frauen.
"Es ist unerlässlich, dass wir den Tourismussektor wieder aufbauen", sagte der UN-Generalsekretär. Dies müsse aber in einer Art und Weise getan werden, die "sicher, gerecht und klimafreundlich" sei. Reisen müssten verantwortungsbewusst und nachhaltig sein, um die Millionen von Menschen, die vom Tourismus abhängig seien, zu schützen. Auch könne der Ausstoß von Treibhausgasen wieder stark ansteigen, sollte die Erholung des Tourismussektors nicht an Klimaziele ausgerichtet sein. Dem Bericht zufolge machen Treibhausgasemissionen durch den Transport im Tourismus rund fünf Prozent aller menschlichen Treibhausgasemissionen aus.
Update, 25. August, 5.23 Uhr: 1278 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Dienstagmorgen 1278 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Montag waren es 711. Allerdings sind die gemeldeten Fallzahlen an Sonntagen und Montagen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. An den Tagen zuvor hatte die tägliche Zahl der Neuinfektionen weit höher gelegen. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten zeigen sich besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 234.853 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Dienstagmorgen im Internet meldete (Datenstand 25.8., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9277. Seit dem Vortag wurden fünf Todesfälle mehr gemeldet. Bis Dienstagmorgen hatten etwa 209.300 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Den Statistiken der Johns Hopkins Universität aus Baltimore zufolge fallen die Zahlen etwas höher aus. Demnach gab es hierzulande bereits 236.122 Infizierte, dafür aber erst 9276 Todesfälle in Folge einer Corona-Infektion (Stand 25.8., 7 Uhr)
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Montag bei 0,98 (Vortag: 1,08). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen vom Montag lag dieser Wert bei 0,97 (Vortag: 1,07). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.
Update, 25. August, 4.55 Uhr: Zverev über Adria-Tour: "Ich habe einen riesen Fehler gemacht"
Alexander Zverev hat sich erstmals zur umstrittenen Adria-Tour, seinem Verhalten im Anschluss und der Absage für das Show-Turnier in Berlin geäußert. "Ich habe einen Fehler gemacht mit der Adria-Tour und danach auch mit der Geburtstagsfeier. Ich habe einen riesen Fehler gemacht und da kann ich die Leute natürlich auch verstehen", sagte der 23-Jährige der Deutschen Presse-Agentur am Montag (Ortszeit) nach seinem frühen Aus beim ATP-Turnier vor den US Open in New York.
Er habe niemandem in Gefahr gebracht außer sich selbst und sei siebenmal negativ auf das Coronavirus getestet worden, sagte Deutschlands bester Tennis-Profi. "Aber klar war das jetzt nicht das Schlaueste auf der Welt."
Im Juni war Zverev bei der von Novak Djokovic organisierten Adria-Tour zunächst zusammen mit dem Weltranglisten-Ersten und weiteren Profis wegen Partyvideos und der Missachtung von Hygieneempfehlungen negativ aufgefallen. Danach war ein Partyvideo mit ihm, ohne zeitliche Zuordnung, im Internet aufgetaucht. Schließlich verärgerte Zverev die Organisatoren eines Einladungsturniers in Berlin mit seinem kurzfristigen Rückzieher.
"Nach der Adria-Tour, da hat mein Management gesagt: Bleib lieber zu Hause", sagte Zverev nun nach dem 3:6, 6:3, 5:7 gegen Murray. "Klar, ich war negativ. Ich wurde siebenmal negativ getestet nach der Adria-Tour, was ich nachweisen kann. Aber in Berlin waren ja auch wieder ein paar Zuschauer und ich wollte das Risiko einfach nicht nochmal eingehen."
Djokovic war nach der Adria-Tour wie seine Frau positiv auf das Coronavirus getestet worden und hatte sich danach für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben. Auch andere Spieler und Trainer waren betroffen.
Update, 25. August, 4.49 Uhr: Haseloff: Stufenweise Rückkehr von Fans in Sport- und Konzerthallen
Sachsen-Anhalt plant eine stufenweise Rückkehr von Fans in Stadien, Sport- und Konzerthallen. Entsprechende Regelungen sollen in der nächsten Corona-Verordnung des Landes festgeschrieben werden, wie Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die aktuellen Corona-Regeln im Land gelten bis 16. September. Gerade der Umgang mit Sportveranstaltungen sei allerdings ein Thema, für das es eine gemeinsame Strategie der Bundesländer brauche.
Aus Sicht von Haseloff sollte es keine starren bundeseinheitlichen Vorgaben geben. Vielmehr soll es vom Infektionsgeschehen abhängig sein, ob und wie viele Zuschauer möglich sind.
Es brauche zwar eine gemeinsame Strategie für Situationen wie derzeit, in denen in Sachsen-Anhalt nur vergleichsweise wenige Corona-Fälle zu verzeichnen seien, in anderen Landkreisen in Deutschland die Alarm-Schwelle von 50 Infektionen je 100.000 Einwohnern pro Woche jedoch deutlich überschritten werde. "Grundsätzlich gilt aber, bei unterschiedlichen Infektionsgeschehen muss auch regional unterschiedlich gehandelt werden können."
In der Hauptreisezeit war die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland zuletzt deutlich gestiegen. Neben Reiserückkehrern, die sich im Ausland anstecken, sorgen auch Ausbrüche auf größeren Feiern für Diskussionen. Für Donnerstag ist eine gemeinsame Beratung von Bund und Ländern geplant, in der mögliche bundeseinheitliche Regeln diskutiert werden sollen.
Haseloff will dabei unter anderem besprechen, wie es für den Profisport weitergehen soll. "Falls die Ansage ist, dass die nächste Saison weiterhin ohne Publikum stattfindet, dann heißt das, dass diejenigen, die ohne große Fernseheinnahmen unterwegs sind, ein Problem haben", sagte Haseloff. Das gelte nicht nur für die Drittliga-Fußballer vom FC Magdeburg und dem Halleschen FC, sondern auch für Top-Teams wie die Bundesliga-Handballer vom SC Magdeburg und die Basketball-Bundesligisten vom Mitteldeutschen BC.
"Uns ist es wichtig, dass es keine einseitigen Privilegien für diejenigen gibt, die von den Fernsehgeldern leben können", sagte Haseloff, "sondern dass es auch eine solidarische Umlage und Möglichkeiten für diejenigen gibt, die auf Zuschauer vor Ort angewiesen sind".
Haseloff wird am Dienstagvormittag auch mit dem schwarz-rot-grünen Kabinett über die Folgen der Corona-Pandemie beraten. Die ursprünglich geplante Verständigung auf neue Corona-Regeln wurde hingegen um eine Woche vertagt. Zuvor sollen die Beratungen der Regierungschefs von Bund und Ländern am Donnerstag abgewartet werden.
Update, 25. August, 4.42 Uhr: Kommunen fordern in Corona-Krise zusätzliche Milliarden vom Bund
Der Deutsche Städtetag fordert in der Corona-Krise vom Bund zusätzliche Milliardenhilfen, damit die Kommunen weiter investieren können. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Politik muss für die Jahre 2021 und 2022 nachbessern, es geht um eine Summe in Milliardenhöhe. Sonst drohen Investitionen der Städte wegzubrechen."
Dedys Aussagen kommen vor einem Treffen der Koalitionsspitzen am Dienstag. Die Corona-Krise hat zu einem historischen Einbruch bei der Gewerbesteuer geführt - der wichtigsten Einnahmequelle der Kommunen. Der Bund übernimmt für dieses Jahr Gewerbesteuerausfälle von knapp sechs Milliarden Euro und will sich dauerhaft stärker an den Kosten der Unterkunft bei der Grundsicherung für Arbeitsuchende beteiligen.
"Was uns im Moment besonders Sorgen macht, ist die Frage: Wie können die Städte mittelfristig weiter investieren? Was passiert eigentlich 2021 und 2022?", sagte Dedy. "Aus ersten Großstädten, die ihre Haushalte aufstellen, wissen wir: Es sieht dramatisch aus. Solche Probleme verteilen sich dann durch den kommunalen Finanzausgleich flächendeckend."
Eine Stadt investiere dann, wenn sie mit Investitionsmitteln planen könne. "Diese Planungssicherheit geht im Moment flöten, weil wir zwar eine Lösung für 2020 haben, aber nicht darüber hinaus." Die Hilfen für Investitionen im Jahr 2020 seien wirklich gut, sagte Dedy. "Aber das ist eine Momentaufnahme. Ein Investitionsprogramm Schule einer Stadt läuft über sechs, sieben oder zehn Jahre. 2020 können die Investitionen noch gehalten werden durch die Bundesmittel. Aber wie geht es 2021 weiter?" Die kommunalen Investitionen hätten eine große Bedeutung.
Update, 25. August, 4.37 Uhr: Umfrage: Behörden schlechter für Homeoffice gerüstet als Wirtschaft
Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst haben eigener Einschätzung nach deutlich schlechtere Startbedingungen, um in der Corona-Krise erfolgreich von zu Hause aus arbeiten zu können als Menschen, die in der freien Wirtschaft arbeiten. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen YouGov-Umfrage, die vom Technologiekonzern Lenovo in Auftrag gegeben wurde.
Danach haben Beamte und Angestellte bei öffentlichen Arbeitgebern das Gefühl, der Arbeitgeber sei schlecht auf die Homeoffice-Phase vorbereitet gewesen (67 Prozent). Bei den Arbeitnehmern in der freien Wirtschaft war dagegen lediglich knapp ein Drittel (30 Prozent) der Ansicht, dass die Firma für das Homeoffice schlecht gerüstet war.
Die Angaben zur Ausstattung mit Infrastruktur und Hardware während der Homeoffice-Phase bestätigen dieses Bild: Knapp die Hälfte der öffentlichen Bediensteten gab an, vom Arbeitgeber keine Infrastruktur oder geeignete Hardware für das Homeoffice gestellt bekommen zu haben. In der Gesamtheit der Befragten lag dieser Anteil nur bei einem Viertel.
Für die Studie wurden 1016 Arbeitnehmer und 1015 Arbeitgeber in Deutschland befragt. Gute Noten bekam das Homeoffice von beiden Seiten oft nur dann, wenn bei den Arbeitnehmern zu Hause geklärt ist, wie die Kinder betreut werden oder beim Homeschooling klarkommen können. 30 Prozent der befragten Arbeitgeber gaben an, dass sie nicht an die Vereinbarkeit von Homeoffice und Homeschooling glauben, solange die Digitalisierung der Schulen nicht zügig voranschreitet. Bei den Eltern ist der Anteil der Skeptiker sogar noch größer: Knapp die Hälfte (42 Prozent) der Befragten ist der Überzeugung, dass sich Homeschooling und Homeoffice künftig nur dann miteinander vereinbaren lassen, wenn das Schulsystem entsprechend digitalisiert wird.
40 Prozent der befragten Arbeitnehmer erwarten von ihrem Arbeitgeber flexiblere Arbeitszeiten durch das Homeoffice. Von den Arbeitgebern sind immerhin 42 Prozent bereit, die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter flexibler zu gestalten, um sie bei der Vereinbarkeit von Job und Kinderbetreuung besser zu unterstützen. Fast ein Fünftel aller befragten Arbeitgeber (18 Prozent) kann sich vorstellen, ihre Mitarbeiter gleich in unbezahlten Urlaub zu schicken, damit sich diese auf die Betreuung der Kinder konzentrieren können.
Update, 25. August, 4.33 Uhr: Erster Kader nach Corona-Zwangspause: Löw holt Süle und Sané zurück
Mehr als neun Monate nach dem letzten Länderspiel nominiert Joachim Löw am Dienstag seinen Kader für den Neu-Start der Fußball-Nationalmannschaft nach der Corona-Zwangspause. In seinem Aufgebot für die Nations-League-Spiele gegen Spanien und in der Schweiz verzichtet der Bundestrainer freiwillig auf die vier Münchner Champions-League-Sieger Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry. Auch die Leipziger Halbfinalisten Lukas Klostermann und Marcel Halstenberg bekommen Sonderurlaub.
Dafür kehren Leroy Sané und Niklas Süle nach ihren Kreuzbandrissen in die DFB-Auswahl zurück. Gerechnet wird auch mit einer Nominierung von Debütant Robin Gosens von Atalanta Bergamo. Löw wollte den Außenbahnspieler schon für die EM-Tests im März in Spanien und gegen Italien ins DFB-Team holen - beide Spiele wurden aber wegen der Pandemie abgesagt.
Das Nationalteam spielt zunächst am 3. September in Stuttgart gegen Spanien, drei Tage später ist die Schweiz in Basel der Kontrahent. Weiterer Gruppengegner ist die Ukraine. Neben Löw werden sich am Nachmittag (16.00 Uhr) unter anderen auch DFB-Präsident Fritz Keller und Teamarzt Tim Meyer zu den bevorstehenden Partien äußern. Fans sind zu den Spielen noch nicht wieder zugelassen.
Seinen Kader versammeln wird Löw am kommenden Montag in Stuttgart. Das tägliche Training ist im GAZI-Stadion der Stuttgarter Kickers vorgesehen. Zum letzten Mal hatte Löw seine Nationalspieler im November 2019 beisammen. In Frankfurt wurde der Gruppensieg in der EM-Qualifikation mit einem 6:1 gegen Nordirland perfekt gemacht. Eine längere Pause hatte es für die Nationalmannschaft zuletzt während und nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen 1942 und 1950 gegeben.
Update, 25. August, 4.30 Uhr: Lotto Bayern spürt Corona-Folgen
Auf der Suche nach dem großen Glück und/oder einem dicken Batzen Geld haben Lotto-Spieler in der Corona-Krise ihr Verhalten den Pandemie-Umständen angepasst. Manche seien auf Mehrwochen-Scheine ausgewichen, um nicht so häufig in die Annahmestelle kommen zu müssen, teilte ein Sprecher von Lotto Bayern mit.
"Allerdings haben auch viele im Internet gespielt. Hier haben wir einen Anstieg wahrgenommen." Viele Annahmestellen hingegen hätten vorübergehend und mit entsprechenden Einbußen schließen müssen. Weil weniger Menschen in die geöffneten Annahmestellen kamen, sank auch der Losverkauf. "Zudem sind die Losboxen auf den Verkaufstresen wegen der Hygienemaßnahmen nicht mehr so gut sichtbar", so der Sprecher.
In der Zeit von Mitte März, als die strengsten Corona-Beschränkungen einsetzten, bis Mitte August sei der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um drei Prozent auf 491,5 Millionen Euro gestiegen. Ob die Menschen nun gerade in Krisenzeiten ihr Glück versuchen oder Geld mangels großer Shoppingmöglichkeiten übrig hatten, darüber könne nur spekuliert werden. "Eine große Rolle spielt bei den Umsätzen immer, wie hoch der Jackpot gerade ist", erläuterte der Sprecher. "So hat es uns sehr geholfen, dass der Jackpot bei der internationalen Lotterie Eurojackpot auf 90 Millionen angewachsen war, bevor er am 1. Mai geknackt wurde." In einer Jackpotphase werde immer mehr gespielt.
Während Glücksspiel auf der negativen Seite die Gefahr einer Sucht birgt, hat die Sache auch eine gute Seite: Geld aus den Einnahmen fließt nämlich in den Staatshaushalt. Damit kann der Freistaat unter anderem soziale, kulturelle oder Sportprojekte fördern. So ist die Staatliche Lotterieverwaltung in Bayern mit Sitz in München auch dem bayerischen Finanzministerium unterstellt.
Seit Jahresbeginn konnten schon zehn Menschen über einen Lotto-Millionengewinn jubeln, wie der Sprecher mitteilte. 97 Gewinner hätten heuer bislang mindestens 100.000 Euro kassiert. Allein 50 Großgewinner kamen den Angaben zufolge aus Oberbayern.
Immer wieder kommt es dem Sprecher zufolge auch vor, dass Gewinne nicht abgeholt werden. "Derzeit suchen wir nach dem Gewinner unserer BayernMillionen." Am 21. Dezember 2019 um 11.30 Uhr habe der Spieler in einer Annahmestelle im Raum Memmingen einen Spielauftrag abgegeben, der ihn zum Millionär bei der Lotterie BayernMillionen machte. "Das Problem dabei ist nur: Er weiß noch nichts davon." Die gute Nachricht: Derjenige hat bis Ende 2023 Zeit, sich zu melden.
Update, 25. August, 4.01 Uhr: Mehr Fracht am Airport Hahn trotz Corona - Ermittlungen dauern an
Trotz der Corona-Krise hat der Hunsrück-Flughafen Hahn im Juli mehr Fracht als im Vorjahresmonat verbucht. Sie stieg um 34,1 Prozent auf 17.363 Tonnen, wie aus der jüngsten Statistik der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hervorgeht.
Bei zahlreichen anderen deutschen Airports gab es dagegen eine rückläufige Entwicklung.
Mehr dazu lest Ihr >>>hier.
Update, 25. August, 3.47 Uhr: Düstere Stimmung in Tourismusregionen trotz gutem Sommergeschäft
Trotz guter Auslastung während der Hochsaison hat die Tourismusbranche an der niedersächsischen Küste enorm unter der Corona-Pandemie gelitten. "Zu Anfang der Saison war alles ungewiss. Gewiss ist: Aufholen kann man nicht mehr. Was weg ist, ist weg", sagte Strandkorbvermieter Franz Kattwinkel auf Juist.
Auf die Insel passten nur ein paar Tausend Menschen: "Mehr geht nicht. Die Einbußen sind nicht aufzuholen." Ostern lief nämlich ganz ohne Touristen - die ersten Wochen zu Saisonbeginn waren die Ostfriesischen Inseln für Urlauber tabu und wurden erst ab Mitte Mai schrittweise geöffnet. "Existenzängste haben hier alle gehabt. Wir auf der Insel leben vom Tourismus", erklärte der 55-Jährige.
Während der Sommerferien in Deutschland gab es dann fast keine Beschränkungen mehr. Die Auslastung an der Nordsee sei an die 100 Prozent gegangen, teilte der Tourismusverband Niedersachsen mit. In den anderen Regionen wie der Lüneburger Heide oder dem Harz verlief es ähnlich. Die genauen Übernachtungszahlen liegen allerdings noch nicht vor. Autarke Versorgungsstrukturen wurden den Angaben zufolge stärker als sonst nachgefragt, also Ferienwohnungen, Ferienhäuser, Campingplätze oder Wohnmobilstellplätze.
Dass gerade zu Saisonbeginn die Gäste fern blieben, war existenzbedrohend oder kostete sogar Existenzen, wie Fahrradmonteur Maik Gülle auf Juist erklärte. "Im Winter wird hier gebaut und investiert und auf einmal blieben im Frühling die Einnahmen aus", sagte der 45-Jährige. "Ich will nicht wissen, wie es nächstes Jahr wird. Was machen wir denn, wenn die zweite Welle kommt? Der zweite Lockdown? Diese Grundangst ist auf der Insel auf jeden Fall da."
Auch Strandkorbvermieter Kattwinkel teilt sie: "Wenn nichts neues passiert, kommen wir klar." Dass sich an einem regnerischen Tag kaum Gäste am Strand tummeln und die Körbe verwaist wirken, muss ihn hingegen nicht beunruhigen. "Die Urlauber buchen gleich die ganz Woche." Seine 240 Körbe seien daher fast durchgehend belegt.
Update, 25. August, 3.47 Uhr: Proteste von Ladeninhabern: Bogotá will strikte Quarantäne beenden
Die Regierung der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá plant, die strengen Einschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung des Coronavirus aufzuheben. "Heute werden wir dem Gesundheitsministerium vorschlagen, dass ganz Bogota die Quarantäne an diesem Donnerstag beendet und mit einer neuen Wirklichkeit beginnt, in der wir arbeiten, Sozialkontakt haben und studieren können, solange wir uns an die Regeln zum eigenen Schutz (...) halten", schrieb Bürgermeisterin Claudia López am Montag (Ortszeit) auf Twitter. Weil sich alle in Acht genommen hätten, sei die Auslastung der Intensivbetten auf 77 Prozent gesunken, so López.
Kleinunternehmer blockierten indes am Montag einen Teil des Stadtzentrums von Bogotá - inklusive des Busverkehrs -, um gegen Corona-Maßnahmen zu protestieren. Sie trugen Plakate mit Slogans wie "Sie töten den Handel". Rund 58.000 vor allem kleine Läden mussten einem Medienbericht zufolge in Bogotá während der Corona-Pandemie schließen.
Mehr als 540.000 Menschen haben sich in Kolumbien mit dem Coronavirus infiziert - die achthöchste Zahl weltweit. Mehr als 17.000 Patienten sind im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Die Hauptstadt, das Zentrum der Pandemie in Kolumbien, hatte einige der strengsten Anti-Corona-Maßnahmen in dem südamerikanischen Land verhängt, das sich noch bis Ende des Monats im Lockdown befindet. Die Regierung von Präsident Iván Duque hat jedoch auch die Wirtschaft weiter geöffnet.
Update, 25. August, 3.36 Uhr: Kabinett will neue Corona-Verordnung beschließen
Sachsens Regierung will am Dienstag (Pressekonferenz um 13.00 Uhr) eine neue Corona-Verordnung für den Freistaat beschließen. Bereits in der Vorwoche hatte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) angekündigt, dass ab 1. September bei Verstößen gegen die Maskenpflicht im Nahverkehr und in Geschäften ein Bußgeld von 60 Euro fällig wird. Unklar ist bislang aber, wer das Geld eintreiben soll.
Köpping zufolge gab es zuletzt wiederholt Beschwerden, weil Menschen die Regelung missachteten und ohne Schutz in Bussen, Bahnen oder Geschäften auftauchten. Darauf will der Freistaat nun reagieren.
Nach Lage der Dinge wird Sachsen ab 1. September auch wieder Veranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern zulassen. Voraussetzung sind entsprechende Hygienekonzepte. Außerdem ist das an die Bedingung geknüpft, dass in betroffenen Regionen die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche unter dem Wert von 20 pro 100.000 Menschen bleibt. Tanzclubs und Diskotheken bleiben als Hauptverbreitungsquellen der Infektion geschlossen. Gleiches gilt für Dampfsaunen und Dampfbäder.
Update, 25. August, 3.30 Uhr: Republikaner-Parteitag preist Trumps Corona-Krisenmanagement
Der Parteitag der Republikaner hat das Krisenmanagement von US-Präsident Donald Trump während der Corona-Pandemie gepriesen. In einem am Montagabend (Ortszeit) eingespielten Video hieß es: "Ein Anführer ergriff entschiedene Maßnahmen, um Leben zu retten - Präsident Donald Trump."
In dem Video wurden mehrere Politiker der Demokraten aus den Anfängen der Pandemie zitiert, die damals den Ernst der Lage nicht richtig einschätzten. Verharmlosende Aussagen Trumps - der im Laufe der Pandemie mehrfach sagte, das Virus werde wieder verschwinden - fanden keine Erwähnung.
In dem Video hieß es: "Wir werden stärker und größer (aus der Krise) hervorgehen." In Umfragen ist eine Mehrheit der Amerikaner seit langem unzufrieden mit Trumps Krisenmanagement. Die Pandemie hat in den USA mehr als 175.000 Menschen das Leben gekostet. Trumps demokratischer Herausforderer bei der Wahl im November, Ex-Vizepräsident Joe Biden, wirft dem Amtsinhaber vor, beim Schutz der Amerikaner versagt zu haben.
Update, 25. August, 3.13 Uhr: Sieben Menschen in Angola wegen Corona-Verstößen getötet
Bei der Durchsetzung von Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben Sicherheitskräfte in Angola nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mindestens sieben Menschen getötet.
Bei den Opfern handle es sich um Jungen und junge Männer im Alter von 14 bis 21 Jahren, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht von Amnesty International und der angolanischen Organisation Omunga. Sie seien bereits im Mai und Juli getötet worden. Die Menschenrechtler gehen von einer noch höheren Dunkelziffer von Tötungen in dem südwestafrikanischen Land aus.
Mehr dazu lest Ihr >>>hier.
Update, 25. August, 3 Uhr: IG Metall: Kurzarbeit als "Beschäftigungsbrücke" verlängern
Die IG Metall hat sich vor dem Treffen der Koalitionsspitzen für eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes ausgesprochen. Die Krise werde im nächsten Jahr nicht vorbei sein, sagte Gewerkschaftschef Jörg Hofmann der Deutschen Presse-Agentur. Die Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge für die Arbeitgeber sollte an Bedingungen geknüpft werden.
"Kurzarbeit hat in der Corona-Krise Millionen Arbeitsplätze gesichert", sagte Hofmann. "Diese Beschäftigungsbrücke muss weiter tragen." Deshalb sollte die Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes auf 24 Monate verlängert und Kurzarbeit mit Qualifizierung verbunden werden.
Hofmann nannte als Bedingungen zur Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge für die Arbeitgeber: Unternehmen, die auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten, sollten die Sozialversicherungsbeiträge zur Hälfte erstattet bekommen. Für eine komplette Erstattung sei zudem ein Qualifizierungsplan notwendig: "Kurzarbeit muss genutzt werden, um die Beschäftigten fit zu machen für die Arbeitswelt von morgen, nicht um sich von ihnen zu trennen." Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, habe die IG Metall eine Mitglieder-Petition auf den Weg gebracht, die bisher von 50.000 Metallern unterzeichnet worden sei.
Beim Koalitionsausschuss am Dienstag wollen die Spitzen des Regierungsbündnisses unter anderem über eine Verlängerung der Höchstbezugsdauer des Kurzarbeitergeldes beraten - von regulär 12 auf 24 Monate.
Update, 25. August, 1.23 Uhr: Tennis-Profi Zverev verliert beim Corona-Comeback gegen Murray
Alexander Zverev ist bei der Generalprobe vor den US Open in seinem ersten Tennis-Spiel direkt ausgeschieden. Gegen den ehemaligen Weltranglisten-Ersten, Andy Murray aus Schottland, verlor der 23-Jährige am Montag (Ortszeit) bei den Western & Southern Open in New York 3:6, 6:3, 5:7.
Zverev gelangen in seinem ersten offiziellen Spiel auf der ATP-Tour seit der Corona-Pause zehn Asse, er leistete sich allerdings auch elf Doppelfehler und hatte wie schon in den Monaten vor der Pause Schwierigkeiten mit seinem zweiten Aufschlag. Zverev hatte ein Freilos in der ersten Runde, Murray hatte deswegen etwas mehr Spielpraxis unter Wettkampfbedingungen.
Die mit insgesamt 4,67 Millionen Dollar (knapp 4 Mio Euro) dotierte Tennis-Veranstaltung war wegen der Coronavirus-Pandemie von Cincinnati nach New York verlegt worden. Auf der Anlage in Flushing Meadows beginnen Ende des Monats auch die US Open. Die Events der Damen und Herren werden unter strengen Hygiene- und Sicherheitsregeln und ohne Zuschauer ausgetragen.
Update, 25. August, 0.07 Uhr: Wegen Corona: FIFA-Ausnahmen für Abstellungspflicht der Vereine
Der Weltfußball-Verband FIFA hat angesichts der weltweit steigenden Zahl an Corona-Infektionen die Abstellungspflicht der Vereine für ihre Spieler vorrübergehend gelockert. Laut einer FIFA-Mitteilung vom Montagabend müssen die Clubs unter bestimmten Umständen ihre Spieler nicht an die jeweilige Nationalmannschaft abgeben.
Zu den Ausnahmen zählt, wenn der Profi bei der Rückkehr zum Verein oder am Ankunftsort der Nationalmannschaft für mindestens fünf Tage in Quarantäne gehen muss. Ebenso kann der Verein seinen Spieler die Erlaubnis verweigern, wenn Reisebeschränkungen am Ort des Vereins oder dem Länderspiel-Ort bestehen.
Die vorübergehenden Änderungen gelten für die Länderspiel-Fenster vom 31. August bis 8. September bei den Männern und vom 14. bis 22. September 2020 bei den Frauen. Die deutsche Nationalmannschaft von Bundestrainer Joachim Löw bestreitet in der kommenden Woche die Nations-League-Spiele gegen Spanien (Donnerstag) und in der Schweiz (Sonntag).
Update, 24. August, 23.15 Uhr: Corona-Lockdown im Gazastreifen
Im dicht besiedelten Gazastreifen sind die ersten Corona-Fälle außerhalb spezieller Quarantäne-Einrichtungen nachgewiesen worden. Wie das Informationsbüro der islamistischen Hamas-Regierung am späten Montagabend mitteilte, wurden die vier Fälle - alles Mitglieder einer Familie - im Flüchtlingslager Al-Mughasi registriert. Dort leben etwa 120.000 Menschen.
Das Informationsbüro verkündete einen kompletten Lockdown für den gesamten Gazastreifen. Die Maßnahme solle von Montagnacht für 48 Stunden gelten. Bildungseinrichtungen, Moscheen und Märkte müssen geschlossen bleiben. In dem Küstenstreifen leben insgesamt zwei Millionen Menschen unter prekären Umständen. Eine starke Ausbreitung des Virus gilt als Horrorszenario. Entgegen vieler Befürchtungen verlief die Pandemie bislang glimpflich.
Im Gazastreifen gibt es etwa 20 Quarantäne-Einrichtungen - alle außerhalb der dicht besiedelten Gebiete. Für jeden Einreisenden ist seit Bekanntwerden des Corona-Ausbruchs in den Palästinensergebieten am 5. März eine Quarantäne verpflichtend. Außer den vier nun bekannt gewordenen Corona-Fällen wurden alle 105 weiteren in diesen Einrichtungen registriert. 72 Infizierte gelten als wieder genesen.
