Coronavirus: Göttingen bereitet Hunderte Corona-Tests in Wohnanlage vor
Deutschland - Das Coronavirus hielt spätestens ab März ziemlich heftig Einzug ins Leben vieler Deutscher. Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverbote und die Maskenpflicht gehörten mit einem Mal zum Alltag. Mittlerweile gibt es zahlreiche Lockerungen. Alles zum aktuellen Geschehen in der Bundesrepublik, aber auch darüber hinaus, lest Ihr >>> hier.
Update, 3. Juni, 6.10 Uhr: "Mission: Impossible"-Dreh nach Corona-Stopp ab September geplant
Ein gutes halbes Jahr nach dem plötzlichen Drehstopp wegen der Coronavirus-Pandemie, könnten die "Mission: Impossible"-Stars um Tom Cruise wieder vor die Kamera treten. Es sei geplant, ab September zu drehen, sagte Schauspieler Simon Pegg (50) dem US-Branchenblatt "Variety" am Dienstag.
Sie würden erst mit Außenaufnahmen beginnen. "Das erscheint machbar, und natürlich wird es Vorsichtsmaßnahmen geben", erklärte der britische Star. Pegg spielt in der Action-Serie mit Cruise als Agent Ethan Hunt dessen Kollegen Benji Dunn. Im Februar war der Drehauftakt in Italien wegen der Corona-Pandemie kurzfristig abgesagt worden.
Auch Regieassistent Tommy Gormley (52) sprach am Dienstag im Interview mit dem Radiosender BBC von dem Wunsch, den Dreh für "Mission: Impossible 7" im September fortzusetzen. Sie wollten Sets in den ursprünglich geplanten Ländern besuchen und einen großen Teil in England filmen. Gormley zufolge könnte die Paramount-Produktion bis April oder Mai 2021 laufen.
Unter der Regie von Christopher McQuarrie kehrt Cruise für die nächsten beiden «Mission: Impossible»-Einsätze zurück. Der Kinostart des siebten Teils war zunächst für Juli 2021 geplant gewesen, wurde zwischenzeitlich aber auf November kommenden Jahres verschoben.
Update, 3. Juni, 6.05 Uhr: Göttingen bereitet Hunderte Corona-Tests in Wohnanlage vor
Wegen eines Corona-Ausbruchs nach dem Zuckerfest will die Stadt Göttingen alle Bewohner einer Wohnanlage auf Covid-19 testen lassen. Das seien bis zu 700 Personen, hatte Göttingens Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD) am Dienstag erklärt: "Die Testung wird zur Zeit vorbereitet in einer Arbeitsgruppe." Der Wohnkomplex am nördlichen Rand der Innenstadt ist laut Köhler der Schwerpunkt der Covid-19-Infektionen.
Nach privaten Feiern zum muslimischen Zuckerfest sind mehrere Hundert Menschen in Quarantäne. Es handele sich um 230 Personen in Stadt und Landkreis Göttingen sowie 140 im restlichen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, sagte die Leiterin des Krisenstabs in Göttingen, Petra Broistedt (SPD). Die Zahl der Infizierten lag zuletzt bei 80 Personen. Dieser Wert könne sich aber erhöhen, es stünden noch Testergebnisse aus.
Als Ursache für den Corona-Ausbruch sehen die Behörden die Feierlichkeiten im Rahmen des Zuckerfestes. Damit begehen Muslime das Ende des Fastenmonats Ramadan. Laut dem Oberbürgermeister war es dabei am 23. Mai zu Verstößen gegen Hygiene- und Abstandsregeln gekommen - allerdings nicht in den Moscheen. Es habe "private Begrüßungen und Feierlichkeiten" gegeben. Dazu reisten auch auswärtige Gäste an.
Im Kontext der Infektionen habe eine Shisha-Bar in Göttingen "eine nicht unwesentliche Rolle" gespielt. Dort sollen verschiedene Personen mit demselben Mundstück geraucht haben. Warum in der Bar gefeiert wurde, wird ebenfalls weiter untersucht.
Unter den Covid-19-Fällen sind auch 24 Kinder. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, schließt die Stadt alle Göttinger Schulen und einige im Landkreis für diese Woche. Danach soll es dort eine zweiwöchige Maskenpflicht geben. Auch vier Kitas bleiben zu.
Update, 3. Juni, 6 Uhr: Videokonferenz-Dienst Zoom profitiert von Erfolg in Corona-Krise
Beim Videokonferenz-Dienst Zoom sorgt die Popularität in der Corona-Krise für ein steiles Wachstum des Geschäfts. Im Ende April abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal sprangen Umsatz und Gewinn hoch. Und Zoom geht von einem dauerhaften Plus aus: Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet die US-Firma mit einer Verdreifachung der Erlöse.
Zoom war eigentlich für Unternehmen gedacht, in der Corona-Krise stieg aber nicht nur der Einsatz im Homeoffice, sondern auch die Nutzung durch Privatleute sowie für Sportkurse, Gottesdienste oder Bildung. Pro Tag gibt es inzwischen 300 Millionen Teilnahmen an Videokonferenzen - im Vergleich zu 10 Millionen noch im Dezember.
Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich von 122 auf 328 Millionen Dollar, wie Zoom nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Unterm Strich blieben rund 27 Millionen Dollar Gewinn übrig - nach nur rund 200.000 Dollar ein Jahr zuvor. Für das bis Ende Januar 2021 laufende Geschäftsjahr rechnet Zoom nun mit einem Umsatz von bis zu 1,8 Milliarden Dollar. Im vergangenen Jahr waren die Erlöse um 88 Prozent auf 622 Millionen Dollar gestiegen - und noch vor drei Monaten hatte Zoom selbst gut 900 Millionen Dollar als Prognose für das laufende Jahr ausgegeben.
Das geschäftliche Wachstum war nicht selbstverständlich trotz der explosiv gestiegenen Nutzung. Denn Zoom hatte in der Corona-Krise diverse Einschränkungen für die Gratis-Nutzung des Dienstes aufgehoben. Damit verdiente das Unternehmen mit vielen neuen Nutzern kein Geld - während die Infrastruktur-Kosten gestiegen waren. Noch vor drei Monaten hatte das Unternehmen selbst gewarnt, es sei unklar, ob man von dem Corona-Boom dauerhaft profitieren werde. Allerdings gab es in den vergangenen Monaten auch deutliches Wachstum bei den zahlenden Kunden im Unternehmensgeschäft.
Update, 2. Juni, 22.15 Uhr: Kabinett bereitet Aufhebung der Reisewarnung für 31 Länder vor
Das Bundeskabinett will am Mittwoch die Aufhebung der wegen der Corona-Pandemie verhängten Reisewarnung für 31 europäische Staaten ab dem 15. Juni vorbereiten. Dazu soll ein Eckpunktepapier mit Vorschlägen für den Schutz von Urlaubern verabschiedet werden.
Auf dieser Grundlage will die Bundesregierung die Verhandlungen mit den wichtigsten Urlaubsländern der Deutschen über den grenzüberschreitenden Reiseverkehr weiter vorantreiben. Die endgültige Entscheidung über die Aufhebung der Reisewarnung soll erst später fallen.
Außenminister Heiko Maas (SPD) hatte am 17. März wegen der Corona-Pandemie pauschal vor touristischen Reisen in alle rund 200 Länder der Welt gewarnt - ein beispielloser Schritt. Bisher wurden Reisewarnungen nur bei einer Gefahr für Leib und Leben vor allem in Kriegsgebieten wie Syrien oder Afghanistan verhängt.
Zu den Ländern, für die die Reisewarnung nun aufgehoben werden soll, zählen neben den 26 Partnerländern Deutschlands in der Europäischen Union das aus der EU ausgetretene Großbritannien und die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein. Für diese Länder soll es ab dem 15. Juni nur noch individuelle Reisehinweise geben, in denen jeweils auf die landesspezifischen Risiken hingewiesen wird.
Noch nicht entschieden hat die Bundesregierung, wie sie mit den Ländern außerhalb der EU umgehen will. Vor allem die Türkei, die Nummer drei unter den beliebtesten Urlaubsländern der Deutschen, hofft darauf, dass auch für sie die Reisewarnung aufgehoben wird.
Update, 2. Juni, 21.25 Uhr: Hunderte Mitarbeiter von DPD in Duisburg getestet
Nach mehreren Corona-Fällen in einem Duisburger DPD-Paketzentrum sind rund 400 Beschäftigte des Unternehmens auf das Virus getestet worden.
Zuvor waren bei sieben Mitarbeitern am Standort Corona-Infektionen bestätigt worden, wie Unternehmenssprecher Peter Rey am Dienstag sagte. Zuvor hatte die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" berichtet.
Bei den sieben Infizierten handelt es sich Rey zufolge nicht um Paketzusteller, sondern um Mitarbeiter im Paketumschlag, die im Sortierzentrum arbeiten. Bei ihnen seien im Laufe der vergangenen drei Wochen Infektionen nachgewiesen worden. Neben den Infizierten sind demnach etwa 15 weitere Beschäftigte vorsorglich in Quarantäne. Insgesamt hat DPD am Standort Duisburg-Hüttenheim den Angaben nach etwa 1000 Beschäftigte.
In der Vergangenheit hatten sich bereits in einem DPD-Depot im Kreis Heinsberg Dutzende Mitarbeiter infiziert.
Update, 2. Juni, 20.53 Uhr: Piqué beklagt gegenüber Minister "verfrühten" Liga-Neustart
Fußball-Star Gerard Piqué vom FC Barcelona hat sich nach Medienberichten bei einem Gespräch mit dem spanischen Gesundheitsminister über einen verfrühen Neustart der Primera División nach der dreimonatigen Corona-Zwangspause beklagt.
Das Verletzungsrisiko werde aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit größer sein, habe Piqué am Dienstag bei einer Videokonferenz mit mehreren Teilnehmern zu Minister Salvador Illa gesagt, berichteten der katalanische Fernsehsender TV3 und anderen Medien.
Die Primera División kehrt am 11. Juni mit Geisterspielen zurück. Die spanischen Profis trainieren erst seit dem 18. Mai in der Gruppe.
An der Videokonferenz nahmen neben Piqué und Minister Illa unter anderen die Chefin der Obersten Sportbehörde CSD, Irene Lozano, sowie drei weitere Profis teil: Der frühere Leverkusener Dani Carvajal (Real Madrid), Koke von Atlético Madrid und Asier Illarramendi von Real Sociedad San Sebastián.
Die Politiker bedankten sich bei den Spielern und sagten laut Medien, die Rückkehr des Fußballs werde im einstigen Corona-Hotspot für viele Spanier eine "wichtige Moralspritze" sein. Der Fußball diene nicht nur der Unterhaltung, sondern sei als Wirtschaftsfaktor wichtig.
Die spanische Liga nimmt am 11. Juni mit dem andalusischen Stadtderby Betis gegen FC Sevilla den Spielbetrieb wieder auf. Barça tritt am 13. Juni mit Piqué, Superstar Lionel Messi und dem deutschen Nationaltorwart Marc-André ter Stegen beim Tabellen-18. RCD Mallorca an. Rekordmeister Real Madrid mit Toni Kroos spielt am 14. Juni gegen SD Eibar. Die letzten Begegnungen sollen am 26. Juli stattfinden. Barcelona liegt elf Spieltage vor Saisonende zwei Punkte vor Real.
Update, 2. Juni, 20.24 Uhr: Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Göttingen steigt auf 80
Infolge von privaten Feiern zum muslimischen Zuckerfest haben sich in Göttingen mittlerweile 80 Personen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert.
Der Schwerpunkt des Ausbruchs liege in einer Wohnanlage am nördlichen Innenstadtrand, sagte Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD) am Dienstag: "Es sind dort mehrere große Familienverbände - nicht einer, sondern mehrere - Verursacher dieser Situation." Laut der Stadt befinden sich aktuell 230 Menschen in Stadt und Landkreis Göttingen sowie 140 im restlichen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen in Quarantäne.
Mit dem Zuckerfest feiern Muslime das Ende des Fastenmonats Ramadan. Dabei kam es laut dem Oberbürgermeister zu Verstößen gegen Hygiene- und Abstandsregeln - allerdings nicht in den Moscheen.
Es habe "private Begrüßungen und Feierlichkeiten" gegeben, sagte Köhler. In diesem Kontext habe eine Shisha-Bar "eine nicht unwesentliche Rolle" gespielt. Dort sollen mehrere Personen mit einem Mundstück geraucht haben.
Weil auch 24 Kinder unter den Infizierten sind, will die Stadt alle Göttinger Schulen und einige im Landkreis diese Woche schließen. Danach soll es dort eine zweiwöchige Maskenpflicht geben. Auch vier Kitas bleiben zu. Zudem wolle man in dem betroffenen Wohnblock alle Bewohner testen. Dabei handele es sich um bis zu 700 Personen.
Update, 2. Juni, 19.51 Uhr: 35 neue Coronavirus-Fälle in Berlin
In Berlin gibt es derzeit 6873 bestätigte Fälle des neuartigen Coronavirus. Das sind 35 mehr als am Vortag, wie die Senatsgesundheitsverwaltung am Dienstagabend mit Stand 12.00 Uhr mitteilte. Im Krankenhaus isoliert und behandelt werden 130 Personen, 42 davon liegen auf einer Intensivstation. Alle anderen Personen sind häuslich isoliert. 198 an Sars-CoV-2 Erkrankte sind bislang gestorben. 163 davon waren 70 Jahre und älter.
Update, 2. Juni, 19.26 Uhr: 2716 Corona-Infizierte im Saarland
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen im Saarland ist am Dienstag um zwei Fälle auf 2716 gestiegen.
Die mit dem Virus in Verbindung gebrachten Todesfälle lagen unverändert bei 165, wie das Gesundheitsministerium in Saarbrücken mitteilte (Stand 18 Uhr). 2499 der nachweislich Infizierten im Saarland gelten inzwischen als genesen. Derzeit werden 29 Menschen stationär im Krankenhaus behandelt, davon vier intensivmedizinisch. Noch am Pfingstmontag hatte die Zahl der stationär behandelten Corona-Patienten 35 betragen.
Die Zahlen beruhen auf Meldungen der Gesundheitsämter der Landkreise an das Gesundheitsministerium.
Update, 2. Juni, 19.07 Uhr: Lettland öffnet Grenzen für EU-Bürger - Polen bleibt zurückhaltend
Lettland öffnet in der Corona-Pandemie seine Grenzen für Bürger aus europäischen Ländern mit niedrigen Ansteckungsraten.
Auf Beschluss der Regierung des baltischen EU-Landes entfällt ab Mittwoch die Quarantänepflicht für Einreisende aus Ländern mit einer Infektionsrate von bis zu 15 Fällen pro 100.000 Einwohner. Dies teilte Regierungschef Krisjanis Karins am Dienstag mit. Wer aus einem Land mit einer höheren Infektionsrate in den Ostseestaat einreist, muss sich weiterhin für zwei Wochen in häusliche Isolation begeben.
Nach Angaben der Gesundheitsbehörde können demnach nun Bürger aus 24 Staaten ohne Quarantäne nach Lettland einreisen - darunter auch Deutschland. Die Daten für die Länderliste würden jeden Freitag aktualisiert, sagte Gesundheitsministerin Ilze Vinkele.
Lettland folgt mit diesem Schritt seinen Nachbarstaaten Estland und Litauen, in denen bereits die gleiche Regelung gilt. «Wir erweitern den Raum der baltischen Staaten auf einen großen Teil des gemeinsamen europäischen Raums», sagte Karins. Für die lettische Wirtschaft sei das eine "sehr gute Nachricht." Die baltischen Staaten hatten zuvor bereits Mitte Mai ihre gemeinsamen Grenzen wieder geöffnet.
Polen will dagegen dem Beispiel der drei Baltenstaaten vorerst nicht folgen und seine Grenzen weiter geschlossen halten.
"Für Polen ist es auch eine Inspiration, aber das Ausmaß unserer Probleme ist anders", sagte Außenminister Jacek Czaputowicz nach einem Treffen mit seinen baltischen Amtskollegen in Estlands Hauptstadt Tallinn. Er bezog sich damit auf Polens Grenzen zu Deutschland und Tschechien, die täglich von Zehntausenden Berufspendlern passiert werden. Czaputowicz zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Grenzen bald geöffnet werden könnten.
"Wir sind auf einem guten Weg und ich hoffe, dass die Beschränkungen in den kommenden Wochen aufgehoben werden und Reisen möglich sein wird bis zu den Ferien", sagte er.
Lettland, Estland und Litauen stehen in der Coronakrise durchaus gut da. Die Regierungen in Riga, Tallinn und Vilnius hatten früh mit strikten Maßnahmen auf die Ausbreitung des Virus reagiert. Die Infektionszahlen sind im internationalen Vergleich eher gering und hatten sich zuletzt deutlich verlangsamt.
Update, 2. Juni, 18.38 Uhr: Immer weniger Corona-Patienten auf deutschen Intensivstationen
Die Intensivstationen deutscher Krankenhäuser behandeln immer weniger Patienten wegen der Lungenkrankheit Covid-19. Auch die Zahl der Neuinfektionen ist bundesweit relativ niedrig. Mehr dazu >> hier.
Update, 2. Juni, 18.17 Uhr: Gastronomie in Rheinland-Pfalz darf länger öffnen
Die Gastronomie darf in der Corona-Krise angesichts geringer Infektionszahlen länger öffnen. Ab dem 10. Juni sei die Öffnung bis 24.00 Uhr erlaubt, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach einem Treffen mit kommunalen Spitzenverbänden am Dienstag in Mainz. Derzeit muss noch um 22.30 Uhr Schluss sein.
Update, 2. Juni, 17.59 Uhr: Elternrat fordert nach Corona-Ausbruch in Göttingen Schulschließungen
Nach einem Corona-Ausbruch in Göttingen hat der Stadtelternrat Schulschließungen in der Stadt und dem Kreis gefordert. Schon jetzt sei klar, dass dort mindestens 13 Schulen betroffen seien, hieß es in einer Mitteilung vom Dienstag.
"Die Anweisung der Stadtverwaltung, an den Schulen vermehrt auf Krankheitszeichen zu achten, ist nach unserer Auffassung unzureichend und verantwortungslos." Es sei unumgänglich, alle betroffenen Schulen für mindestens zwei Wochen zu schließen. Sollte das Infektionsgeschehen dann nicht rückschlussfrei aufgeklärt sein, müssten die Schließungen verlängert und eventuell auf alle Schulen ausgeweitet werden.
Im Zusammenhang mit privaten Familienfeiern in Göttingen sind inzwischen mehr als 200 Menschen aus der Stadt und dem Landkreis Göttingen in Quarantäne geschickt worden. Die Zahl der Menschen, die nachweislich mit dem Coronavirus infiziert sind, lag nach Informationen der Stadt vom späten Montagabend bei rund 70.
Update, 2. Juni, 17.36 Uhr: Noch 16 Corona-positive Mitarbeiter in Fleischfabrik
In einer stark vom Coronavirus betroffenen Fleischfabrik in Birkenfeld bei Pforzheim wurden zuletzt nur noch wenige Infizierte festgestellt.
In einer dritten Testrunde seien noch 16 der 750 Beschäftigten positiv auf das Virus getestet worden, sagte die Leiterin des Gesundheitsamtes, Brigitte Joggerst, am Dienstag. "Das entspricht nur etwa zwei Prozent." Beim zweiten Testlauf Mitte Mai war noch bei zehn Prozent der Mitarbeiter das Virus nachgewiesen worden.
In der Fleischfabrik hatte es etwa 400 Infektionen mit dem Coronavirus gegeben. Viele Mitarbeiter mussten in häusliche Quarantäne. Auch andernorts hatte es in Schlachthöfen hohe Zahlen von Corona-Infektionen gegeben.
Neben Birkenfeld waren Belegschaften in Coesfeld und Oer-Erkenschwick (Nordrhein-Westfalen) sowie in Bad Bramstedt in Schleswig-Holstein betroffen.
Update, 2. Juni, 17.17 Uhr: Freibäder und Freizeitparks dürfen ab Montag öffnen
Freibäder und Freizeitparks sollen in Schleswig-Holstein von Montag an wieder öffnen dürfen. Auch Hallenbäder sollen bei Vorlage von Konzepten zu Abstandsgeboten und Hygieneregeln grundsätzlich wieder öffnen dürfen, wie die Jamaika-Koalition am Dienstag in Kiel beschloss.
Update, 2. Juni, 17.07 Uhr: Bremerhaven sieht Infektionsherd nach islamischem Zuckerfest
Nach einem Corona-Ausbruch in einer freikirchlichen Gemeinde in Bremerhaven vermutet die Stadt einen zweiten Infektionsherd bei Familienfeiern zum islamischen Zuckerfest.
In diesen Familien seien mit Stand Dienstag elf Infektionen mit dem Virus Sars-Cov-2 bestätigt, teilte der Magistrat mit. Fünf Kontaktpersonen seien zuhause in Quarantäne geschickt worden.
Zwei Kinder aus der Gruppe hatten vergangene Woche die Schule besucht. Dort wurden Schüler und Lehrer als Kontaktpersonen Zweiten Grades identifiziert. Der Unterricht in den betroffenen Teilklassen wurde bis Ende der Woche ausgesetzt, um Testergebnisse abzuwarten. Die Familienfeste zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan gelten auch als Infektionsherd für einen Corona-Ausbruch in Göttingen.
In der christlichen freikirchlichen Gemeinde in Bremerhaven werden nach Angaben der Stadt weiterhin 58 Infektionen gezählt. Nach aktuellem Kenntnisstand wurde das Virus vermutlich nicht in Gottesdiensten übertragen, sondern in sozialen Kontakten der Gemeindemitglieder untereinander.
Update, 2. Juni, 16.51 Uhr: Verband fordert Verlängerung der Lehrerausbildung
Der Philologenverband Niedersachsen hat angesichts der Corona-Pandemie ein Konzept für eine Neuausrichtung der Lehrerausbildung gefordert.
Das Kultusministerium müsse endlich einen Lösungsvorschlag dazu unterbreiten, hieß es in einer Mitteilung vom Dienstag. Darin kritisieren die Jungen Philologen, die Jugendorganisation des Verbandes, dass die Ausbildung junger Lehrkräfte fast zum Erliegen gekommen sei. Mindestens bis Mitte Juli dürften die Ausbildenden ihre Referendare nicht im Unterricht besuchen und im Anschluss daran beraten. Videokonferenzen könnten fehlende Unterrichtspraxis nicht ausgleichen.
Die zeitliche Enge eines Referendariats von 18 Monaten erweist sich aus Sicht der Jungen Philologen in der Krise als Bumerang, da Defizite und Lücken nicht mehr kompensiert werden könnten.
Der Verband plädierte daher für eine Verlängerung des Vorbereitungsdienstes der Gymnasiallehrer auf 21 Monate - und zwar bereits für den Einstellungstermin 1. November 2020. Nur so könne man den ständig neu hinzukommenden Anforderungen wie Digitalisierung oder inklusive Beschulung einzelner Schüler gerecht werden.
Update, 2. Juni, 16.36 Uhr: Bürgermeister danken Bürgern für ihr Verhalten in der Corona-Krise
Bürgermeister mehrerer Städte im Nordosten haben sich in einem offenen Brief für das Verhalten der Menschen in der Corona-Krise bedankt.
"Die Infektionszahlen sind niedrig in unserem Land, dank des verantwortlichen Handelns aller. Auf diese Verantwortung unserer Bürgerinnen und Bürger vertrauen wir auch in den kommenden Wochen", teilten die Oberbürgermeister Schwerins, Stralsunds, Neubrandenburgs, Greifswalds und der Bürgermeister Wismars am Dienstag gemeinsam mit.
Die bisherigen Corona-Maßnahmen hätten gegriffen. Der Preis in der Corona-Krise sei für manche enorm hoch, mitunter zu hoch. Gleichzeitig riefen sie zu einem weiteren solidarischen Miteinander auf.
Mecklenburg-Vorpommern hat absolut und auch bezogen auf die Bevölkerung die mit Abstand wenigsten nachgewiesenen Corona-Infektionen.
Update, 2. Juni, 16.18 Uhr: Corona-Infektion an Plauener Grundschule - Mitschüler in Quarantäne
Nach einer nachgewiesenen Corona-Infektion an einer Plauener Grundschule müssen 15 Mitschüler sowie eine Lehrerin für 14 Tage in häusliche Quarantäne. Ein Siebenjähriger sei in der vergangenen Woche mit leichten Symptomen erkrankt und der Schule sofort fern geblieben, teilte das Landratsamt Vogtlandkreis am Dienstag mit. Die Grundschule sei gut vorbereitet gewesen und habe rechtzeitig reagiert, hieß es.
Update, 2. Juni, 15.52 Uhr: Corona-Regeln in Thüringen sollen bis Mitte Juni verlängert werden
Die Ende der Woche auslaufende Verordnung mit Beschränkungen und Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie soll noch bis Mitte Juni verlängert werden.
Dies plane die Landesregierung noch im Laufe der Woche, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Dienstag. Für eine neue Verordnung, die zahlreiche Änderungen unter anderem im Bildungsbereich sowie eine weitgehende Aufhebung der Kontaktbeschränkungen vorsieht, gibt es bereits einen Entwurf. Das Kabinett soll die neuen Regeln am 9. Juni beschließen; in der darauffolgenden Woche sollen sie in Kraft treten, hieß es.
Bisher dürfen sich in Thüringen nur Menschen zweier Haushalte treffen. Die neuen Pläne sehen dafür keine Vorgaben, sondern nur noch Empfehlungen vor.
Update, 2. Juni, 15.34 Uhr: Mehr Hartz-IV-Aufstocker wegen Corona
Zehntausende Arbeitnehmer und Selbstständige haben in der Corona-Krise wegen wegbrechender Einnahmen zusätzliche Unterstützung beim Jobcenter beantragt.
Die Linke im Bundestag verweist auf entsprechende Daten der Bundesagentur für Arbeit. Demnach gab es im April rund 51.000 Arbeitnehmer und 33.000 Selbstständige, die neu in der Statistik der Hartz-IV-Aufstocker auftauchten. Üblicherweise zählt die Monatsstatistik der BA in diesem Bereich bei den Selbstständigen weniger als 2000 und bei den Arbeitnehmern höchstens 10.000 bis 13.000 Neuzugänge pro Monat.
Es wird davon ausgegangen, dass es sich bei vielen neu gemeldeten "Aufstockern" im April um Menschen auf Kurzarbeit handelt.
Besonders viele Menschen kamen laut der Statistik aus dem Bereich "personenbezogene Dienstleistungsberufe". Das sind unter anderem Beschäftigte und Selbstständige aus der Gastronomie oder aus Kunst und Kultur.
"Das ist erst der Anfang. Die Aufstockerzahlen werden mit Sicherheit weiter zunehmen. Das muss auf jeden Fall verhindert werden", sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Sabine Zimmermann. Die Linke fordert eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes auf 90 Prozent des Nettogehalts und Hilfen zum Lebensunterhalt für Selbstständige.
Menschen, deren Einkommen nicht für den Lebensunterhalt reicht, können dieses durch Hartz-IV-Leistungen aufstocken. Die Bundesagentur für Arbeit selbst spricht nicht von "Aufstockern", sondern von "Ergänzern" oder "erwerbstätigen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten".
Update, 2. Juni, 15.12 Uhr: 54 Neuinfektionen in NRW - davon allein 14 in Essen
Das Landesgesundheitsministerium hat am Dienstag 54 Corona-Neuinfektionen gemeldet, womit die Zahl aller Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 38.081 angestiegen ist. Die meisten (14) gab es in Essen.
Innerhalb eines Tages starb ein Mensch infolge einer Corona-Infektion, im Zuge der Pandemie sind bisher 1598 Menschen in NRW gestorben.
Dem Landesgesundheitsministerium zufolge veränderte sich die Zahl der Genesenen bis Dienstag nicht (33.892), weil die kommunalen Gesundheitsämter über Pfingsten keine aktuellen Zahlen dazu vermeldeten. Rund 2590 Menschen sind den Zahlen zufolge aktuell infiziert.
Update, 2. Juni, 14.58 Uhr: 47.298 Coronavirus-Fälle in Bayern - 2472 Tote
In Bayern sind inzwischen 47 298 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bisher 2472 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Dienstag (Stand 10.00 Uhr) auf seiner Website mit. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag bei 43.140 Menschen.
Update, 2. Juni, 14.47 Uhr: 10.060 Corona-Infektionen in Hessen - keine neuen Todesfälle
Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus ist in Hessen um 13 Fälle gestiegen. Das Sozialministerium in Wiesbaden berichtete am Dienstag von insgesamt 10.060 Infektionen (Stand 14.00 Uhr).
Die Zahl der mit dem Virus in Verbindung gebrachten Todesfälle lag bei 480 - was gegenüber dem Vortag keinen weiteren Anstieg bedeutete. In der Statistik des Ministeriums werden lediglich Fälle erfasst, die von den Kommunen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in eine Datenbank eingegeben wurden.
Eine mögliche Verschärfung der Corona-Auflagen ist weiterhin nicht zu erwarten, denn die Städte und Kreise in Hessen sind weit von der Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen entfernt. Der höchste Wert mit 14 wurde im Kreis Hersfeld-Rotenburg registriert, in fünf Kommunen und Kreisen lag er bei 0.
Update, 2. Juni, 14.36 Uhr: Krisenstab droht Quarantäne-Brechern in Göttingen mit Einweisung
Nach dem Corona-Ausbruch in Göttingen mit knapp 70 Infizierten hat der Krisenstab der Landesregierung möglichen Quarantäne-Brechern mit einer Einweisung gedroht.
Wer sich nicht an eine Quarantäne-Auflage halte, begehe eine Straftat und könne vom Gericht in eine geschlossene Einrichtung überstellt werden, sagte die stellvertretende Leiterin des Krisenstabs, Claudia Schröder, am Dienstag in Hannover.
Weil Dutzende mögliche Betroffene in Göttingen über das Pfingstwochenende zunächst nicht freiwillig zu einem Test erschienen seien, sei das Gesundheitsamt mit Unterstützung der Polizei bei den Menschen vorstellig geworden. "Das läuft jetzt auch", meinte Schröder zum Erfolg des "robusten Zugehens" auf die Betroffenen.
Nach mehreren privaten Familienfeiern waren in Göttingen 68 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Über das Pfingstwochenende seien 166 Menschen getestet worden, sagte Schröder.
Es seien mehr als 300 Kontaktpersonen über den Großraum Göttingen hinaus auch in Thüringen und Nordrhein-Westfalen ermittelt worden.
Update, 2. Juni, 14.23 Uhr: Nach Corona-Fall an Schule im Eichsfeld mehr als 60 Menschen getestet
Nach dem Corona-Fall an einer Regelschule in Worbis (Eichsfeldkreis) sind 13 Lehrkräfte der Schule sowie Schüler und Verwaltungspersonal auf das Virus getestet worden.
Insgesamt seien 62 Tests genommen worden, sagte ein Sprecher des Landratsamtes am Dienstag. Ergebnisse sollen frühestens am Mittwoch vorliegen. Von deren Ausgang hängt ab, ob der Unterricht regulär fortgesetzt werden kann oder nicht.
An der Schule mit 200 Schülern hatte sich eine Lehrkraft mit dem Coronavirus angesteckt. Bei weiteren nachgewiesenen Infektionen müsste die Schule laut Landratsamt bis auf weiteres geschlossen werden.
Schüler zweier Klassen, die von der Lehrkraft in der vergangenen Woche mehr als eine Stunde unterrichtet worden waren, wurden in häusliche Quarantäne geschickt. Schülern mit Kontakt von weniger als einer Stunde sei das Tragen eines Mundschutzes empfohlen worden, sagte der Sprecher.
Update, 2. Juni, 14.10 Uhr: Hamburger Freibäder am ersten Tag gut besucht
Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 26 Grad sind die Hamburger Freibäder an ihrem ersten Öffnungstag gut besucht gewesen.
"Hier läuft alles so, wie wir es uns erhofft haben", sagte Bäderland-Pressesprecher Michael Dietel am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. In einigen Freibädern war das zur Verfügung stehende Kontingent an Karten am Mittag bereits ausgeschöpft.
In Hamburg öffneten die Sommerfreibäder Aschberg, Marienhöhe, Osdorfer Born, Neugraben und Rahlstedt. Natur-, Hallen- und Kombibäder wie das Kaifu-Bad in Hamburg-Eimsbüttel blieben noch geschlossen. Wann diese geöffnet werden können, steht nach Angaben des Sprechers noch nicht fest.
Die Besucher mussten sich an Abstands- und Hygieneregeln halten - und taten dies den Angaben zufolge auch. Rutschen und Sprungtürme blieben gesperrt, auch die Umkleiden und Duschen blieben geschlossen. Je nach Beckengröße wurde auch die Zahl der Gäste begrenzt. Eintrittskarten mussten zuvor online gebucht werden.
Update, 2. Juni, 13.35 Uhr: Keine Neuinfektion in Brandenburg mit dem Coronavirus
In Brandenburg ist nach dem Pfingstwochenende keine Neuinfektion mit dem Coronavirus bekannt geworden.
Von Montag auf Dienstag (Stand 8.00 Uhr) wurde nach Angaben des Gesundheitsministeriums kein neuer Fall gemeldet. Von Samstag zu Sonntag waren es vier bestätigte Neuinfektionen, von Sonntag auf Montag drei.
Seit Anfang März wurden damit 3286 Covid-19-Patienten erfasst. Akut erkrankt sind rund 110 Menschen. 29 Personen werden stationär behandelt, davon drei intensivmedizinisch.
Etwa 3010 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sind, liegt seit vergangenem Samstag bei 170.
Corona-Schwerpunkt des Landes ist nach wie vor Potsdam mit 632 bestätigten Infektionen, gefolgt vom Landkreis Potsdam-Mittelmark mit 551 erfassten Fällen und dem Kreis Barnim mit 409 bestätigten Infektionen. Die wenigsten Fälle wurden mit 25 im Landkreis Prignitz erfasst, gefolgt von der Stadt Frankfurt (Oder) mit 29 Infizierten.
Update, 2. Juni, 12.55 Uhr: Mehr Deutsche fahren nach Corona-Krise wieder mit der Bahn
Nach dem tiefen Einbruch in der Corona-Krise fahren wieder mehr Menschen mit der Bahn. "Wir sehen eine allmähliche Erholung der Fahrgastzahlen", teilte Fernverkehrschef Michael Peterson am Dienstag mit. Am langen Pfingstwochenende seien 750.000 Fahrgäste ICE und Intercity gestiegen, etwa halb so viele wie vor einem Jahr. Auch am Himmelfahrtswochenende hatte es etwa 750.000 Fahrgäste gegeben.
Auf dem Höhepunkt der Corona-Beschränkungen waren die Fahrgastzahlen um rund 90 Prozent eingebrochen. Weil der Andrang noch immer unterdurchschnittlich ist, sind Verspätungen vergleichsweise selten. 86,3 Prozent aller Fernzüge waren im Mai pünktlich - das heißt, sie trafen weniger als sechs Minuten nach der Fahrplanzeit ein. Die Quote fiel damit 6,5 Prozentpunkte besser aus als im Mai 2019.
Damit die Fahrgäste Abstand halten können, zeigten App und Website der Bahn Züge zu Pfingsten schon als stark nachgefragt an, wenn die Hälfte der Plätze gebucht war. Das trage dazu bei, dass Reisen mit der Bahn berechenbar sei, sagte Peterson. "Wer seine Reise flexibel gestalten konnte, hatte so die Möglichkeit rechtzeitig auf weniger nachgefragte Verbindungen auszuweichen."
"Im Großen und Ganzen klappt das", sagte der Vorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Detlef Neuß. Auf Hauptstrecken sei das Abstand halten an Pfingsten dennoch nur bedingt gelungen. Die Auslastungsanzeige bilde es nicht ab, wenn zusätzlich Fahrgäste mit Fahrkarten ohne Zugbindung einsteigen.
"Das mit dem Abstand halten können wir noch nicht richtig", bilanzierte Neuß. Häufig reiche es, ein paar Wagen weiter zu gehen, um mehr freie Plätze zu finden. Er riet Fahrgästen auch, am Anfang oder Ende des Zugs einzusteigen und vorher noch einmal in der Bahn-App nachzusehen, in welchem Waggon die wenigsten Plätze reserviert seien.
Update, 2. Juni, 12.15 Uhr: Nach Corona-Ausbruch in Restaurant in Ostfriesland große Verunsicherung im ganzen Landkreis
Die zahlreichen Corona-Infektionen nach einer Restaurant-Eröffnung in Ostfriesland haben nach Einschätzung von Landtagsvizepräsidentin Meta Janssen-Kucz große Auswirkungen auf den Landkreis Leer.
Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER.
Update, 2. Juni, 11.40 Uhr: Formel 1 startet am 5. Juli mit Not-Kalender
Die Formel 1 wird mit fast viermonatiger Verspätung auf dem Red Bull Ring in Österreich in die Corona-Saison 2020 einsteigen. Die Motorsport-Königsklasse veröffentlichte am Dienstag den Notkalender für acht Rennen in Europa bis Anfang September, nachdem die Pandemie für einen Zwangsstillstand gesorgt hatte und die ersten zehn Rennen abgesagt oder verschoben worden waren.
Der Hockenheimring taucht in dem Plan nicht auf. Zuletzt hatte es Überlegungen und Gespräche über einen möglichen Ersatz-Grand-Prix dort gegeben. Ob dieses Modell nun für dieses Jahr ganz aus dem Rennen ist, bleibt angesichts der ungewissen weltweiten Situation noch offen.
Los geht es am 5. und 12. Juli in Spielberg mit einem Doppel-Auftakt - Zuschauer werden nicht erlaubt sein. Am 19. Juli folgt ein Ungarn-Geisterrennen auf den Hungaroring, ehe vom 2. August an mit zwei Rennen in Silverstone und einem in Barcelona der nächste Dreierpack an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden angesetzt ist.
Wie auch im eigentlichen Rekord-Kalender mit 22 Grand Prix geplant, wird am 30. August im belgischen Spa-Francorchamps gefahren, am 6. September bleibt es beim Ferrari-Heimrennen in Monza.
Insgesamt will die Rennserie 15 bis 18 Rennen absolvieren und die Saison im Dezember beenden. Bis wann die Übersee-Rennen angesetzt sein sollen, darüber gab es keine genauen Angaben. Geschäftsführer Chase Carey hofft, dass nach dem Saisonbeginn ohne Zuschauer die Situation es erlaube, auch wieder mit Fans an den Strecken zu fahren.
Eine wichtige Grundlage für den Saison-Spätstart, nachdem der Auftakt am 15. März in Melbourne kurz vor dem ersten Training wegen eines Corona-Falls beim McLaren-Team abgesagt worden war, ist das Sicherheits- und Hygienekonzept der Motorsport-Königsklasse.
Die Teams dürfen beispielsweise nur maximal 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitbringen, jeder Rennstall ist in einem separaten Hotel untergebracht. Vor der Einreise müssen sich Fahrer und das restliche Personal auf das Virus Sars-CoV-2 testen lassen, um bei entsprechendem Resultat dann auch durchstarten zu können.
Titelverteidiger Lewis Hamilton von Mercedes kann in diesem Jahr mit einem weiteren WM-Gewinn den Rekord von sieben Triumphen von Michael Schumacher einstellen. Herausforderer Sebastian Vettel wird seine letzten Rennen für Ferrari bestreiten.
Update, 2. Juni, 11.30 Uhr: Tokio besorgt über erneuten Corona-Anstieg
Ein erneuter Anstieg an Corona-Infektionen in Tokio besorgt die Behörden. Die Gouverneurin der japanischen Hauptstadt, Yuriko Koike, teilte am Dienstag laut Medien mit, dass sie mit Experten die mögliche erstmalige Nutzung eines Alarmsystems namens Tokio-Alert erwäge, um die Bevölkerung zu warnen.
Zuvor war die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf 34 angestiegen. Es ist das erste Mal seit 19 Tagen, dass die Zahl wieder über der Marke von 30 liegt. Als eine Problemzone wurden Tokios nächtliche Amüsierviertel ausgemacht.
Japan hatte vor wenigen Tagen den Notstand im ganzen Land aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei. Während des Notstands war die Bevölkerung aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben.
In Tokio erwägt die Stadtverwaltung nun laut Medien, die Menschen aufzurufen, vor allem vom nächtlichen Ausgehen abzusehen. Ausgangssperren wie in Europa sind in Japan rechtlich nicht möglich.
Update, 2. Juni, 11.15 Uhr: Tunesien will die Grenzen öffnen
Nach fast dreimonatiger Schließung will das nordafrikanische Urlaubsland Tunesien seine Grenzen Ende Juni wieder öffnen. Das Land sei bereit, Gäste in aller Sicherheit zu empfangen, teilte das tunesische Fremdenverkehrsamt am Dienstag mit.
Zuvor hatte die Regierung die Öffnung sämtlicher Grenzen ab dem 27. Juni in Aussicht gestellt. Tunesien hatte angesichts der weltweiten Corona-Pandemie die Flug- und Seehäfen für den regulären Verkehr geschlossen. Nach offiziellen Angaben sind in Tunesien rund 1000 Coronavirus-Infizierungen bestätigt worden.
Update, 2. Juni, 11.10 Uhr: Public Viewing im Autokino für Basketball-Fans
Für Fans der BG Göttingen gibt es auch während der Corona-Zeit ein Public Viewing zu dem am Samstag beginnenden Finalturnier der Basketball-Bundesliga.
Alle Spiele der Niedersachsen werden in einem Autokino auf dem Schützenplatz der Universitätsstadt gezeigt. Das gab der Verein am Dienstag bekannt.
Die Göttinger spielen bei dem Turnier in München in der Vorrunde gegen die Hakro Merlins Crailsheim (6. Juni), EWE Baskets Oldenburg (10. Juni), den deutschen Meister FC Bayern München (12. Juni) und gegen ratiopharm Ulm (14. Juni).
Update, 2. Juni, 11 Uhr: Erster Corona-Toter in Rohingya-Flüchtlingslager
In Bangladesch gibt es in einem der größten Flüchtlingslager weltweit erstmals einen Toten in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Der 71-jährige Rohingya sei in der Nacht auf Dienstag gestorben, sagten die zuständigen Behörden der Deutschen Presse-Agentur. Er sei einer von 30 Menschen im Lager, die bisher positiv auf das Virus getestet worden seien.
Das südasiatische Bangladesch gehört zu den am dichtesten besiedelten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Im Kampf gegen das Virus ist die Region, in der mehr als eine Million Rohingya-Flüchtlinge leben, nun seit Wochen abgeriegelt. Die Bewohner wurden aufgefordert, in ihren Behausungen zu bleiben, die oft sehr klein sind. Nur Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, die Nothilfe leisten, dürfen rein und raus.
Im ganzen Land mit seinen 160 Millionen Einwohnern gebe es gerade einmal geschätzte 2000 Beatmungsgeräte, hieß es kürzlich von Save the Children. In Bangladesch sind inzwischen nach offiziellen Zahlen mehr als 49.000 Infektionen bekannt, knapp 700 Menschen sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Die meisten der Rohingya-Muslime waren vor der Verfolgung im buddhistisch geprägten Myanmar nach 2017 ins Nachbarland Bangladesch geflohen. UN-Ermittler sprechen von einem "anhaltenden Völkermord". Die Führung von Myanmar bestreitet das.
Update, 2. Juni, 10.50 Uhr: Erstmals keine Corona-Toten in Spanien registriert
Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind in Spanien binnen eines Tages keine neuen Todesopfer registriert worden. Das teilte der Chef der Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón, am Montagabend mit. Er schloss aber nicht aus, dass nach dem Pfingstmontag noch Fälle nachgemeldet werden könnten. Dennoch war es das erste Mal seit dem 3. März, dass an einem Tag keine einziger Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 bekannt wurde, wie die Zeitung "El País" betonte.
Damals hatten die Behörden mitgeteilt, dass ein bereits am 13. Februar verstorbener Patient mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert gewesen war. Anfang April zum Höhepunkt der Pandemie in Spanien wurden dann sogar mehr als 900 Tote pro Tag im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 registriert. Mit mehr als 27.000 Toten und rund 240.000 Infektionsfällen ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder und hatte besonders strikte Gegenmaßnahmen ergriffen.
Die Zahlen werden aber seit Wochen besser. Das Land befindet sich in einer Phase der stufenweisen Öffnung. Regierungschef Pedro Sánchez will den umstrittenen Notstand dennoch ein letztes Mal um weitere zwei Wochen bis 20. Juni verlängern lassen. Eine Mehrheit bei der Abstimmung im Parlament an diesem Mittwoch galt als sicher. Ab 1. Juli sollen dann auch wieder ausländische Touristen einreisen dürfen.
Update, 2. Juni, 10.36 Uhr: Italien startet Corona-Warn-App
Italien startet mit seiner angekündigten Warn-App im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die Anwendung auf dem Smartphone soll Bürgern einen Hinweis senden, wenn sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben.
Die kostenlose App mit dem Namen "Immuni", die ein Mailänder Unternehmen entwickelt hat, stehe zum Runterladen aufs Handy bereit, teilte das Gesundheitsministerium in Rom am Montagabend mit. Ab kommendem Montag (8. Juni) würden die Funktionen aktiviert, allerdings zunächst nur in 4 von 20 Regionen Italiens.
Die Warn-App auf Basis von Bluetooth-Technik für eine Datenübertragung zwischen Geräten solle zunächst in den Abruzzen, Ligurien, den Marken und Apulien laufen. Später sollten weitere Regionen hinzukommen. Auch andere Länder - darunter Deutschland - wollen im Kampf gegen die Covid-19-Krankheit vermehrt eine eigene Warn-App nutzen oder prüfen den Einsatz.
Italien wurde von der Lungenkrankheit besonders hart getroffen. Seit Februar zählte der Zivilschutz bis 1. Juni insgesamt 33.475 Corona-Tote. Die Gesamtzahl der registrierten Infektionsfälle wird mit gut 233.000 angegeben. Der Schwerpunkt des Ausbruchs liegt seit Beginn in der Lombardei.
An den Plänen für die App hatte es Kritik von Datenschützern gegeben. Dazu erläuterte das Ministerium, die «Immuni»-Anwendung sei im Einklang mit italienischen und europäischen Gesetzen zum Schutz der Privatsphäre entwickelt worden.
Update, 2. Juni, 10.34 Uhr: Kinderhilfswerk und Schüler fordern Beteiligung an Schulplanung
Die Schüler sollten nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerks und der Bundesschülerkonferenz aktiv in die Planungen für das nächste Schuljahr eingebunden werden. Gerade jetzt in der Krisensituation brauche man die Expertise der Schülerinnen und Schüler bei der sie betreffenden Öffnung der Schulen, sagte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung.
Erwachsene sollten nicht so tun, als seien sie stets allwissend. "Als direkt Betroffene der Maßnahmen bekommen wir die Auswirkungen im Schulalltag deutlich zu spüren. Evaluationen und Verbesserungen der Konzepte gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern durchzuführen und abzustimmen ist daher wichtiger denn je", sagte Jan Zinal von der Bundesschülerkonferenz.
Momentan findet in den meisten Schulen eine Art Schichtbetrieb statt. Vertreter mehrerer Bundesländer hatten aber bereits angekündigt, dass sie nach den Sommerferien wieder einen Normalbetrieb an den Schulen anstreben. Die Frage ist, inwieweit dann noch Abstandsregeln eingehalten werden können.
Diskutiert wurde in dem Zusammenhang auch darüber, ob Container aufgestellt oder weitere Gebäude angemietet werden könnten, um mehr Platz für den Schulbetrieb zu schaffen.
Update, 2. Juni, 9.53 Uhr: Mehr als 100.000 Corona-Infektionen in Chile
In Chile haben sich nach Angaben der US-Universität Johns Hopkins bereits mehr als 100.000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Über 1100 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Infektion mit dem Virus in dem südamerikanischen Land ums Leben gekommen. Zuletzt war es in Chile immer wieder zu Protesten gekommen. Um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, steht der Großraum Santiago seit Wochen unter Quarantäne.
Erst am Montag hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gewarnt, dass der Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie in Süd- und Zentralamerika noch nicht erreicht sei. Zu den Ländern mit hohen Zahlen von neuen Infizierten zählt die WHO neben Chile vor allem Brasilien, Peru und auch Mexiko.
Die Gesundheitssysteme in den Ländern stünden unter Druck. In Chile hatte die Ärztekammer angesichts des Ansturms auf die Krankenhäuser bereits vor wenigen Tagen gewarnt, dass fast alle Intensivbetten belegt seien.
Die Webseite der Forscher der Johns-Hopkins-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand bestätigter Infektionen als die offiziellen Zahlen der WHO. In manchen Fällen wurden die Zahlen der Universität zuletzt allerdings auch wieder nach unten korrigiert.
Update, 2. Juni, 9.35 Uhr: Weniger Kurzarbeiter im Mai als angemeldet
In Deutschland waren im Mai laut Berechnungen des Ifo-Instituts 7,3 Millionen Menschen in Kurzarbeit. "Diese Zahl war noch nie so hoch", sagte Ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link am Dienstag. "In der Finanzkrise lag der Gipfel der Kurzarbeit im Mai 2009 bei knapp 1,5 Millionen Menschen." Zur Kurzarbeit angemeldet hatten die Unternehmen im März und April 10,1 Millionen Beschäftigte - demnach wurden nur rund drei Viertel von ihnen auch tatsächlich in Kurzarbeit geschickt.
Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gibt das Ifo-Institut den Anteil der tatsächlich Betroffenen mit insgesamt 21,7 Prozent an. Dabei gibt es allerdings riesige Unterschiede zwischen den Branchen: Im verarbeitenden Gewerbe ist der Anteil der von Kurzarbeit Betroffenen, mit 31 Prozent am höchsten. Dahinter folgt der Handel mit 29,7 Prozent. Besonders niedrig ist der Anteil dagegen im Bauhauptgewerbe mit 4,1 Prozent. Dort ist die Abweichung zwischen angemeldeter und tatsächlicher Kurzarbeit auch besonders stark: Nicht einmal jedes siebte Mal wurde sie auch wirklich umgesetzt.
Die Zahlen basieren auf der Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts, enthalten allerdings auch Schätzungen. An diesem Mittwoch gibt die Bundesagentur für Arbeit die Arbeitsmarktstatistik für den Mai bekannt. Darin werden auch die offiziellen Zahlen zur realisierten Kurzarbeit (März) und zu angezeigten Kurzarbeit (Mai) enthalten sein.
Update, 2. Juni, 9 Uhr: Real Madrid beendet Saison nach Corona-Pause in Ersatzstadion
Der spanische Fußball-Rekordmeister Real Madrid wird nach dem Ende der Corona-Zwangspause die verbliebenen Spiele der Saison nicht in seinem Bernabéu-Stadion bestreiten. Das habe Vereinspräsident Florentino Pérez in einem Schreiben an die Vereinsmitglieder mitgeteilt, berichteten spanische Medien.
Stattdessen sollen die verbleibenden Partien der Meisterschaft im vereinseigenen Trainingsstadion Estadio Alfredo di Stéfano in Valdebebas außerhalb von Madrid gespielt werden. Grund sind einerseits laufende Umbauarbeiten im 80.000 Zuschauer fassenden Bernabéu und andererseits die Tatsache, dass die Spiele wegen Corona ohnehin in Geisterstadien ohne Zuschauer stattfinden werden.
La Liga kehrt am 11. Juni mit dem Stadtderby zwischen dem FC Sevilla und Betis Sevilla zurück. Es wird danach an allen Tagen der Woche Erstliga-Fußball geben. Real Madrid mit Nationalspieler Toni Kroos spielt am 14. Juni gegen SD Eibar. Der FC Barcelona liegt elf Spieltage vor Saisonende zwei Punkte vor Real Madrid.
Update, 2. Juni, 8.35 Uhr: Bericht: Corona verhindert Abschiebungen in Bayern
Wegen der Corona-Beschränkungen sind nach Angaben der "Bild" (Dienstag) in den vergangenen zweieinhalb Monaten 237 Rückführungen ausreisepflichtiger Personen aus Bayern ausgefallen.
"Da der überwiegende Teil von Abschiebungen auf dem Luftweg stattfindet, wirken sich die Beschränkungen des Flugreiseverkehrs und die Einreisebestimmungen der Zielländer aus", sagte ein Sprecher des Landesamtes für Asyl und Rückführungen der Zeitung.
Geplant gewesen seien 175 Einzel- und 13 Sammelabschiebungen. Diese sollen nachgeholt werden, sagte der Sprecher weiter.
Update, 2. Juni, 7.38 Uhr: Liebes- und Sexleben leidet laut Umfrage nicht unter Corona-Krise
Auf Abstand und mit Mundschutz lässt sich schlecht flirten - dennoch leidet das Liebes- und Sexleben der Deutschen in der Corona-Krise einer Umfrage zufolge nur wenig.
87 Prozent der Befragten sahen jedenfalls keine Einschränkung in diesem Lebensbereich, wie das Online-Datingportal "Secret.de" unter Berufung auf eine repräsentative GfK-Umfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Manche Befragten gaben darüber hinaus noch detaillierter Auskunft. Von ihnen gaben knapp 60 Prozent der Liierten an, dass die Umstände sie als Paar näher zusammengebracht hätten. Jeder Fünfte hatte mehr Sex als vorher, zwölf Prozent besseren. Ein Viertel dieser auskunftsfreudigen Teilgruppe berichtete jedoch auch von Konflikten, die sich negativ auf ihr Liebesleben auswirkten.
Bei den Singles legten gut 40 Prozent eine Datingpause ein. Elf Prozent trafen sich auf Abstand, zehn Prozent knutschten weiter und weitere zehn Prozent hatten Sex, wie "Secret.de" mitteilte. Knapp ein Viertel flirtete demnach nur online oder telefonisch. Das zeigt sich auch in den Statistiken: Auf dem Datingportal wurde im Mai deutlich mehr geschrieben als sonst.
Update, 2. Juni, 7.29 Uhr: Schröder kritisiert America-first-Politik in Corona-Krise
Altkanzler Gerhard Schröder geht in der Corona-Krise mit der America-first-Politik von US-Präsident Donald Trump hart ins Gericht.
"Das hat es ja immer schon in der amerikanischen Geschichte gegeben: Phasen des auf sich selbst Besinnens und dann wieder Phasen der internationalen Verantwortung", sagte der SPD-Politiker in der zweiten Folge seiner Podcast-Reihe "Gerhard Schröder - Die Agenda".
"Aber die Brutalität, mit der das gegenwärtig von Trump und seiner Administration durchgesetzt wird, das hat schon eine neue Qualität."
Man müsse den USA sehr deutlich sagen: "Wir sind Partner, aber keine Gefolgsleute, wie ihr euch das so vorstellt." Gerade jetzt, da es ein weltweites Problem gebe, sei America first (Amerika zuerst) so etwas von falsch. "Aber ich habe nicht die Hoffnung, dass das da in der Führung begriffen wird", so der 76-Jährige. Schröder forderte, aus der europäischen Währungsunion heraus mehr gemeinsame politische Kraft zu entwickeln. Die Corona-Krise sei eine Bewährungsprobe und fordere vor allem den Einsatz Deutschlands.
"Es ist ja doch sehr interessant, dass inzwischen in Europa eine Diskussion beginnt, die sagt, naja, ihr könnt euch das leisten, aber wir nicht", sagt Schröder. "Weswegen es ja auch richtig ist, dass Deutschland die anfängliche Zurückhaltung - ich will das mal sehr freundlich formulieren - aufgegeben hat, als es um Hilfen für Italien, Spanien, Portugal oder auch Frankreich ging." Jetzt werde sich zeigen, "ob sich das integrierte Europa als solches erweist oder auch nicht".
Widerstände gegen das von Deutschland und Frankreich angestoßene milliardenschwere Hilfspaket müssten überwunden werden. "Die Kaufleute in Holland wird man überzeugen müssen, dass sie da nicht auf die Bremse auf Dauer treten können", sagte Schröder.
Update, 2. Juni, 7.04 Uhr: Nach Corona-Notstand: Japans Kaiserpalast öffnet wieder Gärten
Japans ehrwürdiger Kaiserpalast hat die wegen der Corona-Krise zwei Monate lang geschlossenen Östlichen Gärten für die Öffentlichkeit wieder geöffnet.
Allerdings dürfen als Vorsichtsmaßnahme gegen Covid-19 vormittags und nachmittags jeweils nur 50 Besucher in die Anlage, wie das Haushofamt am Dienstag bekanntgab. Die Besucher müssten Masken tragen, zudem werde ihre Temperatur am Eingang gemessen.
Neben einem weitläufigen Park mit Blumen befinden sich in der östlichen Gartenanlage auch Ruinen von Burggebäuden, die einst Shogune der Tokugawa-Dynastie erbauten. Die Gärten gehören zu den wenigen Orten auf dem weitläufigen Areal des Kaiserpalastes, die der Öffentlichkeit frei zugänglich sind.
Die riesige, grüne Anlage des kaiserlichen Palastes mitten im Herzen der japanischen Hauptstadt mit Residenzen, Schreinen und Gärten war mehr als 250 Jahre lang Sitz der Tokugawa-Shogune, die in der Edo-Zeit (1603 bis 1868) das Inselreich regierten. Nach der Entmachtung der Shogune wurde der Sitz des Kaisers von Kyoto nach Edo verlegt, das in Tokio (östliche Hauptstadt) umbenannt wurde. Auf dem einstigen Burgareal entstanden die kaiserlichen Residenzen.
Auf dem Palastgelände befindet sich auch das Haushofamt. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude zerstört und in modernem Stil wieder aufgebaut.
Der größte Teil der Palastanlage ist der Öffentlichkeit nur nach einer Voranmeldung für eine Besuchertour zugänglich. Die Gebäude selbst dürfen nicht betreten werden. Eine der seltenen Gelegenheiten für das Volk, dem Palast näher zu kommen, bietet sich zu Neujahr, wenn die Monarchenfamilie ihr Volk von einem verglasten Balkon grüßt.
Update, 2. Juni, 6.44 Uhr: Corona-Krise: New Yorker Metropolitan Oper macht erst im Dezember auf
Die renommierte New Yorker Metropolitan Oper will aufgrund der Coronavirus-Pandemie erst Ende Dezember wieder aufmachen. Mit einer Gala am 31. Dezember wolle das Opernhaus in Manhattan wiedereröffnen, hieß es am Montag (Ortszeit) in einer Mitteilung beim Kurznachrichtendienst Twitter.
"Es ist transparenterweise klar, dass Abstand halten und große Oper nicht zusammenpassen", sagte Met-Chef Peter Gelb der "New York Times". "Es sind nicht nur die Zuschauer, es ist auch die Gesundheit der Mitarbeiter. Man kann kein Symphonieorchester in einen Graben setzen und Sänger und einen Chor auf der Bühne nah beieinander."
Die Oper in der von der Corona-Pandemie besonders stark getroffenen Metropole ist seit Mitte März geschlossen. Kommende Woche sollen die Beschränkungen in New York erstmals gelockert werden. Einige Wochen später könnten laut Plan dann auch Kultureinrichtungen - unter Einhaltung von Hygienevorschriften, mit Abstand und Masken - wieder aufmachen.
Bei einer Entscheidung dagegen würden dem Opernhaus wohl rund 100 Millionen Dollar an Einnahmen verloren gehen, schrieb die "New York Times".
Update, 2. Juni, 6.22 Uhr: Corona-Ausbruch in Göttingen: Strengere Regeln in Schulen
Ein Corona-Ausbruch in Göttingen hat auch weitreichende Folgen für mehrere hundert Schüler. Unter den Kontaktpersonen ersten Grades befänden sich auch 57 Kinder und Jugendlichen, teilte die Stadt am Montagabend mit. In 13 Schulen müssten die Sicherheitsvorkehrungen daher angepasst werden.
Dazu zähle unter anderem die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auf dem Schulgelände und in den Gebäuden, ausgenommen sind Klassenräume, hieß es. Zudem würden die Schulen verstärkt auf Krankheitsanzeichen achten.
Sollte ein Schüler positiv auf das Coronavirus getestet werden, erhielten alle Mitschüler sowie deren Lehrkräfte als Kontaktpersonen ersten Grades eine Quarantäneverfügung.
Nach mehreren privaten Familienfeiern waren in Göttingen mindestens 68 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Am Pfingstwochenende seien 131 Menschen getestet worden, teilte die Stadt mit. Einige Ergebnisse dieser Tests stünden noch aus. Eine erkrankte Person werde weiterhin stationärer behandelt.
Die Behörden in Göttingen arbeiten mit Hochdruck daran, alle Personen ausfindig zu machen, die mit den Infizierten Kontakt hatten. 203 Kontaktpersonen ersten Grades seien in Stadt und Landkreis Göttingen identifiziert worden, hieß es. Alle hätten eine Quarantäneverfügung erhalten und seien aufgefordert, sich testen zu lassen. Weitere Kontakte hätten sich etwa in Salzgitter, Osnabrück oder dem Eichsfeld Kreis gefunden. Diese seien informiert worden.
Update, 2. Juni, 6 Uhr: FDP fordert Klarheit für Schüler für neues Schuljahr
Die Liberalen im Bundestag fordern eine schnelle Antwort von den Bildungsministerien der Länder und Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) auf die Frage, wie es nach den Sommerferien an den Schulen weitergeht.
"Die massive Einschränkung des Grundrechts auf Bildung infolge der Corona-Pandemie ist besorgniserregend", sagte die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Katja Suding, der Deutschen Presse-Agentur.
Es dürfe keine offene Frage sein, ob der Unterricht nach den Sommerferien wieder stattfinden könne. "Anja Karliczek muss jetzt gemeinsam mit den Kultusministern dafür sorgen, dass Kindern ihr Grundrecht auf Bildung nicht länger verwehrt bleibt", forderte sie. Wie verschiedene Lehrerverbände sprach sich auch Suding für Corona-Tests an den Schulen aus. Mit flächendeckenden Tests könne aufflammendes Infektionsgeschehen frühzeitig erkannt und isoliert werden.
Schulpolitik ist in Deutschland Ländersache. Vertreter mehrerer Bundesländer hatten bereits angekündigt, dass sie nach den Sommerferien wieder einen Normalbetrieb an den Schulen anstreben. Schon vor den Ferien wollen einige zumindest an den Grundschulen auch wieder volle Klassen unterrichten und dabei auf Abstandsregeln verzichten.
Karliczek selbst hatte Länder und Schulen in der "Rheinischen Post" dazu aufgerufen, die Voraussetzungen für einen verlässlichen Unterricht im neuen Schuljahr zu schaffen: "Jede Schule in jedem Land muss sich ein Ziel setzen: Nach den Ferien muss überall ein strukturierter Unterricht angeboten werden - und zwar so, dass möglichst ein volles Schulprogramm gewährleistet ist."
Update, 2. Juni, 5.25 Uhr: Mehr als 10.000 Corona-Tote - Mexiko beginnt "neue Normalität"
Mexiko hat seine Wirtschaft weiter geöffnet und zugleich bei der Zahl der Todesopfer infolge der Corona-Pandemie die 10 000er-Marke überschritten.
Wie das Gesundheitsministerium am Montagabend (Ortszeit) informierte, stieg die Zahl der Corona-Toten im Vergleich zum Vortag um 237 auf 10.167, die Zahl der bestätigten Infektionen lag bei 93.435. Das waren 2771 mehr als am Sonntag. Der erste Fall in Mexiko war im März registriert worden.
Inzwischen hat das Land mit der zweithöchsten Bevölkerungszahl (130 Millionen Einwohner) in Lateinamerika auch die zweithöchste Zahl der Todesopfer in der Corona-Pandemie nach Brasilien (mehr als 30.000).
Trotz der steigenden Opferzahlen infolge der Pandemie begann in Mexiko am Montag die sogenannte neue Normalität: Je nach Region und Situation in der Corona-Krise können weitere wirtschaftliche Aktivitäten zusätzlich zu den als für essenziell befundenen beginnen. "Dies ist ein sehr besonderer Tag", hatte Präsident Andrés Manuel López Obrador am Morgen gesagt.
Er hält den Prozess der Normalisierung für die Re-Aktivierung der Wirtschaft für notwendig. López Obrador selbst nutzte den Tag, um eine einwöchige Reise in den Südosten des Landes zu beginnen, wo die Touristenhochburg Cancún liegt.
Der Tourismus in der Region kann wieder hochfahren, die Strände und Hotels werden ab dem 8. Juni erneut Gäste empfangen. Bau-, Bergbau-, Automobil- und Luftfahrtindustrie waren bereits vor zwei Wochen zu wesentlichen Tätigkeiten erklärt worden. Dennoch dürfen Volkswagen und Audi ihre Autoproduktion in Puebla nach dem coronabedingten Stopp nach dem Willen der lokalen Regierung erst am 15. Juni wieder aufnehmen.
Update, 2. Juni, 5 Uhr: Bartsch: Autoprämie wäre "Ohrfeige für Steuerzahler"
Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hat sich gegen eine Autoprämie zur Ankurbelung der Konjunktur in der Corona-Krise gewandt.
"Sie wäre eine Ohrfeige für die Steuerzahler und jeden Mittelständler", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Die Hersteller selbst sind gefordert, für attraktive Preise zu sorgen." Die SPD müsse den Verzicht auf eine Prämie an diesem Dienstag im Koalitionsausschuss gegen die Union durchsetzen.
Bartsch erklärte, die großen Autokonzerne hätten Milliardengewinne eingefahren in den vergangenen Jahren und wollten auch 2020 erneut Dividenden ausschütten. Die Unternehmen sollten sich daher schämen, "die Steuerzahler anzubetteln", sagte der Linke-Politiker.
"Die Konzerne sollten eigene Kaufprogramme auflegen und die Zulieferbranche über einen Fonds unterstützen, ausreichend Geld dafür haben sie."
Auch der Bund der Steuerzahler kritisierte Pläne für neue Autoprämien. "Wir reden viel zu wenig über allgemeine Maßnahmen und zu viel über Hilfen für spezielle Gruppen", sagte Steuerzahlerpräsident Reiner Holznagel der "Rheinischen Post" (Dienstag). Die Pläne für eine Kaufprämie für Autos seien "kein gutes Signal für die Steuerzahler".
Update, 2. Juni, 4.45 Uhr: Betrug bei Corona-Hilfen: Bundesweit zahlreiche Verfahren
In allen Bundesländern gehen Ermittler zahlreichen Anzeigen im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen nach.
Nach Recherchen der Deutschen Presse-Agentur liefen Ende Mai Ermittlungen in mindestens 2200 Fällen wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug, Geldwäsche, Fälschung beweiserheblicher Daten oder dem Ausspähen von Daten.
Täglich kommen neue Ermittlungsverfahren hinzu, wie Polizei und Justiz aus vielen Ländern berichteten. In Berlin täglich etwa 40, hieß es von der Generalstaatsanwaltschaft. In Niedersachsen sind es laut Polizeiangaben täglich 10 neue Fälle.
Nicht aus allen Ländern sind Zahlen bekannt. Das Landeskriminalamt aus Nordrhein-Westfalen etwa konnte vor Abschluss der Ermittlungen keine konkreten Angaben machen. Ein Verdachtsfall ist nicht gleich ein Betrug oder eine sonstige strafbare Handlung.
In über der Hälfte der Bundesländer sind Ermittler zudem auf insgesamt mindestens 18 sogenannte Fake-Seiten gestoßen. Das sind gefälschte Internetseiten, die teilweise offizielle Online-Auftritte imitieren, um so Daten abzugreifen.
Update, 2. Juni, 4.40 Uhr: Laschet: Corona könnte Gesellschaft mehr spalten als Flüchtlingskrise
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet sieht den gesellschaftlich Zusammenhalt in Deutschland durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in Gefahr.
Während viele dank relativ gesicherter Einkommen "dem entschleunigten Leben in Corona-Zeiten vielleicht sogar etwas Gutes abgewinnen" könnten, müssten andere um ihre Jobs, ihre Einkünfte oder gar ihre Existenz fürchten, sagte der CDU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstag).
Es drohe deshalb eine stärkere gesellschaftliche und wirtschaftliche Polarisierung und Spaltung als während der Flüchtlingskrise.
Laschet, der sich um den Vorsitz der CDU bewirbt, sieht eine Kernaufgabe darin, eine Strategie zum Erhalt des Industrielandes Deutschland zu entwickeln: "Das Thema Ökologie wird uns erhalten bleiben, aber die Menschen werden mehr danach fragen, wie wir wirtschaftlich wieder aus der Krise herauskommen." Zudem müsse eine Allianz mit den Sozialpartnern geschmiedet werden, "damit die soziale Frage nicht vergessen wird. Sonst driftet das Land auseinander".
Update, 1. Juni, 3.45 Uhr: FDP-Fraktion setzt in Corona-Krise auf Entlastungen
In der Corona-Krise will die FDP-Bundestagsfraktion Bürger und Unternehmen entlasten und so die Konjunktur ankurbeln.
"Die Bürgerinnen und Bürger müssen von überbordender Steuerlast befreit und den Unternehmen bürokratische Fesseln gelöst werden", sagte Fraktionsvize Michael Theurer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
"Gleichzeitig brauchen wir gezielte Zukunftsinvestitionen, damit das Konjunkturprogramm kein Strohfeuer auslöst, sondern dauerhaft Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit fördert."
Die Spitzen der Koalitionspartner CDU, CSU und SPD wollen an diesem Dienstag über ein Konjunkturpaket in der Corona-Krise beraten. Der Fraktionsvorstand der Freien Demokraten will ein eigenes Positionspapier mit dem Titel "KICKSTART DEUTSCHLAND - Entlasten, Investieren, Entfesseln!" beschließen. Den Bürgern müsse das etwa für Investitionen nötige Geld zur Verfügung gestellt werden, heißt es im Entwurf.
Neben Steuererleichterungen will die Fraktion demnach Investitionen in den Breitbandausbau und die Digitalisierung von Behörden und Schulen fordern. "Verzichten müssen Union und SPD hingegen auf Kaufprämien, Abwrackprämien, Konsumgutscheine, Baukindergeld oder Grundrente."
Zudem müssten die steuerliche Forschungsförderung für Unternehmen wachsen und die EU-Binnengrenzen wieder geöffnet werden. Unternehmensgründungen sollen binnen 24 Stunden möglich und Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfacht werden. Um Arbeitsplätze zu fördern soll der Staat bis Jahresende die Sozialversicherungsbeiträge für Neueinstellungen übernehmen.
Update, 2. Juni, 1.25 Uhr: Corona-Massentests kosten 2020 bis zu 7,6 Milliarden
Die von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geplanten Corona-Massentests könnten die gesetzlichen Krankenkassen nach einem Medienbericht in diesem Jahr bis zu 7,6 Milliarden Euro kosten.
Diese Zahl nenne ihr GKV-Spitzenverband in einer Stellungnahme, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Dienstag). Dies könne Beitragserhöhungen um 0,8 Punkte nötig machen.
Die Kassen verlangen demnach die vollständige Kostenübernahme durch den Bund sowie eine deutlich niedrigere Vergütung der Labore. Die von Spahn festgelegten 52,50 Euro pro Test seien "wesentlich zu hoch".