Update, 24. August, 22.29 Uhr: Bayern ist gegen Ende der Corona-Testpflicht nach Sommersaison
Bayern ist gegen ein vorzeitiges Ende der Corona-Testpflicht für Urlaubsrückkehrer. "Die Diskussion zur Beendigung einer Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten ist verfrüht", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Montagabend in München. Die Auswertungen aktueller Ausbruchsschwerpunkte von Corona-Infektionen zeige klar die Bedeutung von infizierten Reiserückkehrern an diesen Infektionsketten.
Huml äußerte sich besorgt über die am Montag zuvor mehrheitlich von ihren Amtskollegen aus Bund und Ländern befürwortete neue Teststrategie im Umgang mit Urlaubsheimkehrern. "Jetzt, wo dieses wirkungsvolle Instrument greift und akzeptiert ist, sollte man es nicht verfrüht stoppen", betonte sie und verwies auf die erzielten Erfolge bei den Kontrollen in Bayern. An den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen, den Fernbahnhöfen München und Nürnberg sowie an drei Autobahnteststellen seien bisher mehr als 3000 Reiserückkehrer aus Risikogebieten positiv getestet worden.
"Die frühe Testung bei der Einreise schafft nicht nur eine schnelle Information und Sicherheit beim Betroffenen, sondern ist auch ein effektives Hilfsmittel bei der Unterbrechung von Infektionsketten", sagte Huml. Bayern sei auf dem Land- und Luftweg Transitstrecke in den gesamten südosteuropäischen Raum.
Die Gesundheitsminister hatten sich zuvor bei einer Schaltkonferenz trotz der bayerischen Skepsis mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass es nach Ende der Sommerreisesaison keine verpflichtenden Tests mehr für Heimkehrer mehr geben solle. Konkret geplant ist dafür, dass für diejenigen, die aus Risikogebieten einreisen, wieder ausschließlich die Quarantäneregelung gelten soll. Die geplante Neuausrichtung wird unter anderem damit begründet, dass die Labore in Deutschland inzwischen an ihre Grenzen stießen, sowohl beim Personal als auch bei der Verfügbarkeit von Materialien.
Unklar ist noch, wann genau die neuen Regeln in Kraft treten sollen. Diskutiert wird über den 15. September. Dann beginnt auch im letzten Bundesland Baden-Württemberg wieder die Schule. Auch ein späteres Datum ist möglich. Das dürfte bei den Beratungen der Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag eine Rolle spielen.
Update, 24. August, 22.11 Uhr: Merz vergleicht CDU-Parteitag mit Tim-Bendzko-Konzert
Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, hat den im Dezember terminierten Parteitag der CDU mit einem Pop-Konzert vergangenes Wochenende in Leipzig verglichen. Wenn Tim Bendzko vor 1500 Gästen auftreten könne, "dann müssen wir mit 1000 Delegierten auch einen Bundesparteitag der CDU machen können", sagte Merz am Montag beim "Ständehaus Treff" der "Rheinischen Post" in Düsseldorf. Die Veranstaltung vor 500 Gästen fand auf dem abgedeckten Rasen im Düsseldorfer Fußballstadion "Merkur Spiel-Arena" statt.
Anfang Dezember soll bei einem Parteitag in Stuttgart der neue CDU-Vorsitz gewählt werden. Als Kandidaten mit den besten Aussichten gelten neben Merz Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und der Außenexperte Norbert Röttgen.
Merz sagte, er halte den Parteitag im Dezember für "unverzichtbar". Er befürworte zwar eine Änderung des Parteiengesetzes, die künftig auch virtuelle Parteitage möglich machen könnte. Dies ginge aber nicht, wenn es um "Personalentscheidungen von solch einer Tragweite" gehe. Die CDU könne, wenn die Messe Stuttgart zu klein wäre, auch in ein Fußballstadion gehen, so der Ex-Unionsfraktionschef.
Merz reagierte auf eine Debatte, die in der CDU-Spitze seit längerem läuft. Die amtierende CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hatte am Wochenende erneut eine Verschiebung des Parteitags nicht ausgeschlossen, falls es zu einer neuen Pandemie-Welle kommen würde. Pop-Star Tim Bendzko war für ein Konzertexperiment der Universitätsmedizin Halle vor 1400 Freiwilligen aufgetreten.
Update, 24. August, 21.42 Uhr: New Yorks Schulen sollen Unterricht im Freien abhalten dürfen
Wegen der Corona-Pandemie sollen Schulen in New York ihren Unterricht künftig unter freiem Himmel abhalten dürfen. Dies kündigte der Bürgermeister der US-Millionenmetropole, Bill de Blasio, am Montag an. Die Schulen sollen dafür geeignete Orte vorschlagen: beispielsweise Schulhöfe, Straßen oder Parks. Die Stadt werde dann wenn möglich rasch Genehmigungen erteilen, vor allem für Schulen in besonders betroffenen Gegenden oder ohne eigenen Außenbereich.
Wegen der stark gesunkenen Corona-Fallzahlen dürfen die Schulen in New York im September mit Einschränkungen wieder öffnen. Die Metropole ist damit einer der wenigen Großräume in den USA, in denen ein regulärer Unterricht geplant ist. Viele andere Schulbehörden haben bereits angekündigt, weiterhin nur virtuell zu unterrichten.
Update, 24. August, 21.16 Uhr: Côte d’Azur und Île-de-France als Corona-Risikogebiete eingestuft
Die französische Côte d’Azur sowie die Region Île-de-France mit der Hauptstadt Paris gelten jetzt als Corona-Risikogebiete. Das geht aus der fortlaufend aktualisierten Liste der Risikogebiete hervor, die das bundeseigene Robert Koch-Institut führt. Dort sind die Gebiete Île-de-France sowie Provence-Alpes-Côte d’Azur seit Montag aufgelistet. Eine Einstufung als Risikogebiet erfolgt nach gemeinsamer Entscheidung von Gesundheits-, Außen- und Innenministerium.
Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben. Allerdings soll die erst kürzlich eingeführte Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten wieder abgeschafft und durch eine neue Regelung ersetzt werden. Entsprechende Vorschläge legten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Montag nach einer Schaltkonferenz vor.
Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.
Update, 24. August, 20.35 Uhr: Schuljahr in Mexiko beginnt mit TV-Unterricht
In Mexiko hat das neue Schuljahr wegen der Coronavirus-Pandemie mit Unterricht per Fernsehen und Radio begonnen. Mehrere Sender strahlten am Montag erstmals Programme für verschiedene Stufen aus, die zusammen mit dem Bildungsministerium entwickelt worden waren. Der Unterricht in den Klassenzimmern ruht seit März. Eine Rückkehr ist nach Einschätzung der Regierung für die rund 30 Millionen Schülerinnen und Schüler derzeit nicht sicher.
Mexiko hat offiziell mehr als 60.000 Todesfälle nach einer Covid-19-Erkrankung registriert. Im weltweiten Vergleich liegt das Land auf Platz drei.
Nur etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) der mexikanischen Haushalte haben nach offiziellen Angaben Zugang zum Internet. Einen Fernseher besitzen hingegen 95 Prozent. Der Unterricht an öffentlichen Schulen soll daher durch 4550 Sendungen im Fernsehen und 640 im Radio - auch in 20 indigenen Sprachen - erfolgen. An Privatschulen wird derzeit größtenteils per Internet unterrichtet.
Update, 24. August, 20 Uhr: Ex-Sprint-Superstar Usain Bolt in Quarantäne
Beim achtmaligen Olympiasieger Usain Bolt besteht nach eigenen Angaben ein Corona-Verdacht. Der Weltrekordler über 100 und 200 Meter sagte in einem auf Twitter und Instagram geposteten Video, dass er sich am Samstag einem Test unterzogen habe und vorsichtshalber in Quarantäne gegangen sei.
"Ich versuche, verantwortungsvoll zu sein. Also werde ich zu Hause bleiben und für meine Freunde da sein", meinte er am Montag. Er spüre keine Symptome und warte nun auf das Ergebnis, um zu sehen, wie es dann weitergeht, sagte der frühere Ausnahme-Leichtathlet.
Noch am Freitag hatte er seinen 34. Geburtstag gefeiert. "Ich habe mit allen Freunden gesprochen und ihnen gesagt, dass, wenn sie mit mir in Kontakt gekommen sind, sie - nur um sicherzugehen - selbst in Quarantäne gehen sollten - und zwar in aller Ruhe", teilte Bolt mit.
Laut der Johns Hopkins Universität gab es bislang in Jamaika etwas mehr als 1500 bestätigte Corona-Fälle, insgesamt starben 16 Personen an der Covid-19-Lungenkrankheit.
Update, 24. August, 19.20 Uhr: Gesundheitsminister wollen neue Corona-Testregeln für Reiserückkehrer
Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten und kostenlose Corona-Tests für Urlauber aus anderen Regionen soll es nach dem Willen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern nach dem Ende der Sommerreisesaison nicht mehr geben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur nach einer Schaltkonferenz der Minister am Montag.
Schleswig-Holsteins Ressortchef Heiner Garg (FDP) begrüßte die Empfehlungen an die Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag. Er hoffe, dass die Regierungschefs dem "fachlich guten" Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) folgen werden.
Demnach soll für Rückkehrer aus Risikogebieten künftig wieder eine unmittelbare Quarantänepflicht gelten. Die Quarantäne könne "nur durch ein negatives Testergebnis bei einer Testung nach frühestens fünf Tagen nach Einreise beendet werden", heißt es in dem Konzept. Zu den Kosten sagte der Kieler Minister Garg, mit sechs Kollegen sei er der Auffassung, diese sollten nicht der Allgemeinheit des Beitragszahlers auferlegt werden, sondern die Reisenden sollten sie selber tragen. Und wer sich nicht testen lassen wolle, könne 14 Tage in Quarantäne bleiben.
Die große Mehrheit der Minister ist laut Garg der Meinung, dass die Neuregelungen gleich nach Ende der Sommerferien am 15. September in Kraft treten sollen. Einige seien für einen späteren Termin.
Hintergrund der geplanten Neuregelungen sind auch die weitgehend ausgeschöpften Testkapazitäten. In einer Woche habe die Auslastung im Norden 110 Prozent betragen, sagte Garg. Labore hätten also länger gearbeitet. Eine Priorisierung der Testkapazitäten auf Reisende aus Risikogebieten sei sehr sinnvoll, sagte Garg. Ansonsten würden Testkapazitäten besonders auch für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gebraucht.
Mit Blick auf mögliche einheitliche Obergrenzen für Veranstaltungen seien die Meinungen bei den Gesundheitsministern relativ bunt. Dies habe auch mit den unterschiedlichen Infektionszahlen zu tun. Wer bundeseinheitliche Regelungen wolle, müsse den Menschen erklären, warum in Ländern mit niedrigen Zahlen wie Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein das Gleiche gelten soll wie in Ländern mit hohen Zahlen.
Update, 24. August, 19.14 Uhr: Glawe: Offene Fragen vor Abschaffung von Reiserückkehrer-Pflichttests
Bei der von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geplanten Abschaffung der Corona-Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten sieht MV-Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) noch offene Fragen. Eine sei, wie das Gesundheitsamt erfährt, wer aus einem Risikogebiet heimgekehrt ist, erklärte Glawe am Montag in Schwerin.
Die Frage sei konkret, wie die Information von der Aussteigerkarte im Flugzeug an die Gesundheitsämter vor Ort komme und wie die Quarantäne der Rückkehrer effektiv kontrolliert und überwacht werden könne. Reise-Rückkehrer aus Risikogebieten haben die Pflicht, in Quarantäne zu gehen. Doch das setze die Ehrlichkeit und Vernunft voraus, dass die Rückkehrenden sich daran halten, räumte Glawe ein.
Seit Ende Juli können Urlauber sich kostenlos auf Corona testen lassen. Reisende, die aus einer zum Risikogebiet erklärten Region kommen, müssen das seit dem 8. August sogar tun, wenn sie keinen negativen Test vorweisen können. Die Laborkapazitäten sind allerdings nicht unbegrenzt.
Update, 24. August, 19.02 Uhr: Gesamtschule in Bochum bleibt wegen Corona vorerst geschlossen
In Bochum bleibt eine Gesamtschule mit rund 1360 Schülern und 120 Lehrern nach zwei positiven Corona-Tests vorläufig geschlossen. Die Stadt berichtete am Montag von einem diffusen Lagebild, mit dem es das Gesundheitsamt in diesem Fall zu tun habe. Deshalb komme derzeit auch keine Teilöffnung der Willy-Brandt-Gesamtschule in Frage.
Zunächst würden am Dienstag vorsorglich alle Lehrer getestet. Erst wenn die Ergebnisse dieser Tests vorlägen, könne die Schule wieder öffnen. Am Mittwoch würden außerdem rund 80 Schüler getestet. Die Schule war zunächst am Montag vorsorglich geschlossen geblieben, um Kontaktpersonen zu ermitteln und zu benachrichtigen. Eine Lehrerin, die noch am Freitag in der Schule war, war laut Stadt am Wochenende positiv getestet worden.
Update, 24. August, 18.45 Uhr: EU will sich auch Corona-Impfstoff von Moderna sichern
Die EU hat mit einem weiteren Unternehmen Vorgespräche über den Erwerb eines möglichen Impfstoffs zum Schutz vor Covid-19 abgeschlossen. Wie die zuständige EU-Kommission am Montag mitteilte, geht es konkret darum, dem US-Biotechnologieunternehmen Moderna im Fall einer erfolgreichen Impfstoffentwicklung 80 Millionen Dosen abzunehmen. Für weitere 80 Millionen Dosen ist ein Vorkaufsrecht geplant.
Moderna gehört nach Angaben der Kommission zu den Unternehmen, die an der Entwicklung einer neuen Impfstoffklasse auf Basis von Boten-Ribonukleinsäure (mRNA) arbeiten. "Die mRNA spielt eine grundlegende Rolle in der Humanbiologie, denn sie überträgt Informationen, die von den Körperzellen in die Herstellung von Proteinen umgesetzt werden, einschließlich Proteinen, die Krankheiten vorbeugen oder bekämpfen können", erklärte die Brüsseler Behörde.
Ähnliche Gespräche hatte die Kommission zuvor bereits mit einem Joint Venture von Sanofi und GSK sowie mit Johnson & Johnson und CureVac abgeschlossen. Mit AstraZeneca wurde bereits eine Kaufvereinbarung unterzeichnet.
"Wir investieren in Unternehmen, die auf unterschiedliche Technologien setzen, um unsere Chancen auf Impfstoffe zu erhöhen, die sicher und wirksam sind", kommentierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Es gehe darum, der europäischen Bevölkerung einen raschen Zugang zu einem Impfstoff gegen das Coronavirus zu ermöglichen.
Finanziert werden die Geschäfte über ein im Kampf gegen die Coronakrise geschaffenes Soforthilfeinstrument. Es ist mit insgesamt 2,7 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt ausgestattet.
Update, 24. August, 18.24 Uhr: Gesundheitsminister für Ende von Pflichttests für Urlauber
Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten und kostenlose Corona-Tests für Urlauber aus anderen Regionen soll es nach dem Willen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern nach dem Ende der Sommerreisesaison nicht mehr geben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur nach einer Schaltkonferenz der Minister am Montag.
Update, 24. August, 17.58 Uhr: Arbeitgeber lehnen generelle Maskenpflicht am Arbeitsplatz ab
Die Arbeitgeber in Deutschland lehnen eine generelle Maskenpflicht am Arbeitsplatz ab. Es sei zwar sicherlich empfehlenswert, dort, wo Abstände nicht eingehalten werden können, auch zusätzlich einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, der "Welt" (Dienstag). "Generelle Vorschriften halten wir für wenig zielführend", betonte Kampeter.
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte am Wochenende erklärt, viele Unternehmen hätten die Maskenpflicht am Arbeitsplatz schon eingeführt. "Das könnte auf jeden Fall ein Schritt sein, der auch bundesweit verpflichtend wird, jedenfalls wenn damit die Schließung ganzer Branchen verhindert werden könnte", hatte sie gesagt.
Kampeter sagte, die Unternehmen seien sehr engagiert, ihre Abläufe umzustrukturieren und gezielte Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten so umzusetzen, dass sie ein sicheres Arbeiten am Arbeitsplatz ermöglichen. "Wenn ein Mund-Nasen-Schutz sinnvoll ist, kann dieser von den Beteiligten vor Ort sozialpartnerschaftlich vereinbart werden", sagte Kampeter. "Die Verantwortung, zu entscheiden, was vor Ort am geeignetsten und praktikabelsten ist, liegt bei den Betrieben und ihren Beschäftigten selbst." Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund hatte sich kritisch zum Vorstoß der CDU-Chefin geäußert.
24. August, 17.36 Uhr: Klinikbau für Corona-Patienten in rekordverdächtigem Tempo
Auf dem Gelände der Düsseldorfer Uniklinik entsteht derzeit in rekordverdächtigem Tempo ein neues Gebäude für Covid-19-Patienten. Sollten sich die Zahlen der Patienten mit schwerem Verlauf drastisch erhöhen, hätte das Uniklinikum damit eine räumlich vollständig getrennte Einheit zur Versorgung der Infektionspatienten, teilte ein Sprecher am Montag mit.
Binnen drei Wochen sei auf einem Betonfundament ein dreistöckiges Gebäude entstanden, bestehend aus 97 Baumodulen mit 5200 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) sprach von einer "großen logistischen Leistung". Der Bau war erst im April bewilligt worden.
Update, 24. August, 17.30 Uhr: New Yorker Museen öffnen nach Corona-Pause nur zögerlich
Das Kulturleben in New York kommt nur langsam wieder in Gang. Obwohl Museen der Millionenmetropole von Montag an öffnen dürfen, haben die bekanntesten Einrichtungen erst Termine für die kommenden Tage und Wochen angekündigt.
Das Museum of Modern Art (MoMA) will am Donnerstag öffnen, das Metropolitan Museum am Samstag, das Whitney Museum für amerikanische Kunst folgt am 3. September. Das wegen seiner Außenarchitektur bekannte Guggenheim-Museum plant sogar erst für den 3. Oktober. Einige Häuser kündigen auf ihren Webseiten aber Vorab-Termine für Mitglieder und Unterstützer an.
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo hatte vorgeschrieben, dass bei der Wiedereröffnung strenge Auflagen zu beachten seien. Dabei gelten Maskenpflicht und vorgeschriebene Laufwege. Die Museen dürften zudem nur höchstens ein Viertel der üblicherweise erlaubten Zahl an Besuchern einlassen und müssen zeitgebundene Tickets verkaufen.
Die Corona-Krise trifft die Kulturbranche der Stadt seit Monaten hart. Museen in New York waren seit März geschlossen. Die Stadt war im März und April eines der weltweiten Epizentren der Pandemie. Während seitdem landesweit die Fallzahlen stark anstiegen, bleiben sie bisher in New York konstant niedrig.
Update, 24. August, 17.08 Uhr: Hongkonger Forscher: Womöglich erster Nachweis einer erneuten Infektion mit Corona
Hongkonger Forscher haben eigenen Angaben zufolge erstmals eine erneute Corona-Ansteckung bei einem bereits länger genesenen Patienten nachgewiesen. Die Uniklinik der University of Hong Kong schrieb am Montag auf Twitter, dass Mikrobiologen der Hochschule weltweit erstmals einen solchen Fall dokumentiert hätten. Die Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass "Immunität nach einer natürlichen Infektion von kurzer Dauer sein kann".
Die Uniklinik verwies auf einen Bericht des öffentlichen Hongkonger Senders RTHK über die neuen Forschungsergebnisse. Demnach hatte sich ein Mann aus Hongkong im Frühjahr mit dem Virus infiziert. Nachdem er sich von der Corona-Infektion erholt hatte, sei das Virus bei ihm vier Monate später nach einer Spanienreise im August erneut nachgewiesen worden. Erbgutuntersuchungen hätten gezeigt, dass es sich um verschiedene Varianten von Sars-CoV-2 handelte. Das spricht gegen ein Wiederaufflammen der ersten Infektion.
Allerdings war die Informationslage am Montagnachmittag (später Abend Hongkonger Zeit) dünn, weil eine Presseerklärung der Uniklinik wohl nur an wenige Journalisten gemailt worden war. Maria van Kerkhove, Covid-19-Beauftragte der Weltgesundheitsorganisation (WHO), nahm in einer Pressekonferenz Bezug zu der Presseerklärung und sagte: "So wie wir die Pressemitteilung verstehen, könnte das ein Beispiel für eine Reinfektion sein."
Mehr als ein halbes Jahr nach Auftauchen von Sars-CoV-2 ist bislang nicht viel über mögliche erneute Ansteckungen bekannt geworden. Die wenigen Berichte zu solchen Fällen warfen bislang viele Fragen auf, wie auch die WHO schreibt. Studien, die Menschen nach einer Infektion über Jahre im Blick behalten, fehlen.
Forscher gehen nach Untersuchungen im Labor davon aus, dass eine durchgemachte Corona-Infektion zumindest zeitweise Schutz vor einer erneuten Ansteckung verleihen könnte.
Update, 24. August, 17.04 Uhr: Schwesig will schnelle Entscheidung über Kurzarbeitergeld
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) drückt bei der Diskussion über die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes aufs Tempo. Sie halte es für "sehr wichtig", dass der Koalitionsausschuss auf Bundesebene schon an diesem Dienstag eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes beschließt, sagte Schwesig am Montag in Schwerin. "Es ist absehbar, dass die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise noch weiter anhalten."
Das Kurzarbeitergeld biete den doppelten Vorteil, dass Unternehmen ihre Belegschaften an sich binden könnten und die Arbeitnehmer nicht in die Arbeitslosigkeit fielen. "Deshalb wäre es auch für Mecklenburg-Vorpommern ein gutes Signal, wenn die Regierungspartner auf Bundesebene dem Vorschlag von Bundesarbeitsminister Heil folgen."
Bei einem Treffen der Koalitionsspitzen an diesem Dienstag wollen Union und SPD darüber beraten, die Höchstbezugsdauer des Kurzarbeitergeldes zu verlängern. Hubertus Heil (SPD) will eine Verlängerung von bisher 12 auf bis zu 24 Monate. Die Unionsfraktion ist dazu nur bereit, wenn die Voraussetzungen verschärft werden. Zudem soll die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf bis zu 87 Prozent des Nettolohns wieder heruntergefahren werden.
Der Wirtschaftsforscher Michael Hüther sieht keinen Entscheidungsdruck in der Diskussion. "Man muss das Pulver auch mal trocken halten", sagte Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), der "Rheinischen Post" (Montag). Schließlich gelte die aktuelle Regelung noch bis Ende März 2021. Hüther verwies auch auf die sich erholende Konjunktur. Die Nutzung des Kurzarbeitergeldes gehe zurück, die Lage der Betriebe werde immer differenzierter. "Umso weniger sind Breitbandanwendungen passend, die zusätzlich bis zu zehn Milliarden Euro kosten." Sinnvoller seien Eigenkapitalhilfen und ein unbegrenzter Verlustrücktrag.
Update, 24. August, 16.31 Uhr: Grüne fordern bundesweit einheitliche Leitlinien für Corona-Regeln
Die Grünen fordern in der Corona-Krise einheitliche Leitlinien von Bund und Ländern im Kampf gegen die Pandemie. Regionale Besonderheiten gebe es immer, sagte Grünen-Chefin Annalena Baerbock am Montag in Berlin. Aber es braucht gemeinsame Leitlinien zu Masken und wo die getragen werden, zu Teststrategien, Quarantäne-Bedingungen, Großveranstaltungen und Familienfeiern.
Zudem brauche es "endlich ein Corona-Kinder-Paket", forderte Baerbock. Zu diesem müsse etwa gehören, dass in jeder Schule Lüftungsanlagen mit Filtern eingebaut würden, "damit Schulen auch gemeinsam durch den Herbst und durch den Winter kommen können".
Wenn es weiterhin ein Durcheinander gebe, gehe das Vertrauen in die Entscheidungen und Maßnahmen verloren, sagte Baerbock. Es sei fatal, Sicherheit zu suggerieren, wo man keine Sicherheit geben könne. Auch beim Bußgeldkatalog sei es "sinnvoll, wenn man da gemeinsam vorangeht". Die Menschen bräuchten Klarheit.
Update, 24. August, 16.29 Uhr: Arbeitslosigkeit von Pflegekräften steigt in der Krise stark an
In der Corona-Krise ist auch die Arbeitslosigkeit von Pflegekräften gestiegen. In der Altenpflege erhöhte sich die Zahl der arbeitslosen deutschen Beschäftigten seit dem Jahreswechsel bis Ende Juni um 27 Prozent auf etwa 27.700, bei den ausländischen um 37 Prozent auf rund 10.000, wie die Bundesagentur für Arbeit am Montag in Nürnberg mitteilte. Die Tageszeitung "Die Welt" hatte zuvor über die Zahlen berichtet, die aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion stammen.
In der Krankenpflege stieg die Zahl der Arbeitslosen demnach um 23 Prozent auf fast 9000 deutsche Beschäftigte, bei den ausländischen Kräften um 28 Prozent auf knapp 3900. Als Gründe nannte die Bundesagentur unter anderem weniger Neueinstellungen und eine erschwerte Vermittlung von Arbeitskräften während der Corona-Pandemie.
Update, 24. August, 16.08 Uhr: Stark steigende Infektions-Zahlen: Neue Einschränkungen in Spanien
Angesichts kräftig steigender Corona-Zahlen haben mehrere spanische Regionen neue Maßnahmen zur Bekämpfung der Virus-Pandemie angeordnet. So sind in Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona auch private Treffen von mehr als zehn Personen verboten. "Die Lage ist nicht mehr stabil, sondern die Zahlen steigen ständig", begründete Regionalpräsident Quim Torra die Anordnung am Montag.
In der Region Murcia im Südosten des Landes wurden alle Treffen von mehr als sechs nicht im selben Haushalt lebenden Personen verboten. Und in der am stärksten betroffenen Hauptstadt Madrid forderten die Behörden die Menschen auf, alle nicht notwendigen sozialen Kontakte zu vermeiden. Auf den Balearen mit der Urlauberinsel Mallorca räumte die örtliche Regierung ein, dass es eine zweite Corona-Welle gebe. Das Virus breite sich wieder so schnell aus, dass eine Nachverfolgung von Kontakten schwierig sei.
Sorgen bereitet vor allem, dass sich die Lage weiter zuspitzen könnte, wenn Anfang September das Schuljahr mit Präsenzunterricht beginnt und viele Arbeitnehmer aus dem Sommerurlaub zurückkehren. Viele Eltern befürchten, dass es in den Schulen zu Infektionen mit anschließender Zwangsquarantäne der Kinder und Angehörigen kommen könnte. Torra kündigte an, dass die Zahl der Schüler pro Klasse in Katalonien verkleinert werden solle. Zudem werde es 500.000 PCR-Tests für den Bildungsbereich geben. Allerdings fehlt es an Lehrern und Klassenräumen.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt in Spanien schnell. In den vergangenen Tagen wurden jeweils weit mehr als 3000 neue Fälle registriert. Noch im Juni - kurz vor Ende des Corona-Notstands mit strengem Lockdown - hatte diese Zahl unter Hundert gelegen. Seit Anfang Juli steigt die Zahl aber wieder nahezu konstant.
Update, 24. August, 16.06 Uhr: Baerbock fordert, Kurzarbeitergeld mit einer Qualifizierungs-Offensive zu verbinden
Grünen-Chefin Annalena Baerbock pocht darauf, die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes mit einer Weiterbildungs-Offensive zu verbinden. Eine bloße Verlängerung greife zu kurz, sagte Baerbock am Montag in Berlin. Die betroffenen Arbeitnehmer bräuchten eine wirkliche Perspektive über die Pandemie hinaus. "Daher muss die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes gekoppelt sein an eine Qualifizierungsoffensive. Es braucht ein Qualifikations-Kurzarbeitergeld." Das sei zentral für die Transformation der betroffenen Branchen, die ohnehin notwendig sei, etwa im Automobilbereich.
Wenn ein Unternehmen Kurzarbeit anmeldet, übernimmt der Staat einen Teil der Löhne und Gehälter. So sollen Pleiten verhindert werden. Bei einem Treffen der Koalitionsspitzen an diesem Dienstag wollen Union und SPD auch darüber beraten, die Höchstbezugsdauer des Kurzarbeitergeldes zu verlängern. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will eine Verlängerung der Laufzeit von bisher 12 auf bis zu 24 Monate. Die Unionsfraktion ist dazu nur bereit, wenn die Voraussetzungen verschärft werden. Zudem soll die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf bis zu 87 Prozent des Nettolohns wieder heruntergefahren werden.
Update, 24. August, 16.03 Uhr: Minister Glawe für Öffnung des Tagestourismus in MV zum 1. September
Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hat sich für eine Öffnung des Tagestourismus in Mecklenburg-Vorpommern zum 1. September ausgesprochen. "Das Ziel von mir als Wirtschaftsminister ist es, dass wir am 1. September die Öffnung hinkriegen, dass Tagestouristen dann auch nach Mecklenburg-Vorpommern kommen", sagte Glawe am Montag in Schwerin.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte sich zuletzt ebenfalls für eine Öffnung des Tagestourismus ausgesprochen. Wenn von September an mit dem Ende der Ferienzeit weniger Übernachtungsgäste da seien, könne sich das Land auch wieder für den Tagestourismus öffnen, sofern die Corona-Infektionszahlen weiterhin gering bleiben.