Der Gesundheitsminister hatte am Mittwoch den Entwurf einer Verordnung in die Ressortabstimmung gegeben, der systematische
Corona-Tests in Kitas, Schulen, Krankenhäusern und Pflegeheimen vorsieht, um die Epidemie weiter einzudämmen. Laut Entwurf sollen alle Tests zunächst von den gesetzlichen
Kassen (GKV) bezahlt werden. Privat- und Nicht-Versicherte würden nicht einbezogen. Die Kassen gehen dem Bericht zufolge dabei von wöchentlich 4,5 Millionen Testungen aus.
Update, 2. Juni, 1 Uhr: Politiker und Forscher fordern frühen G20-Gipfel wegen Corona-Krise
225 früher hochrangige Politiker, Gesundheitsexperten und Forscher haben einen zeitnahen G20-Gipfel gefordert, um armen Ländern in der Corona-Krise zu helfen. Die Pandemie treibe Millionen Menschen in die Armut, erklärten die Unterzeichner am Dienstag in einem offenen Brief.
Zu ihnen zählen auch der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer, der frühere österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, die britischen Ex-Premierminister Gordon Brown, Tony Blair und John Mayor sowie der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki-moon.
Die Unterzeichner fordern unter anderem einen erheblichen Schuldenerlass für arme Staaten sowie wirkungsvolle Finanzspritzen zur Unterstützung von Ländern mit schlechter Gesundheitsversorgung sowie für Impfstoffe gegen das Coronavirus.
Saudi-Arabien hat in diesem Jahr den Vorsitz in der "Gruppe der 20", die zwei Drittel der Weltbevölkerung, 85 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und 75 Prozent des Welthandels repräsentiert. Der G20 gehören die Europäische Union und 19 führende Wirtschaftsnationen an, darunter die USA, China, Russland und Deutschland.
Der nächste reguläre G20-Gipfel soll nach bisherigen Planungen erst in der zweiten Novemberhälfte in der saudischen Hauptstadt Riad stattfinden. Die Unterzeichner des Briefes halten das angesichts des Ausmaßes der Corona-Krise für zu spät. Werde nicht früher gehandelt, könnte eine zweite Covid-Welle die ärmsten Länder erfassen, hieß es.
Update, 1. Juni, 23.45 Uhr: Demokratie-Bewegungen in Brasilien vereinen Kräfte gegen Bolsonaro
Angesichts immer rasanter steigender Corona-Zahlen sowie wiederholter Drohungen von Präsident Jair Bolsonaro gegen demokratische Institutionen haben Demokratie-Bewegungen in Brasilien an Kraft gewonnen.
So erreichte das größte Manifest "Estamos #Juntos" (Wir stehen zusammen) bis Montag fast 200 000 Unterschriften. Mit seiner gelben Farbe erinnert die Erklärung zur Verteidigung von Freiheit und Demokratie an die Bewegung der Zivilgesellschaft für direkte Präsidentschaftswahlen zum Ende der Militärdiktatur.
Das Spektrum der Unterzeichner reicht von dem kommunistischen Gouverneur eines Bundesstaates bis zu einem Sänger, der Bolsonaro unterstützt hatte. Sie berufen sich darauf, mehr als zwei Drittel der Bevölkerung zu repräsentieren und spielen auf eine kürzliche Meinungsumfrage an.
Danach liegt die Unterstützung für den rechten Präsidenten bei 33 Prozent. Eine andere Bewegung, die am Wochenende die Nachrichten in Brasilien bestimmte, nennt sich sogar "Somos 70 porcento" (Wir sind 70 Prozent). Bei den regelmäßig sonntags stattfindenden Demonstrationen von Bolsonaro-Anhängern war es in verschiedenen Städten an diesem Sonntag auf Initiative organisierter Fußballfans erstmals auch zu Protesten gegen Bolsonaro gekommen.
Update, 1. Juni, 23 Uhr: 68 Infizierte nach Corona-Ausbruch in Göttingen
In Göttingen sind nach mehreren privaten Familienfeiern mindestens 68 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Die Ergebnisse weiterer Tests stünden noch aus, teilte die Stadt am Montagabend mit. Eine Person werde weiterhin stationärer behandelt.
Die Behörden in Göttingen arbeiten mit Hochdruck daran, alle Personen ausfindig zu machen, die mit den Infizierten Kontakt hatten. 203 Kontaktpersonen ersten Grades seien in Stadt und Landkreis Göttingen identifiziert worden, hieß es. Alle hätten eine Quarantäneverfügung erhalten und sind aufgefordert sich testen zu lassen.
Weitere Kontakte hätten sich etwa in Salzgitter, Osnabrück oder dem Eichsfeld Kreis gefunden. Diese seien informiert worden.
Update, 1. Juni, 22.26 Uhr: Hongkong untersagt Gedenken an Massaker
Erstmals seit drei Jahrzehnten darf in Hongkong nicht der Opfer der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung am 4. Juni 1989 in China gedacht werden. Die Organisatoren erhielten am Montag keine Genehmigung. Die Polizei begründete dies mit den geltenden Abstandsregelungen im Kampf gegen das Coronavirus und einer "größeren Gefahr für die allgemeine Gesundheit". An den Kerzenandachten nahmen in den vergangenen Jahren meist mehr als 100.000 Menschen teil.
Die Peking-treue Regierungschefin Carrie Lam hatte die Vorschriften, wonach nicht mehr als acht Hongkonger zusammenkommen können, jüngst bis zum 4. Juni verlängert. Damit wurde die Demonstration praktisch unmöglich gemacht. Die Organisatoren von der Hongkonger Allianz sahen darin ein Manöver, die Mahnwache zu verhindern. Mitglieder wollen sich am Donnerstag trotz des Verbots im Victoria-Park der chinesischen Sonderverwaltungsregion versammeln und Kerzen anzünden.
Bei dem Militäreinsatz gegen die Demonstranten um den Tian'anmen-Platz in Peking kamen in der Nacht zum 4. Juni 1989 Hunderte Menschen ums Leben. Die genaue Zahl ist unbekannt. Tausende wurden verletzt und inhaftiert. Das Massaker ist in der kommunistischen Volksrepublik bis heute ein Tabu.
Update, 1. Juni, 22.15 Uhr: Corona-Höhepunkt in Süd- und Mittelamerika noch nicht abzusehen
Der Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie ist nach Auffassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Süd- und Zentralamerika noch nicht erreicht. "Süd- und vor allem Zentralamerika sind sicherlich zu Zonen intensiver Infektionen geworden", sagte WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan am Montagabend. "Ich glaube nicht, dass wir den Höhepunkt der Übertragungen dort schon erreicht haben." Wann das geschehe, sei nicht vorauszusagen.
Zu den Ländern mit hohen Zahlen von neuen Infizierten gehörten Brasilien, Peru, Chile und Mexiko, sagte Ryan. In vielen Ländern kämen die Gesundheitssysteme unter Druck. "Sie brauchen unsere Unterstützung und unsere Solidarität." Es gebe gute Beispiele von Ländern, die mit der gesamten Regierung und der Gesellschaft gegen das Virus kämpften, und andere, "wo es Schwächen gibt". Namen nannte er nicht. Brasilien wird kritisiert, weil der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro Maßnahmen, die Wirtschaft und Gesellschaft einschränken, ablehnt. Das Land hat mehr als eine halbe Million Infektionen und damit nach den USA die zweithöchste Zahl.
Drei Tage nach der Entscheidung der US-Regierung, die Zusammenarbeit mit der WHO zu beenden, äußerte sich WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus dazu erstmals öffentlich. US-Regierungen und die Bevölkerung hätten über Jahrzehnte viel für die Gesundheit in aller Welt getan. "Die WHO wünscht sich, dass diese Zusammenarbeit weitergeht", sagte er bei einer virtuellen Pressekonferenz. Auf weitere Fragen ging er nicht ein.
Eine Frage, wie die WHO den Ausfall der Mittel durch den größten Beitragszahler ersetzen will, ließ die WHO in der Pressekonferenz nicht zu. US-Präsident Donald Trump wirft der WHO vor, mitverantwortlich für die globale Ausbreitung des Virus zu sein. Die Organisation habe nach dem Ausbruch in China auf Druck Pekings wichtige Informationen zurückgehalten.
Update, 1. Juni, 21.39 Uhr: Deutlich weniger Protest gegen Corona-Beschränkungen
In Mecklenburg-Vorpommern haben am Pfingstmontagabend deutlich weniger Menschen als zuletzt gegen anhaltende Beschränkungen in der Corona-Pandemie protestiert. Wie Polizeisprecher in Rostock und Neubrandenburg mitteilten, kamen zu mehreren "Montagsspaziergängen" unter anderem in Neubrandenburg, Rostock, Schwerin, Waren, Malchow und Demmin insgesamt rund 350 Menschen - etwa halb so viele wie vor einer Woche.
Mit je rund 60 Teilnehmern wurden die größten Protestversammlungen in Rostock, Neubrandenburg, und Waren an der Müritz registriert. In Rostock und Neubrandenburg, wo die Teilnehmer um den Stadtring zogen, gab es auch Gegenaktionen linker Gruppierungen in jeweils ähnlicher Anzahl.
Nach Angaben der Polizei gab es keine nennenswerten Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz oder andere gesetzliche Auflagen. Im Nordosten wurden mit 761 Fällen bundesweit die mit Abstand wenigsten Coronavirus-Infektionen registriert, wobei in den letzten Tagen gar keine Neuinfektionen mehr gemeldet wurden.
Update, 1. Juni, 21.27 Uhr: G7-Gipfel in der Schwebe, Trump will auch Putin dabeihaben
Der alljährliche Gipfel von sieben großen Industrienationen (G7) hängt nach einer neuen Kehrtwendung von Donald Trump sehr in der Schwebe. Der US-Präsident schlug am Wochenende vor, das Treffen zu verschieben - am besten auf September - und dann auch andere Staaten wie Russland einzuladen.
International stieß die Idee auf verhaltene Reaktionen, auch in Moskau. Die Bundesregierung will weitere Erklärungen abwarten. Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) deutlich gemacht, dass sie wegen der Corona-Krise aktuell nicht bereit sei, zu einem Gipfel nach Washington zu reisen.
Trump begründete seinen Vorschlag am Samstagabend an Bord seines Präsidentenflugzeugs vor Journalisten damit, dass sich das Format der G7 überholt habe. Er habe nicht das Gefühl, dass die "sehr veraltete Gruppe" der Sieben - USA, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Japan, Italien und Deutschland - das Geschehen auf der Welt richtig abbilde.
Als mögliche weitere Teilnehmer neben Russland nannte er Südkorea, Australien und Indien - nicht aber China.
Update, 1. Juni, 20.10 Uhr: Tschechien macht die Grenze auf
Tschechien öffnet seine Grenze ab Mitte Juni wieder für Touristen aus Deutschland. Das beschloss das Kabinett am Montag in Prag, wie Gesundheitsminister Adam Vojtech bekanntgab.
Ab welchem Tag man wieder ohne Probleme über die Grenze kommt und welches besondere Bonus-System sich Prag für Reisende einfallen ließ, lest Ihr >>> hier.
Update, 1. Juni, 20.05 Uhr: Spanischer Zweitligist Las Palmas plant Neustart mit Fans im Stadion
Der spanische Fußball-Zweitligist UD Las Palmas will beim Neustart der Saison nach der dreimonatigen Corona-Zwangspause vor Fans spielen. "Die Fans von UD Las Palmas werden am 13. Juni ins Stadion kommen dürfen, um ihr Team gegen den FC Girona anzufeuern", sagte Clubboss Miguel Ángel Ramírez am Montag im Gespräch mit dem Radiosender des Vereins.
Bisher haben allerdings sowohl die Liga als auch die Behörden mehrfach erklärt, frühestens nächste Saison werde es Fußballspiele mit Zuschauern auf den Rängen geben. Im Dekret der Regierung zum Neustart der aktuellen Saison ist zu lesen: "Der Wettbewerb wird ohne Publikum und hinter verschlossenen Türen wiederaufgenommen".
Die Heimat der Unión Deportiva, die Insel Gran Canaria, sei ein «sicheres Ziel», betonte derweil Rodríguez. Man verhandele mit der Liga und mit der Regionalregierung, um die Tore des Estadio Gran Canaria für die Fans öffnen zu dürfen. Die offizielle Entscheidung werde nächste Woche fallen. Die Profi-Liga und die Behörden gaben zunächst keine Stellungnahme ab.
Update, 1. Juni, 19.15 Uhr: Hunderte Fans beim Fußball-Autokino in Dänemark
Der dänische Spitzenclub FC Midtjylland ist am Montag nach der Corona-Pause wieder in den Spielbetrieb gestartet - und hat Hunderte Fans im Fußball-Autokino daran teilhaben lassen. Die Zuschauer verfolgten die Partie vor dem Stadion aus ihren Autos heraus auf großen Leinwänden, wie der Tabellenführer der dänischen Fußball-Superliga nach der 0:1-Niederlage gegen AC Horsens mitteilte.
Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 1. Juni, 19.12 Uhr: Frankreich lockert Corona-Beschränkungen
In Frankreich werden am morgigen Dienstag coronabedingte Beschränkungen weiter gelockert. Dazu gehört die Öffnung von Restaurants und Cafés, die Sicherheitsbestimmungen befolgen müssen. Im Pariser Großraum, der schwerer von der Covid-19-Pandemie getroffen ist, darf aber nur auf den Außenterrassen gegessen und getrunken werden.
Es fällt auch die bisherige Regelung weg, wonach Reisen mit mehr als 100 Kilometer Entfernung vom Wohnort nur mit triftigem Grund möglich sind. Theater sollen fast im ganzen Land wieder öffnen, Strände werden laut Ankündigung der Regierung wieder zugänglich sein. Frankreich ist mit fast 29.000 Toten besonders heftig von der Pandemie getroffen. Die Regierung hatte Mitte März strenge Ausgangsbeschränkungen erlassen und diese erstmals am 11. Mai gelockert.
Update, 1. Juni, 19.10 Uhr: eingeschränkter Kita-Alltag in Rheinland-Pfalz startet
Mehr Kinder dürfen wieder Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz besuchen: Denn in den mehr als 2500 Kitas beginnt am morgigen Dienstag ein eingeschränkter Regelbetrieb. Zumindest zeitweise ist dann jedes Kind in Abstimmung mit der Einrichtung wieder willkommen in der Kita.
Die Umsetzung ist abhängig von den räumlichen und personellen Bedingungen und soll bis zum 8. Juni überall abgeschlossen sein. Die neue Phase löst die erweiterte Notbetreuung in den Kitas ab - zuletzt wurde diese für 17,9 Prozent der landesweit 183.000 Kita-Plätze in Anspruch genommen.
Über mögliche weitere Lockerungen der Corona-Auflagen will am morgigen Dienstag die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) mit Vertretern der kommunalen Spitzenverbände reden. Dabei dürfte es sowohl um den Normalbetrieb in Schulen und Kitas als auch um mehr Möglichkeiten für die Gastronomie gehen. Viele Kommunen wollen zudem möglichst schnell wieder größere Veranstaltungen im Freien erlauben.
Update, 1. Juni, 19.06 Uhr: CSU fordert Verdoppelung des Freibetrags für Alleinerziehende
Die CSU will am Dienstag im Koalitionsausschuss eine Verdoppelung des Steuerfreibetrags für Alleinerziehende vorschlagen. Dieser solle von 1908 Euro auf 4000 Euro angehoben werden, sagte der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, der "Bild"-Zeitung (Dienstag-Ausgabe).
"Alleinerziehende Mütter und Väter stehen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor vielfältigen Herausforderungen. Viele von ihnen arbeiten aufgrund der Betreuung und Erziehung in Teilzeit und machen dafür Abstriche bei ihrem Verdienst. Alleinerziehende tragen damit alleine oft eine doppelte Verantwortung, deshalb wollen wir sie doppelt so stark entlasten wie bisher." Der Koalitionsausschuss am Dienstag befasst sich mit dem Konjunkturprogramm wegen der Corona-Krise.
Bisher gibt es für das erste Kind einen Entlastungsbetrag von 1908 Euro und für jedes weitere Kind im selben Haushalt weitere 240 Euro. Die Summe wird als Freibetrag von den Einkünften des alleinerziehenden Steuerpflichtigen abgezogen. Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes gab es 2018 in Deutschland 2,6 Millionen Alleinerziehende. Die CSU beziffert der Zeitung zufolge die Kosten einer guten Verdoppelung des Entlastungsbetrags auf jährlich 750 Millionen Euro.
Update, 1. Juni, 19 Uhr: Zahl der neuen Corona-Infektionen in Italien sinkt
Kurz vor der Öffnung Italiens für ausländische Urlauber gehen die Corona-Zahlen weiter zurück: Der italienische Zivilschutz in Rom meldete am Montag knapp 178 neu registrierte Infektionsfälle innerhalb von 24 Stunden. Das sei der niedrigste Wert seit dem 26. Februar, erläuterten die Experten der Behörde. Er lag auch unter den Zahlen aus Deutschland. Dort hatten die Gesundheitsämter zuletzt dem Robert Koch-Institut 333 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet.
An oder mit der Covid-19-Krankheit starben in Italien erneut 60 Menschen. Am Vortag lag auch dieser Wert darüber, auf dem Höhepunkt der Corona-Welle im März jedoch waren in dem Land an einem Tag beinahe 1000 Menschen gestorben. Insgesamt stieg die Zahl der Corona-Toten seit Februar damit auf 33.475. Die Gesamtzahl der registrierten Fälle wird mit gut 233.000 angegeben. Der Schwerpunkt des Infektionsgeschehens lag weiter in Teilen Norditaliens, besonders auch in der Lombardei und in Ligurien.
Italien wird nach rund drei Monaten Corona-Beschränkungen am Mittwoch (3. Juni) die Grenzen für europäische Urlauber öffnen. Die zweiwöchige Virus-Quarantäne entfällt damit. Dann sollen auch die Italiener selbst wieder über die Grenzen ihrer Regionen hinweg reisen dürfen. Bisher war das nur in Ausnahmen erlaubt. Italien hatte auf die Pandemie mit einem besonders harten Lockdown reagiert. Er wurde inzwischen in weiten Teilen aufgehoben, aber Kontaktbeschränkungen und strenge Hygieneregeln gelten auch künftig.
Update, 1. Juni, 18.45 Uhr: Thermenbetreiber in Niederbayern fordern Öffnung der Innenbereiche
Bei einer Kundgebung im niederbayerischen Bad Birnbach haben mehrere Bürgermeister die schnelle und vollständige Öffnung der Thermalbäder in der Region gefordert. Nach Angaben der Kurverwaltung in Bad Birnbach kamen am heutigen Montag über 300 Teilnehmer zu der Veranstaltung und protestierten unter anderem gegen die Auflagen, die bei der Öffnung der Außenbereiche ab 8. Juni gelten sollen: Da innenliegende Bereiche wie Umkleiden und Duschen weiterhin erstmal geschlossen bleiben müssen, sei eine Nutzung der Therme in der Praxis quasi unmöglich, betonte die Kurverwaltung.
"Wir benötigen die Freigabe für die Öffnung der Sanitäranlagen und Umkleiden in den Innenbereichen unserer Kurmittelhäuser sofort und unverzüglich, damit ein Betrieb der Außenbereiche ab dem 8. Juni als erster Schritt überhaupt erfolgen kann", sagte Bad Birnbachs Bürgermeisterin Dagmar Feicht (CSU).
Spätestens ab 15. Juni sollten auch die Becken, Ruheräume und sonstigen Einrichtungen im Innenbereich in Betrieb genommen werden, forderte sie. Sieben niederbayerische Thermalbadbetreiber hätten dazu bereits gemeinsam ein Hygiene- und Sicherheitskonzept erarbeitet.
Alleine im sogenannten Bäderdreieck zwischen Bad Birnbach, Bad Griesbach und Bad Füssing gibt es fünf Thermalbäder - sie sind der größte Tourismusmagnet in der Region.
Update, 1. Juni, 18.40 Uhr: Bierhoff für Gehaltsobergrenze im Fußball
DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat sich im Zuge der Coronavirus-Pandemie für eine Gehaltsobergrenze im Fußball ausgesprochen. "Wenn es rechtlich umsetzbar ist und sich auch europaweit gemeinsam dazu Gedanken gemacht werden – ja. Denn am Ende sollte es unser aller Interesse sein, dass wir einen interessanten, gut funktionierenden Wettbewerb haben", sagte Bierhoff dem Nachrichtenportal "t-online.de".
Der Fußball-Europameister von 1996 sieht inzwischen eine größere Bereitschaft für dieses Anliegen. Es seien auch die Länder bereit, darüber zu diskutieren, "die es vor der Krise nicht waren", sagte Bierhoff und sprach von den "großen Vereinen in Spanien, England und Frankreich". Es gehe darum, wie man Ablösesummen, Gehälter oder Beraterhonorare eindämmen könne.
Bierhoff stört sich dabei nicht an den hohen Löhnen der Superstars. "Messi, Cristiano Ronaldo oder Jo Kimmich sind nicht das Problem. Das Problem ist die Masse an Mittelmaß, die in diesem Sog mitschwimmt und in Anführungszeichen 'überbezahlt' ist", betonte der frühere Stürmer, der durch die Krise sinkende Gehälter erwartet: "Ein mittelmäßiger Bundesliga-Profi wird damit rechnen müssen, dass er demnächst weniger vom Verein angeboten bekommt."
Bierhoff spricht aber auch eine gerechtere Verteilung der TV-Gelder an. "Da gehen wir in Deutschland schon einen recht sozialen Weg. Aber eben auch auf europäischer Ebene wäre mehr Ausgeglichenheit möglich", sagte der DFB-Direktor.
Update, 1. Mai, 18.05 Uhr: Schulen und Kitas öffnen wieder in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt sind Schulen und Kitas wieder für alle Kinder und Jugendliche geöffnet. Elf Wochen nach der verordneten Schließung werden vom morgigen Dienstag an zunächst alle Schülerinnen und Schüler im sogenannten Wechselmodell unterrichtet. Dabei werden die Klassen in kleinere Gruppen geteilt und lernen im täglichen oder wöchentlichen Wechsel im Klassenzimmer oder mit Aufgaben zuhause. So soll der Mindestabstand garantiert werden.
Zwischen dem 8. und dem 15. Juni sollen dann alle Grundschüler zum täglichen Unterricht zurückkehren. Dabei wird die Klasse nicht mehr geteilt. Weil dann der Mindestabstand nicht immer gegeben ist, sollen die Klassen strikt voneinander getrennt und immer von der gleichen Lehrkraft unterrichtet werden. Auch an den Kitas und den Horten wird dieses Modell fester Gruppen mit einem zugeordneten Betreuerteam umgesetzt. Es gilt von Dienstag an und erlaubt erstmals seit 16. März allen Kindern wieder, in die Kita zurückzukehren.
Damit endet in Sachsen-Anhalt das wochenlange Prinzip der Notbetreuung, bei denen Kinder nur in Kita oder Schule gehen durften, wenn ihre Eltern in definierten unverzichtbaren Berufen arbeiteten.
Schulen und Kitas gehörten zu den ersten Einrichtungen, die Mitte März geschlossen wurden, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Auch zahlreiche andere Bereiche des öffentlichen Lebens waren betroffen. Wegen der geringen Zahl an neuen Infektionsfällen werden die Beschränkungen schrittweise aufgehoben.
Update, 1. Juni, 17.55 Uhr: Gesuchte Kriminelle in Brasilien beziehen Corona-Nothilfe
Mehrere Krimminelle sollen in Brasilien in der Covid-19-Pandemie einem Medienbericht zufolge die Nothilfe des Staates bekommen haben. Das brasilianische Fernsehen verglich am Sonntagabend (Ortszeit) eine Liste mit den 22 meistgesuchten Verbrechern mit der Internetseite der Nothilfe. Demnach wurde im Namen von elf unter ihnen die Corona-Nothilfe von 600 Reais (100 Euro) beantragt – und bewilligt.
Zu den Begünstigten sollen demnach Täter gehören, die an millionenschweren Verbrechen beteiligt gewesen seien - etwa an einem Überfall auf ein Werttranport-Unternehmen in Paraguay 2017 oder einen Goldraub in São Paulo im vergangenen Jahr.
Insgesamt bekamen dem Bericht zufolge 27.000 von der Justiz Gesuchte die finanzielle Unterstützung, die eigentlich für Tagelöhner, Kleinunternehmer, Selbstständige und Arbeitslose in der Corona-Krise gedacht ist. Die Bundesprüfer gaben der Regierung 48 Stunden Zeit, um zu den Problemen bei der Auszahlung Stellung zu nehmen.
Mit der Nothilfe, die die Regierung Mitte März angestoßen hatte, hat es auch anderweitig immer wieder Schwierigkeiten gegeben. So dauerte es lange, bis das entsprechende Dekret verabschiedet wurde. Menschen, die ein Anrecht darauf haben, berichteten von Problemen, die Nothilfe zu erhalten und Chaos bei der Auszahlung führte zu langen Schlangen vor den Banken.
Update, 1. Juni, 17.42 Uhr: Atomium nach Corona-Krise wieder geöffnet
Das Atomium ist wieder offen: Das wegen der Corona-Pandemie geschlossene Brüsseler Wahrzeichen kann seit dem heutigen Montag wieder besichtigt werden, allerdings unter strengen Auflagen.
So dürfen nur 150 Personen gleichzeitig in dem spektakulären Bauwerk im Norden der Stadt sein. Den Besuchern wird beim Eintreten Fieber gemessen. Tickets kann man nur online bestellen.
Das zur Weltausstellung 1958 errichtete Atomium ist die begehbare Nachbildung eines Eisenkristalls mit neun Atomen, 165 Milliarden Mal vergrößert. Es zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der belgischen Hauptstadt und zieht normalerweise mehrere hunderttausend Besucher pro Jahr an.
Update, 1. Juni, 17.35 Uhr: Italiens Fußballverband hofft auf Spiele mit Zuschauern
Der Präsident des italienischen Fußballverbands, Gabriele Gravina, hofft schon für das Ende dieser Saison auf die Zulassung von einer kleinen Fangemeinde in den Stadien. Das sagte der FIGC-Präsident am Montag einem Radiosender.
Die Serie A soll nach der Corona-Pause am 20. Juni neu starten. Zunächst sind nur Spiele ohne Zuschauer mit höchstens 300 Beteiligten in den Arenen erlaubt. Nun sagte Gravina dem Sender Radio 24 nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa: "Ich hoffe von ganzem Herzen, am Ende der Meisterschaft eine kleine Zuschauergruppe im Stadion zu sehen." Er wisse jedoch, dass es für diese Idee zu früh sei. Aber es dürfte bei Stadien für 60.000 Zuschauer möglich sein, einige Fans sicher darin zu verteilen.
Aus dem Gesundheitsministerium in Rom kam am Montag das Signal, dass Zuschauer derzeit kein Thema seien bei Verhandlungen über die Saison. Zudem hingen alle Entscheidungen von der Entwicklung der Corona-Ansteckungszahlen in Italien ab. Insgesamt sind noch zwölf Spieltage der Serie A zu absolvieren. Italien ist mit offiziell etwa 33.500 Corona-Toten heftig von der Lungenkrankheit getroffen.
Update, 1. Juni, 17.22 Uhr: Polizei vereinzelt bei Corona-Einsätzen gefordert
Das schöne Wetter hat die Menschen in Deutschland über Pfingsten ins Freie gelockt - nicht alle hielten sich dabei an die Auflagen während der Covid-19-Pandemie. Auf der Nordsee-Insel Sylt war es nicht so voll wie sonst an Pfingsten, aber es gab hier und da Corona-Einsätze.
"Es waren einfach zu viele Menschen", sagte die Bürgermeisterin von Kampen, Stefanie Böhm, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. So habe es am Samstag größere Menschengruppen gegeben, die am Strand gewesen seien.
Was es für Konsequenzen gab und was sonst noch am langen Wochenende los war, lest Ihr >>> hier.
Update, 1. Juni, 17.20 Uhr: Bedenken gegen Rosenmontagszug 2021 in Köln
Nordrhein-Westfalens SPD-Chef Sebastian Hartmann hält nichts von einem Rosenmontagszug 2021. "Es ist absehbar, dass auch im Karneval die Mindestabstände eingehalten werden müssen", sagte Hartmann dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe).
Er könne sich nicht vorstellen, wie das bei den Zuschauermassen funktionieren solle.
Wo Hartmann Probleme sieht und was das Festkomitee plant, lest Ihr >>> hier.
Update, 1. Juni, 17.15 Uhr: Ukraine will internationale Flüge ab Mitte Juni wieder aufnehmen
Die Ukraine will die wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen Flugverbindungen ins Ausland in zwei Wochen wieder aufnehmen. Der zweitgrößte Flughafen der Hauptstadt Kiew kündigte am heutigen Montag an, ab dem 16. Juni wieder Ziele in Deutschland anzufliegen, darunter Berlin, Nürnberg, Hannover und Bremen. Infrastrukturminister Wladislaw Krikli sagte im ukrainischen Fernsehen, der Termin sei allerdings abhängig von der Lage im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
Vor allem soll es wieder Verbindungen in Urlaubsregionen wie Zypern, die Türkei, Griechenland und Georgien geben. Direkte Verbindungen nach Italien und Spanien werde es vorerst aus epidemiologischen Gründen nicht geben, sagte der Minister. Inlandsflüge könnten bereits etwas früher wieder aufgenommen werden. Einreisende müssen sich entweder in eine 14-tägige Selbstisolation begeben oder einen Schnelltest auf eine Coronavirus-Infektion am Flughafen bestehen.
Die Ukraine hatte recht schnell harte Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie ergriffen. Mitte März wurden die Grenzen für ausländische Touristen geschlossen. Seit Mitte Mai werden die Einschränkungen schrittweise wieder aufgehoben. Offiziell hat das Land seit Anfang März rund 24.000 Coronavirus-Infizierte. Etwas mehr als 700 Menschen starben an der Lungenkrankheit Covid-19.
Update, 1. Juni, 17.10 Uhr: Viele Ausflügler in Brandenburg - Kaum Verstöße gegen Corona-Auflagen
Obwohl in Brandenburg viele Menschen die Pfingsttage für einen Ausflug oder Kurzurlaub genutzt haben, ist es kaum zu Verstößen gegen die Corona-Beschränkungen gekommen. "Die Polizei hat ein sehr friedvolles Pfingsten erleben dürfen, besser geht es eigentlich nicht", sagte Polizeisprecher Torsten Herbst der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Er vermutete, dass viele Menschen die ersten Tage ohne weitestgehend größere Einschränkungen bei schönem Wetter friedlich im Freien verbringen wollten.
Innerhalb der letzten 24 Stunden verzeichnete die Polizei landesweit 15 Einsätze und 24 Ordnungswidrigkeiten. Der Samstag ergab mit 25 Einsätzen und 16 Platzverweisen ein ähnliches Bild. Laut Polizei werden üblicherweise an Feiertagen deutlich mehr Einsätze im Land gezählt.
An vielen Orten im Land tummelten sich die Ausflügler. Rund um Storkow (Oder-Spree) fuhren viele Radfahrer, aber auch Motorradfahrer waren unterwegs, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Auch der Naturlehrpfad am Groß Schauener See lockte viele Gäste. Umliegende Gaststätten waren ebenfalls gut besucht. Ähnliche Berichte über zahlreiche Ausflügler gab es auch aus der Gegend um Caputh mit anliegenden Seen. In Beelitz wurden im Waldpark Parkplätze nach dpa-Informationen wegen Überfüllung zeitweise geschlossen. In Teilbereichen des Geländes war das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes Pflicht.
"Die Zunahme von Aktivtouristen ist deutlich zu spüren", sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Brandenburg (Dehoga), Olaf Schöpe. Er hätte positive Rückmeldungen aus der Branche bekommen. Allerorts sei zu spüren gewesen, dass die Menschen wegen der Corona-Pandemie endlich raus wollten und mehr Lust aufs Rad fahren und Paddeln gehabt hätten als auf große Partys, zog er eine erste Bilanz.
So seien kleine Hotels mit touristischen Angeboten etwa im Spreewald sehr gut gebucht worden. "Die Kleinen sind momentan die Gewinner", schätzte Schöpe ein. Für den Monat Juni liefen die Buchungen gut. Tagungs- und Eventhotels vor allem in größeren Städten hätten dagegen wegen der Corona-Beschränkungen weiter das Nachsehen. Auch größere Hotels mit Wellnessangeboten seien noch zögerlich.
Update, 1. Juni, 16.55 Uhr: Schweden meldet nach Tag ohne Corona-Tote acht neue Todesfälle
Schweden hat am Montag acht neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet, nachdem der Sonntag der erste Tag ohne Corona-Tote seit März gewesen war. Wie die staatliche Gesundheitsbehörde weiter mitteilte, stieg die Zahl der Todesfälle auf 4403. Etwa 37.800 Menschen infizierten sich bisher. Den ersten Todesfall hatte das skandinavische Land am 11. März registriert.
Bereits am Sonntag hatte die Behörde aber gesagt, über das Wochenende verzögerten sich für gewöhnlich die Meldungen über neue Opfer. "Wir werden am morgigen Dienstag wahrscheinlich weitere Todesfälle gemeldet bekommen", sagte der Epidemiologe Anders Tegnell von der Gesundheitsbehörde. "Aber es ist positiv, dass wir für ein paar Tage geringe Zahlen hatten."
Regierungschef Stefan Löfven will in den kommenden Wochen wahrscheinlich eine Kommission einberufen, die das Vorgehen Schwedens im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus bewerten soll. Dabei gehe es darum, Erfolge, aber auch Fehler zu finden. Die Opposition hatte eine solche Kommission gefordert.
Anders als andere Ländern hatte Schweden weit weniger strenge Maßnahmen ergriffen. So wurden Schulen und Kindergärten nicht geschlossen. Die Bürger wurden unter anderem lediglich gebeten, Abstand zu halten, sich immer wieder die Hände zu waschen und auf Reisen zu verzichten.
Update, 1. Juni, 16.35 Uhr: Durchwachsenes Pfingstwochenende für Gastronomen
Das Pfingstwochenende ist für Gastronomen in Sachsen-Anhalt durchwachsen gelaufen. Das Wetter sei zu Beginn des Wochenendes relativ frisch gewesen, das habe sich negativ auf den Umsatz ausgewirkt, sagte Dehoga-Landespräsident Michael Schmidt der Deutschen Presse-Agentur.
Der Montag sei wegen des guten Wetters der umsatzkräftigste Tag gewesen. Neben dem Wetter hätten sich auch die Corona-Regeln auf das Geschäft ausgewirkt. "Es hat sich das widergespiegelt, was wir vermutet haben: Durch die Abstands- und Hygieneregeln ist der Betrieb unwirtschaftlicher geworden", sagte Schmidt.
Teilweise hätten nur 60 bis 65 Prozent der Plätze genutzt werden können. Zudem sei wegen der geltenden Regeln mehr Personal als sonst eingesetzt worden. Zudem habe sich gezeigt, dass Gruppen, die reserviert hatten, kleiner gewesen seien als üblich.
"Mit weiter sinkenden Infektionszahlen, braucht es weitere Lockerung was etwa Abstandsregeln und Mundschutz angeht", forderte Schmidt. Für die Mitarbeiter sei es enorm herausfordernd, Schichten bei sommerlichen Temperaturen mit Mundschutz zu absolvieren.
Update, 1. Juni, 16.08 Uhr: Touristen zieht es zu Pfingsten an die Nordseeküste
Am Pfingstwochenende sind viele Touristen an die niedersächsische Nordseeküste gereist. In Cuxhaven habe es eine große Nachfrage nach Ferienwohnungen und Stellplätzen für Wohnmobile gegeben, sagte Wolf-Dieter Schink, Geschäftsführer der Cux-Tourismus GmbH am Montag.