Am Dienstag berät die Landesregierung in Schwerin unter anderem mit Gewerkschaften und kommunalen Vertretern über mögliche Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen.
Der individuelle Tagestourismus ist in MV bislang weiterhin untersagt. Touristen aus allen Bundesländern dürfen etwa nicht für einen Tag mit dem Auto oder der Bahn in den Nordosten kommen. Es muss mindestens eine Übernachtung in einer Beherbergung gebucht werden. Bei einem Verstoß droht ein Bußgeld von bis zu 2000 Euro. Der Tagestourismus mit Reisebussen ist hingegen bereits wieder erlaubt. Nach Schätzungen aus der Branche halten sich in der Hochsaison normalerweise pro Tag 100.000 bis 150.000 Tagesgäste aus anderen Bundesländern im Land auf.
Update, 24. August, 15.39 Uhr: Positiver Corona-Fall in Schalker Trainingslager - Testspiel abgesagt
Im Trainingslager des FC Schalke 04 im österreichischen Längenfeld gibt es einen Corona-Fall. Wie der Fußball-Bundesligist am Montag mitteilte, wurde "eine Person positiv auf Covid-19 getestet". Die namentlich nicht genannte Person habe sich bei Bekanntwerden des Testergebnisses bereits in Quarantäne befunden. "Die Erfassung möglicher Kontaktpersonen" sei angelaufen.
Um weitere Maßnahmen abzusprechen und einzuleiten, steht Teamarzt Patrick Ingelfinger in Kontakt mit den in Österreich zuständigen Behörden. Mit neuen Testungen sollen weitere Fälle ausgeschlossen werden. Das für den heutigen Montag angesetzte Testspiel gegen die Würzburger Kickers wurde kurzfristig abgesagt. "Wir werden selbstverständlich alle Vorgaben der Behörden umsetzen. Die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten stehen an erster Stelle", sagte Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider.
Update, 24. August, 15.29 Uhr: 15 EU-Länder sollen Darlehen für Kurzarbeitsregelungen erhalten
Aus dem wegen der Corona-Krise geschaffenen EU-Kurzarbeitsprogramm Sure sollen in Kürze die ersten Gelder fließen. Ein am Montag veröffentlichter Vorschlag für den Rat der Mitgliedstaaten sieht vor, zunächst 15 Ländern insgesamt 81,4 Milliarden Euro bereitzustellen. Die größten Summen würden demnach Italien (27,4 Milliarden Euro), Spanien (21,3 Milliarden Euro) und Polen (11,2 Milliarden Euro) bekommen.
"Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um Arbeitsplätze und Lebensgrundlagen zu erhalten", kommentierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. In der beispiellosen Krise stelle Sure ein starkes Symbol der Solidarität dar.
Die finanzielle Unterstützung für die Mitgliedstaaten wird in Form von sehr günstigen Darlehen gewährt und muss beantragt werden. Sie richtet sich vor allem an EU-Staaten, die nicht über so großen finanziellen Spielraum verfügen wie zum Beispiel Deutschland. Neben Italien, Spanien und Polen sollen zum Beispiel auch Bulgarien, Tschechien, Kroatien und Slowenien von den Mitteln aus dem Programm profitieren. Die Gelder können zur Finanzierung nationaler Kurzarbeitsregelungen und ähnlicher Maßnahmen für Selbstständige genutzt werden.
Update, 24. August, 15.16 Uhr: Trotz Quarantäne: Corona-Infizierter geht in Nürnberg feiern
Unleserlich, lückenhaft, falsche Angaben - die Teilnehmerlisten einer Party in einem Nürnberger Nachtclub bereiten den Behörden Probleme. Auf der Feier vom 15. auf den 16. August war ein Gast, der positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden war.
Die Person habe zu dem Zeitpunkt eigentlich unter häuslicher Quarantäne gestanden, teilte der Landkreis Fürth am Montag mit, zu dem das zuständige Gesundheitsamt gehört. Dieses versucht jetzt mit Hilfe der Polizei die Betroffenen zu ermitteln, konnte aber wegen der fehlerhaften und unvollständigen Teilnehmerlisten noch nicht alle kontaktieren. Deshalb ruft es alle Partygäste auf, sich testen zu lassen und vorerst isoliert zu Hause zu bleiben.
Update, 24. August, 15.13 Uhr: Bali lässt bis Jahresende keine internationalen Touristen ins Land
Die beliebte indonesische Urlaubsinsel Bali wird wegen der Corona-Pandemie bis Ende des Jahres keine ausländischen Urlauber ins Land lassen. Ursprünglich hatten die regionalen Behörden geplant, vom 11. September an wieder internationale Gäste zu empfangen.
"Aber wir müssen vorsichtig sein, wir können so etwas nicht überstürzen. Wir müssen gut vorbereitet sein", zitierte die Zeitung "Jakarta Post" am Montag die Regionalregierung. "Bei der Wiederbelebung des Tourismus darf Bali nicht scheitern, weil dies das Image Indonesiens in der Welt schädigen könnte." Eine Öffnung zum jetzigen Zeitpunkt sei noch nicht sicher für die Menschen, hieß es.
Die indonesische Regierung in Jakarta hatte für den Rest des Inselstaates bereits vor zehn Tagen eine Verlängerung der Reisesperre für Ausländer bis Jahresende angekündigt. Ziel sowohl auf Bali als auch auf den anderen Inseln des Archipels ist es nun zunächst, den einheimischen Tourismus wiederzubeleben.
Ausländische Feriengäste dürfen bereits seit März nicht mehr nach Indonesien. Das südostasiatische Land ist besonders schwer von dem dem Virus betroffen. In dem Archipel mit seinen fast 270 Millionen Einwohnern wurden bislang mehr als 155.000 Fälle bestätigt, fast 6800 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.
Ende Juli hatte Bali erstmals wieder einheimische Gäste empfangen, die am Flughafen mit Blumengirlanden willkommen geheißen wurden. Jedoch ist die für ihre Reisfelder, Tempelanlagen und einzigartige Kultur bekannte Insel vor allem auf internationale Gäste angewiesen. Die Wirtschaft Balis sei im zweiten Quartal bereits um mehr als zehn Prozent eingebrochen, so die "Jakarta Post".
Update, 24. August, 15.11 Uhr: 91 Prozent der Deutschen halten Testpflicht für Rückkehrer für angemessen
Die überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland hält die Testpflicht für Reiserückkehrer einer Umfrage zufolge für richtig. Wie aus dem am Montag veröffentlichten "Corona-Monitor" des Bundesinstituts für Risikoforschung (BfR) hervorgeht, gaben 91 Prozent der Befragten an, die Pflicht sei angemessen.
Die vorgeschriebenen Tests finden damit im Vergleich zu anderen Maßnahmen die höchste Zustimmung, knapp vor Abstandsregeln (89 Prozent) und Maskenpflicht sowie Veranstaltungsabsagen (je 87 Prozent). "Die hohe Zustimmung zu den Maßnahmen deutet darauf hin, dass sich die Bevölkerung der Risiken durch das Virus nach wie vor bewusst ist", sagte BfR-Präsident Andreas Hensel.
Am Montag war indes bekannt geworden, dass die Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten nach dem Sommer wieder abgeschafft werden könnte. Das geht aus einem der Deutschen Presse-Agentur in Auszügen vorliegenden Konzept von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu Beratungen mit seinen Kollegen aus den Ländern hervor. Statt der Testpflicht solle dann wieder primär eine Quarantänepflicht herrschen.
Update, 24. August, 15.08 Uhr: Scholz sieht Maskenpflicht am Arbeitsplatz kritisch
Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sieht eine Maskenpflicht für den Arbeitsplatz kritisch. Bereits zu Beginn der Corona-Krise seien Regelungen zum Schutz vor Ansteckungen während der Arbeit gemacht worden, betonte der SPD-Kanzlerkandidat am Montag auf NDR Info. "Die haben dafür gesorgt, dass in vielen Unternehmen sehr konkrete, sehr spezielle und in jedem Unternehmen konkret richtige Regelungen getroffen worden sind."
Mehr Sinn mache es, über Regeln für Schulen und den öffentlichen Raum zu sprechen, sagte Scholz. Grundsätzlich sei die Akzeptanz für die Mund-Nasen-Bedeckung in Deutschland sehr groß. "Und ich finde, das ist eine große Leistung." Wenn die Behörden alles kontrollieren müssten, kämen sie gar nicht hinterher.
Vor dem Hintergrund wieder steigender Infektionszahlen wollten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Montag über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Bei einer Telefonkonferenz sollte es unter anderem um Auflagen für Familienfeiern gehen.
Es gibt auch Überlegungen, die Maskenpflicht auszuweiten. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte am Wochenende erklärt, viele Unternehmen hätten die Maskenpflicht am Arbeitsplatz schon eingeführt. "Das könnte auf jeden Fall ein Schritt sein, der auch bundesweit verpflichtend wird, jedenfalls wenn damit die Schließung ganzer Branchen verhindert werden könnte", hatte sie gesagt.
Update, 24. August, 14.23 Uhr: Von der Leyen prüft Corona-Verhalten ihres Handelskommissars
EU-Handelskommissar Phil Hogan (60) muss wegen der Teilnahme an einem gegen Corona-Regeln verstoßenden Dinner um seinen Job bangen. Nach Angaben einer Sprecherin prüft EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen derzeit, ob sie Konsequenzen aus dem Verhalten des Iren zieht. Eine Option wäre demnach, Hogan zum Rücktritt aufzufordern. Um eine Entscheidung treffen zu können, habe von der Leyen von Hogan zuletzt weitere Informationen angefordert, sagte die Sprecherin am Montag in Brüssel.
Hogan hatte in der vergangenen Woche gemeinsam mit etwa 80 anderen Personen an einem Dinner einer Golf-Gesellschaft teilgenommen, obwohl sich in Irland derzeit maximal 50 Menschen in geschlossenen Räumlichkeiten treffen dürfen. Er wäre nicht der erste Politiker, der wegen der Veranstaltung seinen Job verliert. Bereits am Freitag war der ebenfalls bei dem Dinner anwesende irische Landwirtschaftsminister Dara Calleary zurückgetreten.
Besonders unangenehm ist die Lage für Hogan, weil er bei seinem Irland-Aufenthalt auch dabei erwischt wurde, dass er beim Autofahren sein Handy nutzte.
Update, 24. August, 14.20 Uhr: Berlinale soll 2021 "physisch" stattfinden
Die Berlinale soll im Februar 2021 trotz Corona-Pandemie stattfinden. Geplant sei ein "physisch stattfindendes Festival", teilten die Internationalen Filmfestspiele in Berlin am Montag mit. Dabei solle "die größtmögliche Sicherheit" aller Gäste gewährleistet werden. Die Berlinale (11. bis 21. Februar 2021) zählt neben Cannes und Venedig zu den wichtigsten Filmfestivals der Welt.
Die Schauspielpreise sollen künftig nicht mehr an eine "beste Darstellerin" und einen "besten Darsteller" gehen, sondern für die beste Haupt- und Nebenrolle vergeben werden. "Die Auszeichnungen im Schauspielfach nicht mehr nach Geschlechtern zu trennen, ist ein Signal für ein gendergerechteres Bewusstsein in der Filmbranche", teilten die Leiter Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian mit.
Update, 24. August, 14.19 Uhr: Jürgen Domian: Andersdenkende nicht "Covidioten" nennen
Late-Talker Jürgen Domian wirbt dafür, mit Kritikern der Corona-Maßnahmen im Gespräch zu bleiben. "Man sollte Andersdenkende nicht 'Covidioten' nennen - wenn sie so abgestempelt werden, dann hat man sie verloren", sagte der 62-Jährige mit Blick auf entsprechende Äußerungen etwa der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken. Es sei immer sein Anliegen gewesen, Menschen einzubeziehen und miteinander ins Gespräch zu bringen.
Allerdings hält Domian die Ankündigung eines großen Live-Konzerts in der Düsseldorfer Arena für den September in diesen Zeiten für ein falsches Signal: "Ich bin wirklich besorgt, denn wir alle müssen noch viel disziplinierter mit der Situation umgehen." Er hofft nach eigenen Worten mit seiner Sendung dazu beizutragen, dass Menschen sich bewusster mit der Pandemie auseinandersetzen und dass sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht verlieren.
"Domian Live" wird künftig alle zwei Wochen ausgestrahlt und damit doppelt so häufig wie bisher. Am kommenden Freitag (28. August/23.30 Uhr) kehrt die Talksendung im WDR-Fernsehen aus der Sommerpause zurück, wie der Westdeutsche Rundfunk am Montag berichtete.
Update, 24. August, 14.14 Uhr: Merkel: Gemeinsame Schuldenaufnahme in EU klar begrenzt
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht die im Zuge der Corona-Krise vereinbarte gemeinsame Schuldenaufnahme in Europa als eine begrenzte Maßnahme an. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Montag in Berlin, es handle sich um eine außergewöhnliche Antwort auf eine ganz außergewöhnliche Notsituation, in der sich Europa befinde. Die Befugnisse der EU-Kommission, im Namen der EU Mittel am Kapitalmarkt aufnehmen zu können, seien zeitlich und hinsichtlich Höhe und Umfang "klar begrenzt". Sie seien ausgerichtet auf die Bewältigung der aktuellen Krise.
Dagegen ist aus Sicht von Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) die gemeinsame Schuldenaufnahme in Europa keine krisenbedingte Eintagsfliege. "Der Wiederaufbaufonds ist ein echter Fortschritt für Deutschland und Europa, der sich nicht mehr zurückdrehen lässt", sagte der SPD-Kanzlerkandidat den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). Die EU nehme erstmals gemeinsame Schulden auf, setze diese gezielt gegen die Krise ein und verpflichte sich, bald mit der Rückzahlung zu beginnen: "All das sind tiefgreifende Veränderungen, vielleicht die größten Veränderungen seit Einführung des Euro." In der CDU waren die Äußerungen bereits auf heftigen Widerspruch gestoßen.
Die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedsländer hatten sich vor einem Monat auf ein Corona-Krisenprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro geeinigt. 390 Milliarden Euro sollen als direkte Zuschüsse und 360 Milliarden Euro als Kredite gewährt werden. Außerdem wird die EU-Kommission erstmals europäische Schulden an den Finanzmärkten aufnehmen, die bis 2058 zurückgezahlt werden sollen.
Deutschland hatte sich jahrelang gegen eine gemeinsame Schuldenaufnahme und Zuschüsse an überschuldete Länder wie Italien und Spanien gestemmt. Angesichts der Corona-Pandemie hatten Merkel und Scholz dann aber in enger Abstimmung mit Frankreich einen Kursschwenk vollzogen.
Update, 24. August, 14.05 Uhr: Laschet: Für eine Verschiebung des CDU-Parteitags ist es zu früh
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hält es für verfrüht, bereits jetzt über eine mögliche Verschiebung des CDU-Bundesparteitages zu entscheiden. "Wir haben im Präsidium besprochen, dass der Bundesparteitag im Dezember verkürzt statttfindet unter Corona-Bedingungen. Ob das so ist, wird das aktuelle Corona-Geschehen Ende November/Anfang Dezember bestimmen", sagte Laschet am Montag im schleswig-holsteinischen Hemmingstedt. Dort besuchte er eine Raffinerie, die ein Wasserstoffprojekt betreibt.
Die CDU will Anfang Dezember auf einem Parteitag in Stuttgart einen neuen Vorsitzenden wählen. Die scheidende Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte der "Welt am Sonntag" gesagt, "es könnte sogar sein, dass wir aufgrund der Corona-Lage den Parteitag auf die reinen Vorstandswahlen beschränken". Sie verwies darauf, dass die Satzung die körperliche Anwesenheit auf einem Parteitag vorschreibt. "Im schlimmsten Fall einer zweiten großen Pandemiewelle bleibt der Vorstand geschäftsführend so lange im Amt, bis der Parteitag einberufen werden kann."
Als aussichtsreichste Kandidaten für den CDU-Bundesvorsitz gelten Laschet, der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen. Der ursprünglich für Ende April geplante Sonderparteitag zur Wahl eines neuen Vorsitzenden war wegen der Corona-Krise schon abgesagt worden.
Auf die Frage, ob statt einer Kampfkandidatur nicht eine einvernehmliche Lösung besser wäre, sagte Laschet: "Ich habe von Anfang an einen Teamgedanken für sinnvoll gehalten. Jens Spahn ist mitgegangen in das Team - und ob da weitere folgen, ist im Moment nicht absehbar. Aber wir wollen jedenfalls keine Selbstbeschäftigung so wie die SPD über Monate jetzt mit Regionalkonferenzen machen. Ein konsensualer Weg ist immer besser."
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) bekräftigte am Montag in Hemmingstedt seine Haltung, sich für einen Kompromiss im Ringen um den CDU-Vorsitz einsetzen zu wollen. Zugleich sagte er, das Team Laschet mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn habe seine Unterstützung.
Update, 24. August, 14.01 Uhr: Zum Wochenbeginn 14 neue Corona-Fälle in Rheinland-Pfalz
Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Rheinland-Pfalz ist am Montag um 14 auf 8675 gestiegen. Das ist die geringste tägliche Zunahme seit dem 3. August. Aktuell sind 954 Menschen im Bundesland infiziert, wie das Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte (Stand 10.10 Uhr). Die Zahl der Todesfälle blieb bei 243.
Die meisten Infektionen in den vergangenen sieben Tagen wurden am Montag mit 29 Fällen auf 100.000 Einwohner weiterhin im Kreis Germersheim gezählt. Hauptgrund sind nach Angaben der Kreisverwaltung Ansteckungen von Reiserückkehrern. Danach folgen die Stadt Worms mit 25 und der Landkreis Alzey-Worms mit 22 Fällen. In der Stadt Ludwigshafen registrierte das Gesundheitsamt 20 Fälle auf 100.000 Einwohner.
Knapp neun von zehn Menschen, bei denen eine Infektion mit dem Virus bestätigt wurde, sind bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums wieder genesen - das sind 7478 oder 86,2 Prozent der bestätigten Infizierten.
Update, 24. August, 13.54 Uhr: Stadt Offenbach: Etliche Verstöße gegen Maskenpflicht geahndet
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Offenbach steigt weiter an. Mittlerweile liege die sogenannte Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage bei 57,5 Fällen, teilte die Stadt am Montag mit. Seit Sonntag seien insgesamt sieben neue Infektionsfälle registriert worden, alle Reiserückkehrer. Aktuell seien 109 Menschen in Offenbach nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert.
Offenbach hatte wegen der Ausbreitung des Coronavirus schärfere Regeln erlassen, das betrifft unter anderem eine Erweiterung der Maskenpflicht und persönliche Kontakte. Das Ordnungsamt habe am Wochenende etliche Verstöße gegen die Maskenpflicht geahndet, erklärte ein Sprecher am Montag. Nach Angaben der Polizei gab es am gesamten Wochenende 135 Verstöße gegen die Corona-Verordnung.
Seit dem Wochenende sind in Offenbach Aufenthalte im öffentlichen Raum nur allein, in Gruppen von höchstens fünf Menschen oder mit den Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes gestattet. Diese Regelungen seien eingehalten worden, so der Pressesprecher. Auch die neue Sperrstunde ab 0.00 Uhr für Gaststätten und Bars sei "vorbildlich" eingehalten worden.
Die Stadt führt die Neuinfektionen im Moment zu einem großen Teil auf Reiserückkehrer zurück. Bis Ende dieser Woche sei die zweiwöchige Inkubationszeit bei den letzten Reiserückkehrern um. Die Stadt hofft, dass dann auch die Infektionszahlen etwas zurückgehen. Die jetzt beschlossenen Maßnahmen sollen dazu beitragen, weitere Ansteckungen durch unerkannte Infektionen zu vermeiden.
497 Personen sind derzeit den Angaben zufolge in häuslicher Quarantäne. Momentan werde von Gesundheits- und Ordnungsamt ein Verfahren entwickelt, um Verstöße gegen die Quarantänepflicht punktuell zu kontrollieren und entsprechend zu ahnden. So würden beispielsweise Haushalte, die zuvor nicht gut erreichbar gewesen seien, gezielt besucht. Als Konsequenz drohen Bußgelder von bis zu 25.000 Euro, bei Wiederholungstätern auch eine Zwangsquarantäne.
Die Stadt Offenbach steht nach eigenen Angaben in Kontakt mit dem Landkreis und der Stadt Frankfurt, um sich bei den Maßnahmen anzugleichen und intensiver auszutauschen.
Update, 24. August, 13.46 Uhr: Verkürzt und nur im Freien - «Yiddish Summer» mit 6000 Besuchern
Der wegen der Corona-Pandemie verkürzte "Yiddish Summer Weimar" hat in den 3 Festivalwochen etwa 6000 Besucher angelockt. Sie erlebten in 5 Thüringer Orten 28 Konzerte und Jam-Sessions - erstmals in der 20-jährigen Festivalgeschichte allesamt unter freiem Himmel, wie die Veranstalter am Montag mitteilten. Das kleine, aber global beachtete Festival für jiddische Sprache und Kultur war am Sonntag mit einem Konzert in Weimar zu Ende gegangen. Außer dem Stammort des Festivals gehörten auch Erfurt, Eisenach, Altenburg und das zwischen Weimar und Erfurt gelegene Dorf Niederzimmern zu den Veranstaltungsorten.
Kurator Andreas Schmitges und der künstlerische Leiter Alan Bern zeigten sich am Montag angesichts der Corona-Bedingungen zufrieden mit der Resonanz. Im Verhältnis zum Jahrgang 2019 mit 10 000 Besuchern und 280 Workshopteilnehmern in 5 Wochen seien dies außergewöhnlich gute Zahlen, zumal maximal 16 Künstler an den Workshops teilnehmen konnten. Die Workshopteilnehmer kamen in diesem Jahr ausschließlich aus Europa. "Einreisen aus Israel und Übersee waren wegen Corona nicht möglich", sagte Schmitges.
Wie er zeigte sich auch Bern beeindruckt von der Atmosphäre bei den Veranstaltungen. "Die Bedingungen haben uns zu neuer Kreativität herausgefordert und wir haben erfahren, dass das sehr gelungen ist", sagte Bern. Trotz körperlicher Distanz zwischen den Künstlern und im Publikum wegen der Abstandsregeln sei es zu einer sehr "emotionalen Nähe" gekommen. Beim Abschlusskonzert hätten Publikum und Musiker einander minutenlang zugewunken. Nach Einschätzung von Schmitges haben die Open-Air-Konzerte dem Festival auch neue Publikumsschichten erschlossen.
Update, 24. August, 13.39 Uhr: Deutsche Soldaten in Afghanistan mit Coronavirus infiziert
Zwei deutsche Soldaten der Nato-Ausbildungsmission in Afghanistan haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Eine Verlegung zurück nach Deutschland werde vorbereitet, sagte ein Sprecher aus Masar-e Scharif am Montag. Personen, die Kontakt zu den Soldaten hatten, seien in Quarantäne.
Ein Rückflug mit einer speziell dafür ausgerüsteten Maschine ("MedEvac") sei angefordert und soll die Soldaten in Kürze nach Deutschland bringen. Der gesamte Ausbildungseinsatz ist wegen der Corona-Pandemie vor einiger Zeit weitgehend beschränkt worden.
Update, 24. August, 13.37 Uhr: Söder: Kampf gegen Corona gelingt nur mit bundesweiten Standards
Die steigenden Corona-Fallzahlen in Deutschland machen aus Sicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ein einheitliches Vorgehen der Länder erforderlich. "Wenn es keinen verbindlichen Rahmen gibt, gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass wir die negative Entwicklung bei Corona nicht mehr verhindern können", sagte der CSU-Chef am Montag in München. Deshalb sei es jetzt notwendig, dass sich Bund und Länder am Donnerstag bei ihrer Videokonferenz auf einen einheitlichen Rahmen, wenigstens aber auf gemeinsame Mindeststandards, einigten. Als Beispiele nannte er die Maskenpflicht, die Höhe von Bußgeldern und erlaubte Personenzahlen für private und öffentliche Veranstaltungen.
"Wir stehen an einer ganz wichtigen Weggabelung", betonte Söder. "Corona ist wieder voll da". Wie im Frühjahr sei es kurz davor, dass es in Deutschland wieder eine exponentielle Entwicklung bei den Fallzahlen gebe. Ziel der Politik müsse es aber sein, vor die Welle zu kommen. Zuletzt sei dies etwa bei der Ausweisung der Risikogebiete und den verpflichtenden Tests für Heimkehrer aus Risikogebieten leider nicht schnell genug geschehen.
Deutschland müsse einen kompletten Lockdown wie im Frühjahr unbedingt verhindern, sagte Söder. "Das geht nur, wenn wir jetzt reagieren. Wir müssen die Zügel wieder anziehen und dürfen nicht weiter lockern." Es sei anders als in einigen Ländern diskutiert nicht die Zeit für neue Lockerungen und Experimente sondern im Gegenteil brauche es eine konsequente Anwendung der Regelungen mit höhere Strafen und mehr Kontrollen. "Je schlechter die Zahl, desto konsequenter muss man reagieren", betonte Söder. In Bayern sollen daher die Bußgelder für Maskenverweigerer und Verstöße gegen die Quarantänepflicht auf 250 bis 500 Euro beziehungsweise 2000 Euro verdoppelt werden.
Die Gründe für den Anstieg der Zahlen, der sich laut Söder anders als im Frühjahr bundesweit fortsetzen werde, seien eindeutig - Urlaubsrückkehrer, Familienfeiern sowie allgemeiner Leichtsinn und Unvernunft, machten die Lage schwer, sagte Söder.
Auf absehbare Zeit kann es daher laut Söder auch keine Genehmigung für neue Großveranstaltungen geben. So sehr er sich auch über den Sieg des FC Bayern München in der Champions League gefreut habe, "aber ich kann mir keine Spiele mit hohen Zuschauerzahlen vorstellen", sagte Söder. Auch Fasching sei derzeit für ihn kaum vorstellbar. Für die Öffnung von Bars, Kneipen und Diskotheken gebe es keinen Spielraum. Mit Blick auf die Weihnachtszeit brauchten die Kommunen strenge Hygieneregeln für die Weihnachts- und Christkindlmärkte. Söder lobte das Vorgehen von einigen Städten, mit Alkoholverboten große Ansammlungen an zentralen Plätzen zu entzerren.
Update, 24. August, 13.29 Uhr: Kontrollen zur Maskenpflicht in Bahnen in NRW begonnen
In Regionalzügen und S-Bahnen in Nordrhein-Westfalen hat am Montagmittag eine landesweite Kontrollaktion zur Einhaltung der Maskenpflicht begonnen. Laut Landesverkehrsministerium soll in den Zügen unter anderem vom jeweiligen Bahnpersonal nach Maskenverweigerern gesucht werden, die dann an neun großen Bahnhöfen von der Bundespolizei in Empfang genommen werden.
Beteiligt sind auch die Ordnungsämter der Kommunen. Die nordrhein-westfälische Corona-Schutzverordnung schreibt seit Ende April vor, dass in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Mund-und-Nasen-Bedeckung getragen werden muss. Seit dem 12. August gilt ein Bußgeld von 150 Euro.
"Der ÖPNV ist auch mit Blick auf Corona ein sicheres Verkehrsmittel, wenn alle sich an die Regeln halten", hatte Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) gesagt. "Es wäre gut, wenn kein einziges Bußgeld erhoben würde."
Update, 24. August, 13.26 Uhr: Neuseeland verlängert Lockdown in Auckland bis Sonntag
Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern hat am Montag eine Verlängerung des Corona-Lockdowns in der Millionenmetropole Auckland bis Sonntag angekündigt. Die Einschränkungen gelten seit dem 12. August und hätten eigentlich am Mittwoch enden sollen. Ardern rief die Bürger auf, in ihren Bemühungen um eine Eindämmung des Virus nicht nachzulassen und lobte die Fortschritte, die bereits gemacht worden seien.
Vor zwei Wochen waren in der Stadt vier Mitglieder einer Familie positiv auf das Virus getestet worden, nachdem zuvor 102 Tage lang keine lokalen Infizierungen bestätigt worden waren. Damit galt Neuseeland als einer der erfolgreichsten Staaten im Kampf gegen Sars-CoV-2. Seither kamen aber täglich wieder neue Infektionen hinzu.
In Auckland mit seinen 1,7 Millionen Einwohnern sind die Schulen und alle nicht notwendigen Geschäfte geschlossen. Die Bürger sind aufgefordert, soweit wie möglich zu Hause zu bleiben. Im Rest des Landes sind Versammlungen von mehr als 100 Personen verboten.
Am Montag wurden neun neue Fälle bestätigt. Damit hat Neuseeland seit Beginn der Krise 1332 Infektionen verzeichnet, 22 Menschen starben in Verbindung mit Covid-19.
Update, 24. August, 13.18 Uhr: Corona-Verdachtsfälle an etwa hundert Schulen in Rheinland-Pfalz
In der ersten Woche nach Schulbeginn sind an etwa 100 Schulen in Rheinland-Pfalz wegen einzelner Corona-Infektionen Hunderte Schüler und Lehrer als Verdachtsfälle eingestuft worden. Wie die Schulaufsicht bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier am Montag mitteilte, gelten insgesamt 429 Schülerinnen und Schüler sowie 50 Lehrkräfte als Corona-Verdachtsfälle. Einer Sprecherin zufolge ordnen die Gesundheitsämter in diesen Fällen Quarantäne an.
Die betroffenen Schulen verteilen sich demnach "weitgehend auf ganz Rheinland-Pfalz". Infektionen gab es bis Freitag vergangener Woche in Schulen im ganzen Land - den Angaben der ADD zufolge insgesamt 29. Betroffen sind hier demnach nur Schüler, keine Lehrer.
Am Montag vergangener Woche hatte für 400.000 Kinder und Jugendliche sowie etwa 41.000 Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz das neue Schuljahr begonnen. Fünf Monate nach Schließung aller Schulen wegen der Corona-Pandemie startete der Unterricht erstmals wieder für alle im Regelbetrieb. Im Unterricht in den Klassenräumen muss in Rheinland-Pfalz keine Maske getragen werden.
Update, 24. August, 13.11 Uhr: Gewerkschaft kritisiert Gesundheitsschutz in Kitas
Die bayerische Bildungsgewerkschaft (GEW) hält den Arbeits- und Gesundheitsschutz in Kitas für unzureichend. "Wir reden über teils 30 Menschen in einem Raum, ohne Abstand, ohne Masken", sagte Gewerkschaftssekretär Mario Schwandt am Montag. Das Kita-Jahr soll ab September trotz Corona regulär starten.
Es komme auch vor, dass Beschäftigte von Eltern belogen werden und Kinder krank in die Kita gebracht werden, so Schwandt. Durch eine neue Regelung werde dies nun teils offiziell ermöglicht. "Die bisherige Regelung sah vor, dass Kinder bei jedem Anzeichen einer Erkrankung abgewiesen werden können", teilte die GEW weiter mit. So habe man ein sicheres Arbeitsfeld mit niedrigen Fallzahlen schaffen können.
Ab September gelte der Rahmenhygieneplan des bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), wonach Kinder "mit milden Krankheitszeichen wie Schnupfen ohne Fieber oder gelegentlichem Husten" Kitas besuchen dürfen. Die Gewerkschaft bezeichnete diese neue Vorschrift als "grob fahrlässig".
Update, 24. August, 13.07 Uhr: Hessische Lehrergewerkschaft fordert kürzeren Unterricht wegen Maskenpflicht
Der hessische Landesverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält eine Maskenpflicht über den gesamten Schultag für unzumutbar. Die GEW forderte am Montag, an den Schulen, an denen bereits eine Maskenpflicht herrsche, den Unterricht auf zwei Doppelstunden am Tag mit einer halben Stunde Pause zu begrenzen.
In Teilen des Landkreises Groß-Gerau, sowie in Frankfurt und Offenbach ist seit vergangener Woche das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auch während des Unterrichts Pflicht - in Frankfurt in weiterführenden Schulen, in Offenbach in allen Schulen.
Laut GEW habe es aus den Schulen Berichte über Kopfschmerzen, fehlende Konzentration und Übelkeit gegeben. Die Masken behinderten die pädagogische Arbeit. Es sollten Vorbereitungen getroffen werden, um kurzfristig wieder zu einem Unterricht in kleineren Gruppen zurückkehren zu können.
Update, 24. August, 13.02 Uhr: SPD fordert Milliarden-Hilfe für corona-gebeutelte Innenstädte in NRW
Die SPD-Opposition fordert ein Milliarden-Programm zur Belebung der corona-gebeutelten Innenstädte in Nordrhein-Westfalen. Die Pandemie beschleunige die Probleme der Stadtzentren, warnte der Vizevorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Christian Dahm, am Montag in Düsseldorf. Neben der Verdrängung durch den boomenden Online-Handel versetzten Filialschließungen beim Kaufhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof den Innenstädten einen weiteren Rückschlag, stellte er fest.
Im Juni hatte die SPD ein Gutachten eines Wirtschaftswissenschaftlers für ihre Landtagsfraktion vorgestellt, wonach die Corona-Krise die NRW-Kommunen allein in diesem Jahr mit bis zu 7,2 Milliarden Euro belasten wird. Das Land tue viel zu wenig, um die Kommunen konkret zu unterstützen und verlasse sich stattdessen überwiegend auf das Konjunkturprogramm des Bundes, bemängelte Dahm.
Das werde sich rächen: "Finanziell ausgeblutete Städte und Gemeinden bedeuten Schwimmbadschließungen, Bibliothek geschlossen, löchrige Straßen, marode Kindergärten und Schulen", warnte Dahm. "Gleichzeitig müssen arme Kommunen ihre Grund- und Gewerbesteuer erhöhen." Nötig seien Landeshilfen, damit die Kommunen leerstehende oder von Leerstand bedrohte Immobilien kaufen oder anmieten könnten.
Über 100 der 396 Städte und Städte und Gemeinden in NRW hätten bereits Kassenkredite zum Stopfen kurzfristiger Finanzlöcher von mindestens 1000 Euro je Einwohner. Schon zum Jahresende 2019 habe sich allein dadurch ein Schuldenberg von 21,6 Milliarden Euro aufgetürmt, bilanzierte die SPD fest.
Die Landesregierung müsse nun verbindliche Regelungen zum Ausgleich der Gewerbesteuerausfälle für dieses und das nächste Jahr treffen und die Corona-Kosten der Kommunen übernehmen. Darüber hinaus sollten die Straßenausbaubeiträge abgeschafft werden. Darüber wird der Landtag am Donnerstag abstimmen.
Update, 24. August, 12.55 Uhr: Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten könnte fallen
Die Corona-Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten könnten nach dem Sommer wieder abgeschafft werden. Einen entsprechenden Vorschlag hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur seinen Amtskollegen aus den Ländern für deren Schaltkonferenz an diesem Nachmittag vorgelegt. Dem Konzept zufolge, das der dpa in Auszügen vorliegt, sollen nach Ende der Sommerferien im ganzen Bundesgebiet die Regeln für die Rückkehr aus Risikoregionen überarbeitet werden. Zuletzt enden die Ferien Mitte September in Baden-Württemberg.
Statt Reisende aus Risikogebieten direkt bei der Einreise zum Test zu verpflichten, solle wieder primär eine Quarantänepflicht greifen. Die Quarantäne könne "nur durch ein negatives Testergebnis bei einer Testung nach frühestens fünf Tagen nach Einreise beendet werden", heißt es in dem Vorschlag. Einfließen sollten die Erfahrungen aus den letzten Wochen, auch mit Blick auf zunehmend begrenzte Testkapazitäten.
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte am Montag, die Labore seien aktuell stark belastet, und es sei absehbar, dass das System dauerhaft an seine Grenzen stoße. "Klar ist auch, wenn wir wochenlang Volllast fahren in dem Bereich, werden wir Material- und Personalprobleme bekommen." Deshalb müsse man die Teststrategie entsprechend anpassen.
Seit Ende Juli können Urlauber sich kostenlos auf Corona testen lassen. Reisende, die aus einer zum Risikogebiet erklärten Region kommen, müssen das seit 8. August sogar tun, wenn sie keinen negativen Test vorweisen können. Auch das ist kostenlos.
Update, 24. August, 12.51 Uhr: Reiserückkehrer verlieren für Corona-Fälle in Berlin an Bedeutung
Reiserückkehrer spielen bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Berlin eine abnehmende Rolle. In den vergangenen Wochen habe der Anteil um 50 Prozent gelegen, sagte Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci am Montag vor dem Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses. "Auffällig ist, dass er auf 34 Prozent runtergegangen ist." Als möglichen Grund nannte die Senatorin, dass die Schule wieder begonnen habe und die Familien inzwischen in die Stadt zurückgekommen seien. Trotzdem bleibe es wichtig, die Entwicklung zu beobachten. "Reisegeschehen gibt es immer noch."
Die Zahl der Neuinfektionen in Berlin insgesamt steige stetig an, warnte Kalayci. In der vergangenen Woche sei es mit 461 Neuinfektionen ein recht hoher Wert gewesen. Sorge macht der Senatorin noch eine andere aktuelle Entwicklung: Einzelne Bezirke haben vergleichsweise hohe Werte bei den Fallzahlen pro Woche je 100.000 Einwohner. Sie liegen den Angaben zufolge in Mitte bei 20,7 und in Friedrichshain-Kreuzberg bei 19,6 deutlich über dem berlinweiten Durchschnitt von zuletzt 14,5.
In den vergangenen Wochen seien solche hohen Werte immer größeren Ausbrüchen zuzuordnen gewesen. "Das ist inzwischen nicht mehr der Fall", sagte Kalayci. "Wir haben lokalisierbare Ausbrüche zunehmend weniger. Wir haben mehr Streueffekte, was die Sache komplexer und schwieriger macht, was die Eindämmungsstrategie angeht."
Am Montagnachmittag will die Gesundheitssenatorin die aktuellen Entwicklungen bei der Corona-Pandemie mit den Gesundheitsministern der Länder in einer Schaltkonferenz besprechen. Berlin hat derzeit in der Gesundheitsministerkonferenz den Vorsitz.
Update, 24. August, 12.44 Uhr: Kritik aus MV an Plänen der Bundesregierung für Fleischbranche
Im Streit um bessere Arbeitsbedingungen für Schlachthof-Beschäftigte haben Vertreter der Fleischwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns die Pläne der Bundesregierung kritisiert. "Mit diesem Gesetz wird aufgrund der Verfehlungen Einzelner massiv in die unternehmerischen Freiheiten der Betriebe eingegriffen", teilte die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns am Montag mit. Es sei zu befürchten, dass Unternehmen, die exportabhängig arbeiten, durch diese Eingriffe auf dem Weltmarkt benachteiligt würden.
Nach der Häufung von Corona-Fällen in Fleischbetrieben hatte die Bundesregierung Ende Juli schärfere Regeln für die Branche auf den Weg gebracht. Geplant ist ein Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Branche. Schlachten, Zerlegen und Verarbeiten sollen in der Fleischwirtschaft vom kommenden Jahr an nicht mehr von betriebsfremden Beschäftigten ausgeführt werden dürfen. Im Nordosten arbeiten laut Marketinggesellschaft 3400 Menschen in der Branche.
Für Betriebe, die für den deutschen Markt produzieren, werde es durch die geplanten Vorgaben jedoch fast unmöglich, auf eine hohe saisonale Nachfrage wie etwa zu Weihnachten, Ostern oder der Grillsaison zu reagieren, betonte die Branchenvertretung. Leiharbeit müsse auch in Zukunft ein unverzichtbares Instrument bleiben, gerade in einem Bundesland, das vom Tourismus abhängig sei. Die Branche sei im Nordosten bereit für eine Einschränkung der Leiharbeit, eine komplette Abschaffung bedrohe jedoch die Existenz der mittelständischen Unternehmen.
Die Fleischwirtschaft in MV sei nicht vergleichbar mit Betrieben mit mehreren Tausend Arbeitnehmern in Werkverträgen und deren Wohnsituation in anderen Bundesländern. Die Pläne des Bundesarbeitsministeriums, gegen eine schlechtere Bezahlung und mangelhafte Unterkünfte vorzugehen, würden grundsätzlich unterstützt.
Werkverträge von Beschäftigten in der Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung würden zum Jahresende in MV beendet - Beschäftigte werden demnach zum 1. Januar kommenden Jahres übernommen.
Update, 24. August, 12.39 Uhr: Bayern verschärft Corona-Bußgelder für Verstöße gegen Maskenpflicht
Mit höheren Bußgeldern für Maskenverweigerer und mehr Kontrollen will Bayern die Ausbreitung des Coronavirus in Bayern ausbremsen. "Wir werden den Bußgeldkatalog auf 250 Euro im einmaligen Fall und bis 500 Euro bei mehrmaligen Verstößen anheben", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München. Für Verstöße gegen Quarantäneauflagen sollen zudem 2000 Euro fällig werden. "Wir hoffen, dass es zu einer noch besseren Einhaltung kommt", sagte Söder.
Das Innenministerium erarbeite gerade mit dem Gesundheitsministerium den Bußgeldkatalog, er solle noch im Laufe der Woche bekannt gemacht werden. Ein Beschluss des Kabinetts ist für die Novelle nicht notwendig. Künftig sollen dann auch Polizisten direkt Verwarnungen aussprechen können, bislang waren hierfür die Gesundheitsämter und die Ordnungsämter verantwortlich. Insbesondere im privaten Bereich gelten die Kontrollen von Corona-Auflagen - auch was die Zahl von Gästen auf privaten Feiern angeht - als in der Praxis kaum machbar.
Im Kampf gegen die Pandemie kündigte Söder zudem eine Ausweitung der Corona-Testzentren auf die Bahnhöfe für Fernbusse an. Bislang gibt es nur an Autobahnen, Flughäfen und normalen Bahnhöfen mit Fernverkehr Testzentren. Spätestens ab Anfang September würden dann auch die regionalen Testzentren ihre Arbeit aufnehmen.
Update, 24. August, 12.33 Uhr: Landesweite Kontrollen zur Maskenpflicht in Bahnen begonnen
In Regionalzügen und S-Bahnen hat am Montagmittag eine NRW-weite Kontrollaktion zur Einhaltung der Maskenpflicht begonnen. Laut Verkehrsministerium soll in den Zügen unter anderem vom jeweiligen Bahnpersonal nach Maskenverweigerern gesucht werden, die dann an neun großen Bahnhöfen von der Bundespolizei in Empfang genommen werden. Beteiligt sind auch die Ordnungsämter der Kommunen.
Die nordrhein-westfälische Corona-Schutzverordnung schreibt seit Ende April vor, dass in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Mund-und-Nasen-Bedeckung getragen werden muss. Seit dem 12. August gilt ein Bußgeld von 150 Euro.
"Der ÖPNV ist auch mit Blick auf Corona ein sicheres Verkehrsmittel, wenn alle sich an die Regeln halten", hatte Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) im Vorfeld gesagt. "Es wäre gut, wenn kein einziges Bußgeld erhoben würde."
Update, 24. August, 12.31 Uhr: Sörgel hält Tour-Start für unverantwortlich: Kann man nicht zulassen
Pharmakologe Fritz Sörgel hält die Austragung der Tour de France mit Zuschauern am Straßenrand angesichts der Coronavirus-Pandemie für unverantwortlich. "Die Hygienebedingungen sind da nicht einzuhalten. Wenn sich die Situation in Frankreich weiter verschlechtert, und es wird jetzt täglich schlechter, dann kann man es nicht zulassen. Die Situation ist da ja noch schwieriger als in einem Fußballstadion, weil man am Straßenrand nicht Pandemie-gerecht organisieren kann", sagte Sörgel der Deutschen Presse-Agentur.
Frankreich verzeichnete in den vergangenen Tagen einen starken Anstieg an Infektionszahlen, teilweise wurden mehr als 4000 Personen am Tag positiv auf das Virus getestet. Die Tour startet am Samstag in Nizza, Zuschauer werden am Straßenrand zugelassen sein, wenngleich es Einschränkungen geben wird. In der Vergangenheit hatten das Rennen in den drei Wochen mitunter mehr als zehn Millionen Menschen verfolgt.
Sörgel befürchtet das Schlimmste: "Superspreader drohen überall, und bei zehn bis zwölf Millionen Zuschauern, dazu muss man kein Statistiker sein, wird es passieren. Der Vereinzelte, den man nicht erkennt, das ist die Definition des Superspreaders, da steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es passiert."
Update, 24. August, 12.28 Uhr: Drei Lehrer des Schlossgymnasiums Gützkow in Quarantäne
Erneut ist eine Schule in Mecklenburg-Vorpommern vom Corona-Virus betroffen: Am Schlossgymnasium Gützkow sind drei Lehrer vorsorglich in Quarantäne geschickt worden, wie der Landkreis Vorpommern-Greifswald am Montag mitteilte. Zuvor waren Mutter und Vater eines Schülers positiv auf das Virus getestet worden. Ein Elternteil war am Montag vergangener Woche bei einer Elternversammlung in der Turnhalle des Gymnasiums, an der rund 60 weitere Eltern und Lehrer teilgenommen hatten.
Nach Angaben des Landkreises wurden neben den drei Lehrern 50 weitere Menschen in Quarantäne geschickt. Insgesamt habe das Gesundheitsamt am Wochenende weit mehr als 100 Kontaktpersonen ermittelt. Zu Wochenbeginn sollten Abstrichtests genommen werden. Beim Kind der infizierten Eltern ist ein erster Test negativ ausgefallen.
Zuvor waren bereits Schulen in Ludwigslust, Rostock, Schwerin, Schönberg (Landkreis Nordwestmecklenburg) und Franzburg (Landkreis Vorpommern-Rügen) vom Corona-Virus betroffen. Mit Blick auf die Erkältungszeit im Herbst gibt es im Bildungsministerium Überlegungen, flächendeckend Fiebertests bei Schülern vorzunehmen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu behindern und Schulschließungen zu vermeiden.
Update, 24. August, 12.28 Uhr: Lufthansa: Weniger Ausnahmen von Maskenpflicht an Bord
Die Lufthansa verschärft die Maskenpflicht an Bord ihrer Maschinen. Bislang genügte ein formloses ärztliches Attest, um an Bord keine Mund-Nase-Bedeckung tragen zu müssen. Vom 1. September an müssen Passagiere zusätzlich einen negativen Corona-Test vorlegen, der zum geplanten Abflug nicht älter als 48 Stunden sein darf.
Außerdem müssen Atteste auf einem Lufthansa-Formblatt vorgelegt werden, wie das Unternehmen am Montag in Frankfurt mitteilte. Mit den neuen Regeln werde ein besserer Schutz für alle Fluggäste sichergestellt. Sie gelten für alle Gesellschaften des Lufthansa-Konzerns.
Update, 24. August, 12.20 Uhr: Nur ein bestätigter Corona-Fall in Brandenburg
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Brandenburg ist wieder gesunken. Wurden von Samstag zu Sonntag noch neun Ansteckungen gemeldet, berichtete das Gesundheitsministerium am Montag von nur einer bestätigten Infektion innerhalb eines Tages aus dem Landkreis Dahme-Spreewald. Dort sind insgesamt 286 Fälle registriert. Von Freitag auf Samstag hatten sich 18 Menschen mit dem Corona-Virus angesteckt.
Insgesamt haben sich damit seit März 3827 Menschen im Land mit dem Virus infiziert. Die Zahl der nachweislich aktiv Erkrankten liegt derzeit bei etwa 190. 173 Menschen starben bislang in Brandenburg im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion. Etwa 3460 Menschen gelten als genesen - zehn mehr als einen Tag zuvor.
Die insgesamt meisten Infizierten in Brandenburg verzeichnet nach wie vor die Landeshauptstadt Potsdam mit insgesamt 686 Corona-Fällen. Es folgen der Landkreis Potsdam-Mittelmark mit 612 Corona-Infektionen und der Kreis Barnim (461).
Update, 24. August, 12.14 Uhr: Verstöße gegen Maskenpflicht - mehr Kontrollen auf Bahnhöfen
Wegen zahlreicher Verstöße gegen die Maskenpflicht auf Innenstadt-Bahnhöfen etwa in Hamburg will die Deutsche Bahn vor allem am Abend ihre Kontrollen verstärken. "Maske tragen ist keine unverbindliche Empfehlung, sondern Pflicht. Es ist deshalb für uns nicht hinnehmbar, wenn sich Einzelne nicht an die Regeln halten", teilte der Bahn-Sicherheitschef Hans-Hilmar Rischke der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit. "Wir erhöhen daher gezielt unsere Präsenz von Sicherheitskräften." Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.
Bei der Auswertung von Videoaufnahmen auf sechs Hamburger S-Bahnhöfen hatte die Bahn laut dem "Bild"-Bericht zahlreiche Verstöße festgestellt. Morgens und nachmittags trugen dort weit mehr als 90 Prozent der Menschen Masken. Nach 23.00 Uhr waren es deutlich weniger, auf den Bahnhöfen Reeperbahn und Harburg nur noch 80 Prozent.
Bereits vor einer Woche hatte die Bahn angekündigt, die Maskenkontrollen durch Sicherheitspersonal in den Fernzügen auszuweiten. Bis zum 1. September soll es demnach regelmäßige Kontrollen in 120 Zügen geben. Aber auch die Zugbegleiter im Fern- und Regionalverkehr würden Menschen ohne Maske jederzeit von der Fahrt ausschließen könnten, so die Bahn.
Update, 24. August, 12.04 Uhr: Syrien-Gespräche starten in Genf unter Corona-Auflagen
Nach neun Monaten Zwangspause wegen der Corona-Pandemie hat in Genf die 3. Runde der Syrien-Verfassungsgespräche begonnen. Unter strikten Abstands- und Hygieneregeln trafen am Montag je 15 Vertreterinnen und Vertreter von Regierung, Opposition und Zivilgesellschaft im Völkerbundpalast ein. Moderator der Gespräche, die bis Freitag dauern sollen, ist UN-Syrienvermittler Geir Pedersen.
Eine neue Verfassung soll den Weg für eine politische Lösung des seit 2011 dauernden Konflikts frei machen. In Syrien sind seitdem Hunderttausende Menschen ums Leben gekommen, Millionen wurden vertrieben und das Land ist weitgehend zerstört. Pedersen will vor allem eine Vertrauensgrundlage schaffen, wie er vor dem Auftakt sagte.
Ein erster Schritt dazu könne es sein, das Schicksal von Vermissten zu klären, sagte er im Vorfeld. "Millionen von Syrern sind unendlichem Leid ausgesetzt, und sie können sich den Luxus nicht leisten, auf einen politischen Durchbruch zu warten", sagte Pedersen vergangene Woche in einem Briefing für den Weltsicherheitsrat.
Nicht an den Gespräche beteiligt, aber dennoch in Genf waren auch Vertreter der ausländischen Mächte mit Einfluss in Syrien: USA, Russland, Türkei und Iran. Pedersen wollte sich separat mit ihnen treffen. Der US-Syrien-Beauftragte James Jeffrey äußerte sich vor dem Gesprächen vorsichtig optimistisch: "Der syrische Diktator Assad sprach (Anfang August) bei einer Rede einigermaßen ausführlich auf eine Weise über den politischen Prozess, wie wir noch nicht oft gehört haben."
Update, 24. August, 11.57 Uhr: Willem-Alexander und Máxima bedauern Verstoß gegen Corona-Regel
Das niederländische Königspaar hat eingeräumt, im Griechenland-Urlaub gegen die Corona-Abstandsregel verstoßen zu haben. "In der Spontaneität des Moments haben wir darauf nicht gut geachtet", schrieben König Willem-Alexander (53) und seine Frau Máxima (49) am Montag auf Twitter. "Das hätten wir natürlich tun müssen." Denn auch im Urlaub sei das Befolgen der Corona-Maßnahmen sehr wichtig.
Ein von Medien am Montag verbreitetes Foto zeigt Willem-Alexander und Máxima direkt neben einem Mann, ohne dass der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern eingehalten wird. Das zuerst in sozialen Medien verbreitete Foto wurde nach einem Bericht des TV-Senders RTL in einem Restaurant auf der griechischen Insel Milos aufgenommen. Der Mann neben dem Königspaar ist demnach der Eigentümer des Restaurants. Die königliche Familie verbringt zurzeit ihren Sommerurlaub in Griechenland.
In den Niederlanden war das Verhalten des Königspaares kritisiert worden. Es habe eine Vorbildfunktion und müsse sich auch im Urlaub an die von der Regierung vorgeschriebenen Regeln halten, kommentieren Beobachter und Bürger in den sozialen Medien.
Update, 24. August, 11.35 Uhr: 29 Corona-Neuinfektionen in Hamburg nachgewiesen
Die Zahl der registrierten Corona-Infizierten in Hamburg ist im Vergleich zum Vortag um 29 gestiegen. Das teilte die Gesundheitsbehörde am Montag auf ihrer Homepage mit. Am Sonntag waren es noch acht Fälle. Am Wochenende kommt es aber häufig zu Verzögerungen bei der Auszählung.
Seit Beginn der Pandemie wurden damit in Hamburg 6082 Menschen positiv auf das Virus getestet. Rund 5300 davon können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen als genesen angesehen werden.
Nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf starben bisher 232 Menschen im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus. In Hamburger Krankenhäusern werden Stand Freitag (14.00 Uhr) weiterhin 19 Covid-19-Patienten behandelt, ebenfalls unverändert zum Vortag liegen 9 von ihnen auf Intensivstationen.
Mit 10,2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner liegt Hamburg nach wie vor deutlich unter der Grenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, die neue Beschränkungen nach sich ziehen könnte. Am Sonntag lag der Wert bei 9,4.
Update, 24. August, 11.26 Uhr: Teilnehmer-Obergrenze für private Feste: Ministerin zeigt sich offen
Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat sich offen für Teilnehmer-Obergrenzen bei privaten Feiern gezeigt. Das bestätigte ein Sprecher des Ministeriums am Montag vor Beratungen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Zuvor hatte die Ministerin der "Märkischen Allgemeinen" gesagt, sie habe "gewisse Sympathien" für eine Obergrenze an Teilnehmern privater Feste. Die sozialen Kontakte seien wichtig, aber größere Treffen stellten eine erhebliche Gefahr dar.
Abstand - und Hygieneregeln müssten auch bei privaten Feiern eingehalten werden, erklärte Nonnemacher etwa mit Blick auf die bundesweit gestiegenen Corona-Infektionszahlen. Bislang gilt in Brandenburg keine Obergrenze bei privaten Festen.
Die Regierungschefs der Länder wollen am Donnerstag in einer Videokonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über das Thema einer bundesweit einheitlichen Regelung beraten. Bereits am Montag beraten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern in einer Telefonschalte über mögliche Reaktionen auf die Zunahme registrierter Corona-Neuinfektionen.
Auch eine mögliche Begrenzung der Größe von Veranstaltungen soll nach dpa-Informationen auf die Tagesordnung kommen. In der Frage, ob es neue Obergrenzen für private Feste geben sollte, gibt es bisher keine klare Linie. Eine mögliche Vereinheitlichung von Bußgeldern bei Verstößen gegen die Infektionsschutzregeln dürfte ebenfalls Thema sein.
Update, 24. August, 11.21 Uhr: Studie: Private Finanzvermögen haben Corona-Delle schon wettgemacht
Das Finanzvermögen der Privathaushalte in Deutschland ist nach der Corona-Delle einer Analyse zufolge bereits wieder auf Rekordniveau gestiegen. Da sich die Börsen wieder erholten und viele Menschen weiterhin kräftig Geld anlegen, geht die ING Deutschland davon aus, dass das Finanzvermögen der Haushalte in Summe per Ende Juni auf rund 6,55 Billionen Euro gestiegen ist.
Das wären 212 Milliarden Euro mehr als zum Ende des ersten Quartals 2020. Und es wäre nach Angaben der Direktbank vom Montag binnen eines Vierteljahres der höchste absolute Vermögensanstieg der Geschichte sowie mit 3,4 Prozent der dritthöchste prozentuale Anstieg der vergangenen 20 Jahre.
"Vor allem die höheren Aktieninvestments im ersten Quartal haben sich bereits im Folgequartal ausgezahlt", sagte Thomas Dwornitzak, Leiter Sparen & Anlegen bei der ING Deutschland. Den Angaben zufolge erwarben die Deutschen im Zeitraum Januar bis März für 14 Milliarden Euro Aktien. Mit 15 Prozent des gesamten Sparvolumens war der Anteil bei den als eher börsenscheu geltenden Deutschen vergleichsweise hoch. 20 Milliarden Euro und somit jeder fünfte neue Spar-Euro (22 Prozent) wurden demnach in Form von Bargeld zurückgelegt.
Die Bundesbank, deren Daten in die Analyse von Barkow Consulting einflossen, hatte Mitte Juli mitgeteilt, dass das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland im ersten Quartal zum Vorquartal um 128 Milliarden Euro oder 2,0 Prozent auf gut 6,377 Billionen Euro (6337 Mrd Euro) geschrumpft ist - vor allem wegen des Kurssturzes an den Börsen.
Weil die Deutschen traditionell viel Geld auf Bankkonten parken, trafen sie die Turbulenzen an den Aktienmärkten infolge der Corona-Krise relativ glimpflich. Nach Angaben der ING verringerte sich das Vermögen der Privathaushalte im Euroraum im ersten Vierteljahr insgesamt um rund 771 Milliarden Euro oder 3,0 Prozent.
Am heftigsten betroffen waren der Analyse zufolge Sparer in Griechenland (minus 11,0 Prozent), Italien (minus 5,1) und Belgien (minus 4,4). Nur in 3 der 19 Euroländer konnten die Privathaushalte im Vergleich zum Vorquartal demnach ihr Vermögen steigern: in Litauen (plus 5,8 Prozent), Niederlande (plus 3,3) und Zypern (plus 0,5).
Update, 24. August, 10.55 Uhr: Auto-Verbände sauer über schleppende Kfz-Zulassungen
Schleppende Kfz-Zulassungen sind in der Corona-Krise zu einem ernsten wirtschaftlichen Problem der deutschen Autobranche geworden. In einem gemeinsamen Appell haben die Verbände der Hersteller und des Kfz-Gewerbes am Montag die Länder und Kommunen aufgefordert, die oft mehrere Wochen langen Bearbeitungszeiten schnell wieder zu verkürzen. Auch müsse das digitale Zulassungssystem "i-Kfz" rasch und umfassend eingeführt werden.