Der Andrang sei in diesem Jahr wegen der vorherigen Corona-Reisebeschränkungen besonders hoch gewesen. Darunter seien auch viele Tagesgäste gewesen. Etliche Besitzer von Wohnmobilen hätten Probleme gehabt, noch einen Stellplatz zu finden.
Die Menschen hätten sich aber an die Mindestabstände gehalten, sagte Schink. Cuxhaven habe einen elf Kilometer langen Sandstrand, da verlaufe es sich. Auf der Strandpromenade sei es aber schon mal etwas voller geworden. Dort gilt ein "Rechtsgehgebot", um Mindestabstände einzuhalten. Der Oberbürgermeister von Cuxhaven, Uwe Santjer (SPD), hatte zuvor an Tagestouristen appelliert, zu Pfingsten noch auf Ausflüge in die Küstenstadt zu verzichten.
Auch auf Norderney spazierten viele Menschen am Strand entlang. In den engen Straßen der Stadt sei es manchmal schon schwierig gewesen, die Abstandsregeln einzuhalten, erklärte ein Polizeisprecher am Montag. Mitarbeiter des Ordnungsamtes seien deshalb auch am Wochenende unterwegs gewesen.
Update, 1. Juni, 16 Uhr: Tausende Touristen in Mecklenburg-Vorpommern
Bei Sonne und Wind und mit 60-prozentiger Kraft hat zu Pfingsten die Tourismussaison in Mecklenburg-Vorpommern begonnen. Die Obergrenze für die Hotelbelegung sorgt weiter für Verdruss, aber wenigstens gab es keine Staus bei der Anreise.
Volle Promenaden, ausgebuchte Hotels und eine Kampagne für mehr Freundlichkeit der Einheimischen: Mecklenburg-Vorpommern ist zu Pfingsten aufgrund der Corona-Pandemieverspätet und mit Einschränkungen in die Tourismussaison gestartet.
Worüber sich die Touristiker freuen und was bald nachgebessert werden muss, lest Ihr >>> hier.
Update, 1. Juni, 15.55 Uhr: Erstmals keine Neuinfektionen in Sachsen gemeldet
Erstmals seit knapp drei Monaten sind den Behörden in Sachsen keine neuen Corona-Infektionen mehr gemeldet worden. Am Pfingstmontag lag die Zahl der nachgewiesenen Infektionen wie schon am Sonntag bei 5304, teilte das Gesundheitsministerium mit. Auch die Zahl der Todesopfer blieb bei 210.
Mehr dazu gibt's >>> hier.
Update, 1. Juni, 15.38 Uhr: Lufthansa nimmt Auflagen für Staatshilfen an
Der Aufsichtsrat der schwer angeschlagenen Lufthansa akzeptiert die von der EU-Kommission gestellten Auflagen für ein staatliches Rettungspaket. Das teilte die Fluggesellschaft am Montag nach einer Sitzung des Gremiums mit. Lufthansa muss Start- und Landerechte in Frankfurt und München abgeben. Die Hauptversammlung muss aber noch zustimmen. Die Aktionärsversammlung ist laut Mitteilung für den 25. Juni geplant. Auch die förmliche Genehmigung aus Brüssel steht noch aus.
Vorstandschef Carsten Spohr sagte, die Stabilisierung der Lufthansa sei kein Selbstzweck. "Gemeinsam mit der Bundesregierung muss es unser Ziel sein, unsere Spitzenposition im globalen Luftverkehr zu verteidigen. Für diese Perspektive sind wir allen an der Stabilisierung Beteiligten, inklusive unseren Kunden, Mitarbeitern und Aktionären dankbar", wird Spohr in der Mitteilung zitiert.
Damit ist der Konzern einen großen Schritt weiter gekommen. In der letzten Aufsichtsratssitzung am vergangenen Mittwoch hatte der Aufsichtsrat die Entscheidung zur Annahme des staatlichen Rettungspakets über neun Milliarden Euro noch vertagt. Als Grund hatte das Unternehmen in Frankfurt mögliche Auflagen der EU-Kommission genannt, die bei einer Staatshilfe die Start- und Landerechte an verschiedenen Flughäfen überprüfen könnte.
Der nächste Schritt ist die Zustimmung der Hauptversammlung am 25. Juni zum Rettungsplan samt Auflagen. Dieser sieht vor, dass der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds im Zuge einer Kapitalerhöhung Aktien zeichnet, um eine Beteiligung von 20 Prozent am Grundkapital der Fluggesellschaft aufzubauen. Zudem sind stille Einlagen von insgesamt bis zu 5,7 Milliarden Euro sowie ein Kredit in Höhe von bis zu 3 Milliarden Euro geplant.
Kurz vor Pfingsten war dann bekanntgeworden, dass der Vorstand einen zuvor zwischen Berlin und Brüssel ausgehandelten Kompromiss über die Auflagen akzeptieren wolle. Dieser sieht vor, dass Lufthansa 24 Start- und Landerechte - sogenannte Slots - an ihren wichtigsten Flughäfen München und Frankfurt an Wettbewerber abgeben muss. Aber das Go des Aufsichtsrats stand noch aus.
Slots sind eine wichtige Größe in der Branche - daher waren die Verhandlungen um diese Zahl hart: Anfänglich war von 20 Flugzeugen mit bis zu 80 Slots die Rede, dann war die EU auf knapp 50 Slots runtergegangen. Das Unternehmen hatte zunächst nur angeboten, temporär auf 3 Start- und Landepaare zu verzichten.
Update, 1. Juni, 15.35 Uhr: So viele Deutsche würden die Maskenpflicht abschaffen
Ein Drittel der Deutschen will die Maskenpflicht in der Corona-Krise abschaffen oder zumindest lockern. 19 Prozent der Teilnehmer einer repräsentativen Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur plädierten für eine Abschaffung.
Welche Ergebnisse die Umfrage noch lieferte, lest Ihr >>> hier.
Update, 1. Juni, 15.23 Uhr: Formel-1-Rennen in Brasilien soll mit Zuschauern stattfinden
Die Veranstalter des Großen Preises von Brasilien gehen einem Medienbericht zufolge von einem Formel-1-Wochenende in São Paulo im November trotz der Coronavirus-Pandemie mit Zuschauern aus. Dem Wirtschaftsmagazins "Forbes" sagte Cheforganisator Tamas Rohonyi, dass die Vorbereitungen nach Plan verlaufen würden und "wir sind sicher, dass der berühmte Kurs in Interlagos wieder Ort eines faszinierenden Rennens sein wird".
Der Grand Prix werde unter den vertraglich vereinbarten Bedingungen durchgeführt. "Wir erwarten die Bestätigung des Datums im November von der FIA, damit wir wie die anderen Übersee-Rennen die Tickets zum Verkauf freigeben können." Im ursprünglichen Kalender war der Grand Prix für den 15. November angesetzt.
Die Zahl der Coronavirus-Infizierten in Brasilien stieg zuletzt weiter an. São Paulo ist von der Pandemie ebenfalls stark betroffen. Der Gouverneur João Doria des gleichnamigen Bundesstaates hatte jüngst zwar die Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens verlängert, aber auch eine schrittweise Öffnung der Wirtschaft angekündigt.
Die Formel 1 will Anfang Juli in Österreich ohne Zuschauer in die Saison starten, einen neuen Rennkalender gibt es noch nicht, er wird aber in dieser Woche erwartet. Die ersten zehn Rennen der Saison hatten wegen der Corona-Krise abgesagt oder verschoben werden müssen.
Update, 1. Juni, 15.18 Uhr: Berliner Polizei schreitet wegen hunderter Schlauchbooten ein
Eine Ansammlung von Hunderten Schlauchbooten hat zu Pfingsten die Berliner Polizei beschäftigt. Die Versammlung "Für die Kultur - Alle in einem Boot" am Sonntag habe von der Spree über den Landwehrkanal nach Kreuzberg geführt, teilte die Polizei am Montag mit. Zwischenzeitlich seien rund 300 bis 400 Boote zusammengekommen. Die Polizei sei mit rund 100 Kräften im Einsatz gewesen.
Rund 1500 Menschen hätten sich auf dem Wasser und an Land aufgehalten. Der Veranstalter habe die Versammlung "aufgrund der nicht eingehaltenen Abstände zueinander und von Beschwerden über zu laute Musik" nach einem Gespräch mit der Polizei am frühen Abend beendet, hieß es im Polizeibericht.
Nach Angaben der Berliner Clubcommission handelte es sich um eine Initiative von einzelnen Akteuren aus der Clubszene. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass Menschen mit Abstand am Ufer sitzen und Musik und Redebeiträgen auf den Booten zuhören. Die Organisatoren seien vom Zulauf wohl überrascht worden, sagte ein Sprecher.
Die Berliner Clubs sind seit Monaten geschlossen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Viele Betreiber fürchten um ihre Existenz. Bei Facebook war zu einer Veranstaltung namens "Ravekultur Retten! Wasserdemo" aufgerufen worden. Darin stand die Bitte, etwa Abstand zu halten und Gesichtsbedeckungen mitzunehmen. Gefordert wurde unter anderem auch finanzielle Unterstützung für Clubs und Festivals.
Update, 1. Juni, 15.12 Uhr: Slowakei öffnet Schulen erstmals wieder nach Corona-Pause
Fast alle Grundschulen der Slowakei haben am heutigen Montag unter strengen Hygieneauflagen erstmals seit März wieder für die erste bis fünfte Schulstufe geöffnet. Für ältere Schüler gibt es hingegen weiterhin nur Online-Unterricht.
Auch alle Kindergärten des Landes durften am Montag wieder öffnen. Präsidentin Zuzana Caputova, Regierungschef Igor Matovic und andere Spitzenpolitiker besuchten einzelne Schulen für Fototermine zur Wiedereröffnung.
Obwohl es in der Slowakei grundsätzlich eine neunjährige Schulpflicht gibt, ist die Teilnahme am Unterricht vorerst freiwillig. Die Eltern mussten im Voraus entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken. Obwohl die Slowakei zu den am wenigsten von Covid-19 betroffenen Ländern Europas zählt, ist die Furcht vor Ansteckungen auch aufgrund der täglich über Facebook verbreiteten Warnungen des populistisch-konservativen Regierungschefs Igor Matovic groß. Bildungsminister Branislav Gröhling schätzte die Zahl der Unterrichtsanmeldungen auf 70 bis 80 Prozent der Schüler.
Nur in zwei ostslowakischen Dörfern mit einem hohen Anteil der Roma-Minderheit blieben die Grundschulen ebenso wie die Kindergärten weiter geschlossen. In Bystrany waren nur 13 von fast 400 Schülern angemeldet. Im April waren mehrere Bewohner benachbarter Roma-Siedlungen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Schulleiterin Julia Curillova zeigte sich gegenüber dem Nachrichtenportal Pravda.sk enttäuscht, respektierte aber die Entscheidung der Eltern. Im Nachbardorf Zehra wiederum konnte der Unterricht nicht beginnen, weil das Schulgebäude derzeit als staatliches Quarantänezentrum für Corona-Verdachtsfälle dient.
Die 5,4 Millionen Einwohner zählende Slowakei verzeichnete bis Montag nur 1522 bestätigte Corona-Infektionsfälle und 28 coronabedingte Todesopfer.
Update, 1. Juni, 15.09 Uhr: Über 300 Quarantäne-Fälle: Was geschah in der Shisha-Bar in Göttingen?
Nach einem größeren Corona-Ausbruch in Göttingen bemühen sich die Behörden, Kontaktpersonen zu testen. Nicht alle machen mit. Die Betroffenen sollen sich bei Familienfeiern angesteckt haben. Auch was in einer illegal geöffneten Shisha-Bar passierte, wird untersucht.
Alle Details zu dem Fall mit über 300 betroffenen Personen in Niedersachsen, lest Ihr >>> hier.
Update, 1. Juni, 15.06 Uhr: Südafrika hebt strikten Alkoholbann auf
Lange Schlangen und Freudentänze vor Südafrikas Spirituosenläden: Nach gut zweimonatigem Alkoholverbot im Rahmen der Corona-Restriktionen hat der Kap-Staat am heutigen Montag seinen Verkaufsbann für Wein, Bier oder Schnaps aufgehoben. Viele Menschen sagten vor laufender Kamera, dass sie sich bereits ab 6 Uhr in die Warteschlangen eingereiht hätten.
Auch im benachbarten Namibia - wo bisher nur 24 Covid-19-Fälle gemeldet sind - wurden mit Ausnahme der Hafenstadt Walvis Bay ebenfalls die Restriktionen gelockert. Der Alkoholverkauf ist dort aber auf den Nachmittag beschränkt.
Die meisten Bereiche der südafrikanischen Wirtschaft wurden ebenso wie die Schulen wieder vorsichtig geöffnet. Da viele Bildungseinrichtungen sich jedoch noch nicht gewappnet fühlten, gingen zunächst nur einige wenige Schulen an den Start. Ausgenommen von Südafrikas Lockerungen der strikten Corona-Restriktionen - von der Stufe vier aufs jetzige Niveau drei - blieb jedoch der Tabakbann. Die Tabakindustrie des Landes geht nun gerichtlich dagegen vor.
Viele Südafrikaner besannen sich angesichts des Alkoholbanns auf alte Traditionen. Sie brauten entweder das traditionelle Sorghum-Bier Umqombothi oder brannten den Obstschnaps Mampoer selber. In den Medien machten auch Rezepte für Ananas-Bier die Runde. Erst Mitte Mai starben zwei Menschen an solch einem selbstgebrautem Bier (TAG24 berichtete).
Südafrika hatte Ende März im Kampf gegen das Coronavirus landesweit eine strenge Ausgangssperre verhängt - verboten waren lange Zeit selbst Jogging- oder Gassigeh-Runden. Wirtschaftsexperten sagen dem Land einen enormen Arbeitsplatzverlust und den Zusammenbruch vieler kleiner oder mittlerer Betriebe voraus. In Südafrika wurden bislang mehr als 32.600 Fälle von Covid-19 und 683 Todesfälle bestätigt.
Update, 1. Juni, 15 Uhr: Estland und Litauen öffnen Grenzen
Estland und Litauen haben zum 1. Juni ihre Grenzen wieder für Bürger aus europäischen Ländern mit niedrigen Coronavirus-Ansteckungsraten geöffnet. Auch die Bewohner der beiden baltischen EU-Staaten im Nordosten Europas können seit Pfingstmontag mehr Freiheiten genießen: Die Beschränkungen für öffentliche Veranstaltungen und die Öffnungszeiten gastronomischer Betriebe wurden gelockert.
Auf Beschluss der Regierungen in Tallinn und Vilnius dürfen Bürger aus EU-Staaten, Länder des Schengenraums, Großbritannien und Nordirland wieder in die beiden Ostseestaaten einreisen. Dabei entfällt die Quarantänepflicht für Einreisende aus Ländern mit einer Infektionsrate von bis zu 15 Fällen pro 100.000 Einwohner. Wer aus Ländern mit einer höheren Infektionsrate einreist, muss sich für zwei Wochen in häusliche Isolation begeben.
Nach Angaben der Außenministerien können demnach gegenwärtig jeweils Bürger aus 24 Staaten ohne Quarantäne einreisen - darunter auch Deutschland. Die Liste mit den Ländern werde einmal pro Woche überprüft. Im Kampf gegen das Coronavirus hatten Estland und Litauen Mitte März ihre Grenzen dichtgemacht und Einreisestopps für Ausländer ohne Wohnsitz im Land verhängt. Die Verbote war zuletzt bereits für Bürger der baltischen Staaten, Finnlands und Polens gelockert worden.
In beiden Ostseestaaten im Nordosten Europas sind nun auch wieder Kultur-, Sport-, Unterhaltungs-, und andere Veranstaltungen mit bis zu 100 Teilnehmern in Innenräumen erlaubt. Dabei gelten strenge Hygienevorschriften, Kapazitätsbeschränkungen und Abstandsregeln. Im Freien liegt die Grenze in Litauen bei 300, überdies gilt eine allgemeine Mundschutzpflicht.
Restaurants, Bars, Cafés und Nachtclubs dürfen in Litauen nun eine Stunde länger bis 23 Uhr geöffnet haben. Auch in Estland dürfen die Lokale nun wieder nach 22 Uhr wieder geöffnet haben und nach dieser Zeit auch alkoholische Getränke verkaufen.
Estland und Litauen stehen in der Coronakrise durchaus gut da. Die Regierungen hatten früh mit strikten Maßnahmen auf die Ausbreitung des Virus reagiert. Die Infektionszahlen sind im internationalen Vergleich eher gering. Sie hatten sich zuletzt deutlich verlangsamt.
Update, 1. Juni 14.55 Uhr: Rumäniens Premier bezahlte Strafe für Party ohne Corona-Maske
Rumäniens Ministerpräsident Ludovic Orban und vier Minister haben Bußgelder bezahlt, weil sie bei einer Geburtstagsfeier des Premiers in dessen Büro keine Corona-Masken getragen hatten. Ein Foto von dieser Szene war öffentlich geworden.
Wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax am Montag berichtete, bezahlte Orban 2500 Lei (rund 500 Euro) wegen des fehlenden Mund- und Nasenschutzes und 500 Lei, weil er bei der informellen Party auch eine Zigarette geraucht hatte. Eine Strafe in gleicher Höhe musste Außenminister Bogdan Aurescu bezahlen, der sich dabei eine Zigarre gegönnt hatte. Rauchen ist in Rumäniens öffentlichen geschlossenen Räumen seit Jahren verboten. Wegen Corona ist derzeit dort auch ein Mund-Nasen-Schutz vorgeschrieben.
Wirtschaftsminister Virgil Popescu und Transportminister Lucian Bode kamen mit geringeren Bußgeldern davon, weil sie ohne Masken, aber auch ohne Tabak mitgefeiert hatten. Vize-Ministerpräsidentin Raluca Turcan wurde die geringste Bußgeldsumme von 1000 Lei auferlegt, weil sie bei der Feier ihre Maske zwar dabei hatte, aber nur am Hals trug, also nicht vorschriftsmäßig vor Mund und Nase.
In Rumänien sind bis Montag 1270 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 gestorben. 19.398 hatten sich seit Ausbruch der Pandemie nachweislich infiziert. Es waren um 141 mehr als am Vortag. Damit gilt die Ansteckungsdynamik als deutlich gesunken. Am Montag sind in Rumänien Lockerungen der Corona-Vorsichtsmaßnahmen in Kraft getreten. Gastronomie und Kultur unter freiem Himmel ist erlaubt, Strände wurden geöffnet - jeweils mit Zwei-Meter-Abständen zwischen Tischen, Sonnenschirmen und Liegestühlen.
Update, 1. Juni, 14.31 Uhr: Behörden untersagen umstrittene Kräuterheiler-Arbeit
In der afghanischen Hauptstadt Kabul haben die Behörden die Arbeit eines umstrittenen Kräuterheilers untersagt, der mit einem angeblichen Wundermittel gegen das Coronavirus wirbt. Viele Menschen kamen auch am Montag noch zu einer Klinik im Zentrum Kabuls, wie der Direktor der Gesundheitsbehörde sagte. Die Behörde beschlagnahmte das Mittel am Sonntag, um die Inhaltsstoffe zu untersuchen.
Der als Doktor Alkosai bekannte Mann behauptet, ein wirksames Medikament gegen das Coronavirus gefunden zu haben. Darüber war in den Medien Afghanistans eine Kontroverse entfacht. Ärzte und Behördenvertreter kritisierten den Mann und warfen ihm vor, falsche Hoffnungen zu wecken. Laut Medienberichten versammelten sich in der Hoffnung auf eine Behandlung Hunderte Menschen vor der Klinik.
In Afghanistan sind derzeit nur 15.750 Infektionen mit Sars-Cov-2 bekannt, da wenig getestet wird. Die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher liegen. Nach vier Jahrzehnten Krieg und Krisen leidet Afghanistan unter medizinischer Unterversorgung. In der Corona-Krise fehlt es vielerorts an Personal und auch an Ausrüstung.
Update, 1. Juni, 14.27 Uhr: Aufzug per Fuß bedienbar
In einem Shoppingcenter in Bangkok kann man seit Kurzem den Aufzug per Fuß bedienen. Für jede Etage gibt es eine Pedale - ähnlich wie bei einem Schlagzeug. Man kann damit auch die Türen öffnen und schließen. Vom Center heißt es, man versuche so in Zeiten von Covid-19 Kontakte zu reduzieren.
Auch andere Geschäfte in Thailand haben freiwillige Sicherheitsmaßnhamen eingeführt, während sich das Land mit bisher rund 3000 bekannten Corona-Infektionen weiter öffnet. In einigen Restaurants gibt es Plastiksichtschutz an den Tischen. Auf einigen Stühlen steht, dass man sich dort nicht hinsetzen darf - um genügend Abstand zu halten.
Inzwischen sind in Thailand auch Massagestudios wieder geöffnet. Gesichtsmassagen dürfen jedoch als Corona-Vorsichtsmaßnahme noch nicht angeboten werden. Und eine Person darf höchstens zwei Stunden massiert werden. Auch Fußball darf wieder gespielt werden - allerdings mit maximal zehn Zuschauern.
Update, 1. Juni, 14.25 Uhr: Premier League vor Anpfiff - Aber einige Fragen sind noch offen
Die englische Premier League bereitet sich auf die Fortsetzung der Fußball-Saison vor. Einige Fragen sind vor dem geplanten Neustart am 17. Juni noch zu klären. So sind sich die Clubs zwar prinzipiell einig, dass die restlichen Partien wie üblich in Heim- und Auswärtsspielen ausgetragen werden.
Laut der britischen Zeitung "Mirror" könnten einige "hochkarätige Spiele", darunter zum Beispiel das Derby zwischen dem FC Everton und dem FC Liverpool, dennoch aus Sicherheitsgründen auf neutralem Grund gespielt werden.
Offen ist auch, was passiert, sollte die Saison nach dem Neustart erneut gestoppt werden müssen - falls etwa die Zahl der Neuinfektionen in England wieder deutlich steigt oder sich die Fälle unter den Premier-League-Profis häufen. Überlegungen, die Platzierung in der Abschlusstabelle anhand der durchschnittlichen Punktzahl pro Spiel zu bestimmen, stoßen bei den Vereinen in der unteren Tabellenregion auf Widerstand. Sie fürchten im Abstiegskampf eine Wettbewerbsverzerrung.
Bei den jüngsten Corona-Tests unter Fußballprofis, Club- und Liga-Mitarbeitern hatte es erstmals keine positiven Ergebnisse gegeben. Gleichzeitig hatte die Regierung einer Wiederaufnahme der Saison zugestimmt. Sollten Spieler in den kommenden Tagen positiv getestet werden, würden sie den Neustart jedoch versäumen. Nach Informationen des "Telegraph" sieht das Sicherheitskonzept der Premier League für solche Fälle eine Isolation von mindestens 14 Tagen vor, bevor Spieler ins Training zurückkehren dürfen.
Die englische Meisterschaft könnte hingegen indes sehr schnell nach dem Wiederbeginn der Saison entschieden werden. Spitzenreiter Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp fehlen nur noch zwei Siege. Sollte der Tabellenzweite Manchester City direkt gegen den FC Arsenal patzen, würde Liverpool schon ein Erfolg gegen Everton reichen, um den ersten Meistertitel seit 30 Jahren zu feiern. "Es sind noch drei Wochen, das ist gut", sagte Klopp zum Neustart. "Wir werden die Zeit nutzen."
Update, 1. Juni, 14.20 Uhr: Drei weitere Todesfälle im Kreis Sonneberg
Der Kreis Sonneberg - derzeit Brennpunkt der Corona-Pandemie in Thüringen - hat drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronainfektion gemeldet. Damit erhöhte sich die Zahl der Todesopfer in dem Südthüringer Landkreis bis Montag auf 17.
Die jüngst Verstorbenen seien 78, 85 und 88 Jahre alt gewesen, teilte das Landratsamt mit. Sie seien in Kliniken in Meiningen und Sonneberg gestorben. Die Zahl erfasster Infektionen stieg im Vergleich zum Vortag um 4 auf 253. Innerhalb der letzten sieben Tage wurden damit rund 74 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner bekannt. Damit liegt der Landkreis über der von Bund und Ländern vereinbarten kritischen Marke von 50.
Update, 1. Juni, 14.17 Uhr: Andere Patienten wegen Covid-19-Fokus weniger behandelt
Die Corona-Pandemie hat die Versorgung von anderweitig Kranken weltweit schwer beeinträchtigt. Das geht aus einer Umfrage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Mai in 155 Ländern hervor. "Länder müssen innovative Lösungen finden, um während des Kampfes gegen Covid-19 die wichtigen Gesundheitsdienste auch bei nicht übertragbaren Krankheiten aufrechtzuerhalten", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag. Covid-19 ist die Krankheit, die durch das Coronavirus Sars-CoV-2 ausgelöst werden kann.
Nach der Umfrage mussten 31 Prozent der Länder die Versorgung bei akuten Herz-Kreislauf-Problemen einschränken oder ganz unterbrechen. 42 Prozent beschnitten die Versorgung bei Krebspatienten, 49 Prozent bei Diabetes-Patienten und mehr als die Hälfte konnte die Versorgung bei Menschen mit Bluthochdruck nicht wie sonst aufrechterhalten. Reha-Programme wurden in 63 Prozent der Länder zurückgefahren. Vorsorgeprogramme, etwa zur Erkennung von Brustkrebs, waren auch betroffen. Besonders stark waren die Einschnitte in Ländern mit niedrigen Einkommen.
In den meisten Fällen wurden Termine abgesagt, weil Personal für die Behandlung von Covid-19-Patienten abgezogen wurde, oder weil Menschen wegen der Ausgehbeschränkungen nicht zu Terminen kommen konnten. An nicht übertragbaren Krankheiten sterben nach Schätzungen der WHO jedes Jahr 41 Millionen Menschen. Das sind 71 Prozent der Todesfälle weltweit.
Update, 1. Juni, 14.10 Uhr: Öffnung von Hotel-Wellnessbereichen im Südwesten ab dem Wochenende
Die Schwimmbäder und Wellnessbereiche der Hotels in Baden-Württemberg sollen vom kommenden Wochenende an wieder öffnen dürfen. Das sagte Tourismusminister Guido Wolf (CDU) der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Karlsruhe.
"Die Hotellerie wartet sehnlichst auf die Möglichkeit, ihre Hotelbäder und -wellnessbereiche öffnen zu können." Das werde den Unternehmen einen enormen Auftrieb geben. "Das ist ganz entscheidend für das Buchungsverhalten der Gäste", sagte Wolf. Der Verordnungsentwurf liege bereits vor. Hotels durften bereits am 29. Mai wieder öffnen.
Update, 1. Juni, 13.48 Uhr: Zu lange Warteschlange vor Toilette: Corona-Einsatz auf Sylt
Das schöne Pfingstwetter hat auf Sylt die Menschen an die Strände gelockt und vor allem am Samstag zu dem ein oder anderen coronabedingten Einsatz geführt. "Es waren einfach zu viele Menschen", sagte die Bürgermeisterin von Kampen, Stefanie Böhm, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. So habe es am Samstag größere Menschengruppen gegeben, die am Kampener Strand gewesen seien.
Nach Angaben der Polizei warteten an einem Strandübergang in der Gemeinde vor einer öffentlichen Toilette Menschen im dreistelligen Bereich. Die Beamten hätten dem Ordnungsamt empfohlen, zur Entzerrung mobile Toiletten aufzustellen. Auch sonst habe es Corona-Einsätze auf der Insel gegeben. Diese seien aber zählbar gewesen. Zahlen nannte die Polizei, die mit verstärkter Präsenz auf der Insel unterwegs war, nicht. Zuvor hatten Medien darüber berichtet.
Nach Angaben der Kampener Bürgermeisterin sei der besagte Strandzugang geschlossen worden. An den Strand seien nur noch Menschen gekommen, die eine gültige Kurkarte oder eine Strandkorbkarte hatten. Tageskurgarten seien nicht mehr verkauft worden. "Am Sonntag war es ruhig."
Am Westerländer Strand und den anderen Stränden der Gemeinde Sylt habe es keine größeren Partys gegeben, sagte Bürgermeister Nicolas Häckel der dpa. In der Regel seien die Menschen sehr achtsam miteinander umgegangen und hätten sich an die Auflagen und Abstandsregeln gehalten. Einzelfälle, die sich nicht an die Regeln hielten, gebe es leider überall, sagte Häckel - und damit auch auf Sylt.
Auch das Verbot für Tagesgäste, die Insel an Pfingsten zu betreten, sei im Großen und Ganzen eingehalten worden. Im Gegensatz zum Vorjahrespfingsten sei auf der Insel deutlich weniger los gewesen.
Update, 1. Juni, 12.40 Uhr: Motorrad-GP in Japan wegen Corona-Krise abgesagt
In Japan fällt ein weiteres großes Sportereignis wegen der Corona-Pandemie aus: Der Grand Prix zur Motorrad WM in Motegi. Der Rechteinhaber Dorna entschied, das vom 16. bis 18. Oktober geplante Rennen abzusagen, wie die Veranstalter am Montag bekanntgaben. Damit findet der WM-Lauf in Japan erstmals seit 34 nicht statt.
Um das Risiko einer Infektion der aus allen Ecken der Welt erwarteten Teilnehmer zu vermeiden und einen Fortbestand der Weltmeisterschaft zu gewährleisten, habe man sich zu diesem Schritt entschlossen, hieß es.
Auch der Sachsenring ist in diesem Jahr definitiv kein Teil des MotoGP-Kalenders. Das bis Ende August in Deutschland geltende Verbot für Großveranstaltung zwang den ADAC als Veranstalter des Deutschland-Grand-Prix, die Rennen abzusagen.
Update, 1. Juni, 12.37 Uhr: Erste Lockerungen in Russland trotz hoher Infektionszahlen
Trotz weiter steigender Corona-Infektionszahlen sind in der russischen Hauptstadt Moskau die Schutzmaßnahmen gelockert worden. Nach wochenlanger Schließung öffneten am Montag Einkaufszentren wieder, darunter das Nobel-Kaufhaus GUM in unmittelbarer Nähe des Kreml. Auch Dienstleistungsbetriebe nahmen die Arbeit wieder auf. Mehr als 300.000 Menschen kehrten an ihre Arbeitsplätze zurück.
Nach mehr als zwei Monaten strenger Ausgangssperre darf man nun an einzelnen Tagen wieder spazieren gehen und morgens zwischen 5 und 9 Uhr draußen Sport treiben. Allerdings gilt eine verschärfte Maskenpflicht. Mund- und Nasenschutz ist nun bei allen Spaziergängen vorgeschrieben und nicht mehr nur in öffentlichen Räumen und bei Fahrten mit der U-Bahn oder dem Bus. In öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkauf müssen wie schon zuvor Handschuhe getragen werden.
Ungeachtet dessen gab es auch zu Wochenbeginn mehr als 9000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Damit stieg die Zahl landesweit mehr als 414.800. 4855 Menschen starben. Mehr als 175.800 Menschen galten als genesen.
Update, 1. Juni, 12.30 Uhr: Niederlande öffnen Restaurants und Cafés
Nach zehn Wochen Corona-Krise darf man in den Niederlanden wieder Restaurants, Museen und Kinos besuchen. Um 12 Uhr öffneten am Montag auch Cafés, Theater und Strandpavillons unter Auflagen wieder die Türen. Gastwirte, aber auch Kultureinrichtungen dürfen jeweils nur 30 Gäste empfangen. Diese müssen eineinhalb Meter Sicherheitsabstand halten. Alle Besucher, auch von Museen und Kneipen, müssen vorab reservieren.
Im öffentlichen Nahverkehr muss nun ein Mundschutz getragen werden. Bürger mit Beschwerden können sich künftig ohne Überweisung testen lassen. Die niederländische Regierung baut die Corona-Maßnahmen stufenweise ab. Am 1. Juli sollen die Regeln weiter gelockert werden. Dann dürfen Restaurants, Cafés und kulturelle Einrichtungen jeweils bis zu 100 Besucher empfangen.
Die Zahl der Neuinfektionen nimmt in den Niederlanden seit einigen Wochen stetig ab. Auf dem Höhepunkt der Pandemie Anfang April wurden im Schnitt täglich 500 Menschen in die Krankenhäuser eingeliefert. Vergangene Woche waren es im Schnitt neun. Etwa 6000 Menschen sind nachweislich an Covid-19 gestorben.
Update, 1. Juni, 12.18 Uhr: Corona-Lockerungen trotz Sorge vor zweiter Welle
Nach wochenlangen Ausgehbeschränkungen und Betriebsschließungen wegen der Corona-Pandemie setzen viele Länder jetzt auf immer mehr Lockerungen. In Israel wächst allerdings bereits die Sorge vor einer zweiten Welle. Mitten in den Bemühungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), den ärmsten Ländern in der Pandemie unter die Arme zu greifen, kündigt US-Präsident Donald Trump die Zusammenarbeit mit der Organisation auf.
Die USA sind bislang der größte Beitragszahler. Die WHO schwieg zu dem Schritt der USA, die die WHO 1948 mit gegründet hatten. "Wir äußern uns dazu nicht", sagte am Pfingstmontag ein Sprecher.
Trump hatte seine Vorwürfe gegen die WHO am Freitag wiederholt: Sie stehe unter chinesischem Einfluss, habe auf Druck von Peking wichtige Informationen über das erstmals in Wuhan in China aufgetauchte Virus verschleppt und sei deshalb zusammen mit Peking für die weltweite Ausbreitung des Virus mit verantwortlich. Die USA haben mit Abstand die meisten Infektionen. Mehr als 104 000 Infizierte sind gestorben.
Trump hatte China und die WHO nach anfänglichen Lobeshymnen ins Visier genommen, als die Kritik an seinem von vielen Beobachtern als chaotisch empfundenen Krisenmanagement wuchs. Die WHO habe sich notwendigen Reformen verschlossen, sagte er. Die USA trugen als größter Geldgeber der WHO im abgelaufenen Zwei-Jahres-Budget etwa 15 Prozent des Haushalts. Der setzt sich zu 20 Prozent aus Pflicht- und 80 Prozent aus freiwilligen Beiträgen zusammen. Für dieses Jahr läge der US-Pflichtbeitrag bei rund 116 Millionen Dollar.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen drängte Trump, seine Entscheidung zu überdenken: "Alles, was internationale Ergebnisse schwächt, muss vermieden werden." Maas sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, man brauche "weltweite Kooperation statt nationaler Alleingänge". Ähnlich äußerte sich Müller.
Trump wollte die Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten Industriestaaten (G7) fünf Monate vor der Präsidentenwahl im Juni in Washington versammeln - als Zeichen der Entspannung in der Corona-Krise. Bundeskanzlerin Angela Merkel winkte aber ab: "Stand heute kann sie in Anbetracht der Pandemie-Gesamtlage ihre persönliche Teilnahme, also eine Reise nach Washington, nicht zusage", sagte ein Regierungssprecher am Samstag. Die US-Regierung verschob die Pläne daraufhin, womöglich auf September.
Unterdessen wurden in der Türkei Reisebeschränkungen für die Millionenmetropole Istanbul und 14 weitere Provinzen aufgehoben. Die Einwohner durften ihre Region damit das erste Mal seit Anfang April wieder verlassen. Inlandsflüge durften am Montag wieder starten, und Restaurants, Cafés und Sportanlagen sowie der Große Basar in Istanbul durften unter Auflagen wieder öffnen. Die Türkei steht nach Fallzahlen laut US-Universität Johns Hopkins auf Platz elf weltweit.