Nach Darstellung der Verbände sind die rechtlichen Voraussetzungen für das Digitalverfahren im Oktober 2019 geschaffen worden. Es soll Erstzulassungen und Umschreibungen von Fahrzeugen ohne Vorortbesuche ermöglichen. In der Praxis seien die entsprechenden Online-Portale der Zulassungsstellen in vielen Fällen aber noch nicht vorhanden oder für Kunden nicht auffindbar, arbeiteten fehlerhaft oder ein vollständiger Zulassungsprozess sei nicht möglich, so die Kritik.
"In dieser ohnehin extrem schwierigen wirtschaftlichen Lage darf die Situation bei den Behörden nicht zusätzlich zum konjunkturhemmenden Faktor werden" erklärte der Chef des Importeurverbandes VDIK, Reinhard Zirpel. Bei den Händlern stünden tausende Fahrzeuge und binden Kapital, klagte der Zentralverband des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZdK). Damit werde die Nachfrage gebremst und das Risiko von Insolvenzen erhöht.
Update, 24. August, 10.50 Uhr: Bald wieder flächendeckend Corona-Testzentren im Land
Schrittweise sollen wieder alle Landkreise im Südwesten über eine Anlaufstelle für Corona-Tests verfügen. Das hat die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) am Montag in Stuttgart mitgeteilt. Neben diesen sogenannten Corona-Abstrichstellen der KVBW gibt es zudem mehr als 700 Corona-Schwerpunktpraxen für Patienten mit Corona-Symptomen. Hinzu kommen die Teststationen an Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen, die sich in erster Linie an Reiserückkehrer richten.
KVWB-Chef Norbert Metke richtet trotz der großflächigen Versorgung einen Appell an die Menschen im Land. Die niedergelassenen Ärzte engagierten sich enorm, aber: "Bitte tragen Sie insbesondere selbst mit Ihrem verantwortungsbewussten Verhalten dazu bei, dass die Infektionszahlen nicht weiter ansteigen." Der wichtigste Baustein in der Pandemie-Bekämpfung sei die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln und hier insbesondere das Tragen von Masken.
Wer symptomfrei ist, kann sich in bestimmten Fällen trotzdem kostenfrei testen lassen. Das gilt etwa für Reiserückkehrer und Lehrkräfte oder auch dann, wenn man über die Corona-Warn-App eine Meldung erhält, dass ein "erhöhtes Risiko" bestehe. Wer sich aber aus anderen Gründen ohne Symptome testen lassen will, zum Beispiel vor einer Reise oder Familienfeier oder auch einfach zur Absicherung, der muss die Kosten selber tragen.
Bei Symptomen wie Fieber, Husten oder Geruchs- und Geschmacksverlust muss der Betreffende telefonisch einen Termin bei einem Hausarzt vereinbaren und wird dann gegebenenfalls an eine Corona-Schwerpunktpraxis verwiesen, heißt es bei der KVBW.
Update, 24. August, 10.35 Uhr: Gesundheitssenatorin: Testkapazitäten in Berlin ausgeschöpft
Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hat eingeräumt, dass die Kapazitäten für Tests auf Covid-19 in Berlin an Grenzen stoßen. Sie seien durch die massiven Testungen der Reiserückkehrenden ausgeschöpft. "Wir sind jetzt bei 93 Prozent", sagte die SPD-Politikerin am Montagvormittag im Gesundheitsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses.
Hinzu komme die Information durch die Labore, dass die Knappheit von Verbrauchsmaterialien die Testkapazitäten weiter einschränken werde. In den Ländern sei die Situation unterschiedlich. "Es ist ein Thema, das muss man einfach zur Kenntnis nehmen. Wir werden uns heute in der GMK-Schalte austauschen, wie wir weiter verfahren mit den Reiserückkehrenden."
Die Gesundheitsminister der Länder wollen sich bei einer Schaltkonferenz am Nachmittag austauschen. Die Konferenzvorsitzende Kalayci verteidigte die Entscheidung, Tests für Reiserückkehrer etwa an Flughäfen und Bahnhöfen einzführen. "Es war Konsens bundesweit hier einen Fokus zu setzen, weil wir über die Reiserückkehrenden ein Einschleppungsrisiko gesehen haben." Die Zahlen in Berlin und bundesweit in den letzten Wochen bestätigten das auch. Ein erheblicher Teil der Infektionen gehe auf Reiserückkehrende zurück.
"Auf der einen Seite zeigen die Testungen an den beiden Flughäfen, am ZOB und Hauptbahnhof, dass ein Prozent ungefähr positiv sind. Man kann sagen, das ist eine sehr geringe Quote", erklärte Kalayci. "Auf der anderen Seite, wenn man einige zehntausend Testungen macht, dann geht es um einige hundert Positive, die so identifiziert werden. Ich glaube, das ist es tatsächlich wert. Ich finde diesen Beschluss der Gesundheitsminister nach wie vor richtig."
Update, 24. August, 10.22 Uhr: Stadt Rosenheim überschreitet Corona-Grenzwert - neue Beschränkungen
Die Stadt Rosenheim hat am Wochenende den 7-Tage-Grenzwert bei den Corona-Infektionen überschritten und reagiert mit Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
Der Wert habe am Wochenende bei 53,7 Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner gelegen, teilte die Stadt am Montag mit. Damit ist nicht nur der Frühwarnwert für Bayern von 35 Neuinfektionen überschritten, sondern auch die von Bund und Ländern vereinbarte Schwelle für verschärfte Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
Deshalb gelten nun unter anderem stärkere Beschränkungen für private Veranstaltungen und für Gruppen in der Öffentlichkeit. Etwa dürfen nur noch maximal 50 Menschen an nicht öffentlichen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen teilnehmen, unter freiem Himmel sind höchstens 100 Leute zugelassen. In der Öffentlichkeit dürfen sich nur noch Mitglieder eines Hausstands oder maximal fünf Menschen in Gruppen aufhalten.
Update, 24. August, 10.15 Uhr: Corona-Vorwarnstufe in Heilbronn - Urlaubsrückkehrer stark im Blick
Nach dem Erreichen einer kritischen Marke bei den Corona-Neuinfektionen will Heilbronn vor allem die Reiserückkehrer als Risikogruppe stärker in den Blick nehmen. Er neige nicht zu Aktionismus, sagte Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel dem SWR am Montag. Allerdings seien 80 Prozent der Infizierten Reiserückkehrer. "Wir werden uns deshalb auch ganz besonders auf diese Gruppe konzentrieren", sagte Mergel.
Die Stadt hatte als erste baden-württembergische Kommune seit Monaten die Vorwarnstufe erreicht. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz lag zuletzt laut Landesgesundheitsministerium bei knapp 39 Fällen auf 100.000 Einwohner. Drastische Schritte bis zum sogenannten Shutdown werden aber erst ab einer 7-Tage-Inzidenz von 50 ergriffen.
Neben Heilbronn nähern sich auch andere Städte und Landkreise im Südwesten der kritischen Marke von 35 Infektionen auf 100.000 Einwohner, ab der eine Vorwarnstufe gilt. In Ulm liegt die 7-Tage-Inzidenz laut Landesgesundheitsamt bei knapp 29, im Kreis Biberach bei gut 20 Infektionen auf 100.000 Einwohner und in Stuttgart bei 20.
Die Inzidenz zeigt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage an und wird pro 100.000 Einwohner angegeben. Sie wurde von Bund und Ländern mit Blick auf Kreise und kreisfreie Städte als maßgeblich für neue Einschränkungen in der Corona-Pandemie festgelegt. Bei 50 Fällen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner sollen sofort wieder Beschränkungskonzepte umgesetzt werden.
Indem die Neuinfektionen einer Woche zusammengezählt werden, werden die Schwankungen der täglichen Neuinfektionszahlen weitgehend ausgeglichen. Das RKI gibt diese auf die vergangenen 7 Tage summierten Fallzahlen in seinem Lagebericht an. Auf diese Weise lassen sich Trends besser erkennen.
Update, 24. August, 10.02 Uhr: Münchens Oberbürgermeister absolviert "Corona-Crashkurs"
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat einen "Corona-Crashkurs" gemacht. "Unsere Virologen und Mediziner haben mir gesagt, was die ersten Anzeichen einer Infektion sind. Geschmacksverlust und Geruchsverlust", erklärte der SPD-Politiker dem "Münchner Merkur" (Montagsausgabe). "Wer morgens den Kaffeeduft nicht mehr riecht, sollte sich sofort testen lassen."
Er habe Verständnis für die Menschen, die bei schönem Wetter raus wollen. Doch größere Treffen seien in der Corona-Krise kritisch. "Ich kann nicht zusehen, wie sich an Wochenenden regelmäßig Hunderte oder Tausende am Gärtnerplatz treffen, um unter Alkoholeinfluss gegen die Corona-Vorsichtsmaßnahmen zu verstoßen: ohne Maske, ohne Abstände", sagte Reiter. "Ich könnte mir ein nächtliches Alkoholverbot vorstellen. Dazu gehört auch, den Verkauf von Alkohol in einem vernünftigen Umkreis um den Platz zu untersagen."
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte schon vor Wochen die Kommunen aufgefordert, den Erlass von Alkoholverboten im öffentlichen Raum zu prüfen. In Bamberg und Nürnberg ist es in Teilen der Altstadt bereits verboten, an den Wochenenden abends Alkohol zum Mitnehmen zu verkaufen.
Update, 24. August, 9.45 Uhr: Passagiere machen sich immer noch rar an Flughäfen
Obwohl die meisten Fluggesellschaften im Juli ihr Flugprogramm wieder ausgebaut haben, hat an den deutschen Flughäfen weiterhin Corona-Flaute geherrscht. Nur knapp 4,9 Millionen Passagiere nutzten in diesem Monat die Airports, ein rundes Fünftel der Zahl aus dem Vorjahresmonat, wie der Flughafenverband ADV am Montag in Berlin mitteilte. Die gewerblichen Flugbewegungen lagen 62,9 Prozent hinter dem Juli 2019 zurück.
Wegen der internationalen Reisebeschränkungen fehlten besonders die Passagiere auf den Interkontinentalflügen (-93,5 Prozent). Im Europaverkehr waren die jahresbezogenen Passagierrückgänge mit einem Minus von 76,8 Prozent etwas schwächer ausgeprägt. Innerdeutsch waren 80,2 Prozent weniger Menschen mit dem Flugzeug unterwegs.
In den ersten sieben Monaten mit dem zunächst noch weitgehend pandemiefreien Jahresbeginn fehlen den Flughäfen mit 44,7 Millionen Passagieren rund 68,5 Prozent der Vorjahresgäste. Die gewerblichen Flugbewegungen gingen um 55,6 Prozent zurück. Hier spiegeln sich die schwächer ausgelasteten Passagierflüge sowie zusätzliche Frachtverbindungen wider.
Update, 24. August, 9.36 Uhr: Virologin warnt vor Gefährdung des Schulbetriebs durch Risiko-Urlaub
Virologin Ulrike Protzer plädiert dafür, aus Rücksicht auf den Schulbetrieb auf Urlaube im Risikogebiet und auf Feiern zu verzichten.
"In einem Risikogebiet Urlaub zu machen, nur weil es da gerade billig ist, ist unverantwortlich", kritisierte die Beraterin der Staatsregierung zur Corona-Pandemie im Gespräch mit den "Nürnberger Nachrichten" (Montagsausgabe). "Wenn wir in anderen Bereichen unvorsichtig werden, riskieren wir die Öffnung der Schulen und KiTas."
Das Risiko einer Infektion sei im Sommer geringer. "Im Herbst allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass wir weiter lockern können", sagte Protzer. "Ich befürchte sogar, dass wir einige Schrauben wieder anziehen müssen, wenn wir feststellen, dass wir zuviel Infektionen haben, um beispielsweise die Schulen offen zu halten."
Update, 24. August, 9.29 Uhr: Tschentscher für einheitliche Obergrenzen bei privaten Feiern
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, in der Corona-Pandemie die erlaubte Personenzahl bei privaten Feiern bundesweit zu vereinheitlichen.
"Einheitlichkeit ist deshalb gut, weil es für die Bürgerinnen und Bürger schwierig genug ist, diese verschiedenen Regeln zu verstehen", sagte Tschentscher am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Einheitlichkeit mache die Sache verständlicher, dadurch werde die Einhaltung verbessert, und die Maßnahmen wirkten besser. Auch wenn man manchmal lokal unterschiedlich handeln müsse, verhalte sich das Virus ja überall in Deutschland gleich.
"Das heißt, wenn es infektiöse Situationen gibt, zum Beispiel bei privaten Feiern, dann ist das in allen Bundesländern ähnlich." Er neige zu einer Größenordnung von "50 und nicht viel darüber", sagte Tschentscher. Bei Feiern in angemieteten Räumen, bei denen Alkohol ausgeschenkt wird, dürfen in Hamburg aktuell maximal 50 Menschen zusammenkommen. In Nordrhein-Westfalen sind bei "geselligen Veranstaltungen wie Hochzeiten" drinnen maximal 150 Gäste erlaubt, in Bayern 100. In Berlin sind Innenveranstaltungen mit bis zu 500 Menschen erlaubt.
Update, 24. August, 9.20 Uhr: Bielefelds Sportchef Arabi: Corona senkt Chancen auf Klassenerhalt
Sportchef Samir Arabi vom Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld glaubt, dass durch die bevorstehenden Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga die Aussichten seines Teams auf den Klassenerhalt sinken. Auf die Frage, ob die Chancen ohne Corona größer wären, antwortete Arabi dem "Westfalen-Blatt": "Das denke ich schon, allein wenn ich an die Atmosphäre in den Stadien denke."
Arabi erinnerte an das Beispiel von Aufsteigern aus den beiden Vorjahren. "Union Berlin zum Beispiel hat mit Hilfe seines Publikums in der Vorsaison Dortmund und Mönchengladbach zu Hause besiegt und ist in der Liga geblieben. In der Saison davor hat Fortuna Düsseldorf zu Hause auch Dortmund und Gladbach besiegt und blieb ebenfalls drin", sagte er: "Solche Überraschungssiege braucht es, um die Chance auf den Ligaerhalt signifikant zu erhöhen. Das ist ohne Frage ein Schlüssel zum Erfolg. Ohne Zuschauer fällt das natürlich deutlich schwerer."
Update, 24. August, 8.57 Uhr: Althusmann offen für Maskenpflicht am Arbeitsplatz
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann hat sich offen für eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz gezeigt. "Bei weiter steigenden Zahlen müssen wir darüber nachdenken, die Maskenpflicht gegebenenfalls auch auf den Arbeitsplatz auszuweiten, wenn wir damit Schließungen und einen Lockdown verhindern können", sagte der CDU-Politiker der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Montag).
Am Wochenende hatte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer dafür plädiert, im Fall steigender Corona-Zahlen eine bundesweite Maskenpflicht am Arbeitsplatz und im Schulunterricht zu prüfen.
Die niedersächsische Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) sagte der Zeitung, sie sehe die wachsende Nachlässigkeit beim Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in Teilen der Gesellschaft mit "großer Sorge". Der Arbeitsplatz zähle aber nicht dazu. Sie sehe bei Unternehmen und Arbeitnehmern "einen sehr verantwortungsvollen Umgang mit den Schutzmaßnahmen".
Update, 24. August, 8.51 Uhr: Stehbier-Verbot in Bamberg wirkt - keine "wilde Sandkerwa"
Nach der coronabedingten Absage der Bamberger Sandkerwa, eines der beliebtesten Volksfeste in Franken, hat es entgegen aller Befürchtungen keine Feierei in der Altstadt gegeben. "Wir hatten keinerlei wilde Sandkerwa, es war sogar relativ ruhig", sagte ein Sprecher der Polizei am Montag. "Die Leute haben sich an die Allgemeinverfügung gehalten."
Um Menschenansammlungen in der Corona-Krise zu vermeiden, erließ die Stadt Bamberg eine Allgemeinverfügung: Lokale dürfen demnach in weiten Teilen der Altstadt freitags und samstags ab 20 Uhr keinen Alkohol im Straßenverkauf anbieten. Das Stehbier-Verbot galt auch für die Tage der Sandkerwa, die eigentlich vom 20. bis 24. August stattfinden hätte sollen.
Update, 24. August, 8.44 Uhr: Landkreispräsident: Maskenpflicht im Unterricht notwendig
Landkreispräsident Christian Bernreiter sieht keine Alternative zur Maskenpflicht im Unterricht. "Wir sind vorbereitet, aber der Vollbetrieb wird eine Herausforderung aufgrund der räumlichen Situation. An der Maskenpflicht im Unterricht wird deshalb kein Weg vorbeiführen", sagte der CSU-Politiker dem "Münchner Merkur".
Bernreiter plädiert für bundesweit einheitliche Regelungen in der Corona-Krise. "In den vergangenen Wochen gab es ja eher einen Überbietungswettbewerb bei den Lockerungen", kritisierte er im Gespräch mit der Zeitung. "Wir müssen jetzt alle demokratischen Kräfte bündeln und nicht so einen Vorwahlkampf führen. Ein zweiter Lockdown wäre fatal für unser Land, das müssen wir unbedingt verhindern."
Update, 24. August, 8.28 Uhr: Corona-Einbruch auch bei Betriebsgründungen
Die Corona-Krise hat auch bei den Betriebsgründungen in Deutschland für einen Einbruch gesorgt. Im ersten Halbjahr wurden deutlich weniger größere Betriebe und Kleingewerbe neu angemeldet, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Die Zahl der neu angemeldeten Betriebe mit einer vermutet größeren wirtschaftlichen Bedeutung ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,4 Prozent auf 58.000 zurück.
Noch drastischer war der Einbruch mit minus 21,1 Prozent bei den Kleinunternehmen, von denen noch 68.100 Neugründungen gezählt wurden. Die Zahl der jüngst angemeldeten Nebenerwerbsbetriebe nahm hingegen leicht um 1,2 Prozent auf 140.100 zu. Neben der ungünstigen Geschäftsprognose in den Zeiten des Lockdowns waren auch die teils geschlossenen Gewerbeämter ein möglicher Grund für die Flaute. Im ersten Halbjahr wurden auch deutlich weniger Betriebe aufgegeben.
Update, 24. August, 8.07 Uhr: Wirtschaftsforscher: Kurzarbeitergeld nicht voreilig verlängern
Der Wirtschaftsforscher Michael Hüther sieht keinen Entscheidungsdruck in der Diskussion um eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes. "Man muss das Pulver auch mal trocken halten", sagte Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), der "Rheinischen Post" (Montag). Schließlich gelte die aktuelle Regelung noch bis Ende März 2021.
Hüther verwies auf die sich erholende Konjunktur. "Die Nutzung des Kurzarbeitergeldes geht nun aber zurück, die Konjunkturindikatoren zeigen eine weitere Erholung an", sagte er. "Damit wird die Lage der Betriebe immer differenzierter. Umso weniger sind Breitbandanwendungen passend, die zusätzlich bis zu zehn Milliarden Euro kosten." Sinnvoller seien Eigenkapitalhilfen und ein unbegrenzter Verlustrücktrag.
Bei einem Treffen der Koalitionsspitzen an diesem Dienstag wollen Union und SPD auch darüber beraten, die Höchstbezugsdauer des Kurzarbeitergeldes zu verlängern. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will eine Verlängerung der Laufzeit von bisher 12 auf bis zu 24 Monate. Die Unionsfraktion ist dazu nur bereit, wenn die Voraussetzungen verschärft werden. Zudem soll die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf bis zu 87 Prozent des Nettolohns wieder heruntergefahren werden.
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, bekräftigte im Nachrichtenportal "The Pioneer" seine Forderung, das Kurzarbeitergeld zu verlängern, und sprach sich für eine Steuerfinanzierung dieser Maßnahme aus: "Uns kommt es darauf an, dass sich die Bundesagentur für Arbeit nicht verschulden muss. Die Rücklage ist begrenzt, Kurzarbeit muss deshalb über einen Bundeszuschuss finanziert werden."
Update, 24. August, 7.51 Uhr: Ölpreise bleiben weitgehend stabil
Die Ölpreise haben sich am Montag nach einem deutlichen Rückgang kurz vor dem Wochenende weitgehend stabil gezeigt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 44,30 US-Dollar. Das waren fünf Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um acht Cent auf 42,26 Dollar.
Marktbeobachter verwiesen auf einen Rückgang der Ölförderung an der Südküste der USA. Wegen eines herannahenden Wirbelsturms wurde ein Teil der Förderung auf Ölplattformen im Golf von Mexiko vorübergehend ausgesetzt.
Weiterhin gedrückt werden die Ölpreise durch die jüngste Entwicklung der Corona-Krise. Während sich die Zahlen der gemeldeten Neuinfektionen in den USA zuletzt stabilisiert hatte, zeigten sich die Finanzmärkte beunruhigt über einen Anstieg der Infektionen in Europa.
Update, 24. August, 7.16 Uhr: Zwei neue registrierte Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen innerhalb eines Tages um zwei gestiegen. Wie die Landesregierung mitteilte, wurden bisher (Stand Sonntagabend) 3904 Corona-Fälle im nördlichsten Bundesland registriert.
Im Zusammenhang mit dem Virus starben 160 Menschen. Im Krankenhaus werden sieben Corona-Patienten behandelt. Rund 3500 der seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten laut Landesregierung inzwischen als genesen.
Update, 24. August, 7.03 Uhr: Linksfraktion kritisiert Kulturfonds - Kaum Gelder abgeflossen
Die Linksfraktion im Schweriner Landtag hat die Landesregierung aufgefordert, die Förderung aus dem Corona-Kulturfonds zu überdenken und neu zu starten. "Der mit 20 Millionen Euro ausgestattete Fonds erreicht viele Kulturschaffende nicht, weil sie aufgrund der Förderbedingungen keine Gelder beantragen dürfen", sagte die kulturpolitische Fraktionssprecherin, Eva-Maria Kröger, der Deutschen Presse-Agentur. Sie verwies auf den Monitorbericht der Landesregierung, nach dem aus dem Fonds bis Ende Juli erst 1,2 Millionen Euro abgeflossen seien. "Daran hat sich seither nichts geändert."
Viele Künstler und Kulturschaffende leiden seit Beginn der Corona-Krise unter massiven Einnahmeausfällen. Kröger kritisierte die Maßgaben zur Förderung. So gebe es das Verbot der Doppelförderung. Künstler, die bereits Soforthilfen der Bundesregierung erhalten haben, könnten kein weiteres Geld beantragen. "Erst danach kam der Kulturfonds." Auch den vom Land geforderten Nachweis der Gemeinnützigkeit bezeichnete Kröger als höchst problematisch.
Der Fonds umfasst sechs Säulen, die mit zwischen 200.000 Euro und 3,8 Millionen Euro bezuschusst werden. 12,6 Millionen Euro sind laut Landesregierung mit konkreten Fördermaßnahmen untersetzt. Kröger geht davon aus, dass in den kommenden Monaten noch entsprechende Anträge von den institutionellen Einrichtungen eingehen werden.
Freischaffende Künstler, die durch Absagen von Engagements in Existenznot geraten sind, sollen ein Überbrückungsstipendium von 2000 Euro erhalten können. Wie Kröger sagte, seien bislang in erster Linie Anträge für diese Überbrückungsstipendien gestellt worden. "Dieser Schutzfonds ist vor allem dazu eingerichtet worden, dass die Einrichtungen nicht pleite gehen. Aber um Kultur zu ermöglichen, dazu war er eben nicht gedacht."
Update, 24. August, 6 Uhr: Kein Geld zurück für gestrichene Flüge: "Eindeutig rechtswidrig"
Airlines müssen auch in Corona-Zeiten das Geld für Tickets bei Flugstreichungen zügig an ihre Kunden zurückzahlen. "Monate müssen Reisende nicht warten. Auch in der Pandemie haben sie Anspruch auf ihr Geld", sagt Eva Klaar von der Verbraucherzentrale Berlin.
Klappt das nicht, können Kunden ein Einschreiben per Einwurf schicken und darin eine Frist von zwei Wochen für die Rückzahlung setzen. Sie können sich zudem an die Verbraucherzentrale ihres Bundeslandes oder an die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) wenden. Die SÖP verzeichnet nach eigenen Angaben eine starke Zunahme bei der Anzahl der Schlichtungsanträge von Verbrauchern in der Corona-Zeit.
Betroffene können ihren Anspruch auch vor Gericht erstreiten. Verbraucherschützerin Klaar betont: "Das Verhalten der Fluggesellschaften ist ganz eindeutig rechtswidrig."
Update, 24. August, 5.33 Uhr: Lehrer fordern Raumluftreiniger für Klassenzimmer
Der Bayerische Philologenverband (bpv) fordert mit Blick auf die kühlere Jahreszeit Raumluftreiniger für Klassenzimmer zum Schutz vor Coronaviren. An vielen Schulen gebe es keine Anlagen, die einen wiederholten Luftaustausch in den Räumen gewährleisten könnten, sagte ein bpv-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur in München. In modernen Gebäuden könne man oft nicht mal schnell das Fenster aufreißen, um frische Luft reinzulassen. Auch CO2-Ampeln hält der Verband für sinnvoll. Sie messen in Räumen die Konzentration von Kohlendioxid und zeigen an, wann gelüftet werden sollte.
"Wir diskutieren über Masken im Unterricht, aber wir können genauso sicherstellen, dass die Luft entsprechend umgewälzt wird", sagte der Sprecher. Bei guter Lüftung könnten auch Lehrer aus Risikogruppen eher wieder eingesetzt werden. Laut bpv gibt es Geräte ab 2000 Euro, man bräuchte also bis zu 100 Millionen Euro, um die rund 50.000 Klassenzimmer in Bayern damit auszustatten. Vermutlich sei diese Summe aber niedriger, da es an einigen Schulen bereits ausreichende Lüftungssysteme gebe.
Tröpfchen und winzige Aerosol-Partikel sollen eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Sars-CoV-2 spielen. Vor allem die Aerosol-Teilchen können nach bisherigen Erkenntnissen Stunden bis Tage in der Luft schweben. Forscher der Universität der Bundeswehr München hatten einen Raumluftreiniger untersucht und eine Halbierung der Aerosolkonzentration binnen weniger Minuten festgestellt. Sie empfahlen die Geräte deshalb auch für Schulen oder Büros.
Update, 24. August, 5.18 Uhr: 711 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Erwartungsgemäß hat das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Nach Angaben vom frühen Montagmorgen hatten die Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 711 Fälle an das RKI übermittelt.
An Sonntagen und Montagen sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. An den Tagen zuvor hatte die tägliche Zahl der Neuinfektionen noch weit höher gelegen. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden.
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten zeigen sich besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 233.575 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Montagmorgen im Internet meldete (Datenstand 24.8., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9272. Seit dem Vortag wurden drei Todesfälle mehr gemeldet. Bis Montagmorgen hatten etwa 208.200 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Laut den Statistiken der Johns Hopkins Universität in Baltimaore fallen die Zahlen sogar noch etwas höher aus. Demnach gab es in Deutschland bereits 234.494 Infizierte und 9275 Todesfälle in Folge einer Corona-Erkrankung.
Update, 24. August, 4.45 Uhr: Gesundheitsminister beraten über weitere Strategie in Corona-Krise
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen an diesem Montag über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Bei einer Telefonkonferenz soll es unter anderem um die Auflagen für Familienfeiern und andere Veranstaltungen gehen, wie Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) als Vorsitzende der Konferenz ankündigte. In der Frage, ob es neue Obergrenzen für private Feste geben sollte, gibt es bisher keine klare Linie. Die Forderung nach einer bundesweit einheitlichen Regelung stößt in mehreren Bundesländern auf Widerstand.
Bei einer Videokonferenz wollen am Donnerstag auch die Ministerpräsidenten der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über dieses Thema beraten. Nach Ansicht der Bundesregierung tragen vor allem private Feiern, bei denen die Hygiene- und Abstandsregeln nicht eingehalten werden, sowie Rückkehrer aus Risikogebieten zu den steigenden Infektionszahlen in Deutschland bei.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angeregt, wegen des Ansteckungsrisikos noch einmal über die erlaubte Größe solcher privaten Feste zu sprechen. In den Bundesländern gelten bisher unterschiedliche Regelungen. In Berlin zum Beispiel sind zurzeit Innenveranstaltungen mit bis zu 500 Menschen erlaubt. In Nordrhein-Westfalen dürfen bei "geselligen Veranstaltungen wie Hochzeiten" drinnen maximal 150 Gäste anwesend sein, in Bayern maximal 100.
Angesichts steigender Infektionszahlen gibt es auch Überlegungen, die Maskenpflicht auszuweiten, etwa im Berufsleben und in den Schulen. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer erklärte am Wochenende, viele Unternehmen hätten die Maskenpflicht am Arbeitsplatz schon eingeführt. "Das könnte auf jeden Fall ein Schritt sein, der auch bundesweit verpflichtend wird, jedenfalls wenn damit die Schließung ganzer Branchen verhindert werden könnte."
Die Zahl der täglich gemeldeten Corona-Neuinfektionen war am Wochenende zum ersten Mal seit Ende April wieder auf mehr als 2000 gestiegen. Genau 2034 neue Fälle meldete das Robert Koch-Institut am Samstag. Am Sonntag lag die Zahl der innerhalb von 24 Stunden registrierten Neuinfektionen bei 782. Eine Entspannung des Infektionsgeschehens lässt sich daraus aber nicht ablesen. Der niedrige Wert war zu erwarten, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. Auch montags liegt der Wert deshalb häufig noch deutlich unter dem anderer Wochentage.