Russland lockerte seine Corona-Maßnahmen trotz steigender Infektionszahlen. Nach mehr als zwei Monaten strenger Ausgangssperren durften die Bewohner von Moskau - Europas größter Stadt - an einzelnen Tagen wieder spazieren gehen und stundenweise Sport machen. Allerdings muss dafür nun auch im Freien Mund- und Nasenschutz getragen werden. Geschäfte durften teils wieder öffnen. Russland ist nach den USA und Brasilien das am stärksten betroffene Land weltweit.
Spanien will den umstrittenen Notstand zur Eindämmung der Pandemie bis zum 20. Juni verlängern, wie Ministerpräsident Pedro Sánchez am Sonntag sagte. Es werde eine "abgeschwächte Form" des Notstands sein. Über den Antrag wollte das Parlament am Mittwoch abstimmen. Es gelten weiterhin strenge Ausgehbeschränkungen, die seit wenigen Wochen langsam gelockert werden. Mit mehr als 27.000 Toten und rund 240.000 Infektionsfällen ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder.
In Israel wurde in der Jerusalemer Altstadt am Sonntag der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif/Das edle Heiligtum) wieder geöffnet. Hunderte Muslime besuchten die heilige Stätte nach Medienberichten. Experten befürchten angesichts eines Anstiegs von Neuinfektionen eine zweite Erkrankungswelle. Mehrere Schulen wurden geschlossen, nachdem dort mehr als 100 Schüler und Lehrkräfte infiziert worden waren. Vor einem Monat hatte erst die schrittweise Öffnung von Schulen begonnen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mahnte mehr Disziplin der Bürger an.
Schweden, das in Europa einen Sonderweg ohne größere Ausgangssperren und Betriebsschließungen gegangen war, verzeichnete am Sonntag erstmals seit März innerhalb von 24 Stunden keinen neuen Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt starben infolge der Pandemie seit dem 11. März nach Behördenangaben annähernd 4400 Menschen. Etwa 37.500 Menschen haben sich infiziert. Die relativ hohe Zahl - gemessen an zehn Millionen Einwohnern - sei vor allem auf Infektionen in Pflegeheimen zurückzuführen, heißt es.
Und in Südafrika gab es Freudentänze und lange Schlangen, weil nach gut zweimonatigem Alkoholverbot im Rahmen der Corona-Restriktionen am Montag der Verkaufsbann für Wein, Bier oder Schnaps aufgehoben wurde. Die meisten Bereiche der Wirtschaft wurden ebenso wie die Schulen wieder vorsichtig geöffnet.
Update, 1. Juni, 11.30 Uhr: Zulauf zu Demos gegen Corona-Einschränkungen sinkt
Parallel zur Aufhebung von Beschränkungen in der Corona-Krise geht die Beteiligung an Demonstrationen gegen die staatlichen Auflagen zurück. Am Pfingstwochenende, zumeist am Samstag, gingen in vielen deutschen Städten wieder Menschen auf die Straße, um gegen Restriktionen zu protestieren. Die Teilnehmerzahlen lagen aber oft unter den angemeldeten Werten. Mancherorts gab es auch Demonstrationen, die sich gegen Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretiker richteten.
In Stuttgart, wo zuletzt die bundesweit größten Proteste stattgefunden hatten, demonstrierten am Samstag 150 Menschen, am Sonntag waren es noch einmal mehrere hundert Menschen. Für Samstag waren mehrere Demos mit teils mehreren tausend Teilnehmern angemeldet gewesen.
In München kamen zu einer Kundgebung unter dem Motto "Zusammenstehen für Freiheit, Grundrechte und Selbstbestimmung" rund 700 Menschen. Die Stadt München hatte die Verwendung des "Judensterns" auf Corona-Demonstrationen zuvor verboten. Hintergrund ist, dass auf einigen Kundgebungen der gelbe Stern, eine den Juden von den Nationalsozialisten aufgezwungenen Kennzeichnung, mit der Inschrift "ungeimpft" gezeigt wurde. Damit sollten Assoziationen an die Verfolgung während der Nazi-Zeit geweckt werden.
Weitere Demonstrationen in Bayern gab es in Nürnberg, Würzburg und Schweinfurt - auch hier mit weniger Teilnehmern als angemeldet. In Aschaffenburg, wo zu einer Spontan-Demo aufgerufen wurde, erschien laut Polizei niemand.
In Frankfurt am Main demonstrierten bei mehreren Veranstaltungen insgesamt rund 550 Menschen. In Berlin zählte die Polizei bei mehreren Demonstrationen am Samstag jeweils um die 50 Menschen. An einer Kundgebung des Vegan-Kochs Attila Hildmann nahe dem Bundeskanzleramt waren es in der Spitze 150 Teilnehmer. Am Sonntag gab es eine weitere Demonstration am Mauerpark. Nach wochenlangen Einschränkungen gibt es in Berlin nun keine Begrenzung der Teilnehmerzahl für Demonstrationen mehr.
In Thüringen, wo Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) einen sehr weitgehenden Lockerungskurs eingeschlagen hat, kamen laut einem Polizeisprecher landesweit rund 450 Menschen zu Kundgebungen. Angemeldet waren etwa 1400 Demonstranten unter anderem in Erfurt, Jena, Weimar und Nordhausen.
Bei größeren Demonstrationen in vielen Orten Deutschlands hatten sich in den vergangenen Wochen bis zu 10 000 Menschen beteiligt. Teilweise waren die Aufzüge auf deutlich weniger Teilnehmer begrenzt gewesen, aber es hatten sich am Rande der genehmigten Veranstaltungen viele weitere Menschen versammelt.
Update, 1. Juni, 11.15 Uhr: Zweiter China-Flug findet trotz Corona-Falls statt
Trotz eines Infektionsfalles an Bord des ersten Sonderfluges der deutschen Wirtschaft nach China wird es am Mittwoch wie geplant den zweiten geben. "Der Flug nach Shanghai steht nicht in Frage", berichtete der Geschäftsführer der deutschen Handelskammer in China, Jens Hildebrandt am Montag nach Konsultationen mit den chinesischen Behörden in Peking. Zuvor hatte sich die Infektion eines Mitreisenden auf dem ersten Flug am Freitag nach Tianjin in einem neuerlichen Test bestätigt.
Der 34-jährige Ingenieur war mit rund 180 in China tätigen Managern, Technikern und anderen Vertretern der deutschen Wirtschaft und Angehörigen sowie vier China-Korrespondenten nach Tianjin geflogen. Da China im März wegen der Pandemie die Grenze für Ausländer dicht gemacht hatte, waren sie in Deutschland gestrandet. Bei dem zweiten Flug sollen ähnliche viele Passagiere an Bord sein.
Die Handelskammer hat die beiden Rückholflüge mit den chinesischen Behörden organisiert, um die Wirtschaftskooperation beider Länder wieder besser voranzubringen. Obwohl alle Passagiere vor dem Abflug in Frankfurt auf das Virus getestet worden waren, war ein zweiter Test nach der Ankunft am Samstag bei dem 34-Jährigen positiv. Alle Mitreisenden mussten sich ohnehin in Tianjin in Quarantäne begeben.
Update, 1. Juni, 11 Uhr: Niedersachsen hält trotz Corona-Ausbruch in Göttingen an Lockerungsplänen fest
Die niedersächsische Landesregierung sieht trotz der neuen Corona-Fälle in Göttingen keine Notwendigkeit, vom Lockerungskurs abzurücken. "Das Geschehen ändert an unserem Stufenplan im Moment nichts", sagte am Pfingstmontag die stellvertretenden Regierungssprecherin Kathrin Riggert.
Die Stadt Göttingen geht inzwischen Hinweisen nach, dass die illegale Öffnung einer Shisha Bar zur Verbreitung des Virus mitbeigetragen haben könnte. Am Sonntag wurden alle sechs Shisha Bars in Göttingen kontrolliert, eine war entgegen den Vorschriften des Landes geöffnet. Nach mehreren privaten Feiern waren in Göttingen zunächst 36 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Anschließend wurden bis Sonntagabend 310 Kontaktpersonen identifiziert.
Das "Göttinger Tageblatt" berichtete, viele Menschen, die sich angesteckt hätten, lebten in einem Hochhauskomplex in der Unistadt, dem Iduna-Zentrum. Die Leiterin des Göttinger Krisenstabes, Petra Broistedt, sagte der Zeitung, es sei übertrieben, nun alle rund 700 Menschen in dem Gebäude unter Quarantäne zu stellen.
In dem Komplex wohnten rund 60 Kontaktpersonen. "Es wäre unangemessen, deswegen das komplette Haus zu isolieren", sagte sie der Zeitung.
Update, 1. Juni, 10.50 Uhr: Türkei nimmt Inlandsflüge nach Corona-Pause wieder auf
Nach rund zwei Monaten Flugstopp wegen der Corona-Pandemie hat die Türkei ihren inländischen Flugverkehr wieder aufgenommen.
Am Montag startete eine Maschine der halbstaatlichen Fluggesellschaft Turkish Airlines (THY) vom Flughafen Istanbul nach Ankara. An Bord war unter anderem Verkehrsminister Adil Karaismailoglu, der ein Foto aus der Maschine auf Twitter veröffentlichte. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu waren insgesamt 156 Passagiere an Bord. Die Aufnahme von internationalen Flügen war zuletzt für den 10. Juni geplant. Die Türkei hatte ihren Flugverkehr schrittweise seit März eingestellt.
Passagiere benötigen nach Angaben des THY-Geschäftsführers Bilal Eksi eine Regierungs-App, um fliegen zu dürfen. Diese bestätigt unter anderem, dass der Reisende nicht krank ist. An den Flughäfen müssen zudem Auflagen eingehalten werden. Etwa dürfen nur Reisende, nicht aber ihre Begleitpersonen, in das Flughafengebäude und es gilt eine Maskenpflicht.
Am Montag wurden in der Türkei zudem Reisebeschränkungen für die Millionenmetropole Istanbul und 14 weitere Provinzen aufgehoben. Restaurants, Cafés, Sportstudios und Kindergärten öffneten wieder unter Auflagen. Strände, Parks und Museen sind ebenfalls wieder zugänglich.
Einige Restriktionen bleiben bestehen. Senioren ab 65 Jahren dürfen weiter nur wenige Stunden die Woche vor die Tür. Zudem gilt ein weitreichendes Ausgehverbot für unter 18-Jährige. Shisha-Lokale und andere "Vergnügungsorte" bleiben geschlossen. Die Türkei hat nach offiziellen Angaben rund 164 000 Coronavirus-Fälle und rund 4500 Todesopfer gemeldet.
Update, 1. Juni, 10.45 Uhr: Befragung belegt Zusammenhang zwischen Corona und Verlust des Geruchssinns
Eine international angelegte Befragung belegt, dass eine Coronainfektion mit dem Verlust des Geruchssinns einhergehen kann. Das Virus greife offenbar Zellen des Riechepithels an und sorge für einen Ausfall der Rezeptoren, teilte das an der Analyse beteiligte Universitätsklinikum Dresden am Pfingstmontag mit.
Da sich die Zellen regelmäßig erneuern, klinge die Geruchsstörung bei vielen Betroffenen auch wieder ab. Das Phänomen gehe - anders als etwa bei einem grippalen Infekt - nicht mit einer verstopften Nase einher.
Die Ergebnisse resultieren aus einer Onlinebefragung und basieren auf Beiträgen von gut 4000 Patienten mit Covid-19-Diagnose aus mehr als 40 Ländern, wie es hieß. Die Analyse wurde bisher nur in einer sogenannten Preprint-Version veröffentlicht, sie wurde noch nicht von unabhängigen Gutachtern beurteilt und in einer Fachzeitschhrift veröffentlicht.
Viele der Angaben stammen aus den USA, Frankreich und Italien. "Wir erleben aber auch in Deutschland immer mehr ehemalige Corona-Patienten, die nach der Erkrankung über eine eingeschränkte Riechfähigkeit klagen", erklärte Thomas Hummel. Der Professor leitet das interdisziplinäre Zentrum "Riechen und Schmecken" an der HNO- Klinik des Dresdner Uniklinikums. Eine plötzlich aufgetretene Riechstörung könne ein Hinweis auf eine mögliche Corona-Infektion sein.
Dass viele Patienten parallel dazu vermeintlich auch über Veränderungen bei der Geschmackswahrnehmung berichten, könnte laut Hummel ein Interpretationsfehler sein. Die meisten könnten bisherigen Erkenntnissen zufolge die vier Geschmacksrichtungen süß, sauer, bitter und salzig weiter einigermaßen zuverlässig unterscheiden. "Was sie vermissen, sind die Aromen der Lebensmittel". Um diese zu erkennen, brauche es das Zusammenspiel mit dem Geruchssinn.
Update, 1. Juni, 10.40 Uhr: Großer Basar in Istanbul nach Corona-Pause wieder geöffnet
Der berühmte Große Basar von Istanbul ist nach mehr als zwei Monaten Pause wegen der Corona-Pandemie wieder für Besucher zugänglich. Es öffneten zunächst nur 11 der insgesamt 22 Tore des Basars, sagte Gouverneur Ali Yerlikaya am Montag. Zudem gelte eine Maskenpflicht.
Der Goldhändler Fatih Lebit sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir sind sehr glücklich, das hier ist ein historischer Ort." Es gebe schon am ersten Tag viele Besucher, aber der Basar sei nicht so belebt wie gewöhnlich. "Es sind keine Touristen da", sagte er.
Ankara hofft ab Mitte Juni auf ausländische Touristen und erwartet, dass die Bundesregierung ihre weltweite Reisewarnung noch vor den Sommerferien auch vor die Türkei aufhebt. Ihren internationalen Flugverkehr wollte die Türkei zuletzt am 10. Juni wieder aufnehmen.
Der Große Basar, der ab dem 15. Jahrhundert gebaut und ausgeweitet wurde, ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen in der Türkei. In dem oft dicht bevölkerten Labyrinth aus überdachten Gängen gibt es laut dem Chef des Ladenbesitzer-Verbandes, Hasan Firat, rund 3600 Läden.
Der Tourismus ist eine der wichtigsten Einkommensquellen für das Land, dessen Wirtschaft und Währung schon länger stark schwächeln.
Update, 1. Juni, 10.20 Uhr: Die große Corona-Unbekannte: Welche Rolle spielen Aerosole?
Bei der Erforschung von Corona-Infektionswegen nehmen Wissenschaftler zunehmend sogenannte Aerosole unter die Lupe. Damit wird ein Gemisch aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen - wie Partikel von Sars-CoV-2 - in der Luft bezeichnet. "Wir sind ziemlich sicher, dass Aerosole einer der Wege sind, über die sich Covid-19 verbreitet", sagte der frühere Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, Gerhard Scheuch, in Gemünden (Wohra) der Deutschen Presse-Agentur. Schmierinfektionen etwa spielten eine geringere Rolle.
Es seien aber noch viele Fragen offen, so Scheuch - zum Beispiel, wie sich das Virus beim Sprechen verbreite oder welche Rolle die Temperatur spielt. "Da muss viel Forschungsarbeit gemacht werden", sagte er. "Aber es wird gerade immer mehr in die Richtung geforscht." Längst nicht geklärt ist demnach auch, wie infektiös getrocknete Aerosole sind.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) erfolgt die Übertragung des neuartigen Virus hauptsächlich über Tröpfchen, die beim Husten und Niesen entstehen und beim Gegenüber über die Schleimhäute aufgenommen werden. Aerosole - definiert als Tröpfchenkerne kleiner als fünf Mikrometer - könnten aber ebenso dazu beitragen, "auch wenn eine abschließende Bewertung zum jetzigen Zeitpunkt schwierig ist".
Es gibt schon Studien, die sich mit der Verbreitung von Tropfen und Aerosolen in der Luft befassen. Allerdings kommen die zu teils unterschiedlichen Ergebnissen. So hat ein Team um Christian Kähler vom Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik an der Universität der Bundeswehr München mit einer Sängerin Experimente gemacht und kommt zu dem Schluss, dass die Luft beim Singen nur bis 0,5 Meter vor dem Mund in Bewegung versetzt wird - unabhängig etwa davon wie laut der Ton war. Als Tipp zum Selbertesten raten die Forscher, sich vor eine brennende Kerze zu stellen und zu schauen, wann die Flamme anfängt zu flackern, wenn man sich ihr beim Sprechen nähert.
Die Wissenschaftler Talib Dbouk und Dimitris Drikakis wiederum haben berechnet, wie weit sich Speicheltropfen bei leichtem Husten verbreiten: ohne Wind nicht weiter als zwei Meter, aber bei Winden von 4 und 15 Stundenkilometern durchaus auch sechs Meter. Zwar nähmen Konzentration und Größe der Tropfen ab, aber womöglich reiche eine Entfernung von zwei Metern nicht aus. Forscher aus Washington analysierten die Ansteckung innerhalb eines Chores und vermuteten, dass die Übertragung einem Abstand von unter zwei Metern geschuldet war. Allerdings macht Kähler klar, dass neben dem Abstand auch zu beachten sei, ob jeweils Hygieneregeln eingehalten wurden oder zum Beispiel Hände geschüttelt und Stühle gemeinsam verrückt wurden.
Weitere Aspekte, die Einfluss auf die Infektionswege haben können, sind etwa die Höhe des Raumes und die Durchlüftung. So rät beispielsweise Kähler, es sollte "einerseits die Luftwechselrate in Zeiten der Pandemie deutlich erhöht werden, andererseits sollte bei einer idealen Raumbelüftung die Luft von unten durch den Boden zugeführt und flächig über die Decke abgesaugt werden".
Im chinesischen Wuhan haben Forscher für eine Studie in Kliniken nach Sars-CoV-2-Erbgut in Aerosolen gesucht. Die Menge sei etwa in belüfteten Patientenzimmern sehr niedrig gewesen, in Toilettenbereichen jedoch höher. An der frischen Luft sei sie nicht nachweisbar gewesen, außer in zwei Bereichen, die zu Überfüllung neigten. Auch Kähler sagt, im Freien bestehe kaum Gefahr. Man atme etwa einen halben Liter Luft aus, der sei schnell verdünnt. Gefährlich werde es, wenn man sich etwa wegen einer Blaskapelle im Hintergrund näher kommt und lauter spricht. Das ist dann aber wieder eine Frage des Abstands.
Wie lange eine potenzielle Gefahr besteht, haben Forscher auch schon untersucht: Ein weiteres Team aus den USA hat mit Laserlicht die Lebensdauer kleiner Tröpfchen in der Luft gemessen, die beim Sprechen entstehen. Demnach verschwinden sie in einer geschlossenen Umgebung bei stehender Luft erst nach 8 bis 14 Minuten.
Im Fazit heißt es, "dass es eine erhebliche Wahrscheinlichkeit gibt, dass normales Sprechen in beschränkten Umgebungen eine Übertragung von Viren in der Luft verursacht". Laut Scheuch, der eine Firma für Bio-Inhalation führt, könnten sich Aerosole in geschlossenen Räumen sogar über Stunden halten und infektiös sein. Ein Atemstoß enthalte 1000 Teilchen. "Draußen ist die Verdünnung stark, innen sammelt es sich."
Abhilfe soll der Mund-Nase-Schutz schaffen. Allerdings muss man dabei wissen, dass die sogenannten Community-Masken Partikel etwa mit einem Durchmesser bis zu zwei Mikrometern nahezu gar nicht stoppen können, was Kählers Team eindrucksvoll mit Videoaufzeichnungen dargestellt hat. Dennoch hätten die einfachen Masken einen wichtigen Effekt, betont der Professor: "Sie bieten Strömungswiderstand. Anstatt dass man Partikel weit nach außen pustet, halten sie sich nah am Kopf."
Scheuch geht sogar einen Schritt weiter: Weil das Coronavirus nur rund 0,1 bis 0,14 Mikrometer groß sei, reichten nicht mal die sogenannten FFP-Masken. "Die sind für größere Bakterien. Aber so kleine Teilchen lassen sich schlecht filtern." Schwebstofffilter seien wohl besser geeignet. Aber auch das sei noch zu erforschen.
Update, 1. Juni, 8.25 Uhr: Wegen Corona: Spargelbauern unter Druck
Die Wachstumsjahre beim Spargelanbau sind offenbar vorbei: Auch wegen der Schwierigkeiten aufgrund der Corona-Krise rechnen Experten mit einer deutlich geringeren Ernte. Nach Einschätzung der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI) in Bonn könnte die Ernte dieses Jahr um rund 30 Prozent unter der des Vorjahres liegen. 2019 wurden bundesweit 122.000 Tonnen geerntet. Das waren bereits acht Prozent weniger Erntemenge als im Rekordjahr 2018.
Der Rückgang der Erntemenge entspreche ungefähr dem Anteil der Gastronomie am Spargelabsatz. Weil bis Mitte Mai Gaststätten und Restaurants aufgrund der Corona-Verordnungen geschlossen hatten, fiel der Absatz an die Gastronomiekunden in dieser Zeit komplett weg, sagte AMI-Experte Michael Koch. Dafür hätten die Privathaushalte gerne Spargel gekauft.
Schon die vergangenen Jahre seien wirtschaftlich schwierig gewesen, sagte der Geschäftsführer der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer in Niedersachsen, Fred Eickhorst. Einige Spargelbetriebe stünden vor dem Aus.
Das Problem, in ausreichender Zahl Erntehelfer zu finden, habe es schon vor der Reisebeschränkung wegen der Corona-Pandemie gegeben, sagte Eickhorst. Auch die Trockenheit der beiden vergangenen Jahre habe den Unternehmen zugesetzt.
Dieses Jahr nun sei es besonders teuer geworden, die Erntehelfer zu bekommen. Die Betriebe mussten für die Flugkosten aufkommen, auch die Aufwendungen für die Unterkünfte seien wegen der Corona-Hygieneauflagen deutlich gestiegen. "Aufgrund von Corona sind die Kosten für die Betriebe erheblich gestiegen."
Nach einem hohen Preisniveau zu Beginn der heimischen Ernte, wo der Kilopreis für die Endverbraucher im Schnitt um bis zu 40 Prozent über dem Vorjahresniveau lag, hat sich der Preis laut AMI inzwischen ungefähr auf dem des vergangenen Jahres eingependelt. Er lag in der Himmelfahrtswoche im Durchschnitt bei 6,86 Euro für ein Kilo weißen Spargel erster Sortierung.
Im Direktverkauf sei der Spargel in der Regel teurer: Wer das Edelgemüse beim Bauern kaufe, müsse für gute Ware zum Teil auch 12 Euro je Kilo zahlen, sagte AMI-Experte Koch.
Update, 1. Juni, 8.15 Uhr: Zweite Fußball-Liga in England startet am 20. Juni
In England hat nach der Premier League auch die zweithöchste Fußball-Liga eine Saison-Fortsetzung angekündigt.
Die Championship soll nach mehr als zwei Monaten Corona-Unterbrechung vom 20. Juni an wieder spielen. Das teilte der Dachverband English Football League (EFL) am späten Sonntagabend mit. Allerdings muss die Regierung dem Plan noch zustimmen.
Neun Spieltage stehen in der 2. Liga noch aus. Bis zum 30. Juli soll die Playoffrunde der Mannschaften auf den Tabellenplätzen drei bis sechs ausgetragen werden, um den dritten Aufsteiger in die Premier League zu ermitteln.
Momentan liegen Leeds United und West Bromwich Albion auf den direkten Aufstiegsplätzen. Am Donnerstag hatte die Premier League bekannt gegeben, ihre Saison vom 17. Juni an fortzusetzen.
Update 1. Juni, 7.55 Uhr: Umfrage: Jeder Zweite würde sich gegen Corona impfen lassen
Jeder zweite Deutsche würde sich nach einer Umfrage gegen das Coronavirus impfen lassen, wenn es einen Impfstoff gäbe. Jeder Vierte würde dies vielleicht tun, wie aus der repräsentativen Online-Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervorgeht. Jeder Fünfte der 2056 Befragten lehnt eine Impfung ab. Männer würden sich eher impfen lassen als Frauen.
Derzeit ist noch kein Impfstoff gegen das Coronavirus verfügbar. Erste zugelassene Impfstoffe dürften nach Einschätzung der meisten Experten frühestens im kommendem Jahr für den Masseneinsatz bereitstehen. Im Rahmen großer klinischer Studien könnten schon zuvor Impfungen bestimmter Bevölkerungsgruppen erfolgen. Möglich ist allerdings auch, dass noch Jahre vergehen, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht, der guten Schutz bietet.
In der Frage nach einer Impfpflicht gegen das Coronavirus sind die Deutschen gespalten: Während 44 Prozent der Befragten dafür plädierten, sind 40 Prozent dagegen.
In der Corona-Krise kursieren Spekulationen über eine mögliche Impfpflicht. Die Bundesregierung hat indes wiederholt betont, dass sie eine künftige Corona-Schutzimpfung nicht zur Pflicht machen werde.
Update, 1. Juni, 7.50 Uhr: Corona-Umfragen: Verbraucher hatten Angst vor Versorgungsengpässen
Ängste vor Versorgungsengpässen und vor steigenden Lebensmittelpreisen - dazu hat die Corona-Situation im Frühjahr bei vielen Verbrauchern in Deutschland geführt. Zu diesem Ergebnis kommen unabhängig voneinander zwei Analysen aus Niedersachsen, vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) in Quakenbrück und der Universität Göttingen.
Beide führten im April repräsentative Befragungen in Deutschland durch. Demnach gingen die Menschen in dieser Zeit weniger oft einkaufen, kauften aber insgesamt wohl mehr Waren.
Für die Analyse waren vom 22. bis zum 27. April 1056 Verbraucherinnen und Verbraucher befragt worden, bei der Göttinger Umfrage vom 9. bis zum 20. April 947 Menschen.
Update, 1. Juni, 7.30 Uhr: SPD will bei Koalitionsgipfel für Kinderbonus kämpfen
Familien sollen nach dem Willen der SPD im geplanten Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung mit einem einmaligen Kinderbonus entlastet werden. "In Familien, in denen gerade ein Elternteil in Kurzarbeit ist oder die ihre Arbeitszeit in der Krise reduzieren mussten, ist das Geld jetzt knapp", sagte die stellvertretende SPD-Vorsitzenden Serpil Midyatli (44) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Deshalb wollen wir einen Kinderbonus von mindestens 300 Euro pro Kind durchsetzen."
Die Spitzen der schwarz-roten Koalition wollen am Dienstagabend ein Konjunkturpaket beschließen, um die Folgen der Corona-Krise abzufedern. In diesem Zusammenhang hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz (61, SPD) die Idee eines Kinderbonus bereits ins Spiel gebracht.
Es werde wohl noch Monate dauern, bis Kitas und Schulen wieder im regulären Umfang öffneten, sagte Midyatli. "Insbesondere Frauen stecken hier zurück und reduzieren ihre Arbeitszeit, um die Familienarbeit zu übernehmen. Dadurch vergrößert sich die bestehende Lohnlücke zwischen den Geschlechtern noch weiter."
Update, 1. Juni, 7.05 Uhr: Chef des Digitalausschusses zur Corona-Warn-App: Wunderbare Nachricht
Als "wunderbare Nachricht" hat der Vorsitzende des Bundestagsausschusses Digitale Agenda, Manuel Höferlin (47), die Veröffentlichung des kompletten Programmcodes der Corona-Warn-App bezeichnet. "Die Entwicklung zeigt: Gesundheitsschutz und Datenschutz sind gleichzeitig möglich", erklärte der FDP-Politiker in Berlin. "Ich bin sicher, dass durch den Open-Source-Ansatz mehr Vertrauen geschaffen werden kann als durch jede gesetzliche Regelung, wie sie gerade von Grünen und Linken gefordert wird." Wichtig sei nun, dass die App so schnell wie möglich zum Download bereitstehe.
Die Entwickler der Corona-Warn-App des Bundes haben inzwischen den kompletten Programmcode der mit Spannung erwarteten Anwendung offengelegt.
"Über Pfingsten haben wir alle restlichen, noch nicht veröffentlichten Quellcodes für die App auf der Entwickler-Plattform GitHub publiziert", erklärten Sprecher der Deutschen Telekom und der SAP AG. So seien alle Codes der vollständigen App für die Experten-Community einsehbar. Damit lösen die beiden Konzerne ihr Versprechen ein, die Tracing-App möglichst transparent zu entwickeln.
Update, 1. Juni, 6 Uhr: Aerosol-Experte: Zu Corona-Übertragung noch viel Forschung nötig
Eine wichtige Rolle bei der Infektion mit dem Coronavirus spielen nach Einschätzung von Experten sogenannte Aerosole. Doch viele Fragen sind dabei noch offen. "Da muss viel Forschungsarbeit gemacht werden", sagte der frühere Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, Gerhard Scheuch, in Gemünden (Wohra) der Deutschen Presse-Agentur. Als Beispiele nannte er, wie sich das Virus über Aerosole beim Sprechen verbreitet oder wie sich unterschiedliche Temperaturen auf das Überleben des Erregers auswirken. "Aber es wird gerade immer mehr in die Richtung geforscht."
Aerosole sind ein Gemisch aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen in der Luft. Solche Teilchen können beispielsweise Partikel von Sars-CoV-2 sein. "Wir sind ziemlich sicher, dass Aerosole einer der Wege sind, über die sich Covid-19 verbreitet", sagte Scheuch, der eine Firma für Bio-Inhalation führt. Hingegen spielen etwa Schmierinfektionen nach seiner Aussage eine geringere Rolle.
Update, 1. Juni, 5.42 Uhr: Infektionsfall in Sondermaschine der deutschen Wirtschaft bestätigt
Ein Infektionsfall mit dem Coronavirus auf dem Sonderflug der deutschen Wirtschaft nach China hat sich bestätigt. Auch der zweite Test zur Überprüfung einer Ansteckung des Passagiers auf dem Charterflug nach Tianjin war positiv, wie der Geschäftsführer der deutschen Handelskammer in China, Jens Hildebrandt, am Montag der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Es handelt sich nach Angaben der Gesundheitskommission der nordchinesischen Stadt um einen 34-jährigen Ingenieur aus Blaustein im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.
Der Mann war am Freitag mit rund 180 in China tätigen Managern, Technikern und anderen Vertretern der deutschen Wirtschaft und Angehörigen sowie vier China-Korrespondenten nach Tianjin geflogen. Da China im März wegen der Pandemie die Grenze dicht gemacht hatte, waren sie in Deutschland gestrandet. Die Handelskammer hatte die Rückholaktion mit den chinesischen Behörden organisiert, um die Wirtschaftskooperation beider Seiten wieder in Gang zu bekommen.
Obwohl alle Passagiere vor dem Abflug in Frankfurt auf das Virus getestet worden waren, zeigte ein zweiter Test nach der Ankunft bei dem 34-Jährigen einen positiven Befund. Alle Mitreisenden mussten sich ohnehin in Tianjin in Quarantäne begeben.
Update, 1. Juni, 5.37 Uhr: Homeoffice in Japan: Experten plädieren für Verhaltensregeln
Die Corona-Krise hat in Japan eine Diskussion über neue Arbeitsstile bewirkt. Dazu gehört das Arbeiten im Homeoffice, was während des inzwischen aufgehobenen Notstands auch in der Nummer Drei der Weltwirtschaft vermehrt eingesetzt wurde.
Doch dies habe nicht nur praktische Aspekte, sondern berge auch das Risiko von Belästigungen am heimischen Arbeitsplatz, wie das führende japanische Wirtschaftsblatt "Nikkei" am Montag unter Berufung auf Experten berichtete. Zu häufige Kontaktaufnahmen durch Chefs aus Zweifel, ob Mitarbeiter auch wirklich zu Hause arbeiten, könnten zum Beispiel bei den Betroffenen das Gefühl ständiger Überwachung schaffen, hieß es.
Schriftliche Anweisungen per Email könnten zudem als harscher Befehlston empfunden werden. Bei Videokonferenzen von zu Hause bestehe zudem die Furcht vor einer Verletzung der Privatsphäre durch Vorgesetzte und Kollegen, hieß es. Experten sprechen daher bereits von "remote harassment" und plädieren für klare Verhaltensregeln.
Update, 1. Juni, 5.30 Uhr: Mittelstand fordert Entlastungen in der Corona-Krise
Der Mittelstand in Deutschland fordert vor dem Koalitionsgipfel Entlastungen bei Steuern und Auflagen. "Keinesfalls darf es jetzt zu zusätzlichen Belastungen der Unternehmen, beispielsweise durch die Einführung einer Vermögensabgabe kommen", warnt die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand in einem Eckpunktepapier, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.
Nötig seien branchenübergreifende Konjunkturimpulse in der Corona-Krise, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. "Eine Überlastung der öffentlichen Haushalte muss vermieden werde", heißt es aber auch. Die Spitzen der Koalition aus CDU, CSU und SPD wollen am Dienstag über ein Konjunkturpaket entscheiden.
Update, 1. Juni 5.15 Uhr: Weitgehendes Ausgehverbot in türkischen Städten endet
Nach einer 48-stündigen weitgehenden Ausgangssperre in der Millionenmetropole Istanbul und 14 weiteren türkischen Städten und Provinzen dürfen die Menschen ihre Häuser wieder verlassen. Das Ausgehverbot, das am Freitag in Kraft getreten war, lief am Sonntag um Mitternacht (Ortszeit) aus.
Zudem wurden um Mitternacht Reisebeschränkungen für die Millionenmetropole Istanbul und 14 weitere Provinzen aufgehoben. Die Einwohner dürfen ihre Region nun das erste Mal seit Anfang April wieder verlassen. Das war zuvor nur mit einer Ausnahmegenehmigung möglich.
An diesem Montag sind zudem zahlreiche weitere Corona-Restriktionen in der Türkei aufgehoben: Inlandsflüge werden wieder aufgenommen, Restaurants, Cafés und Sportanlagen dürfen unter Auflagen wieder öffnen. Auch der berühmte Große Basar in Istanbul öffnet wieder für Besucher. Die Aufnahme des internationalen Flugverkehrs war zuletzt für den 10. Juni geplant.
Update, 1. Juni, 5.05 Uhr: DFB-Akademieleiter Haupt: Kein Corona-Leerlauf in Trainerfortbildung
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will die derzeitige Corona-Krise nutzen, um nachhaltig seine Ausbildung für Trainer zu modernisieren. Dies sagte DFB-Akademieleiter Tobias Haupt (36) der Deutschen Presse-Agentur. "Auch in der Trainer-Aus- und Weiterbildung haben wir viele Inhalte digitalisiert, die ab sofort – auch in der Zeit nach Corona – auf unserem digitalen Campus zur Verfügung stehen", fügte Haupt an. Es sei durch diese Maßnahme gelungen, "dass es keinen coronabedingten Leerlauf in der Trainer-Fortbildung gab".
Eine zeitliche Verzögerung gibt es derweil beim Mentorenprogramm, bei dem Routiniers und ehemalige Profis ihr Wissen und ihre Erfahrung an deutsche Fußball-Talente weitergeben sollen. "Das Mentorenprogramm speziell für angehende Ex-Profis hatten wir Anfang des Jahres fertig konzipiert und wollten es in der März-Länderspielphase weiter forcieren. Doch dann hat das Coronavirus uns und den Spielplan ausgebremst", sagte Haupt. Die Spieler, die bereits zugesagt haben, sollen aber weiter zur Verfügung stehen.
Update, 1. Juni 5 Uhr: Einbußen für Make-up-Hersteller in Corona-Krise
Die Nachfrage nach Make-up ist wegen der Corona-Krise gesunken. Die Branche klagt über deutliche Umsatzrückgänge, vor allem im April. Der Kosmetikverband VKE spricht für diesen Monat von einem Minus von 60 Prozent. Hauptgrund sind die geschlossenen Geschäfte, Friseure und Kosmetikstudios. "Der Online-Handel konnte nicht alles auffangen" sagte Geschäftsführer Martin Ruppmann.