Update, 24. August, 4.30 Uhr: Studie: Bei guter Einhaltung der Corona-Regeln weniger Tote
Länder, in denen die Corona-Regeln nicht so gut eingehalten werden, haben einer Studie zufolge eine höhere Rate von Covid-19-Sterbefällen. "Dort wo die Regeln besser eingehalten werden, sind in den letzten zwölf Wochen über dreizehnmal weniger Menschen gestorben als in Ländern, in denen die Regeln kritischer gesehen werden", fasste der Psychologe Jürgen Margraf von der Ruhruniversität Bochum die Ergebnisse zusammen.
Die repräsentative Studie des Forschungs- und Behandlungszentrums der Ruhr-Universität Bochum wurde demnach parallel in acht Ländern durchgeführt. Anfang Juni seien dafür in jedem Land rund 1000 Personen ab 18 Jahren befragt worden. Von den insgesamt 7658 Teilnehmern mit auswertbaren Ergebnissen beurteilten 77 Prozent die Corona-Maßnahmen als sinnvoll.
Der Spitzenwert wurde mit 84 Prozent in Deutschland erreicht, die niedrigsten Werte ergaben sich mit 72 Prozent für Polen und Schweden. 92 Prozent erklärten, sich an die Verhaltensregeln zu halten. Hier reichte das Spektrum von 85 Prozent in Russland über 94 Prozent in Deutschland bis 97 in Großbritannien.
In den Ländern, in denen die Umfrage eine besonders gute Einhaltung der Regeln ergeben habe - Großbritannien, Spanien, Frankreich und Deutschland - sei die Zahl der Covid-19-Toten seit dem 1. Juni nach den veröffentlichten Zahlen im Durchschnitt um 7,8 Prozent gestiegen, sagte Margraf. In Ländern mit schlechter Regeleinhaltung wie Russland, Polen, den USA und Schweden habe die Zahl der berichteten Covid-19-Toten dagegen um 105,8 Prozent zugenommen. "Also 13,6-mal stärker", sagte Margraf.
"Am geringsten war die Zustimmung zu den Verhaltensmaßnahmen in Russland und Polen, wo sich die Menschen besonders allein gelassen und nicht gut unterstützt fühlten, sowie in den USA und Schweden, wo die Regierungen eine zumindest ambivalente Haltung gegenüber den Maßnahmen an den Tag legten", sagte Margraf. Die höchste Zustimmung sei aus Ländern mit einer sehr hohen Sterblichkeitsrate wie Großbritannien, Spanien und Frankreich oder aber mit einer sehr positiv wahrgenommenen Regierungskommunikation wie Deutschland berichtet worden.
In Deutschland waren den Angaben zufolge Menschen, die die Regeln für sinnvoll hielten und eine hohe Bereitschaft zu ihrer Einhaltung angaben, im Durchschnitt stärker mit dem Handeln und der Kommunikation der Regierung einverstanden. Zudem seien sie weniger depressiv, ängstlich und gestresst gewesen. Sie schätzten den gesellschaftlichen Zusammenhalt in ihrem Land höher ein und fühlten sich stärker mit den Menschen in ihrem Land verbunden.
Die Fachveröffentlichung der Studie solle nächste Woche bei einer Fachzeitschrift eingereicht werden, sagte Margraf. Dann erst erfolge die «Peer Review», der kritische Check durch andere Wissenschaftler. Er halte die Ergebnisse jedoch für so wichtig, dass er sie jetzt schon an die Öffentlichkeit bringen wolle, sagte der frühere Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie.
Update, 24. August, 4 Uhr: Immobilienexperten: Homeoffice kann Wohnungsmärkte entlasten
Der Trend zum Homeoffice kann Immobilienexperten zufolge die Wohnungsmärkte in Großstädten entlasten und eine Chance für das Umland sein. "Mit dem Arbeiten von Zuhause könnte ein größerer Umkreis um die Metropolen attraktiv werden", sagte Michael Voigtländer, Immobilienexperte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Wer nur zwei Mal die Woche ins Büro kommen müsse, könne auch weitere Wege zum Pendeln in Kauf nehmen.
Das Homeoffice sei daher auch eine Chance für ländliche Regionen. Die Menschen bräuchten dort aber eine gute Infrastruktur mit Schulen, Kitas, schnellem Internet und auch etwas Kulturangebot. "Die Wohnungsmärkte sind schon sehr auf die Metropolen konzentriert", sagte Vogtländer. Er erwarte zwar keinen Ansturm auf das Umland. Die Ballungsräume blieben attraktiv, da Dienstleistungsjobs in den Städten entstünden und Hochqualifizierte anzögen. "Das Einzugsgebiet der Metropolen könnte sich aber erweitern."
Eine langfristige Zunahme des Homeoffice würde die Wohnungsnachfrage verändern, analysierte jüngst auch der Immobilienspezialist JLL. Bei einer großen Wohnkostenbelastung in der Stadt und einem hohem Preisgefälle zum Umland könnten angrenzende Regionen attraktiver werden. "Damit könnten die Kosten einer erhöhten Pendelzeit aufgewogen werden", sagte JLL-Experte Helge Scheunemann. Zumal sich mit der Corona-Krise Wohnwünsche ändern dürften: Etwa das Bedürfnis nach einem Arbeitszimmer, Garten oder Balkon und generell mehr Platz.
Wo sich die Wohnnachfrage um Städte besonders ausdehne, hängt laut der Studie von JLL auch von der Branchenstruktur ab: Bürojobs etwa lassen sich leicht im Homeoffice erledigen, während in der Produktion Anwesenheit erforderlich bleibt. Viel Ausdehnungspotenzial sehen die Experten für München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt und Darmstadt.
Update, 23. August, 23.46 Uhr: US-Regierung erlaubt Covid-19-Behandlung mit Blutplasma Genesener
Die US-Regierung erteilt eine Notfallgenehmigung für die Behandlung der Erkrankung Covid-19 mit Blutplasma, das Antikörper gegen das Coronavirus enthält. Das kündigte US-Präsident Donald Trump am Sonntagabend (Ortszeit) im Weißen Haus an.
Bei der sogenannten Immunplasma-Therapie bekommen Patienten Plasma von Menschen, die nach einer natürlichen Infektion Antikörper gebildet hatten. Plasma wird seit über 100 Jahren genutzt und gilt als sicher für Patienten. Bislang noch unklar ist aber, wie wirksam Plasma tatsächlich ist, um die Covid-Sterblichkeitsrate zu senken.
Trump feierte die Notfallgenehmigung der Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) für Plasma als "sehr historischen Durchbruch", obwohl die Behandlungsmethode in den USA bereits weit verbreitet ist. Im Rahmen einer klinischen Sondergenehmigung haben bereits rund 70.000 Menschen Plasma erhalten, wie die führende Mayo Clinic auf ihrer Webseite erklärt. Die Notfallgenehmigung entspricht zudem keiner formellen Zulassung, für die wesentlich höhere Hürden gelten. Zudem ist das Plasma-Angebot begrenzt, da es nur aus den Blutspenden Genesener gewonnen werden kann.
Die Idee hinter der Plasma-Behandlung ist bestechend: Weil es noch keinen Impfstoff gibt, der die Bildung von Antikörpern gegen Sars-CoV-2 anregt, verabreicht man Patienten Antikörper von Menschen, die diese nach einer natürlichen Infektion gebildet haben. Zu dem Verfahren laufen weltweit Studien, auch in Deutschland. Bislang gibt es aber keinen überzeugenden Nachweis, ob und wie sehr Plasma Covid-Patienten tatsächlich hilft.
Update, 23. August, 23.22 Uhr: Dutzende Verwarnungen während Champions-League-Finale in Paris
Die Pariser Polizei hat nach eigenen Angaben während des Champions-League-Finales am Sonntagabend Dutzende Verwarnungen ausgesprochen. In 274 Fällen habe es einen Verstoß gegen die Maskenpflicht gegeben, teilte die Pariser Polizeipräfektur auf Twitter mit. Auch hätten sich Menschen nicht an die Corona-Abstandsregeln gehalten.
Bis zum späten Sonntagabend gab es der Polizei zufolge drei Festnahmen. Die Gründe für diese gab die Polizeipräfektur zunächst nicht bekannt.
In der Pariser Hauptstadt waren coronabedingt keine Fan-Zonen zugelassen. Die Stadt sperrte am Sonntagabend aber die Prachtstraße Champs-Élysées, damit Fußgänger mehr Platz hatten. Dort und rund das Heimstadion von Paris Saint-Germain, dem Prinzenpark, war das Tragen einer Schutzmaske verpflichtend.
Update, 23. August, 21.22 Uhr: Barcelona-Zugang Pjanic positiv getestet
Der bosnische Fußballprofi Miralem Pjanic (30) vom FC Barcelona ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab der spanische Club am Sonntag bekannt.
Dem Spieler gehe es gut, er werde die nächsten 15 Tage nicht nach Barcelona kommen. Der 30 Jahre Angreifer ist ein Neuzugang von Juventus Turin.
Update, 23. August, 20.52 Uhr: Erstes Konzert in Elbphilharmonie seit fünf Monaten
Fünf Monate nach der coronabedingten Schließung sind am Sonntagabend in der Hamburger Elbphilharmonie erstmals wieder Musiker aufgetreten. Im Rahmen des 60. Bühnenjubliäums der Beatles musizierten Jazzpianistin Julia Hülsmann, Vibraphonist Christopher Dell und Posaunist Nils Wogram im Großen Saal.
Der Abend mit der Hommage "Come together" galt als Testlauf für den Betrieb der Elbphilharmonie unter Corona-Bedingungen.
Um die Hygienemaßnahmen umzusetzen, wurde lediglich 628 Menschen statt wie sonst 2100 Gästen der Eintritt gewährt. Dabei blieb jede zweite Sitzreihe frei, zwischen den einzelnen Zuschauern waren zudem jeweils zwei Sitze gesperrt.
Vom Einlass bis zu ihrem Sitzplatz mussten Besucher einen Mund-Nasen-Schutz tragen und auf einen ausreichenden Abstand zu den anderen Anwesenden achten. Bei dem ersten Live-Publikum seit Mitte März handelte es sich um geladene Gäste des Vereins Freundeskreis Elbphilharmonie und Laeiszhalle, der unter anderem den Elbphilharmonie Hilfsfonds für freiberufliche Bühnenkünstler in den vergangenen Monaten unterstützte.
Offiziell soll die neue Konzertsaison in dem Hamburger Wahrzeichen am 1. September mit einem Auftritt des NDR Elbphilharmonie Orchesters beginnen.
Update, 23. August, 18.50 Uhr: Lehrerin positiv, Gesamtschule komplett geschlossen
In Bochum bleibt eine Gesamtschule am Montag komplett geschlossen, weil eine Lehrerin positiv auf das Coronavirus getestet worden ist.
Die ganze Nachricht findet Ihr >>> hier.
Update, 23. August, 17.53 Uhr: Laumann gegen Maskenpflicht am Arbeitsplatz
Der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (63, CDU) lehnt eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz ab. Statistiken zufolge gingen nur rund sechs Prozent der Corona-Neuansteckungen auf den Arbeitsplatz zurück, sagte Laumann der Rheinischen Post.
"Ich gehe daher davon aus, dass dieser Bereich gut geregelt ist und es dort wirksame Schutzkonzepte gibt.»"Laumann sieht daher "keinen weiteren Regelungsbedarf".
Update, 23. August, 17.24 Uhr: Nachuntersuchungen bei NFL-Teams nach positiven Corona-Tests
Mehrere positive Corona-Tests bei Mannschaften der National Football League haben zu Nachtests geführt. Allein bei den Chicago Bears gab es neun Positiv-Tests bei Spielern und Mitarbeitern, die nach Angaben des Clubs vom Sonntag falsch sind. Die Bears verlegten ihr für Sonntagmorgen geplantes Training auf den Nachmittag.
"Die täglichen Covid-Tests am Samstag ergaben mehrere positive Tests von jedem der Clubs, die vom selben Labor in New Jersey betreut wurden", teilte die NFL mit.
"Wir arbeiten mit unserem Testpartner BioReference zusammen, um diese Ergebnisse zu untersuchen, während die Clubs daran arbeiten, die positiven Tests zu bestätigen oder auszuschließen."
Update, 23. August, 16.15 Uhr: Siziliens Präsident will Migranten wegen Corona-Risiken ausweisen
Der sizilianische Regionalpräsident Nello Musumeci will Asylsuchende von der Insel ausweisen - als Grund nennt der Politiker die Sorge vor Corona-Infektionen. Musumeci veröffentlichte am Sonntag ein entsprechendes Dekret auf Facebook.
Zunächst war unklar, ob diese drastische Maßnahme überhaupt umgesetzt werden kann. Quellen im italienischen Innenministerium wiesen Musumecis Vorstoß in der Zeitung Corriere della Sera zurück: "Die Steuerung der Migrationsströme fällt nicht in die regionale Zuständigkeit, sondern wird durch nationale Gesetze geregelt, so dass es schwer zu verstehen ist, wie Musumecis Dekret funktionieren könnte", zitierte das Blatt.
In dem Dekret heißt es, dass Siziliens Aufnahmezentren für Migranten bis Mitternacht am Montag geräumt und die Menschen an andere Orte in Italien oder Europa verlegt werden sollten.
Außerdem untersagt es, neue Migranten auf Sizilien aufzunehmen. Das Dekret gelte bis zum 10. September, hieß es weiter. Empfohlen wurde darin, dass neu ankommende Migranten auf Fähren zur Quarantäne untergebracht werden.
Zuspruch erhielt Musumeci vom Chef der rechten Lega, Matteo Salvini. Das Dekret sei "beispielhaft", twitterte dieser. Kritik kam dagegen von Mitte-links-Politikern. "Die Jagd auf Migranten ist nicht nur barbarisch. Sie schützt Sizilianer auch nicht vor dem Virus und verunsichert und ängstigt in einer Zeit, in der Klarheit und Vorsicht geboten sind", sagte Fausto Raciti von der Demokratischen Partei.
Update, 23. August, 16 Uhr: Ukrainische Ex-Regierungschefin Timoschenko mit Coronavirus infiziert
Die ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko (59) hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das bestätigte die Sprecherin Marina Soroka von Timoschenkos Vaterlands-Partei am Sonntag bei Facebook.
Ein Test sei positiv ausgefallen. Der Gesundheitszustand der 59-Jährigen sei ernst. "Leider ist das die Wahrheit", schrieb Soroka. "Die Temperatur liegt bei 39 Grad." Timoschenko kämpfe, hieß es. Auch weitere Familienmitglieder der Politikerin sind Berichten zufolge infiziert. Dazu sagte Soroka jedoch nichts.
Update, 23. August, 15.45 Uhr: Fitnessstudios wegen Corona mit deutlich weniger Kunden
Die Fitnessstudios haben in der Coronakrise viele Kunden verloren. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sei die Mitgliederzahl um 15 bis 20 Prozent gesunken, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Gesundheitsstudios Deutschland, Botond Mezey, dem Berliner Tagesspiegel.
Die befürchtete Insolvenzwelle sei aber bislang ausgeblieben. "Es sieht derzeit nicht nach einer Pleitewelle aus", sagte Mezey.
Der Verbandschef schätzt, dass rund fünf Studios pro Woche aufgeben müssen. Insgesamt gibt es demnach in Deutschland rund 9700 Fitnessanlagen, 2019 machte die Branche einen Umsatz von 5,51 Milliarden Euro. Wegen Covid-19 waren die Clubs in ganz Deutschland von März bis Mitte Mai geschlossen, in vielen Bundesländern durften die Studios erst im Juni wieder öffnen.
Update, 23. August, 15.23 Uhr: 33 Corona-Infizierte nach Hochzeit im Kreis Groß-Gerau
Nach einer Hochzeitsfeier im Kreis Groß-Gerau sind 33 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Personen hätten zum Teil selbstständig einen Test veranlasst, sagte Ute Kepper vom Kreisgesundheitsamt.
"Die Testungen wurden in verschiedenen Testzentren oder auch beim Hausarzt durchgeführt. Deshalb dauert es auch unterschiedlich lang, bis die Ergebnisse eintreffen. Die positiven Ergebnisse werden uns umgehend gemeldet", sagte Kepper.
Das Brautpaar hatte nach Angaben des Kreises am 7. und 14. August in Kelsterbach zweimal gefeiert - einmal mit 100, einmal mit 160 Gästen. Dabei hätten ein oder mehrere Infizierte unwissentlich andere angesteckt.
Update, 23. August, 15.15 Uhr: Kritik an Plänen der Regierung für Schlachthof-Mitarbeiter
Im Streit um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für Schlachthof-Beschäftigte aus Osteuropa haben Gewerkschaften und Kirchen die Pläne der Bundesregierung als unzureichend kritisiert.
Die Unterbringung der Menschen werde mit dem kürzlich vorgestellten Gesetzentwurf nicht verbessert, stattdessen werde das Gegenteil erreicht, hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung.
"Zum ersten Mal wird eine zeitliche Kopplung von Arbeiten und Wohnen legitimiert: Wer seinen Arbeitsplatz verliert, wird aus der Unterkunft gewiesen, landet obdachlos auf der Straße", kritisierten rund 30 Vertreter von Sozialverbänden, DGB und Kirchen nach einem Austausch in Hannover.
Nach der Häufung von Corona-Fällen in Fleischbetrieben hatte die Bundesregierung Ende Juli schärfere Regeln für die Branche auf den Weg gebracht. Geplant ist ein Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Branche. Schlachten, Zerlegen und Verarbeiten sollen in der Fleischwirtschaft ab dem nächsten Jahr nicht mehr von betriebsfremden Beschäftigten ausgeführt werden dürfen.
Update, 23. August, 15.10 Uhr: Nach Leukämie-Erkrankung: Bologna-Coach Mihajlovic corona-positiv
Fußball-Trainer Sinisa Mihajlovic vom italienischen Club FC Bologna hat sich nach überstandener Leukämie-Erkrankung mit dem Coronavirus infiziert.
Der 51-Jährige sei nach seiner Rückkehr nach Bologna am Freitag positiv getestet worden, weise aber keinerlei Symptome auf, teilte der Serie-A-Club am Sonntag mit. Der im kroatischen Vukovar geborene Coach werde sich für die nächsten Wochen in Quarantäne begeben. Alle Spieler und das Betreuerteam des Vereins sollten am Montag auf das Virus getestet werden.
In der abgelaufenen Spielzeit, die Bologna auf dem zwölften Platz beendete, hatte Mihajlovic wegen seiner Leukämie-Erkrankung zahlreiche Spiele seiner Mannschaft verpasst. Der frühere Nationalspieler von Jugoslawien und Serbien-Montenegro hatte seine Erkrankung im Juli 2019 öffentlich gemacht; im Herbst folgte eine Knochenmarktransplantation.
Im Februar wurde er aus dem Krankenhaus entlassen und verlängerte anschließend seinen Vertrag bei dem italienischen Erstligisten bis ins Jahr 2023.
Update, 23. August, 14.37 Uhr: DGB kritisiert Gedankenspiele zur Maskenpflicht am Arbeitsplatz
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat Aussagen von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer zu einer möglichen Maskenpflicht am Arbeitsplatz kritisiert.
Es könne nicht sein, dass mit einer "billigen Maskenlösung" Arbeitgeber und Länder aus der Pflicht entlassen würden, für wirksame Maßnahmen zu sorgen, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. "Nicht blinder Aktionismus, sondern sachgerechte Maßnahmen, die tatsächlich vor Infektionen schützen, sind nun gefragt."
Piel rief dazu auf, zunächst in Gebäude und Technik zu investieren. Dann müssten kleine, feste Gruppen gebildet oder Aufgaben im Mix zwischen Präsenz, Homeoffice und Homeschooling erledigt werden. Sie verwies auf aktuelle Arbeitsschutzregeln, die kürzlich vom Bundesarbeitsministerium und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin veröffentlicht wurden.
Diese stellten klar, "dass Masken als persönliche Schutzmaßnahme in Betrieben und Schulen erst an letzter Stelle stünden." "Denn das stundenlange Tragen einer Maske stellt für alle Betroffenen eine erhebliche Belastung dar." Zuallererst müssten technische und organisatorische Schutzmaßnahmen des Arbeitgebers und der Schulverwaltungen umgesetzt werden, um mögliche Gefährdungen abzuwenden.
Update, 23. August, 13.56 Uhr: Frankreich warnt vor Anstieg von Corona-Infektionen unter Jüngeren
Frankreichs Gesundheitsminister hat vor einer vermehrten Übertragung des Coronavirus von jüngeren auf ältere Menschen gewarnt. Das Virus zirkuliere viermal häufiger unter den Menschen jünger als 40 Jahre als unter den über 65-Jährigen, sagte Olivier Véran in einem Interview mit der französischen Sonntagszeitung "Journal du Dimanche".
Wenn sich die Ausbreitung des Virus unter den Jüngeren beschleunige, bestehe die Gefahr, dass ältere Menschen infiziert würden, die häufiger an der schwereren Form von Covid-19 erkrankten, sagte Véran. "Wir befinden uns in einer riskanten Situation", betonte der Minister.
In Frankreich steigt seit einigen Wochen die Zahl der Neuinfektionen wieder an. Dabei handele es sich nicht um eine "Wiederholung" der Pandemie, da diese nie aufgehört habe, betonte Véran. Die Situation sei nicht dieselbe wie im Februar, da das Virus nun mehr unter jüngeren Menschen zirkuliere, die zwar häufiger keine Symptome zeigten, deshalb aber nicht immun seien, erklärte der Minister. Im Vergleich zum Frühjahr sei jedoch auch die Test-Kapazität gestiegen.
Frankreich wurde von der Pandemie schwer getroffen, bisher wurden mehr als 30.500 Todesfälle registriert. Zuletzt war die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen wieder gestiegen. Am Freitag meldeten die Gesundheitsbehörden 4586 neue Infektionen. Mehrere Départements und Städte - darunter auch die Hauptstadt Paris - wurden als Zone eingestuft, in der das Virus aktiv zirkuliert.
Update, 23. August, 13.06 Uhr: Corona-Kontrollen in Österreich: Massiver Stau an slowenischer Grenze
Wegen verschärfter Corona-Grenzkontrollen in Österreich sind Reisende am Wochenende mehr als 12 Stunden in Slowenien festgesteckt. Vor dem Karawanken-Tunnel kam es nach Angaben slowenischer Medien in der Nacht auf Sonntag zu einem Stau von bis zu zwölf Kilometern Länge.
Betroffen waren auch viele deutsche Urlauber auf der Rückreise von Kroatien. Um die Situation zu entschärfen, lockerten die Behörden am Sonntagmorgen die Kontrollen.
Am Samstag hatte Österreich wegen der steigenden Zahl von Corona-Infektionen in Kroatien die Grenzkontrollen verschärft. Daraufhin mussten nicht nur Einreisende einen negativen Test vorweisen oder sich in Quarantäne begeben. Alle Durchreisenden, die in Kroatien waren, mussten ein Formular ausfüllen und sich registrieren.
Der Landeschef des Bundeslandes Kärnten, Peter Kaiser, sah nun aber eine akute Gefahrensituation für die vielen Wartenden und ihre Kinder und ordnete an, Transitreisende nur stichprobenartig zu kontrollieren. "Das Menschenwohl steht da im Mittelpunkt", sagte er.
Die Wartezeit verkürzte sich, betrug aber am Karawanken-Tunnel sowie bei dem kleineren Grenzübergang am Loiblpass noch immer mehrere Stunden, wie der Automobilclub ÖAMTC meldete.
Ein deutscher Autofahrer berichtete, er sei am Samstag gegen 17.30 Uhr in den Stau geraten und habe erst am Sonntag um 7.30 Uhr die Grenze passiert. Er habe sich vor seiner Rückreise aus Kroatien im Internet über neue Reiseformalitäten informiert. "Wir haben das nirgends gesehen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Für die Wartenden gab indes keine Versorgung und zeitweise sei die Stimmung aggressiv gewesen, berichteten er und eine weitere Reisende.
Die neue Regel für Transitverkehr aus Risikogebieten sei vom Gesundheitsministerium erst am Freitag erlassen worden und den lokalen Behörden vorab nicht kommuniziert worden, kritisierte ein Sprecher der Kärntner Landesregierung. "Das hat zu dem Chaos geführt", sagte er der dpa.
Update, 23. August, 12.04 Uhr: Über drei Millionen Corona-Infektionen in Indien seit Pandemiebeginn
In Indien hat die Zahl der Corona-Fälle die Marke von drei Millionen überschritten. Dies geht aus Daten der Regierung hervor, die am Sonntag veröffentlicht wurden. Indien verzeichnet seit fast drei Wochen den weltweit größten täglichen Anstieg von Corona-Fällen.
Das Land rangiert an dritter Stelle hinter Brasilien und den USA bei den weltweit höchsten Fallzahlen. Auch Südkorea meldete am Sonntag steigende Infektionszahlen.
Die Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums im Detail: In dem Land mit insgesamt 1,3 Milliarden Einwohnern seien seit Beginn der Pandemie 3.044.940 Infektionen registriert worden. Allein in den vorangegangenen 24 Stunden seien 69.239 neue Fälle hinzugekommen. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich den Angaben zufolge auf 56.706. Rund 2,2 Millionen Menschen seien bisher genesen.
Update, 23. August, 11.11 Uhr: Laschet will Konsens zu Karneval-Aus - Verbote kaum durchzusetzen
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will gemeinsam mit den Karnevalsvereinen über ein Verbot von Veranstaltungen entscheiden. "Ich will es im Konsens machen", sagte Laschet am Samstagabend im WDR-Fernsehen. Er denke, "dass wir in zwei, drei Wochen Klarheit haben", betonte der Regierungschef mit Blick auf ein coronabedingtes Verbot von Karnevalssitzungen.
Karneval sei für viele Menschen "auch ein Fest gegen die Obrigkeit", bei dem sie gerade das machten, "was der Staat nicht will", sagte Laschet. "Wenn dann am 11.11. alle auf die Straße gehen und trotzdem feiern, ist es ganz schwer das durchzusetzen." Deshalb sei ein Konsens mit den Karnevalisten nötig.
Am Ende werde es "eine klare Ansage des Landes geben", sagte der Ministerpräsident. Er verwies auf die Absage der Schützenfeste in NRW im Sommer. Damals hätten die Vereine die Landesregierung aufgefordert, die Veranstaltungen zu verbieten, damit sie nicht auf den Kosten für Festzelte und Verträge sitzen blieben. "Das brauchen wir beim Karneval auch." Nur eine begrenzte Zahl von Feiernden zu den Karnevalssitzungen zu lassen, sei keine Lösung.
Denn dann könnten die Vereine die Kosten nicht mehr tragen.
Update, 23. August, 9.46 Uhr: Party trotz Corona - 13 Tote in Peru bei Massenflucht vor Polizei
Mindestens 13 Teilnehmer einer unerlaubten Party in Peru sind bei einer Massenpanik auf der Flucht vor der Polizei ums Leben gekommen.
Die Sicherheitskräfte waren am Samstagabend (Ortszeit) von Nachbarn zu einem Lokal am Rande der Hauptstadt Lima gerufen worden, weil dort rund 120 Menschen feierten, wie das Innenministerium des südamerikanischen Landes mitteilte. Die Versammlung verstieß demnach gegen die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus.
Als die Beamten eintrafen, versuchten die Party-Gäste den Angaben zufolge, durch den einzigen Ausgang zu fliehen. Dabei hätten sie einander überrannt und seien zwischen der Tür und einer Treppe eingequetscht worden. Drei Polizisten und drei Feiernde seien verletzt worden.
Das Ministerium wies Medienberichte zurück, wonach die Polizisten in dem Lokal Tränengas eingesetzt hätten und die Opfer daran erstickt sein sollen. Verantwortlich für die Todesfälle sei eine skrupellose Geschäftsperson. Es werde ermittelt, um die Eigentümer des Lokals und Verantwortlichen für das Unglück zu identifizieren. 23 Personen seien festgenommen worden.
In Peru wurden bislang 585.236 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 und 27.453 Todesfälle in Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 offiziell registriert. Das sind nach Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in den USA die sechstmeisten Fälle und neuntmeisten Toten weltweit. Zuletzt wurden die Anti-Corona-Maßnahmen nach Lockerungen und anschließendem Anstieg der Fallzahlen wieder verschärft.
Unter anderem sind private Treffen verboten.
Update, 23. August, 7.50 Uhr: Ärztepräsident fordert breiten Einsatz von Corona-Schnelltests
Angesichts aktueller Probleme mit den Corona-Tests in Deutschland fordert Ärztepräsident Klaus Reinhardt einen verstärkten Einsatz von Schnelltests. Nötig sei eine Generalüberholung der Corona-Teststrategie und geeignete Konzepte für die saisonale Influenza-Impfung, sagte Reinhardt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Corona-Schnelltests seien vielleicht nicht ganz so exakt. "Dafür ließen sich aber viel mehr Menschen in kurzer Zeit unkompliziert testen und Infektionsketten schneller unterbrechen."
Zudem herrsche in der Erkältungs- und Grippezeit Hochbetrieb in den Praxen. Zeit für Corona-Reihentests von ganzen Bevölkerungsgruppen ohne Symptome bleibe kaum noch. Dies solle ausschließlich in ausgelagerten Testzentren oder in eigens darauf spezialisierten Arztpraxen erfolgen, forderte er.
Update, 23. August, 7.45 Uhr: Italien zählt mehr als 1000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag
In Italien sind am Samstag mehr als 1000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden - der größte Anstieg von Fällen seit dem 12. Mai.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden binnen 24 Stunden 1071 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Damit stieg die Zahl der Infektionen auf insgesamt 258.136. Die Gesamtzahl der gemeldeten Todesfälle bisher stieg auf 35.430.
Den größten Anstieg bei Neuinfektionen meldete die mittelitalienische Region Lazio mit der Hauptstadt Rom. Hier wurden nach Angaben der Behörden 215 neue Fälle gezählt. In knapp zwei Drittel der Fälle handle es sich um Reiserückkehrer, die innerhalb Italiens oder im Ausland unterwegs gewesen seien, hieß es. Viele der Betroffenen seien jung und zeigten keine Symptome.
Nach einer Vielzahl von Fällen im Frühjahr waren die Infektionszahlen zuletzt stark gesunken. Mitte Juli wurde mit 114 Neuinfektionen ein Tiefstand erreicht. Seitdem steigen die Zahlen aber wieder. Auch in Italien gibt es daher Sorgen um den Start des neuen Schuljahrs im September.
Update, 23. August, 7.32 Uhr: Chef der Wirtschaftsweisen: Zweiter Lockdown wäre Katastrophe
Ein zweiter Lockdown in der Corona-Krise wäre aus Sicht des Chefs der "Wirtschaftsweisen", Lars Feld, katastrophal für die Wirtschaft. Feld sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wenn sich eine Beschleunigung zeigen sollte und die Infektionen weiter um sich greifen, dann droht ein zweiter Lockdown. Das wäre wirtschaftlich gesehen eine Katastrophe. Es besteht dann die Gefahr einer dauerhaften Abschwächung des Wachstums."
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt. In der kommenden Woche beraten zunächst die Spitzen der schwarz-roten Koalition sowie dann Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder das weitere Vorgehen. Dabei dürfte es um die Verlängerung von Hilfsprogrammen sowie einheitlichere Corona-Regeln gehen. Die Wirtschaftsleistung in Deutschland war im zweiten Quartal eingebrochen.
"Ein zweiter Lockdown würde die Erholungsphase der Wirtschaft unterbrechen", sagte Feld. "Derzeit sind wir wie vom Sachverständigenrat prognostiziert in einer V-Phase. Ein zweiter Lockdown würde dazu führen, dass eine ganze Reihe von Unternehmen, die in der jetzigen Erholungsphase noch überlebt haben, in die Insolvenz gehen müssen."
Die Politik habe aus der ersten Lockdown-Phase sehr viel gelernt, sagte Feld. "Wir haben gelernt, welche Maßnahmen erforderlich sind und dass es nicht notwendig ist, das ganze Land herunterzufahren, sondern dass man dezentral isoliert und Menschen in die Quarantäne schickt. Deswegen ist ein zweiter Lockdown auch weniger wahrscheinlich."
Feld ist Professor für Wirtschaftspolitik und Ordnungsökonomik an der Universität Freiburg und Direktor des Walter Eucken Instituts. Seit März 2020 ist er Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, dem er seit März 2011 angehört. Der Sachverständigenrat berät die Politik. Die Experten werden umgangssprachlich auch als "Wirtschaftsweise" bezeichnet.
Update, 23. August, 7.15 Uhr: Kramp-Karrenbauer: Maskenpflicht am Arbeitsplatz denkbar
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer plädiert dafür, im Fall steigender Corona-Zahlen eine bundesweite Maskenpflicht am Arbeitsplatz und im Schulunterricht zu prüfen.
Viele Unternehmen hätten die Maskenpflicht am Arbeitsplatz ja schon eingeführt, sagte sie der "Welt am Sonntag". "Das könnte auf jeden Fall ein Schritt sein, der auch bundesweit verpflichtend wird, jedenfalls wenn damit die Schließung ganzer Branchen verhindert werden könnte."
Das gelte auch für die Schulen. "Wenn das obligatorische Tragen von Masken im Unterricht dazu führt, dass wir die Schließung der Schulen umgehen, dann sollten wir darüber nachdenken. Die Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen scheinen nicht so schlecht zu sein", sagte Kramp-Karrenbauer.
NRW ist das erste Bundesland, das eine Maskenpflicht im Schulunterricht eingeführt hat. Zum Schutz vor Infektionen müssen seit Beginn dieses Schuljahres alle Schüler der weiterführenden und berufsbildenden Schulen einen Mund-Nasen-Schutz auch in der Klasse am Platz tragen. In Frankreich soll künftig eine Maskenpflicht in Unternehmen gelten, ausgenommen sind Einzelbüros.
Update, 22. August, 21.04 Uhr: Erneut Demonstration gegen Netanjahu - auch wegen Corona-Krise
Erneut haben Tausende Israelis am Samstagabend im ganzen Land gegen den rechtsorientierten Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (70) demonstriert. Da sie in Jerusalem keine Erlaubnis dafür hatten, wurden sie von den Hauptstraßen umgeleitet, wie ein Polizeisprecher sagte.
Zudem sollte die Belästigung der Anwohner so "minimiert" werden. Darüber hinaus protestierten Menschen auch vor Netanjahus Privatvilla nördlich von Tel Aviv und zu Tausenden auch an Kreuzungen und Brücken über Autobahnen im ganzen Land.
Zahlreiche Kundgebungen begleiten seit Wochen den Korruptionsprozess gegen den Regierungschef. Er ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Netanjahu wird auch wegen seiner Handhabung der Corona-Krise kritisiert. Der 70-Jährige räumte unter anderem vorschnelle Lockerungen ein. Die Arbeitslosigkeit in Israel liegt bei mehr als 20 Prozent.
Update, 22. August, 17.56 Uhr: Tim Bendzko: Lieber Masken als Blinker
Popsänger Tim Bendzko (35) hat seinen ersten Auftritt seit Monaten vor Live-Publikum genossen - auch wenn das Konzert ein wissenschaftliches Experiment war und die Zuhörer Masken trugen. Bendzko sang am Samstag im Rahmen eines Forschungsprojekts in der Arena Leipzig.
"Wir haben in diesem Sommer einige Autokino-Konzerte gespielt. Dementsprechend ist es für uns schon eine unglaubliche Entwicklung in die richtige Richtung, dass man jetzt wenigstens die Augen sieht. Sonst wurden wir nur mit Blinkern beglückt", sagte er.
Natürlich wäre es für alle Beteiligten schöner, wenn alles wieder wie vor Beginn der Corona-Pandemie wäre, sagte Bendzko. Aber das sei de facto derzeit nicht möglich. Das Konzertexperiment der Universitätsmedizin Halle soll dazu beitragen, Risiken von Großveranstaltungen besser einschätzen zu können. Rund 1400 Freiwillige nahmen daran teil.
Update, 22. August, 17.37 Uhr: Ai Weiwei veröffentlicht Doku über Wuhan
Der chinesische Dissident und Künstler Ai Weiwei hat einen Dokumentarfilm über den Lockdown in Wuhan veröffentlicht - der Stadt, in der das Coronavirus erstmals nachgewiesen worden war.
Der 62-Jährige habe von Europa aus die Regie und Produktion der 115-minütigen Dokumentation geführt, hieß es auf der Internetseite zu dem Film. Für die Dreharbeiten von "Coronation" seien "gewöhnliche Bürger" vor Ort zuständig gewesen.
"Wir veröffentlichen 'Coronation', unseren Film über Wuhan, China, als Hommage an alle Ärzte und Krankenschwestern, die gegen Covid-19 kämpfen", schrieb Ai Weiwei am Freitag auf Twitter.
Der Film untersuche das "politische Gespenst der chinesischen Staatskontrolle vom ersten bis zum letzten Tag der Abriegelung von Wuhan", hieß es auf der Film-Homepage. Er halte die "brutal effiziente, militarisierte Reaktion" der Kommunistischen Partei in China auf das Virus fest.
In einem am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Interview mit der New York Times sagte Ai Weiwei, der Film versuche das widerzuspiegeln, was gewöhnliche Chinesen durchgemacht haben.
Sein Team habe fast 500 Stunden Filmmaterial für die Dokumentation ausgewertet. Es seien Drohnenaufnahmen von Wuhan verwendet worden, ebenso wie Aufnahmen von Sicherheitskameras von Krankenhäusern und Videoclips von medizinischem Personal, das Patienten behandelt.
Der Film enthält einige surreal wirkende Szenen, wie etwa die eines Menschen in einem gelben Gefahrgutanzug und Atemschutzmaske, der auf einem elektrischen Roller durch die Straßen fährt und Desinfektionsmittel versprüht.
Nach vier Jahren in Berlin hat Ai Weiwei Deutschland vor wenigen Monaten den Rücken gekehrt, um mit seiner Familie in Cambridge zu leben.
Update, 22. August, 16.58 Uhr: Corona-Verdachtsfall an Bord - Lufthansa-Flugzeug startet mit Verspätung
An Bord einer Lufthansa-Maschine hat es am Frankfurter Flughafen kurz vor dem Start einen Corona-Verdachtsfall gegeben. Wie das Unternehmen auf Anfrage am Samstag mitteilte, verließ die betroffene Person die Maschine.
Das Flugzeug sei am Freitag mit zweistündiger Verspätung von Frankfurt aus nach Minsk abgehoben. Es habe keinen direkten Kontakt zwischen der Person und der Crew oder den anderen Passagieren gegeben.
Deshalb und auch aufgrund der Maskenpflicht an Bord habe der Flug "nach Durchführung der vorschriftsmäßigen Hygienemaßnahmen" fortgesetzt werden können, nachdem die Person das Flugzeug verlassen habe, teilte das Unternehmen mit.
Die Lufthansa machte am Samstag keine weiteren Angaben zu dem Vorfall. Zuvor hatten Bild und Spiegel über den Zwischenfall berichtet.
Den Berichten zufolge handelte es sich um eine Frau, die erst an Bord des Flugzeugs, das bereits auf dem Weg zur Rollbahn gewesen sei, per E-Mail von einem positiven Corona-Testergebnis erfahren und das Kabinenpersonal informiert habe.
Daraufhin habe der Pilot das Startmanöver gestoppt. Die Frau hatte sich den Berichten zufolge nach einem Urlaub in Kroatien bei ihrer Rückkehr am Flughafen in München testen lassen. Das Gesundheitsamt habe die Frau von der Maschine abgeholt, sie müsse nun in zweiwöchige Quarantäne.
Update, 22. August, 16.47 Uhr: Bereits 800.000 Corona-Tote weltweit
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits 800.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Samstag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor.
Damit ist die Zahl der Todesopfer innerhalb von zweieinhalb Wochen, seit dem 5. August, um 100.000 angestiegen. Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg im gleichen Zeitraum von 18,5 Millionen auf 23 Millionen an. Diese Zunahme um gut 24 Prozent in relativ kurzer Zeit zeigt, dass sich die Pandemie in einigen Ländern weiter rasch ausbreitet.
Update, 22. August, 16.04 Uhr: Söder, Spahn und Merkel gewinnen an Vertrauen in Krise
Im Zuge der Corona-Krise haben Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU), Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU) im Politiker-Ranking des RTL/ntv-Trendbarometers deutlich an Zustimmung gewonnen.
Im Vergleich zur letzten Untersuchung, die vor Beginn der Pandemie im Januar stattfand, sei das Vertrauen zu Söder in Deutschland um 17 Punkte gewachsen, das Vertrauen zu Spahn um 13 Punkte, teilte RTL am Samstag zur Veröffentlichung des vom Forschungsinstitut Forsa ermittelten Rankings mit. Kanzlerin Merkel legte um 12 Punkte zu. Die rund 1500 Befragten konnten bei der Vertrauensfrage bis zu 100 Punkte vergeben.
Demnach führt Merkel die Liste mit einem Mittelwert von 71 Punkten weiter an. Grünen-Chef Robert Habeck, bisher Platz 2, rutschte auf Rang 5 ab. Auf Merkel folgen nun CSU-Chef Söder (59 Punkte), Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz (51), der 5 Punkte hinzugewann, und Jens Spahn (50). Die größten Verlierer im Ranking sind FDP-Chef Christian Lindner (-10 Punkte) sowie NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Friedrich Merz (jeweils -6 Punkte).
Update, 22. August, 15.03 Uhr: Wie viele Infektionen verträgt Deutschland?
Lange schien die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland unter Kontrolle: Schulen werden wieder geöffnet, selbst Urlaub im Ausland ist wieder möglich. Von Hotspots ist im August kaum noch die Rede.
Doch ein anderer Trend bereitet Wissenschaftlern Sorge: Langsam breitet sich das Virus in der Fläche aus. Und die Zahl der Neuinfektionen steigt - nun sogar wieder auf über 2000 innerhalb eines Tages.
Doch wie viele solche Fälle hält das Gesundheitssystem auf Dauer aus?
Die Antwort auf die Frage erhaltet Ihr >>> hier.
Update, 22. August, 15 Uhr: Trump macht bei Corona-Impfung mit Blick auf die US-Wahl Druck
US-Präsident Donald Trump (74) macht bei der Entwicklung und Zulassung eines Corona-Impfstoffs Druck auf die zuständige Bundesbehörde. Bei der Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) erschwerten ihm feindlich gesinnte Beamte die Entwicklung von Corona-Medikamenten und Impfstoffen, damit es vor der Wahl am 3. November keine Erfolgsmeldung geben könne, behauptete Trump am Samstag auf Twitter.
Die Vertreter des "tiefen Staates, oder wer auch immer", machten es den Pharmaunternehmen schwer, Probanden für Medikamente und Impfstoffe zu bekommen, schrieb er weiter.
An den Behördenchef Stephen Hahn gerichtet schrieb er: "Wir müssen uns auf Geschwindigkeit und das Retten von Leben konzentrieren." Trump hatte bereits zuvor gesagt, er hoffe, dass es etwa zur Zeit der Wahl einen Impfstoff geben werde.
Experten haben allerdings gewarnt, dass jegliche politische Einmischung in den Prozess der Erprobung und Zulassung eines Impfstoffs dessen Legitimität und Sicherheit in Frage stellen könnte. Sollte es bezüglich des Impfstoffs Zweifel geben, könnten viele Menschen auf eine Impfung verzichten, womit die Pandemie letztlich schwerer einzudämmen wäre.
FDA-Chef Hahn hat wiederholt erklärt, dass sich die Behörde bei der Zulassung eines Corona-Impfstoff an ihre bekannten und streng wissenschaftlichen Abläufe halten werde. Es gebe keinen Druck auf die FDA, ihre bewährten Kriterien aufzuweichen, sagte er weiter.
Derzeit befinden sich mehrere Impfstoffkandidaten in großen klinischen Studien mit bis zu 30 000 Probanden. Sollten diese im Herbst erfolgreich abgeschlossen sein, könnten die Aufsichtsbehörden mit dem - normalerweise aufwendigen und langwierigen - Prozess der Zulassung beginnen.
Experten der US-Regierung, darunter der renommierte Immunologe Anthony Fauci, haben sich zuversichtlich gezeigt, dass es Anfang 2021 einen Impfstoff geben könnte.
Update, 22. August, 14.50 Uhr: Vereinfachtes Verfahren bei Einreise aus Risikogebieten geplant
Die Bundesregierung plant Vereinfachungen bei der Einreise für Urlauber, die aus Corona-Risikogebieten zurückkommen. Dabei geht es um die Möglichkeit einer digitalen Registrierung im Netz.
Eine Sprecherin des zuständigen Bundesinnenministeriums bestätigte am Samstag entsprechende Pläne. Das Magazin Business Insider hatte zuerst darüber berichtet. Anstelle der Aussteigekarten, die heute an Bord eines Fliegers oder Reisebusses ausgefüllt werden müssen, sollen Reisende die Möglichkeit bekommen, alle Angaben vorher auch über eine spezielle Internetseite zu machen.
In die Aussteigekarten müssen Reisende aus Risikogebieten Name, Adresse, Telefonnummer und Reiseroute eintragen. Außerdem müssen Angaben zum eigenen Gesundheitszustand gemacht werden. Die Papiere werden dann zuerst an das Gesundheitsamt des Einreiseortes und von dort an das Gesundheitsamt am Wohnort weitergeleitet.
Business Insider berichtet unter Berufung auf eine interne E-Mail der IT-Firma Accenture, dass diese mit der Umsetzung beauftragt sei. Die Ministeriumssprecherin bestätigte am Samstag, dass Gespräche stattfinden. Eine Beauftragung für eine Lösungsentwicklung sei bislang aber nicht erfolgt.
Update, 22. August, 14.40 Uhr: Kroatien: Sorge im Tourismussektor wegen zunehmender Corona-Fälle
Die steigende Zahl von Corona-Infektionen in Kroatien trifft den dortigen Tourismussektor schwer. Ausländische Gäste fingen an, das Land zu verlassen oder ihre Reservierungen zu stornieren, berichtete der staatliche Rundfunk HRT am Samstag.
Österreich, Italien und Slowenien haben Reisewarnungen für das gesamte Urlaubsland an der Adria verhängt, das Auswärtige Amt in Deutschland warnt vor Reisen in zwei Regionen. Touristen aus diesen vier Ländern machen das Gros der ausländischen Besucher in Kroatien aus.
"Leider sehen wir, dass Gäste abreisen, vor allem aus Deutschland, Österreich, Slowenien und anderen Ländern, die uns auf eine rote Liste gesetzt haben", sagte Filip Kulusic vom Tourismusunternehmen Croatian Adriatic International Club dem Sender. "Die Menschen gehen aus vielen Gründen - Familie, Politik, Arbeit", sagte Kulusic weiter. "Letztendlich wollen sie zu Hause und sicher sein."
In Deutschland bedeutet die Einstufung als Risikogebiet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben.
Update, 22. August, 14 Uhr: So geht es Heinsberg nach dem Corona-Ausbruch
Vor einem halben Jahr wurde die erste Corona-Infektion in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen - und eine Gemeinde im tiefen Westen der Republik schlagartig bekannt. Eine Rückkehr dorthin, wo man wie wohl an keinem anderen Ort merkt, was die Pandemie angerichtet hat.
Ist das die Halle? Wilfried Gossen atmet ein und sagt: "Das ist die Halle." Auch für Gossen, Präsident des Karnevalvereins "Langbröker Dicke Flaa" erscheint die ganze Sache immer noch unwirklich, wie er sagt: "Dass ausgerechnet hier der erste Hotspot in ganz Deutschland war."
Wie es Heinsberg jetzt geht, erfahrt Ihr >>> hier.
Update, 22. August, 13 Uhr: WHO empfiehlt das Tragen von Masken für Kinder ab zwölf Jahren
Für Kinder ab zwölf Jahren sollen laut einer neuen Richtlinie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beim Tragen von Masken die gleichen Regeln gelten, wie für Erwachsene.
Das gab die WHO in einem mit dem UN-Kinderhilfswerk Unicef erarbeiteten Leitfaden für Entscheidungsträger am Freitagabend bekannt. Dieser befasst sich mit der Frage, ob und wann Kinder und Jugendliche Masken tragen sollen.
Für jüngere Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren wurde demnach das Tragen von Masken nicht generell empfohlen. In bestimmten Situationen, etwa wenn Abstandsregeln nicht eingehalten werden könnten, sollte es aber in Betracht gezogen werden, so zum Beispiel in Schulen.
Masken könnten Kindern das Lernen allerdings auch erheblich erschweren, gestanden die internationalen Experten ein.
Jüngeren Kindern sollte nicht vorgeschrieben werden, Masken zu tragen, vor allem, weil sie sie alleine nicht richtig an- und ablegen könnten. Falls sie doch Masken tragen, sollten Kinder unter sechs Jahren unter ständiger Aufsicht stehen.
"Kinder sollten auch angehört werden bezüglich ihrer Wahrnehmungen und ihren Bedenken beim Tragen von Masken", hieß es weiter. Transparente Visiere böten weniger Schutz als Stoffabdeckungen für Mund und Nase.
Es sei bislang nicht vollständig geklärt, in welchem Umfang Kinder zur Übertragung des Coronavirus beitragen, hieß es weiter. Nach Angaben der WHO gehen weltweit etwa ein bis sieben Prozent der registrierten Covid-19-Fälle auf Kinder zurück. Verglichen mit anderen Altersgruppen habe es bei ihnen weniger Todesfälle gegeben.
Update, 22. August, 11.40 Uhr: Altmaier will Verlängerung von Überbrückungshilfen für Mittelstand
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (62, CDU) will in der Corona-Krise eine Verlängerung der Überbrückungshilfen für den Mittelstand bis Ende des Jahres. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus dem Bundeswirtschaftsministerium.
Altmaiers Vorstoß kommt vor einem für Dienstag geplanten Treffen der Koalitionsspitzen, die auch angesichts gestiegener Corona-Neuinfektionen über das weitere Vorgehen beraten wollen.
Gerade der Mittelstand und seine Beschäftigten bräuchten weiterhin dringend Hilfe, um die schwierige Zeit zu überstehen, hieß es aus dem Wirtschaftsministerium. In den besonders von den aktuellen Einschränkungen betroffenen Bereichen sei der Bedarf weiterhin sehr hoch und die Lage ernst.
Update, 22. August, 11.20 Uhr: Hamburgs Gesundheitsbehörde bereitet sich auf Corona-Impfungen vor
Die Hamburger Gesundheitsbehörde bereitet sich auf die Organisation von Impfungen gegen das Coronavirus vor. "Der Bundesgesundheitsminister und die Gesundheitsminister der Länder befinden sich dazu in einem ersten Austausch", sagte Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, dem Hamburger Abendblatt.
Zu klären sei unter anderem die Frage, wer diese Impfungen vornehmen werde – die Ärzteschaft oder der öffentliche Gesundheitsdienst. Auch Fragen der Lagerung und Verteilung des Impfstoffs seien offen.
Bei der Impfung würde in mehrerer Hinsicht Neuland betreten, was die Vorbereitungen erschweren dürfte. Zum einen ist noch unbekannt, welcher Impfstoff eingesetzt wird. Laut Stiko befinden sich weltweit mehr als 170 Impfstoffkandidaten in der Entwicklung.
Zudem ist damit zu rechnen, dass nicht von Anfang an genügend Impfstoff zur Verfügung stehen wird, um die gesamte Bevölkerung zu impfen. Daher müsse geklärt werden, wer vorrangig geimpft werde. Neben Risikopatienten könnten Menschen im Gesundheitssystem, bei Polizei, Feuerwehr und in der öffentlichen Verwaltung zuerst geimpft werden.
Update, 22. August, 11.10 Uhr: Angelique Kerber sagt für US Open zu - "Vertrauen in Veranstalter"
Angelique Kerber (32) wird an den US Open in New York teilnehmen. Nach langen Überlegungen entschied sich Deutschlands beste Tennisspielerin für einen Start beim am 31. August beginnenden Grand-Slam-Turnier, das sie 2016 gewinnen konnte.
"Nach sorgfältiger Überlegung und intensiven Gesprächen mit meinem Team habe ich mich dazu entschlossen, bei den US Open an den Start zu gehen", sagte Kerber in einem am Samstag veröffentlichten Interview bei Porsche Newsroom.
Sie habe sich die Entscheidung wegen der Coronavirus-Pandemie nicht leicht gemacht, habe aber volles Vertrauen in die Veranstalter, sagte die 32-Jährige. "Ich bin sicher, dass sie sich ihrer Verantwortung bewusst sind und alle Anstrengungen unternehmen werden, um die Durchführung des Turniers unter strikten Hygieneauflagen zu gewährleisten", sagte Kerber.
Update, 22. August, 11.05 Uhr: Corona-Teststation an der A3 vorübergehend geschlossen
Eine Corona-Teststation an der Autobahn 3 bei Passau war in der Nacht zu Samstag vorübergehend geschlossen.
40 ehrenamtliche Helfer unter Leitung des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) sprangen ein, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, wie ein BRK-Sprecher mitteilte.
Weitere Informationen erhaltet Ihr >>> hier.
Update, 22. August, 10.55 Uhr: Schock für Melanie Müller! Ehemann infiziert, Familie in Quarantäne
Melanie Müller (32) hat sich offenbar bei ihrem Ehemann Mike Blümer (53) mit Corona angesteckt! Die Ballermann-Sängerin zeige bereits erste Symptome, gemeinsam mit ihrer Familie befindet sie sich in Quarantäne.
Während der Corona-Test von Mike bereits positiv ausgefallen ist, wartet die Reality-TV-Darstellerin gemeinsam mit ihren beiden Kindern Mia Rose (2), und dem kleinen Matty noch auf das Testergebnis.
Die ganze Meldung findet Ihr >>> hier.
Update, 22. August, 10.50 Uhr: Umfrage: Mehrheit ist für Karnevalsabsage
Zwei Drittel der Erwachsenen in Deutschland (67 Prozent) befürworten einer Umfrage zufolge eine bundesweite Absage aller Karnevalsfeiern der kommenden Saison aufgrund der Corona-Pandemie. Rund ein Viertel (23 Prozent) lehnen eine Absage ab, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervorgeht.
Befragt wurden am Donnerstag fast 1200 Personen. Frauen und Männer sind sich recht einig bei dem Thema, auch wenn bei den Männern mehr die Absage "voll und ganz befürworten" (50 Prozent) als bei den Frauen (47 Prozent).
Die ganze Meldung findet Ihr >>> hier.
Update, 22. August, 10.40 Uhr: Werder kalkuliert ab Januar mit Fans im Stadion - Sonst neue Kredite
Werder Bremen hofft darauf, dass spätestens ab dem neuen Jahr wieder Zuschauer in die Stadien der Fußball-Bundesliga dürfen. Die Norddeutschen sind auch finanziell auf die Einnahmen aus dem Ticket-Verkauf angewiesen.
"Unsere Kalkulation sieht vor, dass spätestens ab Januar wieder vor Publikum gespielt werden kann. Wenn nicht, müssen wir neu rechnen und über weitere Kredite nachdenken", sagte Werder-Geschäftsführer Klaus Filbry in einem Interview des Online-Portals deichstube.de.
Als Folge der Coronakrise würden dem Club aus Einnahmen der vergangenen und der neuen Saison rund 30 Millionen Euro fehlen, sagte Filbry. Werder hat daher bei der KfW einen Kredit beantragt. "
Wenn wir den bei der KfW beantragten Kredit bekommen, dann ist die Saison komplett durchfinanziert", sagte Filbry. 16 Vereine aus der Ersten und Zweiten Liga hätten einen solchen Antrag gestellt, sagte Filbry.
Update, 22. August, 10.30 Uhr: Champions-League-Finale: Tausende Einsatzkräfte in Paris mobilisiert
Für das Champions-League-Finale zwischen Paris Saint-Germain und dem FC Bayern München werden am Sonntag in der französischen Hauptstadt mehrere Tausend Sicherheitskräfte im Einsatz sein.
Rund 3000 Polizisten und Gendarme werden um den Prinzenpark und die Prachtstraße Champs-Élysée mobilisiert, damit "die Dinge so reibungslos wie möglich verlaufen", wie Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin am Samstag bei einem Besuch in der Pariser Polizeipräfektur sagte.
Priorität sei es, sicherzustellen, dass die Menschen Corona-Schutzmasken tragen. Die Einsatzkräfte sollten aber auch Verstöße gegen die öffentliche Ordnung verhindern, sagte Darmanin. Um mehr Platz für Fußgänger zu schaffen, wird die Champs-Élysée am Sonntag für den Verkehr gesperrt. Die Menschen sollen so besser Abstand halten können. Ab welcher Uhrzeit genau die Straße für Fahrzeuge gesperrt wird, wurde zunächst nicht bekannt gegeben.
Update, 22. August, 10.20 Uhr: Großveranstaltungen trotz Corona? Mediziner beginnen Experiment
Mit einem aufwendigen Check-in hat die Universitätsmedizin Halle am Samstag ein Konzertexperiment zu Großveranstaltungen in der Corona-Pandemie begonnen.
Bei allen freiwilligen Teilnehmern wurde vor dem Betreten der Arena Leipzig Fieber gemessen. Die Menschen wurden zudem mit sogenannten Contact Tracern ausgestatten, mit denen ihre Laufwege nachvollzogen werden sollten.
Popstar Tim Bendzko ("Keine Maschine") sollte vom Vormittag drei Konzerte in verschiedenen Szenarien spielen. Die Studienleitung hatte auf rund 4000 Teilnehmer gehofft. Wie viele Menschen am Samstag tatsächlich gekommen waren, war vor Beginn der Konzerte aber noch unklar.
Mit dem Experiment wollen die Forscher herausfinden, wie Großveranstaltungen trotz Corona möglich sein können. Ziel der Datensammlung ist ein mathematisches Modell, mit dem sich das Risiko eines Corona-Ausbruchs in einer Veranstaltungshalle abschätzen lässt. Ergebnisse sollen laut Studienleitung im Herbst vorliegen.
Update, 22. August, 10 Uhr: Final-Botschaft der Bayern-Profis an die Fans: "Wir vermissen Euch"
Die Fußball-Profis des FC Bayern München haben vor dem Champions-League-Finale gegen Paris Saint-Germain am Sonntag eine Botschaft aus Portugal an ihre Fans in aller Welt übermittelt. "Wir vermissen Euch", heißt es in einem Brief an die Anhänger, die wegen der Coronavirus-Pandemie nicht im Estádio da Luz dabei sein können.