Auch das fränkische Traditionsunternehmen Schwan Stabilo bekommt das zu spüren. Um ein Drittel sei der Umsatz in der Kosmetiksparte im April eingebrochen, sagte Firmenchef Sebastian Schwanhäußer. Das Unternehmen in Heroldsberg plant jetzt Kurzarbeit und hofft, dass die Lockerungen die Lage entspannen.
Bisher komme jedoch keine richtige Kauflaune auf, sagte Ruppmann. Selbst ein gutes Weihnachtsgeschäft könne die Verluste nicht mehr ausgleichen. Der VKE geht deshalb davon aus, dass die Unternehmen in diesem Jahr durchschnittlich 20 Prozent weniger Umsatz haben werden.
Update, 1. Juni, 4.22 Uhr: RKI meldet 333 Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 333 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 181.815 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt (Datenstand 01. Juni 0 Uhr). Das RKI weist darauf hin, dass es aufgrund von Qualitätsprüfungen noch zu Änderungen der tagesaktuellen Daten kommen kann. Außerdem könne die Zahl der neuen Fälle aus technischen Gründen auch Fehler enthalten.
Update, 1. Juni 4.15 Uhr: DIHK legt Fünf-Punkte-Plan für Aufschwung vor
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat vor den Beratungen der Koalition über ein Konjunkturpaket einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt. Zum einen müssten Liquiditätsprobleme von Firmen überbrückt, zum anderen der Wirtschaftsstandort Deutschland gestärkt werden: "Wichtig ist, sich nicht in Einzelmaßnahmen zu verzetteln", heißt es in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Spitzen der Koalition wollen am Dienstag über ein Konjunkturpaket entscheiden.
Bei der Diskussion darüber müsse vor allem die Zukunft in den Blick genommen werden. "Denn nach der Krise wird auch der Weltmarkt neu verteilt", heißt es im DIHK-Konzept.
Update, 1. Juni 4 Uhr: Auf großen Rollen sitzengeblieben: Umsatzeinbruch bei Klopapier
Der Toilettenpapierhersteller Ille hat in der Coronakrise Kurzarbeit anmelden müssen. "Viele unserer Kunden waren von den behördlichen Schließungen betroffen. Dementsprechend ist auch der Absatz an Toilettenpapier im März und April eingebrochen", sagte Geschäftsführerin Marion Gottschalk der Deutschen-Presse Agentur. Ille beliefert Hotels, Gastronomie, Industrie und Handel sowie die öffentliche Verwaltung, Schulen, Kinos und Fitnesscenter mit speziellen Klopapierrollen, die häufig größer als die haushaltsüblichen Rollen sind.
Das Unternehmen habe im April Umsatzverluste bei Toilettenpapier von bis zu 30 Prozent verzeichnet, sagte eine Sprecherin. "Daher haben wir unsere Bestellungen zurückgefahren, dennoch sind die Lagerbestände durch den geringen Absatz derzeit erhöht." Seit Mai sei die Kurzarbeit abteilungsweise reduziert und teilweise wieder aufgehoben worden.
Der Verkauf von kleineren Rollen über Supermärkte und Onlineshops habe die Verluste bei Ille nicht decken können. Der Ausverkauf in den Supermärkten ist aus Sicht von Geschäftsführerin Gottschalk nur zu einem geringen Teil auf Hamsterkäufe zurückzuführen. "Tatsächlich waren die Menschen mehr zu Hause und haben dort Toilettenpapier benötigt."
Update, 1. Juni, 3.39 Uhr: USA liefern Hydroxychloroquin zur Corona-Behandlung nach Brasilien
Die Vereinigten Staaten schicken entgegen medizinischer Empfehlungen zwei Millionen Dosen Hydroxychloroquin zum Einsatz gegen das Coronavirus nach Brasilien.
Das Malariamittel soll zur Prävention bei Krankenschwestern und Ärzten sowie zur Behandlung von Infizierten eingesetzt werden, wie aus einer gemeinsamen Erklärung der beiden Länder vom Sonntag (Ortszeit) hervorging.
Um das Medikament zur Anwendung bei Corona-Patienten zu empfehlen, hatte das brasilianische Gesundheitsministerium jüngst seinen Leitfaden für Ärzte geändert. Gesundheitsminister Nelson Teich (62), selbst ein Mediziner, hatte gar um seine Entlassung gebeten, weil er anders als der rechte Präsident Jair Bolsonaro gegen den Einsatz war.
Update, 1. Juni, 2.03 Uhr: Mehr als halbe Million Corona-Infizierte in Brasilien
Die Zahl der Corona-Fälle in Brasilien ist auf über eine halbe Million gestiegen. 514.849 Menschen haben sich nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, wie das Gesundheitsministerium des südamerikanischen Landes am Sonntag (Ortszeit) mitteilte. Nach den USA ist Brasilien das Land mit den meisten Corona-Infektionen weltweit. Da im größten Staat Lateinamerikas relativ wenig getestet wird, dürfte die tatsächliche Zahl der Infizierten allerdings noch wesentlich höher sein.
Mindestens 29 314 Patienten sind bislang im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Damit liegt Brasilien nach den USA, Großbritannien und Italien bei der Zahl der Todesopfer der Pandemie an vierter Stelle. In vielen Städten Brasiliens haben die Krankenhäuser bereits ihre Belastungsgrenze erreicht. Die Behörden richten provisorische Kliniken in Fußballstadien ein und lassen auf riesigen Flächen neue Gräber ausheben.
Unterdessen wird das Land von einem Streit zwischen dem rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro (65), einer Reihe von Gouverneuren und dem Kongress gelähmt. Der Staatschef hält die Lungenkrankheit Covid-19 für eine "leichte Grippe" und lehnt Schutzmaßnahmen ab. Er befürchtet, dass ein Lockdown der Wirtschaft des Landes schaden könnte. Allerdings haben eine Reihe von Bundesstaaten Ausgangsbeschränkungen verhängt und Betriebe geschlossen, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen. Am Sonntag kam es in mehreren Städten Brasiliens zu Zusammenstößen zwischen Bolsonaro-Anhängern, Regierungsgegnern und der Polizei.
Update, 1. Juni, 1 Uhr: Göring-Eckardt: Pandemierat soll Corona-Strategie ausarbeiten
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt (54) fordert die Einsetzung eines wissenschaftlichen Beratergremiums, das eine zielgenaue Strategie im Kampf gegen das Coronavirus ausarbeiten soll. Ein solcher Pandemierat solle mit Experten aus unterschiedlichen Disziplinen besetzt sein und über den Sommer ein entsprechendes Gutachten erarbeiten, sagte Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Das Gremium solle Empfehlungen aussprechen, "mit welchen Maßnahmen zielgenau und wirksam ein erneutes unkontrollierbares Anwachsen der Infektionszahlen und schwere gesundheitliche, ökonomische und soziale Folgen in den nächsten Monaten verhindert werden können", verlangte die Fraktionschefin. Das Gutachten müsse anschließend im Bundestag diskutiert werden.
Göring-Eckardt rief Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) außerdem dazu auf, noch vor dem Sommer über ihre weitere Strategie zu informieren. "Statt chaotischer Einzelmaßnahmen brauchen wir eine fundierte Gesamtanalyse und eine offene, sachliche Debatte über die weitere Strategie im Umgang mit dem Virus", mahnte sie. "Es ist ein Fehler, dass in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern nicht längst ein unabhängiges interdisziplinäres wissenschaftliches Beratungsgremium geschaffen wurde, das die Epidemie und ihre Folgen laufend und aus umfassender Perspektive beurteilt."
Update, 1. Juni, 0.15 Uhr: Krankschreibungen per Telefon ab jetzt nicht mehr möglich
Wer eine Krankschreibung wegen einer Erkältung braucht, muss dafür ab jetzt wieder zum Arzt. Die Sonderregelung für telefonische Krankschreibungen wegen der Corona-Krise ist zum 31. Mai ausgelaufen. Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen hatte das bereits Mitte Mai beschlossen. Das Ende der Sonderregelung stehe im Einklang mit der aktuellen Einschätzung der Gefährdungslage, die zu Lockerungen in vielen Bereichen geführt habe, hieß es damals.
Update, 31. Mai, 23.30 Uhr: Hoch zu Ross: Queen zeigt sich erstmals seit Monaten im Freien
Die britische Königin Elizabeth II. hat sich zum ersten Mal seit Monaten wieder im Freien gezeigt. In der Nacht zum Montag veröffentlichte der Palast eine aktuelle Aufnahme der 94 Jahre alten Monarchin bei einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen: Reiten in der weitläufigen Parkanlage von Schloss Windsor. Sorgen um die Gesundheit ihres Staatsoberhaupts, so scheint es, müssen sich die Briten vorerst wohl nicht machen.
Die Königin ist für ihre Tierliebe bekannt, besonders Pferde und Hunde haben es ihr angetan. Als sie sich Mitte März wegen der Coronavirus-Pandemie vom Buckingham-Palast nach Windsor bringen ließ, saßen laut den Berichten auch ihre beiden Hunde, die Dorgis Candy und Vulcan, im Auto.
Seitdem hat sich die Elizabeth mit ihrem 98 Jahre alten Mann, Prinz Philip, in ihrer angeblich liebsten Residenz zurückgezogen. Die beiden gelten wegen ihres hohen Alters als besonders gefährdet durch die Lungenkrankheit Covid-19. Auf den gewohnten Luxus müssen die Royals trotzdem nicht verzichten: Mit dem Paar, so schreibt die britische Nachrichtenagentur PA, haben sich wahrscheinlich auch eine Reihe von Bediensteten in Isolation begeben.
Update, 31. Mai, 21.31 Uhr: Sechs weitere Polizeiausbilder aus Afghanistan zurückgeholt
Mit einem Charterflug hat das Bundesinnenministerium am Sonntag sechs weitere deutsche Polizeiausbilder aus Afghanistan zurückgeholt. Die Polizisten und Polizistinnen hätten mit den Kollegen zusammengearbeitet, die an Covid-19 erkrankt seien, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Sonntagabend. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet.
Update, 31. Mai, 20.48 Uhr: Laschet fordert Hilfe für Kommunen im Konjunkturpaket
Vor den für Dienstag geplanten Beratungen über ein milliardenschweres Konjunkturpaket der Bundesregierung hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59) gefordert, den Kommunen besonders unter die Arme zu greifen.
"Das Konjunkturpaket soll ja jetzt in der Krise helfen und ohne leistungsfähige Kommunen wird das nicht funktionieren", sagte der CDU-Politiker am Sonntag dem WDR.
Die Kommunen müssten bei den Sozialkosten wie der Unterbringung von Arbeitslosen entlastet werden, aber auch bei Investitionen. "Die Kommunen sind ja gleich doppelt getroffen: Zum einen brechen die Gewerbesteuereinnahmen weg, zum anderen steigen die Arbeitslosenzahlen", sagte Laschet.
Der Deutsche Städtetag hat bereits mehrfach eine stärkere Entlastung der Kommunen gefordert. Die schwarz-rote Koalition will am Dienstag über umfassende Maßnahmen beraten, die die deutsche Wirtschaft wieder in Fahrt bringen sollen. Infolge der Corona-Krise wird eine schwere Rezession erwartet.
Update, 31. Mai, 20.38 Uhr: Corona-Reproduktionszahl in Berlin gestiegen
Die Corona-Infektionszahlen in Deutschlands Hauptstadt Berlin bleiben auf relativ niedrigem Niveau. Insgesamt sind es 16 mehr als am Vortag, wie aus der am Sonntag veröffentlichten Statistik der Senatsverwaltung für Gesundheit hervorgeht.
Seit Beginn der Erfassung wurden damit insgesamt 6815 bestätigte Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen; 6279 Menschen gelten als genesen. 198 Infizierte starben. Aktuell sind demnach noch 144 Patienten im Krankenhaus, davon werden 41 intensivmedizinisch behandelt.
Die Reproduktionszahl - die die Anzahl der Personen angibt, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden - stieg am Sonntag auf 1,41. Damit lag der Wert über der kritischen Schwelle. Bei geringen Fallzahlen sei die Reproduktionszahl allerdings schwankungsanfällig, hieß es von der Senatsverwaltung.
Zur Berliner Lagebewertung gibt es drei Indikatoren: Neben der Reproduktionszahl die Zahl der Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohner sowie der Anteil der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen.
Die anderen beiden Indikatoren lagen am Sonntag im grünen Bereich. Wenn bei zwei dieser drei Indikatoren bestimmte Grenzwerte überschritten würden, sähe die Politik Beratungs- beziehungsweise Handlungsbedarf.
Update, 31. Mai, 19.36 Uhr: Keine neu bestätigten Corona-Infizierten im Saarland
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen im Saarland ist am Pfingstsonntag bei 2706 Fällen geblieben. Die mit dem Virus in Verbindung gebrachten Todesfälle lagen unverändert bei 165, wie das Gesundheitsministerium in Saarbrücken mitteilte (Stand 18 Uhr). 2492 der nachweislich Infizierten im Saarland gelten inzwischen als genesen.
Derzeit werden 35 Menschen stationär im Krankenhaus behandelt, davon fünf Patienten intensivmedizinisch. Die Zahlen beruhen auf Meldungen der Gesundheitsämter der Landkreise an das Gesundheitsministerium.
Update, 31. Mai, 19.07 Uhr: Russland beginnt trotz hoher Corona-Zahlen mit größeren Lockerungen
Das stark vom Coronavirus betroffene Russland lässt am Montag trotz steigender Infektionszahlen erstmals größere Lockerungen zu. Nach mehr als zwei Monaten strenger Ausgangssperren dürfen etwa die Menschen in Moskau - Europas größter Stadt - erstmals an einzelnen Tagen wieder zu Spaziergängen auf die Straße.
Erlaubt ist auch Sport zwischen 5.00 Uhr und 9.00 Uhr morgens. Allerdings gilt eine verschärfte Maskenpflicht: Zum ersten Mal muss der Mund- und Nasenschutz auch im Freien getragen werden – bisher nur in öffentlichen Räumen und Verkehrsmitteln.
Erstmals öffnen in Moskau auch wieder Einkaufszentren sowie Dienstleister wie chemische Reinigungen und Reparaturwerkstätten. Dadurch können in der Hauptstadt mehr als 300.000 Menschen zum ersten Mal seit Monaten wieder zur Arbeit. Geschlossen bleiben unter anderem Friseure, Gaststätten, Schulen und Kultureinrichtungen.
Auch in vielen anderen russischen Regionen sind Lockerungen geplant. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte trotz immer neuer Höchststände bei den Corona-Infektionen und Toten davon gesprochen, dass sich die Lage stabilisiert habe im flächenmäßig größten Land der Erde. Russland nimmt außerhalb von Nord- und Südamerika bei der Zahl der nachgewiesenen Infizierten den Spitzenplatz ein.
Update, 31. Mai, 17.37 Uhr: Messi: Fußball wird nach Corona nie wieder wie früher sein
Nach Meinung von Weltfußballer Lionel Messi (32) wird der Sport nach der Corona-Pandemie nie wieder wie früher sein. "Ich glaube, dass der Fußball, wie auch das Leben im allgemeinen, nie wieder dieselben sein werden", sagte der Profi des spanischen Meisters FC Barcelona in einem kurzen Interview des Wochenmagazins "El País Semanal".
Für die Sportler werde die Rückkehr zum Training und zum Wettkampf eine «komische Situation sein». Man werde sich nur langsam an die neuen Umstände gewöhnen können.
Der 32 Jahre alte Argentinier sagte, er leide vor allem mit jenen Menschen, die wegen Covid-19 "Angehörige und Freunde verloren haben und die sich oft nicht einmal richtig von ihnen verabschieden konnten".
"Es gibt nichts Schlimmeres, als die Menschen zu verlieren, die Du liebst." Der Clubkamerad des deutschen Nationaltorwarts Marc-André ter Stegen betonte außerdem, er sei "all jenen Menschen unendlich dankbar, die in den Gesundheitszentren gegen das Virus gekämpft haben".
Update, 31. Mai, 17.03 Uhr: Wieder Demos gegen Corona-Beschränkungen in Stuttgart
In Stuttgart haben am Sonntag wieder mehrere Hundert Menschen gegen Einschränkungen durch die Corona-Verordnung des Landes demonstriert. Nach Polizeiangaben blieb am Nachmittag alles friedlich.
Die Hygiene- und Abstandsregeln würden eingehalten, sagte eine Polizeisprecherin. Bereits am Vortag hatte es eine Reihe von Demonstrationen mit mehreren Hundert Teilnehmern gegeben.
Am Samstag hatten sich rund 150 Menschen auf dem Wasen versammelt. Die Demonstration fand unter Einsatz vieler Polizeikräfte statt. Redner verlangten unter anderem die sofortige Öffnung der Kitas und den sofortigen Vollbetrieb der Schulen. Die Gefahr, an Corona zu sterben, sei inzwischen geringer als die, von einer Straßenbahn überfahren zu werden, sagte ein Redner.
Ein Bündnis aus 25 linken Gruppierungen aus Stuttgart und der Region hatte auf einer anderen Demo vor einem drohenden Sozialabbau als wirtschaftliche Folge der Corona-Pandemie gewarnt.
Update, 31. Mai, 17 Uhr: Pariser Cafés öffnen wieder, aber nicht wie früher
Aufatmen im Land des guten Essens: Von diesem Dienstag an dürfen Cafés und Restaurants in Frankreich nach einer zweieinhalbmonatigen Zwangspause wieder Gäste bewirten. Die Regierung hatte die Lockerung der coronabedingten Beschränkungen in der vergangenen Woche angekündigt.
In Paris hält sich die Freude der Gastwirte allerdings in Grenzen - denn in der schwerer von der Covid-19-Epidemie getroffenen Hauptstadtregion darf nur auf Außenterrassen der Lokale getrunken und gegessen werden.
Update, 31. Mai, 16.55 Uhr: Großer Andrang bei Zirkus-Drive-in
Der bundesweit erste Zirkus-Drive-in in Mannheim hat am Sonntag rund 1000 Besucher angezogen. "Wir sind superzufrieden", sagte der Geschäftsführer des Kinder- und Jugendzirkus Paletti, Tilo Bender. Auf einem großer Parkplatz konnten die Besucher im Auto verschiedene Attraktionen ansteuern, darunter Clowns, Jongleure, Einradfahrer, Seiltänzer und Trapez-Künstler.
"Links und rechts von den Fahrzeugen wird es jede Menge Spaß und Staunen geben", sagte Bender vor der Eröffnung. Der Kinder- und Jugendzirkus Paletti richtet das Angebot gemeinsam mit dem Mannheimer Stadtmarketing aus. Der Zirkus hat rund 500 Mitglieder. Trainer und Jugendliche aus dem Verein bestreiten das bunte Programm.
Update, 31. Mai, 16.52 Uhr: Gottesdienste sind laut Bremerhaven nicht Ursache der Virus-Verbreitung
Die Corona-Infektionen innerhalb einer Pfingstgemeinde in Bremerhaven haben sich nach Einschätzung der Stadtverwaltung nicht während der Gottesdienste, sondern durch familiäre und soziale Kontakte verbreitet.
"Die Gemeinde hat dem Krisenstab ein plausibles Hygienekonzept für die stattgefundenen Gottesdienste dargestellt", teilte die Stadt Bremerhaven am Sonntag mit. Krisenstab und Gemeinde seien überein gekommen, sich weiter miteinander auszutauschen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu begrenzen.
Das Gesundheitsamt wolle stützende aufsuchende Hilfen anbieten, um betroffene Familien direkt zu informieren und zu unterstützen.
Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) sagte, es gebe keinen Grund, die Mitglieder der Kirchengemeinde zu stigmatisieren oder zu diskriminieren.
"Ein solches Geschehen ist jederzeit auch in einem anderen Cluster in sozialen, beruflichen oder religiösen Zusammenhängen möglich", sagte er. Die Religionsgemeinschaft verhalte sich ausgesprochen kooperativ. Die Zahl der positiv bestätigen Corona-Fälle aus dem Umfeld der Religionsgemeinschaft hat sich unterdessen am Sonntag (Stand 13.45 Uhr) um drei Fälle auf 57 erhöht.
Update, 31. Mai, 16.47 Uhr: München verbietet gelben Stern auf Corona-Demos
Die Stadt München schreitet gegen die Verwendung des gelben "Judensterns" auf Corona-Demonstrationen ein. Das Verbot sei bereits Teil des Auflagenbescheids der Stadt München für die Demonstration am Samstag gewesen, bestätigte ein Sprecher der Polizei am Sonntag auf Anfrage. Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk (BR) darüber berichtet.
Wie in anderen Städten auch hatten am Samstag in der bayerischen Landeshauptstadt mehrere Hundert Menschen gegen eine Beschneidung von Grundrechten beim Kampf gegen das Corona-Virus protestiert. Bei der Demonstration in München sei allerdings kein Verstoß gegen die Auflage registriert worden, sagte der Polizeisprecher.
Hintergrund des Verbots ist, dass auf einigen Corona-Kundgebungen der sogenannte Judenstern, eine den Juden von den Nationalsozialisten aufgezwungenen Kennzeichnung, mit der Inschrift "ungeimpft" gezeigt wurde. Damit sollen Assoziationen an die Verfolgung während der Nazi-Zeit geweckt werden. Dies will die Stadt München nun nicht mehr dulden. Laut Polizei droht bei einem Verstoß ein Bußgeld.
Update, 31. Mai, 16.43 Uhr: Spanien hebt Zwangsquarantäne für Einreisende schon am 21. Juni auf
Das Urlaubsland Spanien will die wegen der Corona-Krise angeordnete Zwangsquarantäne für aus dem Ausland Eingereiste schon zum 21. Juni aufheben. Die Grenzen werde man für Touristen aber wie angekündigt erst am 1. Juli öffnen, erklärte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Sonntag in Madrid.
Im Juli wolle man "in Spanien viele ausländische Touristen mit Sicherheitsgarantien für die Besucher und auch für die gesamte Bevölkerung begrüßen".
Update, 31. Mai, 16.40 Uhr: Öffentliche Schulen in der Slowakei öffnen am Montag
In der Slowakei werden die meisten öffentlichen Schulen nach der coronabedingten Schließung am Montag wieder den Unterricht aufnehmen. Zwischen 70 und 80 Prozent der Grundschüler werden damit wieder auf der Schulbank sitzen, wie Bildungsminister Branislav Grohling laut der slowakischen Nachrichtenagentur Tasr am Sonntag erklärte.
Ebenfalls am Montag sollten zwischen 50 und 60 Prozent der Kindergartenkinder ihre Betreuungsstätten wieder aufsuchen können, sagte Grohling dem öffentlichen Rundfunksender RTVS.
Die Slowakei weist eine der niedrigsten Infektionsraten in Europa auf. Bisher wurden 1521 Infektionsfälle im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 registriert, der die Lungenkrankheit Covid 19 auslösen kann. 28 Menschen starben.
Am Samstag wurden keine neuen Fälle gemeldet. Die tägliche Zahl von Neuinfektionen hatte sich in den vergangenen beiden Wochen im einstelligen Bereich gehalten. Der bisher letzte Todesfall wurde am 15. Mai gemeldet.
Update, 31. Mai, 16.28 Uhr: Luftwaffe holt erkrankte Einsatzkräfte aus Afghanistan zurück
Die Luftwaffe holt zwei an Covid-19 erkrankte deutsche Polizisten und einen Soldaten aus Afghanistan zurück. Der Airbus A400 sollte am späten Sonntagabend in Köln landen, wie eine Sprecherin der Luftwaffe der Deutschen Presse-Agentur sagte.
An Bord seien zwei positiv auf das Coronavirus getestete deutsche Polizisten sowie ein dritter Polizist, der zwar negativ getestet wurde, aber Krankheitssymptome zeigt. Zurückgebracht wird außerdem ein positiv auf das Coronavirus getesteter Bundeswehrsoldat aus dem Camp Marmal im nordafghanischen Masar-i-Scharif.
Update, 31. Mai, 16.12 Uhr: Schweden verzeichnet ersten Tag ohne Corona-Tote seit März
Erstmals seit März hat es in Schweden innerhalb von 24 Stunden keinen neuen Todesfall im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 gegeben.
Dies teilte die nationale Gesundheitsbehörde am Sonntag mit. Insgesamt starben in dem skandinavischen Land nach amtlichen Angaben infolge der Pandemie seit dem 11. März annähernd 4400 Menschen. Etwa 37.500 Menschen haben sich infiziert.
Die relativ hohe Zahl - gemessen an zehn Millionen Einwohnern - sei vor allem auf Infektionen in Pflegeheimen in und um die Hauptstadt Stockholm zurückzuführen, heißt es. Anders als in vielen anderen Ländern hat Schweden Schulen und Kindergärten nicht geschlossen. Die Bürger wurden lediglich gebeten, Abstand zu halten und sich immer wieder die Hände zu waschen.
Update, 31. Mai, 15.54 Uhr: Gladbachs Sportdirektor Eberl: "Krise Anlass für neue Gedanken"
Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl (46) hofft, dass die Corona-Krise für den Profi-Fußball ein Anlass ist, um "sich neue Gedanken zu machen".
"Wir haben eben gemerkt wie schnell auf einmal finanzielle Nöte entstehen können, weil man mit so etwas nicht gerechnet hat. Das kann eine Lehre für die Zukunft sein", sagte Eberl vor der Partie der Gladbacher in der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Union Berlin am Sonntag im TV-Sender Sky.
Update, 31. Mai, 15.46 Uhr: Anzahl neuer Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern: 0
In Mecklenburg-Vorpommern ist am Sonntag keine neue Coronavirus-Infektion gemeldet worden. Damit bleibt es nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales bei 761 Menschen, die bisher im Land positiv auf das Covid-19-Virus getestet wurden (Stand 31. Mai, 15.00 Uhr).
Auch die Zahl der Menschen im Nordosten, die im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung starben, blieb bei 20. Die meisten Infektionen wurden mit 137 aus dem Landkreis Vorpommern Greifswald gemeldet, gefolgt von der Mecklenburgischen Seenplatte mit 122 Fällen.
722 der Infizierten gelten - ohne Berücksichtigung der Dunkelziffer - als genesen. 112 Menschen mussten oder müssen landesweit in Krankenhäusern behandelt werden, 19 davon auf einer Intensivstation. Mecklenburg-Vorpommern hat bundesweit mit Abstand die geringsten Corona-Zahlen.
Update, 31. Mai, 14.52 Uhr: Spanien will umstrittenen Corona-Notstand bis 20. Juni verlängern
Im Corona-Hotspot Spanien will die linke Regierung den umstrittenen Notstand zur Eindämmung der Pandemie bis zum 20. Juni verlängern. Er wolle beim Parlament eine letzte Verlängerung des sogenannten Alarmzustands beantragen, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Sonntag.
Man habe "fast alles geschafft", was man sich vorgenommen habe. "Aber jetzt benötigen wir diese letzte Verlängerung, um die Arbeit zu Ende zu bringen", erklärte der Sozialist. Es werde eine "abgeschwächte Form" des Notstands sein.
Über den Antrag der Regierung wird das Parlament am Mittwoch debattieren und abstimmen. Nur im Rahmen der bereits seit dem 15. März geltenden dritthöchsten Notstandsstufe darf die Regierung in Madrid die Rechte der Bürger im ganzen Land stark einschränken. Es gelten zum Beispiel weiterhin strenge Ausgehbeschränkungen, die erst seit wenigen Wochen langsam gelockert werden.
Sánchez sicherte am Sonntag den Regionalpräsidenten bei einer Videokonferenz zu, dass in der "Phase 3", der letzten Etappe des Exitplans, die Regionen viele Kompetenzen zurückerlangen werden. Etwa die Hälfte des Landes befand sich am Wochenende in "Phase 2" der Lockerungen, die restlichen Regionen - darunter Madrid und Barcelona als Epizentren der Pandemie in Spanien - waren derweil noch in "Phase 1".
Den Plänen zufolge werden die Spanier erst Ende Juni nach Abschluss der "Phase 3" ihre Provinz verlassen dürfen. Im Juli sollen dann die Grenzen für Touristen geöffnet werden.
Die strenge Anti-Corona-Politik der linken Regierung löst in Spanien immer mehr Kritik aus. Es gab mehrere Protestkundgebungen. Sánchez behauptet derweil, die strenge Anti-Corona-Politik sei für die Erfolge im Kampf gegen das Virus verantwortlich.
Mit mehr als 27.000 Toten und rund 240.000 Infektionsfällen ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder. Die Zahlen werden aber seit Wochen immer besser, in den vergangenen sieben Tagen wurden insgesamt nur noch 43 neue Todesfälle verzeichnet.
Update, 31. Mai, 14.25 Uhr: Corona-Pfingsten lässt Urlauber und Ausflügler wohl zögern
Trotz deutschlandweiter Lockerungen der Corona-Beschränkungen ist der große Ansturm von Urlaubern und Ausflüglern an Pfingsten erst einmal ausgeblieben.
In Bayern, wo am Samstag wie auch in Baden-Württemberg zweiwöchige Schulferien begonnen haben, zog es die Menschen auch am Sonntag nur sehr zögerlich an die Seen und in die Berge.
Auf den Straßen gab es keine größeren Probleme. "Es ist ein ziemliches Aufkommen, aber es ist ruhig und flüssig", sagte eine Sprecherin der Autobahnpolizei Ahlhorn an der A1 in Niedersachsen. Die Bahn sprach von einem entspannten Pfingstverkehr ohne besondere Vorkommnisse. Die Züge in Deutschland seien nicht stark ausgelastet, sagte eine Sprecherin am Sonntag.
Während zum Start in die Ferien am Samstag in Bayern kaum Ausflugsverkehr zu verzeichnen war, konnten sich die Betreiber von Gastronomie, Seil- und Bergbahnen sowie von Parkplätzen am Sonntag zumindest etwas mehr freuen - auch wenn bei weiß-blauem Himmel nicht von einem Ansturm die Rede sein konnte. Seit Samstag dürfen Hotels und andere Beherbergungsbetriebe in Bayern wieder touristische Übernachtungen anbieten.
Allgemein war für das Wochenende erwartet worden, dass die Menschen nach den wochenlangen Beschränkungen durch die Corona-Krise wieder zu den Ausflugszielen strömen werden.
Update, 31. Mai, 14.16 Uhr: Atalanta Bergamos Trainer Gasperini: Ich fürchtete den Tod
Der Trainer des italienischen Fußballclubs Atalanta Bergamo, Gian Piero Gasperini, hat in der Corona-Krise um sein Leben gebangt. Vor und nach dem Champions-League-Achtelfinale am 10. März gegen Valencia habe er sich sehr schlecht gefühlt.
"Ich hatte kein Fieber, aber ich fühlte mich zerschlagen, als hätte ich 40 Grad", sagte Gasperini der Zeitung "Gazzetta dello Sport".
"Alle zwei Minuten fuhr ein Krankenwagen vorbei, in der Nähe gibt es ein Krankenhaus. Es schien wie im Krieg. Nachts dachte ich, was passiert mit mir? Ich kann jetzt nicht sterben, ich habe noch so viel zu tun." Später habe ein Test bestätigt, dass er sich mit Corona infiziert hatte.
Das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League von Atalanta gegen den FC Valencia am 19. Februar gilt als einer der Treiber für die verheerende Ausbreitung der Krankheit in Norditalien. Bei dem italienischen Club spielt auch der deutsche Profi Robin Gosens.
Gasperini erzählte, er habe vor zehn Tagen einen Test gemacht. "Ich habe Antikörper, aber das heißt nicht, dass ich immun bin." Der Fußballclub könnte der Stadt beim Neustart helfen. "Es braucht Zeit für Spaß und Freude auf den Plätzen", sagte der Trainer. Aber die Leute aus Bergamo seien wie "Glut unter der Asche". "Langsam aber sicher wird alles wieder so sein wie vorher."
Update, 31. Mai 14.01 Uhr: Schiefer Turm von Pisa wieder geöffnet - "Zeichen der Hoffnung"
Nach und nach öffnen in Italien wieder die wichtigen Wahrzeichen: In der Toskana durften Besucher nach fast drei Monaten Corona-Sperre wieder den Schiefen Turm von Pisa besichtigen.
"Es ist ein wichtiger Tag, weil wir mit der Wiedereröffnung der Gegend beim Neustart helfen", zitierte die Nachrichtenagentur Ansa den Vorsitzenden des Verwaltungsamtes Primaziale Pisana, Pierfrancesco Pacini. Bei einem Flashmob gedachten zahlreiche Menschen an die Corona-Opfer und warben gleichzeitig für Besucher.
Die Touristenströme seien "gleich Null", sagte Pacini. Wichtig sei aber ein "Zeichen des Vertrauens und der Hoffnung".
Am Montag öffnen in Rom wieder das Kolosseum und die Vatikanischen Museen. In Florenz folgen auch die Uffizien und die Galleria dell'Accademia mit Michelangelos David-Statue.
Update, 31. Mai, 13.18 Uhr: Söder liebäugelt mit Urlaub im Norden
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kann sich vorstellen, dieses Jahr in Deutschlands Norden Urlaub zu machen.
Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), und deren Amtskollege aus Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), hätten ihn schon eingeladen, sagte der CSU-Chef der "Welt am Sonntag".
"Es wäre doch spannend, mit Daniel Günther durch das Watt zu wandern." Auf jeden Fall will Söder in Deutschland Urlaub machen, natürlich auch in Bayern. "Aber ich kann mir gut vorstellen, auch mal nach Norden an die Küste zu fahren", sagte er.
Update, 31. Mai, 12.54 Uhr: Kompletter Programmcode der Corona-Warn-App veröffentlicht
Die Entwickler der Corona-Warn-App des Bundes haben den kompletten Programmcode der mit Spannung erwarteten Anwendung offengelegt.
"Über Pfingsten haben wir alle restlichen, noch nicht veröffentlichten Quellcodes für die App auf der Entwickler-Plattform GitHub publiziert", erklärten Sprecher der Deutschen Telekom und der SAP AG. Damit seien alle Codes der vollständigen App für die Experten-Community einsehbar.
Update, 31. Mai, 12.35 Uhr: Vor Corona-Lockerungen: Russland überschreitet Marke von 400 000
In Russland ist die Zahl der Corona-Infizierten kurz vor geplanten größeren Lockerungen auf über 400 000 gestiegen. Die amtliche Statistik wies am Sonntag 9268 neue Fälle aus. Die Gesamtzahl stieg damit auf 405 843, darunter nach offiziellen Angaben 4693 Todesfälle.
Ungeachtet massiv steigender Zahlen beginnt an diesem Montag in Russland eine größere Lockerungswelle. Erstmals seit mehr als zwei Monaten Ausgangssperre sind in Moskau - Europas größter Stadt - wieder Spaziergänge an einzelnen Tagen und Frühsport im Freien erlaubt. Verschärft wird allerdings der Maskenzwang.
Mund- und Nasenschutz sind dann nicht mehr nur in öffentlichen Räumen und Verkehrsmitteln Pflicht, sondern auch auf der Straße. In der russischen Hauptstadt werden erstmals wieder Geschäfte und Einkaufszentren sowie Dienstleistungsbetriebe wie Reparaturwerkstätten und Reinigungen unter strengen Hygienevorschriften geöffnet.
Dadurch können 300 000 Menschen wieder zur Arbeit. Friseure und Gaststätten bleiben geschlossen.
Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln sind weiter nur mit einem von der Stadt ausgegebenen elektronischen Passierschein erlaubt. Zudem ist das Tragen von Handschuhen vorgeschrieben. Auch in vielen anderen Teilen Russlands sind massive Lockerungen geplant.
Kremlchef Wladimir Putin hatte trotz immer neuer Höchststände bei den Todes- und Infektionszahlen erklärt, dass sich die Lage stabilisiert habe. Vor allem der Druck seitens der Wirtschaft war groß, Produktion und Handel wieder zuzulassen.
Russland steckte schon vor der Pandemie in einer Wirtschaftskrise. Die Kritik an der russischen Politik im Kampf gegen Corona nimmt zu. In sozialen Netzwerken beklagen Bürger millionenfach ein Durcheinander an Regelungen und Chaos bei der Verhängung von Strafen wegen Verstößen gegen Vorschriften.
Update, 31. Mai, 12.26 Uhr: Neuanstieg von Corona-Infektionen: Netanjahu mahnt Israelis
Angesichts eines Neuanstiegs von Corona-Infektionen in Israel hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Bürger des Landes zu mehr Disziplin gemahnt.
Zum Auftakt einer Kabinettssitzung in Jerusalem sagte Netanjahu am Sonntag: "Es gibt in den letzten Tagen einen Anstieg der Erkrankungen, begleitet von einer Aufweichung der Disziplin."
Als neue Infektionsherde in Israel zeichnen sich vor allem Schulen ab. Nach Angaben des Bildungsministeriums sind bereits 17 Kindergärten und Schulen wegen Corona-Neuerkrankungen wieder geschlossen worden. Die meisten neuen Fälle gab es an einem Jerusalemer Gymnasium, wo mehr als 100 Lehrer und Schüler erkrankt sind. Nach Medienberichten hatte dort ein einzelner "Superspreader" die anderen infiziert.
"Es besteht kein Zweifel, dass es einen Anstieg gibt im Vergleich zu dem, was wir in den letzten Wochen gesehen haben", sagte Netanjahu. "Die Corona-Pandemie ist noch nicht überstanden." Man müsse nun feststellen, ob es einen echten Trendwechsel gebe.
"Wir werden in den nächsten Tagen unsere Schritte abwägen, und wenn notwendig werden wir die Politik dementsprechend ändern." Netanjahu appellierte an die Israelis, weiter Masken zu tragen, einen Mindestabstand von zwei Metern einzuhalten und die Hygieneregeln einzuhalten.
Update, 31. Mai, 12.17 Uhr: Papst: Müssen Chance aus Corona-Krise nutzen
Papst Franziskus hat in der Corona-Pandemie einen Neuanfang für ein gerechteres Leben gefordert. Narzissmus, Pessimismus und Selbstmitleid seien Gefahren, diese Chance zu verspielen.
"Schlimmer als die gegenwärtige Krise wäre nur, wenn wir die Chance, die sie birgt, ungenutzt verstreichen ließen und uns in uns selbst verschlössen", sagte der Pontifex am Sonntag bei der Pfingstmesse im Petersdom in Rom.
In der Pandemie sei der "Rückzug auf die eigenen Bedürfnisse, die Gleichgültigkeit gegenüber den Bedürfnissen anderer, das Nichteingestehen der eigenen Fehler und Schwächen" besonders schlimm. Die Menschen müssten sich aus der "Lähmung des Egoismus" befreien.
Franziskus hat in der Corona-Krise immer wieder eine Besinnung auf mehr Gerechtigkeit gefordert. Auch warnte er davor, dass viele Menschen in der Krise in die Armut rutschen würden.
Update, 31. Mai, 11.17 Uhr: Coronavirus nach 24 Stunden auf Karton nachgewiesen: Kann man sich beim Lesen einer Zeitung infizieren?
Eine Zeitung, die beim Bäcker ausliegt, geht durch viele Hände. Vor dem Auftreten des Coronavirus war das kein Problem. Aber jetzt? Kann ich mich beim Lesen über das Papier infizieren? Ein Faktencheck.
BEHAUPTUNG: Druckerzeugnisse wie Bücher, Zeitschriften und Zeitungen übertragen das Coronavirus.
Die Bewertung, alle Fakten und mehr Infos >>> hier.
Update, 31. Mai, 11.05 Uhr: Röttgen spricht von der schwersten Krise der EU-Geschichte
Der Vorsitzende des Auswärtigen Bundestagsausschusses, Norbert Röttgen, sieht die Europäische Union in der Corona-Krise in der "schwersten Krise ihrer Geschichte".
Die Pandemie verstärke die "noch nicht völlig überwundenen Folgen der Eurokrise wieder" und könnte zudem zu einer "neuen Quelle der Migration" werden, sagte Röttgen "Zeit Online". Er hoffe aber auf einen positiven Effekt: "Wenn wir uns rational und solidarisch verhalten und so die Krise meistern, wird sie uns zusammenschweißen."
Röttgen ist auch einer der Bewerber um den CDU-Parteivorsitz, über den auf einem Parteitag im Dezember entschieden wird. Er verteidigte die Position Deutschlands und Frankreichs sowie der EU-Kommission, besonders Corona-betroffene Staaten auch mit direkten Zuschüssen statt Krediten zu unterstützen. In seiner Partei gibt es Kritik daran.
"Niemand kann ernsthaft bestreiten, dass das große Problem von Italien und Spanien zu viele Kredite sind", erklärte Röttgen. Würden beide sich nun "nach Jahren der Austerität von den anderen Europäern im Stich gelassen" fühlen, "wären wir dem Scheitern der EU ganz nah".
Röttgen distanzierte sich von seinem Mitbewerber um den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, der Italien vorgeworfen hatte zu versuchen, "im Windschatten von Corona zu unbegrenzten Refinanzierungsmöglichkeiten für seinen Staatshaushalt zu kommen". "Das war eine unglückliche Äußerung", sagte Röttgen.
"Unsere DNA ist Europa. Wenn wir uns nicht mehr so verstehen würden, dann wären wir nicht mehr die CDU, wie sie gegründet wurde."
Update, 31. Mai, 10.25 Uhr: Athen öffnet Hotels, Freilichtkinos und Volksschulen
Griechenland macht die nächsten Schritte zum Neustart sämtlicher Wirtschaftsbereiche und des sozialen Lebens: Am Montag dürfen Hotels, die vor der Krise im ganzen Jahr geöffnet hatten, wieder Gäste empfangen. Die Saisonhotels sollen erst am 15. Juni öffnen, berichtete das Staatsfernsehen (ERT) am Sonntag.
Am gleichen Tag sollen - nach den Gymnasien vor zwei Wochen - auch alle Volksschulen wieder öffnen. Zudem werden am Montagabend die im Tourismusland beliebten Freilichtkinos öffnen.
Tavernen, Bars und Badestrände sind bereits seit zwei Wochen wieder für Besucher zugänglich. Am nächsten Wochenende soll auch die Fußballmeisterschaft wieder starten.
Athen hatte bereits am Freitag angekündigt, dass Touristen und Reisende aus 29 Staaten ab dem 15. Juni ohne Quarantänepflicht nach Griechenland kommen dürfen - darunter auch Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Großbritannien, das neben Deutschland das wichtigste Urlauberland für Griechenland ist, ist nicht auf der Liste der ersten Staaten, für die keine Quarantänepflicht mehr gilt. Auch Italien und Frankreich sind vorerst nicht dabei. Am 1. Juli will Athen erneut die Corona-Lage in anderen Staaten prüfen die Liste ergänzen, wie das Tourismusministerium mitteilte.
Update, 31. Mai, 10 Uhr: Tempelberg in Jerusalem wieder geöffnet - Mehrere Schulen geschlossen
Im Zuge der Corona-Lockerungen ist der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif/Das edle Heiligtum) in Jerusalems Altstadt am Sonntag wieder geöffnet worden. Hunderte von gläubigen Muslimen besuchten die heilige Stätte nach Medienberichten.
Aus Sorge vor Unruhen seien Sicherheitskräfte einen Tag nach der Tötung eines unbewaffneten Palästinensers durch israelische Polizisten in erhöhter Alarmbereitschaft, berichtete das israelische Fernsehen.
Der tödliche Vorfall löste in Israel und den Palästinensergebieten Empörung aus.
Die Al-Aksa-Moschee in Jerusalems Altstadt, die drittheiligste Stätte des Islams, war Mitte März wegen der Ausbreitung des Coronavirus geschlossen worden. Juden ist der Tempelberg ebenfalls heilig.
Ungeachtet einer Welle neuer Infektionen mit dem Coronavirus an mehreren Schulen soll Israels Schulsystem vorerst geöffnet bleiben. Mehrere Schulen wurden jedoch geschlossen, darunter ein Jerusalemer Gymnasium, nachdem dort mehr als 100 Schüler und Lehrkräfte infiziert worden waren.
In Israel ist die Corona-Pandemie bisher relativ glimpflich verlaufen. Vor einem Monat hatte die schrittweise Öffnung von Schulen begonnen. Experten befürchten jedoch angesichts eines Anstiegs von Neuinfektionen eine zweite Erkrankungswelle.
Update, 31. Mai, 9.39 Uhr: 160 Personen in Quarantäne nach Corona-Ausbruch in Göttingen
Nach einem Corona-Ausbruch im Zusammenhang mit mehreren Feiern in Göttingen befinden sich 160 Menschen in Quarantäne, darunter 57 Kinder und Jugendliche. Wie die Stadt mit Stand Samstagabend mitteilte, sind bislang 35 Personen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden.
Eine Person sei schwer erkrankt und befinde sich in stationärer Behandlung. Alle Kontaktpersonen sollen auf das Virus getestet werden, auch wenn sie keine Symptome zeigen.
Die Infektionen erfolgten bei mehreren größeren privaten Feiern. Nach Angaben der Stadt sind die Betroffenen zum größten Teil Mitglieder verschiedener Großfamilien. Sie stammen aus Göttingen und Umgebung. Aus Datenschutzgründen macht die Stadt keine weiteren Angaben zu den Betroffenen.
Die Menschen haben sich wahrscheinlich am vergangenen Wochenende angesteckt.
Update, 31. Mai, 8.40 Uhr: Experte: Corona-Krise deckt große Defizite bei Digitalisierung auf
Der Wirtschaftsexperte Frank Riemensperger hat vor milliardenschweren Hilfen für die Autoindustrie zulasten der Digitalisierung gewarnt. Die Corona-Krise hat laut dem Deutschland-Chef der Unternehmensberatung Accenture deutliche Defizite bei der Digitalisierung in Deutschland aufgezeigt.
"Im Vergleich zu anderen Ländern sind wir in der digitalen Infrastruktur fünf bis zehn Jahre zurück", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Riemensperger sieht die Politik in der Verantwortung: "Das ist eine Frage der Industrie- und der Wirtschaftspolitik. Subventioniert man den Kauf von Autos oder subventioniert man die Digitalisierung von 10 000 Unternehmen in Deutschland."
Gerade die Autoindustrie liefere ein Beispiel für die Defizite: "Da kann man sehen, was es bedeutet, wenn man die Digitalisierung teilweise verschlafen hat." Die Branche habe es besonders getroffen, weil die Abhängigkeit vom direkten Kundenkontakt groß sei.
"Autos werden hierzulande noch immer über Autohäuser verkauft." Riemensperger sprach sich nicht gegen Hilfen für die Autoindustrie aus: "Aber ich glaube, es wäre schlau, nicht das ganze Geld dorthin zu geben."
Die Krise habe gleichzeitig gezeigt: "Deutschland kann analog", so Riemensperger. "Das Gesundheitssystem hat funktioniert, Gesundheitsämter haben mit einem riesigen Aufwand Infektionsketten nachvollzogen, den Menschen nachtelefoniert. Wir sind sortiert im Analogen. Es wäre so einfach, das auf eine digitale Ebene zu heben. Nur anscheinend scheut sich dieses Land."
Update, 31. Mai, 8.20 Uhr: Infektionsfall unter deutschen Passagieren bei Rückflug nach China
Bei einem der rund 200 Passagiere aus Deutschland, die am Samstag mit einer Sondermaschine in der chinesischen Stadt Tianjin eingetroffen sind, ist das Coronavirus nachgewiesen worden.
Obwohl die Insassen vor dem Abflug in Frankfurt getestet worden waren, fiel eine weitere Untersuchung nach der Ankunft bei einem 34-Jährigen positiv aus, wie die städtische Gesundheitskommission am Sonntag berichtete. Der Ingenieur habe keine Symptome und sei zur Beobachtung in eine zentrale Quarantäneeinrichtung gebracht worden.
Der Flug war die erste Rückholaktion für in China tätige Manager, Techniker und andere Vertretern der deutschen Wirtschaft sowie deren Familienangehörige. Auch vier deutsche China-Korrespondenten waren an Bord.
Nachdem China Ende März die Grenze für Ausländer dicht gemacht hatte, waren sie alle in Deutschland gestrandet. Den Rückflug mit einer Lufthansa-Chartermaschine hatte die deutsche Handelskammer in China in Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden organisiert.
Ein Großteil der Passagiere war nach Ankunft am Samstag ohnehin für 14 Tage zur Quarantäne in einem Hotel in Tianjin untergebracht worden. Je nach Zielort in China, für die lockerere Bestimmungen herrschen, konnten einige allerdings direkt weiterreisen.
Am Mittwoch ist ein weiterer Flug nach Shanghai geplant. Rund 2000 bis 2500 Personen hatten bei einer Umfrage der Handelskammer ihr Interesse bekundet, wieder nach China zurückzukehren.
Update, 31. Mai, 8.01 Uhr: Schäuble: Konjunkturpaket mit Klimaschutz verbinden
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat dazu aufgerufen, Konjunkturhilfen mit einer grundlegenden Erneuerung der Wirtschaft zu verknüpfen.
"Wir können doch nicht einfach nur sagen: Wir müssen alles wieder so machen, wie es vor Corona war", sagte der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
"Entscheidend ist nicht, große Summen anzukündigen, sondern das Richtige zu tun. Und da gilt: Alles, was Deutschland und Europa dynamischer, stärker, zukunftsfähiger macht, ist richtig." Deshalb befürworte er die Ausrichtung auf Klima, Digitalisierung, Innovation.
"Dass die Klimapolitik jetzt zurückstehen müsse, wie manche meinen, kann man nicht ernsthaft vertreten", sagte Schäuble. Er warnte zugleich: "Einfach nur Kaufprämien für die Automobilindustrie wären als Antwort ein bisschen arg fantasielos."
Am Dienstag wollen die Spitzen der Koalitionsparteien über ein Konjunkturprogramm beraten, um der rezessionsgeplagten Wirtschaft in der Corona-Krise auf die Beine helfen. Das Volumen könnte laut «Bild am Sonntag» bei 75 bis 80 Milliarden Euro liegen.
Update, 31. Mai, 7.21 Uhr: Luxemburgs Außenminister will schnelle Öffnung des Schengen-Raums
Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn sieht eine schnelle Wiederherstellung der Reisefreiheit sowie der Zirkulation von Waren und Dienstleistungen als essenziell für einer Erholung der europäischen Wirtschaft in der Corona-Krise.
"Ohne Öffnung des Schengen-Raums wird die europäische Wirtschaft nicht wieder stark werden", sagte Asselborn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Sonntag).
Die zeitweise von Deutschland wieder eingeführten Kontrollen an der Grenze zu Luxemburg seien ein Fehler gewesen, kritisierte der Sozialdemokrat. Die Schließung der EU-Außengrenzen habe nicht notwendigerweise Kontrollen innerhalb der EU nach sich ziehen müssen.
Das Großherzogtum Luxemburg habe seine Grenzen zu Deutschland, Frankreich und Belgien nicht geschlossen. "Und wir haben trotzdem sehr erfolgreich den Virus bekämpft", sagte Asselborn.
Die Leidtragenden seien vor allem die rund 50 000 Grenzgänger aus Deutschland gewesen, die täglich auf dem Weg zur Arbeit kontrolliert worden seien.
"Ich bin fest davon überzeugt, dass die Grenzschließung zu Luxemburg absolut nichts gebracht hat", sagte Asselborn. Die Menschen in Luxemburg hätten die deutsche Haltung vor allem deswegen nicht verstanden, "weil die deutschen Grenzen zu Belgien und den Niederlanden offen blieben".
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie hatte Deutschland im März Kontrollen an den Übergängen zu Nachbarländern eingeführt. Zwei Monate lang waren auch mehr als ein Dutzend Übergänge an der deutsch-luxemburgischen Grenze gesperrt gewesen - der Verkehr war über überwachte Übergänge gelenkt worden.
Mitte Mai wurden die Kontrollen wieder aufgehoben. Die Bundesregierung strebt nun an, rechtzeitig vor Beginn der Ferienzeit ab dem 15. Juni das Reisen in die EU-Mitgliedstaaten, in Schengen-assoziierte Staaten sowie nach Großbritannien grundsätzlich wieder zu ermöglichen.
Update, 31. Mai, 6.53 Uhr: Jeder Dritte will Maskenpflicht lockern oder abschaffen
Ein Drittel der Deutschen will die Maskenpflicht in der Corona-Krise abschaffen oder zumindest lockern.
19 Prozent der Teilnehmer einer repräsentativen Online-Umfrage des Meinungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur plädierten für eine Abschaffung. Weitere 14 Prozent der 2056 Befragten sind für eine Lockerung.
Zur Eindämmung des Coronavirus gilt seit Wochen eine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Schutzmaske im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen. Nach Einschätzung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bieten Stoffmasken zwar keinen nachgewiesenen Schutz für den Träger, können für andere aber das Risiko einer Infektion durch Tröpfchen verhindern. Dennoch sollte ein Mindestabstand von 1,50 Meter zu anderen Menschen eingehalten werden.
Eine klare Mehrheit der Befragten sprach sich indes für die Maskenpflicht aus. So sagten 49 Prozent, die Vorgabe solle in der jetzigen Form beibehalten werden. 13 Prozent sind für eine Ausweitung auf weitere Bereiche. In Ostdeutschland plädierten mehr Menschen für Lockerung oder Abschaffung als in Westdeutschland.
Vier von fünf Deutschen (81 Prozent) halten sich nach eigenen Angaben immer an die Maskenpflicht, weitere 13 Prozent teilweise. Nur zwei Prozent gaben an, das gar nicht zu tun. Ältere hielten sich demnach eher an die Regeln als Jüngere.
Update, 31. Mai, 6.22 Uhr: Viele Container- und Kreuzfahrtschiffe wegen Corona außer Betrieb
Wegen der Corona-Krise haben die Reedereien so viele Schiffe stillgelegt wie noch nie. Weltweit seien gegenwärtig 11,3 Prozent der Containerflotte ungenutzt, heißt es in einem internen Bericht des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) in Hamburg.
524 Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 2,65 Millionen Standardcontainern (TEU) sind nicht auf den Weltmeeren unterwegs, sondern liegen vor den Häfen auf Reede, meist in Asien. An Bord leben oft noch die Besatzungen.
Ähnlich sieht es in der Kreuzschifffahrt aus. Die gesamte Weltflotte von rund 400 Schiffen ist gegenwärtig außer Betrieb. Ein Ende ist nicht abzusehen. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Krise haben schwerwiegenden Störungen im internationalen Transport- und Reiseverkehr nach sich gezogen. In der Containerschifffahrt rechnen Fachdienste im Juni mit einer weiteren Verschärfung der Situation.
Update, 31. Mai, 6 Uhr: Wenige Exportaufträge: Stimmung in Chinas Wirtschaft leicht getrübt
Die Stimmung in Chinas Industrie hat sich im Mai wegen des Rückgangs der weltweiten Nachfrage in der Corona-Krise leicht verschlechtert. Wie das Statistikamt am Sonntag in Peking berichtete, ging der Einkaufsmanagerindex (PMI) des herstellenden Gewerbes von 50,8 im Vormonat auf 50,6 Punkte zurück. Die Produktion wächst mit der Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft zwar den dritten Monat in Folge, doch fiel der Subindex für die Exportaufträge auf ein historisches Tief von 35,3 Punkten.
Der Einkaufsmanagerindex deutet über der Marke von 50 Prozent auf eine Expansion der wirtschaftlichen Aktivitäten hin. Darunter ist von einer Kontraktion auszugehen.
Update, 31. Mai, 5.30 Uhr: SPD fordert Rettungsschirm für öffentlichen Nahverkehr
Die SPD-Bundestagsfraktion fordert einen milliardenschweren Rettungsschirm für den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV). Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sören Bartol sagte der Deutschen Presse-Agentur, der ÖPNV habe massiv unter der Corona-Krise gelitten und rund 5 Milliarden Euro Verluste gemacht.
"Wir wollen als Bund den ÖPNV als ein zentrales Element der Verkehrswende und wichtigen Teil der Daseinsvorsorge stärken." Der Bund sollte sich daher an den angefallenen Kosten mindestens zur Hälfte beteiligen.
Bartol nahm damit einen Vorschlag der Verkehrsminister der Länder auf, die 2,5 Milliarden Euro vom Bund gefordert hatten. Die Corona-Krise habe zu einem Einbruch der Fahrgastzahlen von 70 bis 90 Prozent geführt.
Die schwarz-rote Koalition will am Dienstag über umfassende Maßnahmen beraten. "Das Konjunkturpaket muss schnell wirken, aber lange halten", sagte Bartol. "Wir wollen eine Transformationsagenda anstoßen, die uns nachhaltig stärkt. Wir dürfen nicht nur ein Strohfeuer entfachen."
Den Branchen, die am meisten gelitten hätten, müsse geholfen werden. Außerdem brauche es einen Nachfrageschub und eine soziale Komponente. "Aber wir müssen auch direkt in den Zukunftsmodus umschalten. Die Corona-Krise darf nicht eine Krise der Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen werden und die Daseinsvorsorge in den Kommunen gefährden", sagte Bartol.
"Wir wollen eine doppelte Rendite, indem wir Konjunkturhilfen für den Strukturwandel nutzen und damit vor allem auch Beschäftigung von morgen sichern."
Update, 31. Mai, 5 Uhr: Bundesliga-Saisonstart wohl im September geplant
Die Bundesliga-Saison 2020/21 soll nach Informationen der "Bild am Sonntag" im September beginnen. Geplant ist bislang der 21. August.
Allerdings wird derzeit für Ende August über eine Art Final-Turnier in der europäischen Champions League spekuliert. Zu dem Zeitpunkt sollen alle nationalen Ligen pausieren.
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Update, 31. Mai, 4.10 Uhr: Immer mehr Corona-Tote in Brasilien - weltweit an vierter Stelle
Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien steigt weiter rasant an und ist auf 28 834 geklettert. Damit hat das südamerikanische Land Frankreich überholt und hat nun die viertmeisten Todesopfer weltweit hinter den USA, Großbritannien und Italien.
Bislang haben sich in dem größten Staat Südamerikas 498 440 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, wie das brasilianische Gesundheitsministerium am Samstag (Ortszeit) mitteilte.
Brasiliens rechtspopulistischer Präsident Jair Bolsonaro hält die Lungenkrankheit Covid-19 für eine "leichte Grippe" und lehnt Schutzmaßnahmen ab. Er befürchtet, dass ein Lockdown der Wirtschaft des Landes schaden könnte. Allerdings haben eine Reihe von Bundesstaaten Ausgangsbeschränkungen verhängt und Betriebe geschlossen, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen.
Update, 31. Mai, 3.20 Uhr: Proteste gegen Ausgangsbeschränkungen wegen Corona in Argentinien
Rund 70 Tage nach Beginn der recht strengen Ausgangsbeschränkungen in Argentinien sind Menschen in verschiedenen Städten gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen.
In Buenos Aires versammelten sich am Samstag Dutzende Demonstranten am Obelisk im Zentrum der Hauptstadt und protestierten gegen die von der Regierung verhängten Auflagen. "Argentinien erwache, für Freiheit und Menschlichkeit", war auf einem Transparent zu lesen. Auf einem anderen stand: "Brot und Arbeit."
Einige Demonstranten nahmen mit ihren Transparenten Bezug auf Verschwörungstheorien um Impfungen, den Mobilfunkstandard 5G und den US-Philanthropen George Soros.
Die Demonstranten gehörten verschiedenen politischen Richtungen an und brachten unterschiedliche Forderungen vor. Am Rande des Protests kam es zu vereinzelten Rangeleien, wie im Fernsehen zu sehen war. Auch Ärzte demonstrierten im Zentrum der argentinischen Hauptstadt. Sie unterstützten die Ausgangsbeschränkungen und forderten höhere Gehälter sowie mehr medizinisches Material für den Kampf gegen das Coronavirus.
Die argentinische Regierung hatte am 20. März recht strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen. Die Maßnahmen zeigten Wirkung: Bislang haben sich 16 214 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert, 528 Menschen sind gestorben. Damit liegt Argentinien deutlich hinter vergleichbaren Ländern in der Region. Allerdings haben die Schutzmaßnahmen auch der bereits zuvor schon schwer angeschlagenen Wirtschaft erheblich geschadet.
Update, 31. Mai, 2 Uhr: Habeck wirft Regierung schwere Versäumnisse in Corona-Krise vor
Grünen-Chef Robert Habeck hat der Bundesregierung und manchen Ministerpräsidenten schwere Versäumnisse in der Corona-Politik vorgeworfen.
Der Bund habe ein Machtvakuum aufkommen lassen, viele Länder hätten deshalb ihr Heil in eigenen Entscheidungen gesucht. "Dadurch wurde Vertrauen verspielt", kritisierte Habeck im Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag). Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sei es "zuletzt nicht mehr gelungen, den Sinn der Entbehrungen und Einschränkungen zu erklären".
Und: "Auf fast tragische Weise haben einzelne Ministerpräsidenten ihre Autorität zerstört, weil sie vorgeprescht und ohne Abstimmung eigene Wege gegangen sind."
Die Bundesregierung habe es auch versäumt, den Bürgern eine Perspektive aufzuzeigen. "Dann hätte man nach einheitlichen Kriterien der regionalen Lage angepasst gemeinsam vorgehen können", beklagte Habeck. Auch seien Instrumente für eine zielgerichtete Bekämpfung des Coronavirus zu spät auf den Weg gebracht worden.
"Auf die Corona-App, die für Ostern versprochen war, warten wir noch immer, noch immer ist nicht klar, wer wirklich für die Pandemiewirtschaft verantwortlich ist."
Update, 31. Mai, 0.40 Uhr: Präsident der Maschinenbauer lehnt Auto-Kaufprämie in Corona-Krise ab
Der Präsident des Maschinenbauverbands VDMA lehnt nach eigenen Worten eine Kaufprämie für Autos in der Corona-Krise ab und setzt stattdessen auf steuerliche Entlastungen und Investitionen in die Zukunft.
"Kaufprämien für Autos und vergleichbare Einzelsubventionen wirken selektiv, diskriminieren andere Produkte und erzeugen Mitnahmeeffekte", sagte Carl Martin Welcker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Sinnvoller wären dem VDMA-Präsidenten zufolge andere Maßnahmen, wie eine Förderung von Forschung und Entwicklung sowie steuerliche Entlastungen, um die Nachfrage anzukurbeln. "Die Nachfrageseite wäre besser bedient mit einer Entlastung bei Steuern und Abgaben. Strohfeuer verbrennen schnell. Bessere Politik mit weniger Steuergeldern ist gefragt."
Die Forderung nach einer Kaufprämie als Konjunkturstütze in der Corona-Krise kommt vor allem von den Autobauern und den Autoländern Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern. Besonders umstritten ist, ob Diesel und Benziner gefördert werden sollten. Für Elektro- und Hybrid-Pkw gibt es bereits Kaufprämien.
Update, 31. Mai, 0.25 Uhr: Konjunkturprogramm soll 75 bis 80 Milliarden Euro kosten
Das geplante Konjunkturprogramm der Bundesregierung soll nach einem Medienbericht ein Volumen von 75 bis 80 Milliarden Euro haben.
Über die Maßnahmen zur Ankurbelung der rezessionsgeplagten Wirtschaft wollen die Spitzen der Koalition am Dienstag beraten. Die Summe nannte die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Regierungskreise. Der Bund solle den Großteil mit "deutlich über 60 Milliarden" übernehmen, die Länder sollten den Rest tragen. Die 100-Milliarden-Euro-Grenze, die der CSU-Vorsitzende Markus Söder zur Obergrenze erklärte hatte, solle "klar unterschritten" werden, schrieb die Zeitung.
Die Corona-Pandemie hat den Staat nach einer Berechnung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) bisher 287,5 Milliarden Euro gekostet, wie die Zeitung berichtet.
Bund, Länder und Kommunen hätten 192,9 Milliarden Euro Mehrausgaben getätigt und 94,6 Milliarden Euro Mindereinnahmen verkraften müssen. Die Schuldenquote sei auf 79,9 Prozent gestiegen.
Update, 30. Mai, 23.30 Uhr: Erstmals keine positiven Corona-Tests in der Premier League
In der jüngsten Runde der Corona-Tests in der englischen Fußball-Premier League hat es nach Angaben der Liga erstmals keine positiven Ergebnisse gegeben. Am Donnerstag und Freitag seien 1130 Spieler und Mitarbeiter der 20 Vereine untersucht worden, hieß es am Samstag. Es war die bislang vierte Runde an Tests auf das neuartige Virus. Die ersten drei Runden hatten zwölf Infizierte ergeben.
Ebenfalls am Samstag hatte der britische Minister für Sport und Kultur, Oliver Dowden, angekündigt, dass die Premier League unter strengen Auflagen schon bald ihre Saison fortsetzen dürfe.
"Der Fußball kommt zurück", sagte er bei einer Pressekonferenz im Londoner Regierungssitz Downing Street. Zuschauer werden nicht zugelassen. Gespielt werden solle voraussichtlich vom 17. Juni an, erklärte Premier-League-Chef Richard Masters.
Bis dahin gebe es aber noch viel Arbeit, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.
Update, 30. Mai, 22.30 Uhr: 92 Festnahmen bei verbotener Demo in Paris
Die Pariser Polizei hat 92 Personen festgenommen, die bei einer ungenehmigten Demonstration einen regulären Aufenthaltsstatus für illegal eingewanderte Menschen gefordert haben. Das bestätigte die Polizeipräfektur am Samstagabend via Twitter. An dem Marsch in der Hauptstadt nahmen laut französischen Medien mehrere Tausend Menschen teil.
Die Polizei hatte die Demonstration wegen der coronabedingten Beschränkungen untersagt. Die Ordnungshüter erinnerten daran, dass Versammlungen mit über zehn Menschen in Frankreich nicht erlaubt sind. Die Sicherheitskräfte setzten laut Radionachrichtensender Franceinfo auch Tränengas ein, um den Start des Marsches zu verhindern.
Update, 30. Mai, 20.46 Uhr: Hunderte demonstrieren friedlich in Leipzig und Dresden
Mehrere Hundert Menschen haben am Samstag in Sachsen wieder gegen Restriktionen zur Eindämmung der Corona-Pandemie demonstriert. Kritiker der Maßnahmen sowie von Grundrechtseinschränkungen und befürchteter Zwangsimpfungen hatten nach Angaben der Polizei auf dem Leipziger Markt Zulauf von rund 300 Teilnehmern.
Auch in Dresden waren es laut den Behörden bis zu 300 Personen bei einem "Spaziergang" im Großen Garten. Beide Versammlungen verliefen den Angaben nach weitestgehend störungsfrei.
In der Innenstadt von Leipzig protestierten am Nachmittag zudem Hunderte auf der Straße gegen Verschwörungstheorien sowie für Solidarität statt rechter Hetze. An dem Aufzug nahmen laut Polizei insgesamt rund 350 Menschen teil.
Auf Transparenten forderten sie, Neonazis und Hetzern keinen Raum zu geben, Antisemitismus nicht zu beklatschen, Grundrechte zu schützen oder einfach "Abstand zu Antisemitismus, Rechten und Verschwörungstheorien".
Update, 30. Mai, 20.02 Uhr: Brasiliens Präsident Bolsonaro ignoriert Corona-Schutzmaßnahmen
Inmitten der grassierenden Corona-Pandemie in Brasilien hat der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro erneut die empfohlenen Schutzmaßnahmen missachtet. Bei einem Imbiss-Besuch in der Ortschaft Abadiânia südwestlich der Hauptstadt Brasília umarmte er seine Anhänger und machte Fotos mit ihnen, wie das Nachrichtenportal G1 am Samstag berichtete.
Dabei trug er keinen Mundschutz. Bolsonaro hält die Lungenkrankheit Covid-19 für eine "leichte Grippe" und lehnt Schutzmaßnahmen ab.
Der Besuch des Staatschefs habe eine große Menschenansammlung ausgelöst, sagte eine Mitarbeiterin der Cafeteria. Ihren Angaben nach verlangt der Imbiss von seinen Kunden, dass sie Mundschutz tragen und den Mindestabstand einhalten, wie es im Bundesstaat Goiás vorgeschrieben ist.
Brasilien hat sich in den vergangenen Tagen zum neuen Schwerpunkt der weltweiten Corona-Pandemie entwickelt. Insgesamt haben sich dort bislang 465.166 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. 27.878 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 bereits gestorben.
Update, 30. Mai, 19.28 Uhr: R-Wert steigt wieder auf über 1!
Zunächst die gute Nachricht: Die Zahl der Neuinfektionen verharrt in Deutschland weiter auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Doch eine Zahl irritiert: Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach aktuellsten Angaben des Robert Koch-Instituts vom Samstag bei 1,03 (Datenstand 30.5. 0 Uhr; Vortag: 0,85). Das bedeutet, dass zehn Infizierte im Mittel mehr als acht weitere Personen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Dieser Wert darf auf längere Sicht nicht über 1 liegen, weil sonst wieder ein Ausbruch der Pandemie drohen würde. Doch noch sind alle ruhig.
Seit Mitte Mai gibt das RKI nämlich ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert (Datenstand 30.5. 0 Uhr) bei 0,95 (Vortag: 0,85). Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen.
Die meisten der bundesweit registrierten Infektionen (67 Prozent) entfallen den RKI-Daten zufolge auf 15- bis 59-Jährige. Insgesamt seien Frauen und Männer annähernd gleich häufig betroffen, unter den Todesfällen seien etwas mehr Männer (55 Prozent) als Frauen (45 Prozent).
Die Sterberate liegt dem RKI zufolge bei den erfassten Infektionen derzeit bei 4,7 Prozent. Bei 86 Prozent der gemeldeten Todesfälle waren die Betroffenen 70 Jahre oder älter.
Bleibt zu hoffen, dass der R-Wert so schnell wie möglich wieder unter 1 sinkt und bloß nicht weiter steigt.
Update, 30. Mai, 17.48 Uhr: Premier League darf Saison fortsetzen
Die englische Premier League darf - unter strengen Auflagen - schon bald ihre Saison fortsetzen. Das kündigte der britische Minister für Sport und Kultur, Oliver Dowden am Samstag an.
"Der Fußball kommt zurück", sagte er bei einer Pressekonferenz im Londoner Regierungssitz Downing Street. Zuschauer werden nicht zugelassen. Dafür werde eine Reihe von Spielen im britischen Free-TV gezeigt, sagte Dowden.
Update, 30. Mai, 17.22 Uhr: Vier Festnahmen bei Corona-Demos in Frankfurt
Bei Demonstrationen gegen die Corona-Politik sind in Frankfurt vier Menschen festgenommen worden. Zwei hätten die Polizei während des Einsatzes gestört und angegriffen, teilte ein Polizeisprecher am Samstag mit. Ein weiterer Mann sei wegen Hausfriedensbruchs und der Vierte wegen der Störung einer Versammlung festgenommen worden.
Zudem seien fünf Bußgeldverfahren wegen des Verstoßes gegen Abstands- und Mundschutzregeln eingeleitet worden. "Überwiegend waren die Demonstrationen aber friedlich", sagte der Polizeisprecher.