Auch das Endspiel muss wie alle vorherigen Partien beim Finalturnier der Königsklasse ohne Publikum ausgetragen werden. Kapitän Manuel Neuer (34) und seine Teamkollegen gaben den Fans aber ein Versprechen: "Wir werden alles geben, um Euren und unseren Traum wahr werden zu lassen." Einen großen Empfang nach der Rückkehr nach München würde es am Montag wegen der Corona-Ausnahmesituation auch nicht geben.
Man habe "eine lange und aus bekannten Gründen für uns alle ungewöhnliche Saison erlebt - und trotz allem trennt uns jetzt nur noch ein einziger Sieg vom zweiten Triple unserer Vereinsgeschichte", schreibt die Mannschaft. Man wisse aber, dass die Anhänger, "egal wo Ihr bei diesem Finale seid, mit vollem Herzen dabei sein" werden.
Der Brief endet mit einem Dank für die treue Unterstützung. Die Champions-League-Mission stehe ganz kurz vor einem erfolgreichen Abschluss: "Gemeinsam schaffen wir es!"
Update, 22. August, 8.50 Uhr: RKI: Die meisten Corona-Infektionen passieren im Privaten
Privathaushalte und Altenheime sind laut einer RKI-Untersuchung die Orte der meisten Corona-Übertragungen. Allerdings gab es bei einem Ausbruch zu Hause im Schnitt nur jeweils 3,2 Infizierte - die Übertragung fand also wohl nur auf weitere Familienmitglieder statt.
Die zweitmeisten Corona-Ausbrüche gehen laut Robert Koch-Institut auf Alten- und Pflegeheime zurück. In diesen Einrichtungen steckten sich bei bei einem Ausbruch aber im Schnitt fast 19 Personen an.
Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr demnach beim Ausbruch in einem Flüchtlingsheim - im Schnitt wurden 21 Fälle pro Ausbruch erfasst, so viele wie nirgends sonst.
Schulen spielen der RKI-Studie zufolge - bislang zumindest - keine Rolle bei den Infektionen. Das RKI ordnet ihnen nur 31 Ausbrüche und 150 Infektionen zu. Auch Restaurants, Hotels oder Büros sind bislang Nebenschauplätze. Ausbrüche in der Bahn lassen sich laut RKI nur schwer ermitteln, da die Identität eines Kontaktes kaum nachvollziehbar sei.
Update, 22. August, 8.36 Uhr: Völler bekräftigt: Kein Corona-Preisnachlass für Havertz
Bayer Leverkusen will sich im Poker um Fußball-Nationalspieler Kai Havertz (21) bei der Transfersumme nicht herunterhandeln lassen. "Es mag ja in Zeiten von Corona tatsächlich sein, dass die Ablösesummen für viele Spieler gesunken sind. Aber Corona hin, Corona her - bei solchen Ausnahmespielern wie Havertz oder Jadon Sancho ist das nicht der Fall.
Für sie gibt es keinen Corona-Preisnachlass", sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler (60) dem "Sportbuzzer". Laut Medienberichten soll Bayer eine Ablösesumme von rund 100 Millionen Euro für Havertz fordern, der in Leverkusen noch bis 2022 unter Vertrag steht.
Update, 22. August, 7.30 Uhr: Heinsberger Landrat plädiert für Absage von Karneval
Nach einer Karnevalssitzung im Februar wurde der Kreis Heinsberg einer der ersten deutschen Corona-Hotspots - nun hat sich der Landrat für eine Absage des kommenden Karnevals ausgesprochen. "Ich glaube nicht, dass es nächstes Jahr Karneval geben wird. Unsere Aufgabe ist jetzt, Dinge aufrechtzuerhalten, die essenziell sind", sagte Landrat Stephan Pusch (CDU) der Deutschen Presse-Agentur.
Dazu gehöre, Schulen und Kitas offenzuhalten. "Die anderen Dinge sind Luxus und Freizeitvergnügen, die müssen zurückstehen. Auch wenn der Karneval eine wahnsinnig ernste Angelegenheit ist."
Pusch sagte: "Als wenn die Kölner 'ein bisschen' Karneval feiern könnten. Das ist wie ein bisschen schwanger. Ich glaube, es wäre am besten, das jetzt abzusagen." Das sei auch das, was er aus den Vereinen in seiner Region höre. "Sonst wabert das Thema ewig umher."
Update, 22. August, 7.20 Uhr: Bundesverband Freie Berufe fordert Nachbesserungen bei Corona-Hilfen
Der Bundesverband Freie Berufe hat die schwarz-rote Koalition zu Nachbesserungen bei den Corona-Hilfen aufgefordert. Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki sagte der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf den an diesem Dienstag geplanten Koalitionsausschuss, gerade Solo-Selbstständige würden seit rund einem halben Jahr im Stich gelassen. "Dies befördert die Bereitschaft zur Selbstständigkeit nicht, sondern würgt sie ab."
Klotzki forderte Nachbesserungen bei den staatlichen Überbrückungshilfen, die bisher bis Ende August laufen. Für Zuschüsse an die Firmen hat der Bund bis zu 25 Milliarden Euro eingeplant. Mit den Hilfen soll vor allem kleinen und mittelständischen Firmen aus Branchen wie der Reisewirtschaftdem Hotel- und Gaststättengewerbe oder Schaustellern geholfen werden, die weiter erhebliche Umsatzeinbußen haben.
Update, 22. August, 7.10 Uhr: 2000 Neuinfektionen überschritten - Höchster Wert seit April
Die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland hat die Schwelle von 2000 überschritten und den höchsten Wert seit Ende April erreicht.
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben 2034 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet (Datenstand 22. August 0 Uhr), wie es am Samstagmorgen vom Robert Koch-Instituts (RKI) hieß.
Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg bei den Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens stieg. Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt.
Bundesweit gebe es eine große Anzahl kleinerer Ausbruchsgeschehen, die beispielsweise mit größeren Feiern im Familien- und Freundeskreis in Verbindung stehen, heißt es im Lagebericht von Freitag (21. August). Hinzu komme, dass Corona-Fälle zu einem großen Anteil unter Reiserückkehrern, insbesondere in den jüngeren Altersgruppen, identifiziert werden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Freitag bei 1,02 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI einen sogenannten Sieben-Tage-R-Wert an. Er bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert nach Angaben von Freitag bei 1,12 (Vortag: 1,14 ). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.
Update, 22. August, 7 Uhr: Laschet: Reisende aus Risikogebieten sollen Virus-Tests selbst zahlen
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) will Reiserückkehrer aus Risikogebieten für Corona-Tests zur Kasse bitten. Solche Tests sollten "mittelfristig ähnlich wie Flughafengebühren auf den Reisepreis aufgeschlagen werden", sagte Laschet den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Es ist nicht akzeptabel, dass dies auf Dauer die Allgemeinheit bezahlt." Derzeit gehe es allerdings darum, mit kostenlosen Pflichttests konsequent und schnell zu handeln. "Eine Dauerlösung ist das nicht."
Laschet mahnte zudem konsequente Strafen für Quarantäne-Brecher an. "Wer sich nicht an eine verhängte Quarantäne hält, gefährdet absichtlich die Gesundheit anderer. Diesen Regelbruch werden wir konsequenter ahnden", sagte der Regierungschef. Sanktionen bis zu 25.000 Euro seien möglich.
Update, 22. August, 6 Uhr: Werften im Corona-Loch - Schiffbauverband sieht Investitionsstau
Die Corona-Krise hat bei den Werften weltweit und auch in Deutschland zu einem drastischen Rückgang der Produktion geführt. Nach Angaben des Branchendienstes Clarkson wurden im ersten Halbjahr weltweit 22 Prozent weniger Schiffe abgeliefert, in Deutschland sogar 28 Prozent, teilte der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) in Hamburg mit.
Darin spiegele sich wider, dass viele Werften zeitweise stillstanden und die Produktion heruntergefahren wurde. Die Arbeitszeiten der Belegschaften wurden stark reduziert, Werksferien ausgedehnt und Überstunden abgebaut.
Update, 22. August, 5.55 Uhr: Salihamidzic: Königsklassen-Titel hat trotz Corona gleiche Bedeutung
Ein Champions-League-Titel in der Corona-Krise hätte für Bayern Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic die gleiche Bedeutung wie zu anderen Zeiten. "Corona kann die sportliche Bedeutung der nationalen und internationalen Wettbewerbe nicht kleiner machen", sagte Salihamidzic vor dem Endspiel gegen den französischen Fußball-Meister Paris Saint-Germain am Sonntag dem Münchner Merkur und der tz.
Mit Blick auf Transfers für die kommende Saison werde der FC Bayern trotz der zusätzlichen Champions-League-Einnahmen vorsichtig sein. "Corona hat Spuren hinterlassen", sagte Salihamidzic. Es gehe darum, erfolgreich zu sein, ohne neue Schulden zu machen.
Salihamidzic sieht es als sein Ziel an, "dem Trainer auch für die neue Saison eine Mannschaft zu stellen, mit der er Titel gewinnen kann, aber keine Transfers zu machen, die unsere wirtschaftliche Gesundheit gefährden".
Update, 22. August, 5.33 Uhr: NRW-Ministerpräsident Laschet: Fan-Rückkehr derzeit "schwierig"
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (59) glaubt derzeit nicht an eine baldige Rückkehr der Fans in die Fußball-Stadien. "Es gibt ein sehr verantwortungsvolles Schutzkonzept der Deutschen Fußball Liga", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
"Auf dieser Grundlage gab es tatsächlich die Hoffnung, dass wir bald wieder Stadionbesuche zulassen können. Angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens scheint das derzeit aber schwierig."
Der 59-Jährige verwies auf die wohl in der kommenden Woche stattfindende Konferenz mit seinen Amtskollegen für eine "zeitnahe" Absprache, "wobei man aktuell hier wenig Hoffnung auf große Veranstaltungen machen sollte".
Update, 22. August, 5.26 Uhr: Corona-Doku aus Handy-Videos: Irgendwann malen sich die Leute an
Leere Straßen und Parks, Schlangen vor Supermärkten, einsame Tage, unausgelastete Kinder: Der Corona-"Lockdown" im Frühjahr versetzte viele Menschen in einen Ausnahmezustand.
Einen ungewöhnlichen Film über die ebenso ungewöhnliche Zeit und ihre Auswüchse hat das österreichische Kunstprojekt "#Echtzeitexperiment" zusammengestellt. Aus mehr als 1500 eingereichten Handy-Videos schnitten die Künstlerinnen die "Corona_Rolle".
Rund 500 Menschen stellten private Aufnahmen von März bis Juni zur Verfügung - von bizarr bis banal und ein "historisches Zeitdokument", wie die Regisseurin und künstlerische Leiterin Elisabeth Scharang es nannte.
Typisch für die Zeit ist auch die Entstehung des Projekts "#Echtzeitexperiment" - zwei weitere Filme gehören dazu - selbst: Die acht Künstlerinnen und Künstler fanden einander während des Lockdowns über eine Facebook-Gruppe, so Scharang. Nach der Premiere am Samstagabend soll die "Corona_Rolle" eine Woche lang an Hauswände in Wien gestrahlt werden. Eine anderthalbstündige Fassung läuft im Kino.
Update, 22. August, 5.06 Uhr: Verdi: Ohne längeres Kurzarbeitergeld drohen Entlassungen
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi warnt vor massivem Jobverlust ohne eine Verlängerung des Kurzarbeitergelds in der Corona-Krise. "Dann drohen im Dienstleistungsbereich Entlassungen in hohem Maß", sagte Verdi-Chef Frank Werneke der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Union und SPD sollten daher den Weg für eine Verlängerung des Kurzarbeitergelds freimachen.
Werneke erläuterte, steigende Aufträge und Umsätze deuteten auf eine wirtschaftliche Erholung nach dem Corona-Einbruch hin. Es gebe aber auch Bereiche, vor allem im Dienstleistungssektor sowie etwa bei den Autozulieferern, die von der Krise weiter stark betroffen seien. "Der Flugverkehr kommt nicht richtig in Gang», sagte der Verdi-Chef. Kulturveranstaltungen fänden höchstens eingeschränkt statt. Der Tourismus leide weiter. «Das Messewesen liegt darnieder.»
Hier brauche es Planungssicherheit durch Kurzarbeit. Werneke forderte, dass es bei der Aufstockung auf 80 beziehungsweise 87 Prozent des Einkommens bleibt. Etwa Angestellte der Hotellerie kämen mit 60 oder 67 Prozent Kurzarbeitergeld nicht über die Runden.
Für die Planungssicherheit der Unternehmen und Beschäftigten brauche es spätestens Mitte September Klarheit über eine Verlängerung des Kurzarbeitergelds, mahnte Werneke.
Verdi und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) wollen mit einer Online-Petition ihrer Forderung nach einem längerem Kurzarbeitergeld Nachdruck verleihen. Die erforderliche Fortschreibung von Corona-Sicherheits- und Schutzregelungen dürfe nicht dazu führen, "dass die Beschäftigten ganzer Branchen in Not geraten", heißt es in der Petition an Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU), Vize-Kanzler Olaf Scholz (62, SPD) und an die Koalitionsspitzen.
Update, 22. August, 4.40 Uhr: Städtetag für Ausweitung von Corona-Tests - Probleme mit Airlines
Der Deutsche Städtetag fordert eine Ausweitung der Corona-Tests bei Reiserückkehrern. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: "Wir konzentrieren uns stark auf Flughäfen. Aber wir haben ja auch Auslandsverkehre mit der Bahn oder mit Flixbus oder dem Auto. Und da haben wir noch eine Lücke, die wir füllen müssen. Wir brauchen lückenlosere Tests."
Das Angebot auch an Bahnhöfen und Busbahnhöfen für Rückkehrer aus Risikogebieten müsse verstärkt werden. "Das wird nicht überall gehen, aber kann helfen, um die Zeit bis zum Test nach der Rückkehr zu verkürzen."
Bei den Tests an den Flughäfen gebe es noch Probleme. "Die Airlines geben uns für jeden Passagier ein Blatt in Papierform, das sind Kisten voller Papiere. Und dann müssen die Papiere den einzelnen Gesundheitsämtern zugeordnet werden." Das binde Personal, das für Kontaktnachverfolgung oder Tests sinnvoller eingesetzt werden sollte. "Das ist vorsintflutlich. Das geht nicht mehr. Wir brauchen einen Datenaustausch."
Update, 22. August, 3.55 Uhr: Zum Finale: PSG lädt 5000 ausgewählte Gäste in Prinzenpark ein
Eine große Fanmeile zum Champions-League-Finale ist wegen der Corona-Krise auch in der französischen Hauptstadt unmöglich - Paris Saint-Germain lädt am Sonntag aber ausgewählte Besucher ins Prinzenpark-Stadion im Westen der Stadt ein, um dort gemeinsam das Endspiel gegen den FC Bayern München zu verfolgen.
Unter den geladenen Gästen seien ehemalige Spieler des Clubs, VIPs, Unterstützer des Vereins sowie Kinder aus sozial benachteiligten Familien und dem PSG-Jugendprogramm Junior Club, teilte ein Vereinssprecher mit.
Insgesamt sollen rund 5000 Menschen im Stadion sein, das ist die aktuell erlaubte Obergrenze für Sportveranstaltungen in Frankreich. In Paris selbst gebe es keine Fan-Zonen, teilte die Stadt mit. Das Sicherheitskonzept der Pariser Polizei für das Finale wurde zunächst noch nicht bekanntgegeben.
Update, 22. August, 2.30 Uhr: Scheele für Kopplung der Kurzarbeit an Weiterbildung
Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, befürwortet eine Bindung des Kurzarbeitergeldes an Weiterbildungsmaßnahmen.
"Kurzarbeitergeld kann nicht das Mittel der Wahl sein, um dauerhaft strukturelle Probleme zu lösen, die sich mit der Corona-Krise überlappen, etwa in der Autoindustrie", sagte Scheele der Rheinischen Post. Vielmehr gehe es um "notwendige Transformationen". "Es ist daher klug, das Kurzarbeitergeld mit Qualifizierung zu koppeln, wo es sinnvoll ist", sagte Scheele der Zeitung. Die Übernahme der Sozialbeiträge durch die BA könne dafür ein Anreiz sein.
Update, 22. August, 1.48 Uhr: Forscher befürchten noch mehr Opfer in den USA: 310.000 Corona-Tote
Forscher befürchten einem weithin beachteten Modell zufolge in den USA noch mehr Corona-Tote als zuletzt prognostiziert. Bis Anfang Dezember könnten insgesamt fast 310.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus sterben, rund 15.000 mehr als noch vor zwei Wochen angenommen. Das ging am Freitagabend (Ortszeit) aus einer Aktualisierung des Modells der Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle hervor.
Wenn 95 Prozent der Menschen in der Öffentlichkeit stets Masken trügen, könnte die Zahl der Opfer bis 1. Dezember mit rund 240.000 deutlich geringer ausfallen, erklärten die Forscher.
Das IHME-Modell prognostiziert mit Beginn der kalten Jahreszeit, ab etwa Mitte Oktober, einen Anstieg der Todeszahlen auf rund 2000 Opfer pro Tag Ende November.
Update, 22. August, 1.18 Uhr: Deutsche Reisende nach Lettland müssen in Quarantäne
Deutsche, die nach Lettland reisen möchten, müssen sich künftig nach der Ankunft in dem Baltenstaat in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Das geht aus den jüngsten Reise- und Sicherheitshinweisen hervor, die das Auswärtige Amt in der Nacht zum Samstag veröffentlichte. Grund dafür ist demnach die steigende Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland.
Lettland verhängt eine Quarantänepflicht für Reisende aus Ländern, in denen es binnen zwei Wochen mehr als 16 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gegeben hat. Auf der entsprechenden Liste des Lettischen Zentrums für Seuchenkontrolle und -Prävention wurde für Deutschland zuletzt ein Wert von 16,5 angegeben. Bei der Einreise nach Lettland besteht nach Angaben des Auswärtigen Amtes für alle Reisenden eine Registrierungspflicht.
Update, 21. August, 23.16 Uhr: Kentucky Derby im September ohne Zuschauer
Das prestigeträchtigste Pferderennen der Vereinigten Staaten findet ohne Zuschauer statt. Wie die Veranstalter des Kentucky Derbys am Freitag mitteilten, lasse die Coronavirus-Pandemie keine andere Entscheidung zu.
Die Region hat weiter steigende Fallzahlen zu beklagen. Das Rennen war bereits im März vom 2. Mai auf den 5. September verschoben worden.
Update, 21. August, 22.15 Uhr: Kundgebung mit beschränkter Teilnehmerzahl statt Demo in Hanau
Nach der Absage einer Demonstration mit Tausenden erwarteten Teilnehmern sollen die Angehörigen der Opfer des rassistisch motivierten Anschlags von Hanau bei einer Alternativ-Veranstaltung die Möglichkeit bekommen, zu sprechen. Diese werde auf eine Teilnehmerzahl von 249 Menschen begrenzt sein, sagte ein Sprecher der Stadt Hanau der Deutschen Presse-Agentur am Freitagabend.
Zuvor hatte die Stadt die Demonstration, zu der zwischen 3000 und 5000 Menschen erwartet worden waren, wegen einer "stark steigenden Zahl" von Corona-Infektionen abgesagt. Die "Initiative 19. Februar", die dazu aufgerufen hatte, kündigte daraufhin an, dass es "trotzdem nicht ruhig bleiben" werde. Man werde die geplante Kundgebung mit Angehörigen, Freunden und Betroffenen von Rassismus und Antisemitismus durchführen. Der mögliche Rahmen dafür werde mit der Stadt Hanau ausgehandelt. Die Kundgebung solle auch gestreamt werden.
Update, 21. August, 22.02 Uhr: Japanischer Tennisprofi Nishikori weiterhin positiv auf Corona
Der ehemalige US-Open-Finalist Kei Nishikori ist weiterhin mit dem Coronavirus infiziert. Er habe minimale Symptome und befinde sich weiterhin in Quarantäne, schrieb der Japaner am Freitag in seiner App. Der 30-Jährige war am vergangenen Sonntag erstmals positiv getestet worden und hatte seine Teilnahme am von Cincinnati nach New York verlegten Masters-Series-Turnier abgesagt.
Ob der frühere Weltranglisten-Vierte bei den US Open wieder antreten darf, ist noch offen. In der kommenden Woche stehe ein weiterer Test an, schrieb Nishikori. Das Grand-Slam-Turnier soll trotz der Coronavirus-Pandemie ohne Zuschauer vom 31. August bis zum 13. September in New York ausgetragen werden.
Update, 21. August, 20.18 Uhr: Auswärtiges Amt weitet Reisewarnung auf Brüssel aus
Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen warnt das Auswärtige Amt nun auch vor touristischen Reisen nach Brüssel. Bisher war in Belgien lediglich die Provinz Antwerpen betroffen. Nun kommt die Hauptstadt als Risikogebiet hinzu.
Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber in Deutschland eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sich Reisende in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, dass es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.
Update, 21. August, 20.07 Uhr: Neuinfektionen in Spanien auf höchstem Stand seit Mai
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt in Spanien rapide. Innerhalb eines Tages seien 3650 neue Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Madrid mit. Es war bereits der dritte Tag in Folge mit mehr als 3000 neuen Fällen. Diese Marke war davor zuletzt am 1. Mai übertroffen worden. Noch im Juni - kurz vor Ende des Corona-Notstand mit sehr strengem Lockdown - waren zeitweise deutlich weniger als hundert Neuinfektionen registriert worden. Seit Anfang Juli steigt die Zahl aber wieder nahezu konstant.
Die Gesamtzahl der Infizierten stieg auf etwa 386.000. In den vergangenen sieben Tagen starben 125 Menschen mit Covid-19. Insgesamt stieg die Zahl der Toten auf 28.838. "Niemand soll sich etwas vormachen. Es läuft nicht gut", warnte der Chef der Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón. Trotzdem betonte er, Spanien habe die Pandemie mit Ausnahme von wenigen Gebieten im Griff.
Nach Darstellung der Behörden gibt es auch deshalb relativ viele Infektionen, weil viel mehr getestet wird. Vor allem Besucher von Nachtlokalen sowie Teilnehmer von Privatpartys seien nun betroffen. Das Durchschnittsalter der Infizierten sinke von Woche zu Woche. Aktuell liege es bei 38 Jahren. Bei den meisten Betroffenen verlaufe die Infektion deshalb jetzt ohne Symptome.
Der Anstieg der Neuinfektionen bereitet vor allem in der Region Madrid im Zentrum sowie im Baskenland, in Navarra und in Aragonien im Norden und Nordosten des Landes Sorgen. Allein auf Madrid entfielen den amtlichen Angaben zufolge etwa ein Drittel aller am Freitag gemeldeten Neuinfektionen, knapp 1200. Die Gesundheitsbehörden empfahlen den Bewohnern der am stärksten betroffenen Gebiete Usera, Carabanchel und Vallecas - alles Arbeiterviertel im Süden der Hauptstadt - die eigenen vier Wände möglichst selten zu verlassen.
Update, 21. August, 19.25 Uhr: Keine Quarantäne mehr für Reisende aus Luxemburg
Nach Aufhebung der Corona-Reisewarnung für Luxemburg müssen Reisende aus dem Nachbarland nicht mehr in Quarantäne. "Damit wurde ein Weg gefunden, die engen nachbarschaftlichen Beziehungen sowie die gute Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich zu verfestigen", teilte das Gesundheitsministerium in Mainz nach Gesprächen mit Regierungsvertretern aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Luxemburg am Freitag mit.
"Ich freue mich, dass Luxemburg nun nicht länger als Risikogebiet geführt wird", sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag. "Die Landesregierung hat von Beginn der Corona-Pandemie an deutlich gemacht, dass eine Grenzschließung zu Luxemburg vermieden werden muss", erklärte die Staatskanzlei in Mainz.
Luxemburg war Mitte Juli als Corona-Risikogebiet eingestuft worden, nachdem dort die Schwelle von 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen deutlich überschritten worden war.
Ausgenommen von der Quarantänepflicht bei Reisen aus einem Risikogebiet waren Pendler im sogenannten kleinen Grenzverkehr zu Luxemburg: Wer sich kürzer als 72 Stunden in dem Großherzogtum aufgehalten hatte, musste sich weder testen lassen noch in Quarantäne.
Update, 21. August, 19.09 Uhr: WHO fordert Bekämpfung von Corona im Umfeld von Schulen
Mit dem Start des neuen Schuljahres muss das Coronavirus nicht nur in Schulen selbst, sondern auch im Umfeld der Kinder und Jugendlichen rigoros bekämpft werden - darauf weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hin.
Sonst könne es sich schnell in Schulen ausbreiten. "Es ist wirklich entscheidend, dass wir Ausbrüche und Übertragungen in der Umgebung von Schulen unter Kontrolle bringen", sagte die Covid-19-Beauftragte Maria van Kerkhove am Freitag in Genf. Die WHO werde in den nächsten Tagen Empfehlungen für das Tragen von Masken in Schulen herausgeben.
Allerdings reichten Masken allein nicht aus, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, warnte der WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan. Gleichzeitig müssten Schülerinnen und Schüler auch Abstand wahren, und je nach Räumlichkeiten sei es vielleicht auch nötig, kleinere Klassen zu bilden. Bislang gibt es nach Angaben von van Kerkhove nicht genügend Studien über Ansteckungsketten mit Kindern. Die meisten Kinder, die sich infizierten, hätten nur sehr milde Symptome.
Update, 21. August, 17.18 Uhr: Mehr als 100.000 Corona-Nachweise in Israel
Die Zahl der Corona-Nachweise hat in Israel die Marke von 100.000 überstiegen. Wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte, wurden am Vortag 1496 Fälle registriert. Insgesamt seien damit nun 100.716 Fälle erfasst worden. 809 Menschen starben bislang mit einer Corona-Infektion.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat sich in Israel zuletzt etwas stabilisiert. An Werktagen, den Tagen mit den meisten Tests, wurden zuletzt immer rund 1650 Fälle registriert. Die Pandemie war in Israel zunächst glimpflich verlaufen, nach raschen Lockerungen im Mai schnellte die Zahl der Erkrankungen dann in die Höhe.
Update, 21. August, 17 Uhr: Bußgeld für 50 Polizisten, die gegen Corona-Regeln verstoßen haben
Die Stadt Mainz hat gegen rund 50 Polizisten ein Bußgeldverfahren eingeleitet, weil sie vor etwa drei Monaten in einer Altstadt-Kneipe gegen Corona-Regeln verstoßen haben. "Die Höhe der beabsichtigten Bußgelder reicht dabei von schlichten Verwarngeldern wegen des Verstoßes gegen die Maskenpflicht bis hin zu Strafen, die deutlich im dreistelligen Bereich angesiedelt sind", sagte Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr am Freitag in Mainz.
Die Polizisten und Polizistinnen hätten gegen elementare Vorgaben der im Mai gültigen Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes verstoßen und etwa keinen Mund-Nasen-Schutz getragen sowie Kontaktbeschränkungs- und Abstandsregelungen nicht eingehalten. Die Mainzer Polizisten hatten in der Kneipe zudem länger als erlaubt gefeiert. Anlass der Feiern während des Lockdowns sollen der Beförderungstag der Polizei sowie die Beerdigung eines unerwartet gestorbenen Kollegen gewesen sein.
Es seien alle rund 50 Beschuldigten ausführlich zu Wort gekommen, sagte Peterhanwahr. Jedes Verfahren habe einzeln gewürdigt werden müssen und sei dann an die Zentrale Bußgeldstelle des Landkreises Mainz-Bingen weiter geleitet worden. Die Polizei müsse das Bußgeldverfahren in jedem Einzelfall abwarten, bevor sie disziplinarrechtliche Folgen prüfen könne, sagte Polizeisprecher Rinaldo Roberto.
Update, 21. August, 16.56 Uhr: 152 Kinder aus zwei Kitas in Mechernich in Quarantäne
Wegen zwei positiv auf das Coronavirus getesteter Erzieherinnen sind zwei Kitas der Arbeiterwohlfahrt in Mechernich (Kreis Euskirchen) am Freitag zunächst geschlossen worden. Wie die zuständige Awo-Fachgruppenleitung Elke Baum bestätigte, mussten die Eltern die insgesamt 152 Kinder der Einrichtungen vorzeitig abholen.
Die Kinder und 39 Erzieherinnen kämen für 14 Tage in Quarantäne. Beide infizierten Erzieherinnen hätten keine Symptome gezeigt, sondern sich freiwillig testen lassen. Diese Möglichkeit hätten auch alle Kinder und Erzieherinnen, die nun in Quarantäne gekommen sind. Sie müssten aber auch bei einem negativen Test zwei Wochen zu Hause bleiben. Zuvor hatte der Kölner "Stadt-Anzeiger" berichtet.
Update, 21. August, 16.51 Uhr: Positiver Corona-Test bei Radprofi Warbasse: Team trifft Maßnahmen
Der amerikanische Radprofi Larry Warbasse ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und muss sich vorerst in Quarantäne begeben. Dies teilte sein Rennstall AG2R mit und nahm weitere Fahrer aus dem Renngeschehen.
Geoffrey Bouchard, Axel Domont und Ben Gastauer, die mit Warbasse die Lombardei-Rundfahrt bestritten haben, gingen bei der Tour du Limousin nicht mehr an den Start der letzten Etappe. Domont, Bouchard und Clément Champoussin werden dazu auch am 23. August nicht bei den französischen Meisterschaften starten. Für die am 29. August beginnende Tour de France waren die Fahrer nicht vorgesehen.
Titelfoto: dpa/Marijan Murat