Nicht alle Versammlungen am Samstag seien Demonstrationen gegen die Corona-Politik gewesen, hieß es weiter. Insgesamt demonstrierten demnach rund 550 Menschen in Frankfurt.
Bei der größten Versammlung kamen etwa 250 zusammen, um gegen die Corona-Beschränkungen zu protestieren. Bei einer anderen kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Teilnehmern und Gegendemonstranten, die Polizei trennte die Gruppen.
Update, 30. Mai, 17.17 Uhr: Maas kritisiert Abschied der USA aus Weltgesundheitsorganisation
Außenminister Heiko Maas hat den Abschied der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisiert. Angesichts der Corona-Pandemie brauche man "weltweite Kooperation statt nationaler Alleingänge", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Maas sprach von einem "falschen Signal zur falschen Zeit". Die Corona-Krise greife auf immer neue Länder über. "Wir können nicht mitten in der Sturmflut den Deich einreißen und einen neuen bauen." Über Reformen könne man "zum geeigneten Zeitpunkt" reden.
US-Präsident Donald Trump (73) hatte die Zusammenarbeit mit der WHO nach verschiedenen Drohungen am Freitag aufgekündigt. Begründet wird dies von der US-Regierung insbesondere damit, dass die UN-Organisation in der Corona-Krise unter dem Einfluss Chinas stehe.
Maas sagte dazu: "Wir brauchen eine geeinte und solidarische Antwort aller Staaten und der Vereinten Nationen, mit einer starken WHO im Zentrum."
Update, 30. Mai, 17.05 Uhr: Hüpfburg und Pool im Vatikan
Poolparty in den Vatikanischen Gärten und Pingpong in päpstlicher Audienzhalle: Kinder können sich in der Corona-Krise im Sommer auch im Vatikan austoben. Dazu organisiert der Kirchenstaat für den Nachwuchs von Vatikanangestellten im Juli erstmals ein Summercamp.
Das Angebot sei für Eltern, die in den Monaten des Lockdowns mit den langen Schulschließungen besonders gefordert gewesen seien, berichtete die vatikanische Medienplattform Vaticannews. Auch "geistliche Unterweisung" werde bei dem Camp mit dem Motto "Glück und Seligpreisungen" eine Rolle spielen. Auf dem Heliport des Vatikans sollen zudem Mannschaftsspiele stattfinden, alles nach den gebotenen Corona-Abstandsregeln.
Die bisherigen Päpste verbrachten die heißen Monate immer in der Sommerresidenz Castel Gandolfo bei Rom. Franziskus allerdings bleibt im Vatikan und hat die Residenz zum Museum umfunktionieren lassen. Die Vatikanischen Gärten liegen hinter hohen Mauern und sind für Touristen nur mit speziellen Buchungen zugänglich.
Update, 30. Mai, 16.36 Uhr: In Berlin weniger Demonstranten als angemeldet
Nach weiteren Lockerungen der Corona-Auflagen haben in Berlin Proteste gegen die Maßnahmen eher geringen Zulauf gefunden. Die Teilnehmerzahlen bis Samstagnachmittag bewegten sich deutlich unter den angekündigten Werten, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.
Die Lage sei weitestgehend ruhig geblieben, zu vielen Demos seien um die 50 Menschen gekommen. Es sei eine "bunte Mischung" aus Demos gegen die Maßnahmen zur Corona-Eindämmung und Gegenprotesten, im Einsatz seien rund 550 Polizisten.
Zu einer Kundgebung des Vegan-Kochs Attila Hildmann (39) nahe dem Bundeskanzleramt kamen laut Cablitz in der Spitze 150 Teilnehmer. Weitere Versammlungen, etwa im Mauerpark, waren am Nachmittag noch im Gange.
Update, 30. Mai, 16.26 Uhr: Kaum jemand bei Corona-Demonstrationen in Bayern
In vielen Städten Bayerns haben auch am Samstag Menschen gegen die ihrer Meinung nach zu strengen Corona-Maßnahmen demonstriert. Eine der größten Versammlungen fand in München statt, wo auf der Theresienwiese am Nachmittag unter dem Motto "Zusammenstehen für Freiheit, Grundrechte und Selbstbestimmung" rund 700 Menschen demonstrierten.
Laut einer Polizeisprecherin war das Versammlungsgeschehen ruhig, auch die Abstandsgebote wurden eingehalten. Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts durften an der Veranstaltung höchstens 1000 Menschen teilnehmen.
In Nürnberg waren gleich vier Protestveranstaltungen gegen die Corona-Beschränkungen angemeldet worden. Unmittelbar vor Beginn sprach ein Polizeisprecher von einem "ganz schwachen Zulauf".
Update, 30. Mai, 16.21 Uhr: Belgischer Prinz nach Familienfeier in Spanien Corona-positiv
Der belgische Prinz Joachim (28), ein Neffe von König Philippe, ist nach einer Familienfeier in Spanien positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies bestätigte der Königspalast am Samstag belgischen Medien. Nach einem spanischen Medienbericht soll die Feier 27 Teilnehmer gehabt haben und damit mehr als vor Ort erlaubt. Dem widersprach der Palast jedoch und sprach von einem Treffen mit höchstens zwölf Personen. Die Grenze liegt bei 15.
Der 28-jährige Prinz ist der jüngste Sohn von Prinzessin Astrid, der Schwester des Königs. Er flog nach einem Bericht der Agentur Belga am 24. Mai nach Madrid und reiste von dort nach Córdoba in Andalusien, wo er am 26. Mai an der Feier teilnahm. Am nächsten Tag bekam er Symptome und wurde am 28. Mai positiv auf das Coronavirus getestet.
Der Palast betonte laut Belga, es habe sich um eine Dienstreise zu einem Praktikum gehandelt, bei der er auch an einer privaten Zusammenkunft teilgenommen habe. Der belgische öffentlich-rechtliche Sender RTBF ergänzte, die spanischen Behörden untersuchten den Fall. Es sei unklar, wo sich Joachim angesteckt habe.
Update, 30. Mai, 16.16 Uhr: Türkei nimmt erste Inlandsflüge nach Corona-Pause am Montag auf
Die Türkei will nach der coronabedingten Pause im Luftverkehr am Montag wieder erste Inlandsflüge erlauben. Der erste Flug werde von Istanbul in die Hauptstadt Ankara gehen, sagte Verkehrsminister Adil Karaismailoglu am Samstag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.
Zudem solle es von beiden Flughäfen Istanbuls nach Izmir, in das Küstenresort Antalya und nach Trabzon am Schwarzen Meer gehen. Weitere Ziele sollen Anadolu zufolge am Mittwoch folgen. Die Aufnahme des internationalen Flugverkehrs war zuletzt für den 10. Juni geplant.
Update, 30. Mai, 15.27 Uhr: Zwei weitere Mitglieder des 1.FC Köln waren mit Corona infiziert
Beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln hat es laut Geschäftsführer Alexander Wehrle "zu 99,9 Prozent" zwei weitere Corona-Fälle gegeben. Dies habe sich durch Antikörper-Tests ergeben, sagte der 45-Jährige im Interview des Club-Magazins "GeißbockEcho". Der Kölner Zeitung "Express" erläuterte er: "Der Zeitpunkt lässt sich dabei nicht bestimmen. Ich kann nur sagen, dass auch diese beiden betroffenen Spieler symptomfrei geblieben sind."
Köln hatte noch vor der Entscheidung über den Neustart der Liga drei positive Corona-Tests vermeldet, was zu hitzigen Diskussionen über das Hygiene-Konzept der Deutschen Fußball Liga geführt hatte. Betroffen waren zwei Spieler und ein Betreuer. Wie der Bundesligist auf seiner Homepage mitgeteilt hatte, war das Trio in eine 14-tägige häusliche Quarantäne geschickt worden.
"Wir hatten ja schon zwei positiv getestete Spieler, die fünf Tage später negativ getestet wurden. Darüber hinaus haben Antikörper-Tests ergeben, dass insgesamt vier Spieler bereits über Antikörper verfügen – also zwei weitere neben den positiv getesteten", zitierte der "Express" Wehrle aus dem Magazin.
Update, 30. Mai, 15.20 Uhr: Nach sprunghaften Anstieg der Neuinfektionen: keine neuen Lockerungen im Kreis Sonneberg
Nach dem sprunghaften Anstieg von Neuinfektionen werden die Corona-Beschränkungen im Kreis Sonneberg vorerst nicht weiter gelockert. Die derzeitige Allgemeinverfügung bleibe zunächst bestehen, berichtete der Krisenstab des Landratsamtes am Samstag dem Gesundheitsministerium, wie Ministeriumssprecher Frank Schenker der Deutschen Presse-Agentur sagte. Damit gelte in Pflegeheimen, Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen zum Schutz von Personal und Bewohnern weiterhin ein Besuchsverbot.
In einer Seniorenresidenz in Ernstthal hatten sich 15 Bewohner und mehrere Pflegekräfte mit dem Coronavirus infiziert. Auch eine Mitarbeiterin eines ambulanten Pflegedienstes habe sich angesteckt. Zudem wurde im westlichen Kreisgebiet ein Kindergarten geschlossen, weil sich eine Erzieherin infiziert hatte.
Die Innengastronomie in Gaststätten im Kreis Sonneberg soll vorerst weiter möglich sein. Der Krisenstab habe aber einen Blick darauf, hieß es. Das Verbot der Innenbewirtung in Gaststätten war erst vor dem Pfingstwochenende aufgehoben worden.
Am Samstag vermeldete das Landratsamt drei neue Infektionen innerhalb eines Tages. Die Zahl der Infizierten im Kreis Sonneberg stieg damit auf 247. Wegen der neuen Fälle sprang die Sieben-Tage-Infektionsrate über die kritische Marke von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner. Sie liegt nun bei 66,8 nach 65,1 einen Tag zuvor.
Der Kreis Sonneberg gilt seit Wochen neben dem Landkreis Greiz als Thüringer Hotspot der Corona-Pandemie.
Update, 30. Mai, 15.09 Uhr: AfD will Untersuchungsausschuss zur Corona-Politik der Regierung
Die AfD-Fraktion im Bundestag will die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zum Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung beantragen. Der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Detlev Spangenberg, sprach am Samstag von "folgenreichen Fehlentscheidungen", die es aufzuarbeiten gelte.
"Die Bundesregierungen muss sich der Kritik stellen, in der Corona-Krise mehr durch schreckliche Bilder aus dem Ausland und der folgenden Panik als durch fundierte Wissenschaft geleitet worden zu sein", erklärte Spangenberg. "Es gab vermutlich keine ausreichende Datengrundlage für die Eingriffe in Wirtschaft, Sozialleben und Grundrechte."
Ein Untersuchungsausschuss kann Zeugen vorladen, die meist öffentlich vernommen werden und zur Wahrheit verpflichtet sind. Beweise werden ähnlich wie in Strafprozessen erhoben. Damit er eingesetzt werden kann, muss ein Viertel des aktuell 709 Mitglieder starken Bundestags zustimmen. Die AfD mit ihren 89 Abgeordneten bräuchte also Verbündete.
Auch die FDP hat bereits die Idee eines Untersuchungsausschusses oder alternativ einer Enquete-Kommission ins Spiel gebracht. Vize-Fraktionschef Michael Theurer begründete das mit sich abzeichnenden "erheblichen Versäumnisse von Bundes- und Landesregierungen insbesondere in der Frühphase der Pandemie".
Eine Enquete-Kommission dient eigentlich der Vorbereitung gesetzgeberischer Entscheidungen über komplexe Sachverhalte und ist neben Abgeordneten auch mit externen Experten besetzt. Auch ihrer Einsetzung muss ein Viertel der Mitglieder des Bundestags zustimmen.
Update, 30. Mai, 15.02 Uhr: Pariser Parks nach langer Pause wieder geöffnet
Nach einer über zweimonatigen Zwangspause haben die Pariser Parks wieder geöffnet. Bürgermeisterin Anne Hidalgo besuchte am Samstag bei sommerlichem Wetter einen Innenstadt-Park. Die für ihre Wiederwahl kämpfende Sozialistin empfahl das Tragen von Masken, das aber nicht verpflichtend ist.
Die grünen Oasen der dichtbesiedelten Millionen-Metropole waren Mitte März im Zuge der Corona-Krise geschlossen worden. Frankreichs Premierminister Édouard Philippe hatte am Donnerstag grünes Licht für die Öffnung gegeben. Die Hauptstadt ist besonders von der Covid-19-Pandemie betroffen.
In den Parks sind zwar Picknicks erlaubt, doch es dürfen sich nicht mehr als zehn Personen in einer Gruppe versammeln. Die Schließungen hatten dazu geführt, dass die Menschen sich an öffentlichen Plätzen drängten, wie beispielsweise am Seine-Ufer. Einige Parks der Kapitale - wie der Jardin de Luxembourg hinter dem Senat - sind auch klassische Touristenattraktionen.
Update, 30. Mai, 14.40 Uhr: EU-Kommissionschefin drängt USA zum Bleiben in der WHO
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat US-Präsident Donald Trump aufgefordert, den angekündigten Bruch mit der Weltgesundheitsorganisation WHO zu überdenken. Im Kampf gegen das Coronavirus helfe nur globale Zusammenarbeit und Solidarität, erklärte von der Leyen am Samstag gemeinsam mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell.
"Die WHO muss weiter in der Lage sein, die internationale Reaktion auf jetzige und künftige Pandemien anzuführen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Dafür nötig sei die Teilnahme und Unterstützung aller. "Alles, was internationale Ergebnisse schwächt, muss vermieden werden. In diesem Kontext drängen wir die USA, ihre angekündigte Entscheidung zu überdenken."
Trump hatte am Freitag den Abbruch der Beziehungen seines Landes zur WHO verkündet, einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Unklar ist, ob Trump dies sofort und eigenhändig durchsetzen kann. Er wirft der WHO vor, unter der Kontrolle Chinas zu stehen und auf die Corona-Pandemie falsch reagiert zu haben.
Von der Leyen und Borrell schrieben, die Europäische Union unterstütze die WHO weiter im Kampf gegen die Pandemie und habe bereits zusätzliches Geld zugesagt. Am 19. Mai hätten alle WHO-Mitgliedsstaaten beschlossen, so bald wie möglich eine unparteiische, unabhängige und umfassende Bewertung einzuleiten und die Lehren aus der internationalen Reaktion auf das Coronavirus zu ziehen. Dies sei nötig, um den Gesundheitsschutz zu stärken.
Update, 30. Mai, 14.22 Uhr: Ministerium gibt Erlaubnis: Formel 1 kann in Spielberg starten
Die Formel 1 ist bereit für ihren Neuanfang. Die Königsklasse des Motorsports darf nach mehrmonatiger Zwangspause wegen der Corona-Pandemie Anfang Juli in Österreich starten. Mehr Informationen dazu gibt es >>>> hier.
Update, 30. Mai, 14.10 Uhr: Entspannte Anreise an die Ostsee - keine Staus in MV
Das lange Pfingstwochenende hat auf den Straßen des Urlaubslandes Mecklenburg-Vorpommern entspannt begonnen. Die beiden Polizeipräsidien des Landes in Rostock und Neubrandenburg berichteten von rollendem Reiseverkehr ohne Zwischenfälle. Staus habe es bislang keine gegeben, hieß es am Samstagnachmittag.
Zu Pfingsten kommen erstmals seit dem Corona-Lockdown im März wieder zahlreiche Gäste aus anderen Bundesländern für einen Urlaub in den Nordosten. Die Hotels dürfen aber nur 60 Prozent ihrer Bettenkapazitäten belegen. Pfingsten gilt als erster Saisonhöhepunkt und gerade an der Küste waren in den Vorjahren viele Häuser komplett ausgebucht.
Update, 30. Mai, 13.52 Uhr: Tennis-Einladungsturnier in Kitzbühel mit Thiem geplant
Auch in Kitzbühel ist angesichts der Pause der Tennis-Tour in diesem Sommer ein stark besetztes Einladungsturnier der Herren geplant. Der Weltranglisten-Dritte Dominic Thiem aus Österreich soll die Veranstaltung mit dem Titel "Thiem's 7" vom 7. bis 11. Juli nicht nur als größter Werbeträger anführen, sondern mit seinen Kontakten auch bei der Verpflichtung der sieben weiteren Teilnehmer helfen. Zugesagt hat nach Angaben der Veranstalter vom Samstag bereits der Weltranglisten-Neunte Gael Monfils aus Frankreich.
Ausgeschüttet werden sollen dabei 300 000 Euro Preisgeld, allein der Sieger soll 100 000 Euro erhalten. Geplant ist, in zwei Gruppen zu spielen, die beiden Erstplatzierten erreichen das Halbfinale. Es soll eine Tages- und eine Abendsession vor zahlenmäßig begrenztem Publikum geben. Im Anschluss wird Thiem in Berlin antreten. Dort sind vom 13. bis 15. Juli auf Rasen im Steffi-Graf-Stadion und danach vom 17. bis 19. Juli im Hangar auf dem Tempelhofer Feld zwei Kurz-Turniere mit jeweils sechs Herren und sechs Damen geplant.
Kitzbühel ist im Juli traditionell Austragungsort eines Sandplatzturniers, derzeit arbeiten die Veranstalter daran, das Turnier im September auszutragen. Die weltweite Tennis-Tour ist wegen der Corona-Pandemie derzeit bis zum 31. Juli unterbrochen.
Update, 30. Mai, 13.25 Uhr: Polizei begleitet Demos am Samstag in Berlin mit 550 Einsatzkräften
Die Polizei begleitet die Vielzahl an Demonstrationen am Samstag in Berlin mit insgesamt 550 Einsatzkräften. Bis zur Mittagszeit sei die Lage überschaubar gewesen, vermehrt würden Versammlungen gegen Nachmittag und Abend erwartet, sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz auf Anfrage. Noch durch die Stadt unterwegs sei ein Autokorso, mit dem Vegan-Koch Attila Hildmann und weitere Menschen in etwa 50 Fahrzeugen gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung protestieren.
Nach wochenlanger Corona-Einschränkung gibt es in Berlin inzwischen keine Begrenzung der Teilnehmerzahl für Demonstrationen mehr. Auf Twitter erinnerte die Polizei daran, dass allerdings weiter ein Mindestabstand von 1,5 Metern und die allgemeinen Hygieneregeln eingehalten werden müssten.
Update, 30. Mai, 13.15 Uhr: Scheuer will Sofortprogramm Saubere Luft verlängern
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will das "Sofortprogramm Saubere Luft" um fünf Jahre verlängern. Das geht aus einem Konzept seines Ministeriums zum geplanten Konjunkturpaket der Bundesregierung hervor. Das Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Das Ministerium will demnach weitere 350 Millionen Euro einplanen. Zuvor hatten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag) darüber berichtet.
Das Programm aus dem Jahr 2017, das auf die Reduzierung von Diesel-Abgaben abzielt, umfasst in seiner aktuellen Förderperiode insgesamt 1,5 Milliarden Euro. 250 Millionen Euro haben die Autobauer eingezahlt, der Rest kommt vom Bund. Gefördert werden etwa digitale Systeme zur Verkehrsleitung gegen Staus, die Nachrüstung von Diesel-Bussen oder die Anschaffung elektrischer Busse.
"Die aus dem Sofortprogramm verfügbaren Mittel für die Digitalisierung kommunaler Verkehrsunternehmen (650 Mio. Euro) werden bis Ende des Jahres 2020 komplett gebunden sein. Es besteht jedoch weiterhin erheblicher Investitionsbedarf", heißt es in dem Papier des Verkehrsministeriums.
Update, 30. Mai, 13.10 Uhr: Kardinal Reinhard Marx weiht fünf Priesteranwärter zu Diakonen
Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, hat am Samstag im Münchner Liebfrauendom fünf junge Priesteranwärter zu Diakonen geweiht. "Lange haben wir gezögert, ob das möglich ist", sagte Marx angesichts der Corona-Pandemie, die Gottesdienste derzeit nur unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen erlaubt. Aber die Weihe der fünf jungen Männer zwischen 25 und 34 Jahren sei ein "Zeichen, dass der Weg der Kirche weitergeht – auch unter widrigen Umständen".
Die Weihe zum Diakon ist die offizielle Erhebung in den Klerikerstand und damit ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Priesteramt. Die Zahl der neu geweihten Diakone in Bayern bewegt sich - wie auch die Zahl der Priesterweihen - auf konstant niedrigem Niveau. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, dass bayernweit heuer mindestens 13 Diakone und 12 Priester geweiht werden. Nicht aus allen Bistümern lagen vollständige Angaben vor.
Für die Weihe am Samstag in München verzichtete Marx sogar kurzfristig auf die Corona-Abstandsregeln. "Da die Handauflegung unverzichtbar ist, um die Diakonenweihe gültig zu spenden, erfolgt sie auch in Zeiten der Coronakrise", teilte das Erzbistum mit. Vor jeder Handauflegung ließ Marx sich aber die Hände desinfizieren. Und noch eine weitere Corona-Regel wurde nicht eingehalten an diesem Tag: Der Gottesdienst dauerte 88 Minuten - und damit 28 Minuten länger als in Corona-Zeiten eigentlich erlaubt.
Update, 30. Mai, 12.58 Uhr: MV-Wirtschaftsminister fordert nationales Schiffbauprogramm
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hat angesichts der Corona-Pandemie ein nationales Schiffbauprogramm gefordert. Banken und Versicherer agierten in der Krise zurückhaltend bei der Finanzierung maritimer Projekte, erklärte Glawe am Samstag. "Die Unternehmen sind nicht in der Lage, ihre im Schiffbau hohen und längerfristig laufenden Bauzeitfinanzierungsbedarfe ohne finanzielle Hilfen zu decken."
Neben der Unterstützung durch das Land sei eine nachhaltige und intensive Unterstützung des Bundes nötig, um die Umsetzung von Schiffbauprojekten zu gewährleisten. "An der Umsetzung solcher Projekte hängen tausende Arbeitsplätze - nicht nur auf den Werften, sondern auch bei den Zulieferern", sagte Glawe.
Der größte Schiffbaubetrieb im Nordosten sind die MV-Werften mit Standorten in Wismar, Rostock und Stralsund. Das Unternehmen baut Kreuzfahrtschiffe. Allerdings ruht die Arbeit seit dem 20. März weitgehend. Für einen Großteil der 3100 Beschäftigten gilt die Kurzarbeit bis Ende Juni. Das Schiffbauunternehmen ist in der Corona-Krise in erhebliche Schwierigkeiten geraten. Die MV-Werften können daher auf 600 Millionen Euro Landeshilfen bis Jahresende hoffen.
Update, 30. Mai, 12.52 Uhr: Start ins Pfingstwochenende: Viel Verkehr Richtung Küste
Trotz coronabedingter Einschränkungen haben sich zu Beginn des Pfingstwochenendes viele Touristen und Ausflügler auf den Weg zur Ost- und Nordseeküste gemacht. Bereits am Samstagmorgen verzeichne man ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf der A1 in Richtung Norden, sagte ein Polizeisprecher der Regionalleitstelle in Lübeck. "Wir rechnen damit, dass es über das gesamte Wochenende viele Menschen an die Ostseeküste ziehen wird", sagte der Sprecher weiter. Die Einhaltung der Corona-Regelungen würden deswegen auch vermehrt kontrolliert. Aus Mecklenburg-Vorpommern meldete die Polizei indes noch ruhigen Reiseverkehr.
Auch für die Nordseeküste hat die Polizei Kontrollen angekündigt. Hier gibt es teilweise stärkere Einschränkungen. Für die nordfriesischen Inseln und Halligen der Nordsee sowie für St. Peter-Ording gilt über Pfingsten ein Betretungsverbot für Tagesgäste. Das Verkehrsaufkommen an der Nordseeküste sei am Samstagmorgen dementsprechend noch recht ruhig gewesen, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle in Flensburg.
Am Sylt-Shuttle der Bahn kam es laut einem Unternehmenssprecher am Samstagmorgen zu ersten Wartezeiten. Im Vergleich zu den Vorjahren sei das Aufkommen durch die Corona-Einschränkungen jedoch deutlich geringer, sagte der Sprecher.
In den übrigen Teilen Deutschlands hielt sich der Reiseverkehr am Samstagvormittag nach ersten Berichten in Grenzen. Für das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen meldete der WDR in der Mittagszeit knapp 30 Kilometer Stau auf den Autobahnen insgesamt.
Nach Angaben des Verkehrswarndienstes Baden-Württemberg hielt sich das Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen auch im Südwesten Deutschlands zunächst in Grenzen. Für den späteren Nachmittag schloss der Verkehrswarndienst Staus an Baustellen und neuralgischen Punkten wie dem Albaufstieg der A8 nicht aus. Mehr Reiseverkehr erwartet er vor allem am Pfingstmontag, wenn Ausflügler auf Rückreisende treffen, deren Pfingstferien schon zu Ende sind.
Der ADAC hatte angesichts der deutschlandweiten Lockerungen der Corona-Reiseeinschränkungen über das lange Pfingstwochenende viele Inlandsurlaube und deshalb bundesweit volle Straßen erwartet. Stauschwerpunkte sind demnach besonders die Großräume Hamburg, Berlin, Köln, München und Frankfurt sowie die Fernstraßen zur Nord- und Ostsee.
Update, 30. Mai, 12.05 Uhr: Protest gegen Corona-Maßnahmen: Autokorso durch Berlin gestartet
Als Protest gegen die Corona-Maßnahmen ist vor dem Berliner Olympiastadion ein Autokorso gestartet. Mehrere Dutzend Wagen und Motorräder folgten am Samstagvormittag hupend dem auffälligen Porsche von Vegan-Koch und Bestsellerautor Attila Hildmann. Mehr Informationen gibt es >>>> hier.
Update, 30. Mai, 11.52 Uhr: Russland beginnt mit Vorbereitung auf Militärparade am 24. Juni
In Russland haben ungeachtet hoher Corona-Zahlen die Vorbereitungen auf die Militärparade am 24. Juni zum 75. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Hitler begonnen. Die Soldaten würden Masken und Handschuhe tragen zum Schutz vor dem Virus, wie der Armee-Fernsehsender Swesda berichtete. Die Proben für Moskaus riesige Waffenschau mit Panzertechnik und Atomraketen sollen am 8. Juni beginnen.
Der Soldat Alexander Klimenkow sagte einem Reporter des Senders - beide trugen weder Maske noch Handschuhe -, dass die Soldaten sich zwar Sorgen machten wegen Corona, es gehe aber um die Erfüllung einer verantwortlichen staatlichen Aufgabe. Kremlchef Wladimir Putin hatte am Freitagabend den 24. Juni in Russland per Dekret offiziell zum arbeitsfreien Feiertag bei voller Lohnzahlung erklärt. An dem Tag solle es in Moskau und 28 weiteren russischen Städten Militärparaden geben, hieß es.
Putin hatte in dieser Woche angewiesen, die am 9. Mai wegen der Corona-Krise abgesagte Parade nachzuholen. Er will mit der Militärshow auch die Stärke der nach den USA zweitgrößten Atommacht demonstrieren. Den 24. Juni hat Putin als historisches Datum gewählt, weil an jenem Tag 1945 auf dem Roten Platz in Moskau erstmals der Sieg über Hitler mit einer Parade gefeiert wurde.
Dass die Waffenschau nun schon in knapp vier Wochen nachgeholt wird, löste Befremden aus. Das Land hat die meisten Corona-Infektionen in Europa und Asien - täglich kommen mehr als 8000 neue Fälle hinzu. Am Samstag stieg die Zahl auf knapp 400 000. Die Zahl der Toten wurde mit 4555 angegeben. Experten befürchten, dass sich die Epidemie durch die Massenveranstaltungen weiter verschärfen könnte.
Auch beim Militär gab es viele Corona-Fälle. Kritiker fordern außerdem, die Millionenkosten für das Großereignis einzusparen und das Geld Veteranen und anderen Bedürftigen in der schwersten Wirtschaftskrise des Landes seit den 1990er Jahren zu überlassen.
In Putins Dekret hieß es, es gehe hier um eine Anerkennung der großen Verdienste, des Heldentums und die Opferbereitschaft der Kriegsveteranen sowie um ein Zeichen der Dankbarkeit der Hinterbliebenen an die siegreichen Kämpfer gegen den Faschismus.
Wegen der Corona-Gefahr hatten Veteranen Putin darum gebeten, auf die Parade am 9. Mai zu verzichten. Der Kremlchef bezeichnete die Lage nun trotz weiter massiv steigender Infektionszahlen als stabil.
Update, 30. Mai, 11.45 Uhr: DFB-Trainer proben Ablauf für EM 2021 - Löw hofft auf Werte-Wandel
Nach einer persönlichen Corona-Pause hat auch Joachim Löw mit seinem Trainerstab die Arbeit wieder aufgenommen. "Normalerweise wären wir jetzt in der Vorbereitung zur EM. Wir haben trotzdem die Vorbereitung mal durchgespielt", berichtete der Bundestrainer am Samstag auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Das Trainerteam habe "das Konzept überarbeitet" für die wegen der Corona-Pandemie auf den Sommer 2021 verschobene Europameisterschaft, sagte Löw: "Unsere Philosophie, was wollen wir von der Mannschaft im nächsten Jahr, wie wollen wir uns vorbereiten."
Löw hofft, dass die Nationalmannschaft im September wieder Spiele bestreiten kann: "Jetzt sind wir gedanklich dabei, uns auf den September - wenn es denn möglich ist - vorzubereiten." Mit den Nationalspielern habe die Sportliche Leitung "in unterschiedlicher Art und Weise" Kontakt gehalten.
Mit seinen nachdenklichen Worte über einen möglichen Wertewandel im Fußball und in der gesamten Gesellschaft hatte Löw schon zu Beginn der Corona-Krise viel Resonanz erfahren. Ob sich nun wirklich etwas ändere, wisse er "nicht mit Bestimmtheit», sagte der 60-Jährige nun: Aber er habe die Hoffnung, dass Werte wie Rücksichtnahme, Respekt untereinander, sich Kümmern um den Nächsten, um Freunde und Familie bleiben.
"Dass es eben nicht immer nur höher, schneller, immer noch besser sein muss. Sondern, dass es bestimmte Werte gibt untereinander, die man beachten muss. Da hoffe ich, dass das in Zukunft auch bleiben wird und kann", betonte Löw.
Update, 30. Mai, 11.30 Uhr: Experten warnen: Lockdown-Lockerungen in England kommen zu früh
Britische Wissenschaftler haben vor den Folgen der für kommende Woche geplanten Lockerungen der Kontaktbeschränkungen in England gewarnt. Befürchtet wird, dass es zu einer zweiten Infektionswelle in der Coronavirus-Pandemie kommen könnte.
Mit geschätzt etwa 8000 Neuinfektionen pro Tag habe der größte britische Landesteil im internationalen Vergleich noch immer sehr hohe Fallzahlen, sagte John Edmunds, ein Experte für die Berechnung der Ausbreitung von Infektionskrankheiten an der London School of Hygiene and Tropical Medicine dem "Guardian" zufolge.
Dem schloss sich auch der Direktor des Wellcome Trust, Jeremy Farrar, an. "Covid-19 breitet sich zu schnell aus, um den Lockdown in England aufzuheben", schrieb er am späten Freitagabend auf Twitter. Zuerst müsse ein funktionierendes System zur Testung und Kontaktverfolgung vorhanden sein und die Infektionszahlen geringer sein, so Farrar.
Premierminister Boris Johnson hatte erst am Donnerstag angekündigt, die Kontaktbeschränkungen in England weiter zu lockern. Demnach sollen von kommender Woche an wieder Treffen von bis zu sechs Personen in privaten Gärten und Parks möglich sein, solange der Mindestabstand von zwei Metern eingehalten wird. Bislang waren nur Treffen von zwei Personen aus unterschiedlichen Haushalten möglich.
Auch Läden mit Verkaufsfläche im Freien sollen wieder öffnen dürfen. Zudem werden auch teilweise die Schulen wieder für eine größere Zahl von Kindern geöffnet. Ähnliche Regeln sollen auch in den anderen Landesteilen Schottland, Wales und Nordirland gelten. Großbritannien hat offiziellen Statistiken zufolge die höchste Zahl an Todesfällen in Europa. Bis Freitag starben dort mehr als 38 000 Menschen, nachdem sie positiv auf das Coronavirus getestet wurden.
Johnson hatte bis Anfang Juni ein "Weltklasse-System" an Tests und Kontaktverfolgungen versprochen. Die Regierung stellte dafür 25 000 Mitarbeiter ein. Doch Berichten zufolge läuft es nur schleppend an, beispielsweise wird über Software-Probleme geklagt.
Update, 30. Mai, 11.18 Uhr: Bedarf an Blutspenden steigt nach Lockerungen deutlich an
Seit den ersten Lockerungen in der Corona-Pandemie sieht das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in der Region einen sprunghaften Anstieg des Bedarfs nach Blutspenden. Die Versorgung mit Blutpräparaten sei derzeit "auf einem niedrigen Niveau gesichert", sagte die Sprecherin des DRK Blutspendedienstes Nord-Ost, Kerstin Schweiger, am Samstag im RBB-Inforadio. Der Vorrat reiche derzeit ein bis zwei Tage, wünschenswert seien vier bis fünf Tage.
Während der ersten acht Wochen der Pandemiephase sei die Nachfrage der Kliniken wegen verschobener Operationen und Behandlungen geringer gewesen. In den vergangenen beiden Wochen allerdings habe man einen schnellen Anstieg des Bedarfs um bis zu 30 Prozent verzeichnet, schilderte Schweiger. Das könne nun nicht innerhalb weniger Tage ausgeglichen werden.
In den kommenden Wochen und Monaten seien die Menschen gebeten, die angebotenen Spendetermine wahrzunehmen, um den Vorrat wieder aufzufüllen, appellierte die Sprecherin. Wer spenden wolle, müsse derzeit vorab über das Internet einen Termin buchen. Das Blut wird Schweiger zufolge nicht auf Sars-CoV-2 getestet: Das Virus sei nach derzeitigem Wissensstand nicht im Blut nachweisbar und auch nicht über Blutspenden übertragbar.
Update, 30. Mai, 11.08 Uhr: Deutschland-Achter trainiert ab Dienstag wieder auf dem Wasser
Nach Lockerung der Maßnahmen gegen das Coronavirus in Nordrhein-Westfalen trainieren die Ruderer des Deutschland-Achters ab Dienstag wieder in Mittel- und Großbooten. Nachdem seit gut einem Monat das Training in Zweier-Booten aufgenommen werden durfte, sollen ab der nächsten Woche nun auch der Vierer ohne Steuermann und der Deutschland-Achter aus der Bootshalle geholt werden. Einziger Höhepunkt in diesem Jahr sind die in den Herbst verschobenen Europameisterschaften im polnischen Posen vom 9. bis 11. Oktober.
Der Deutschland-Achter wird beim Training die vom Deutschen Ruderverband erarbeiteten Leitlinien befolgen, die besagen, dass der Steuermann mit Mundschutz ausgestattet werden muss. Zudem werden alle unnötigen Kontakte vermieden – ohnehin sitzen die Ruderer im Boot mit einem Abstand von 1,30 Metern hintereinander – und Hygiene-Maßnahmen weiterhin eingehalten.
"Es war schön, dass wir überhaupt wieder aufs Wasser durften. Aber ein bisschen hat mir die Geschwindigkeit vom Deutschland-Achter schon gefehlt", freut sich Weltmeister Laurits Follert auf den Neustart. Pünktlich wieder mit dabei ist Johannes Weißenfeld, der nach Bandscheibenproblemen genesen ist. Olaf Roggensack muss hingegen wegen einer Schulteroperation vorerst auf das Training verzichten. Für ihn springt Maximilian Planer ein.
Update, 30. Mai, 11.02 Uhr: Mehrere Menschen nach Feiern in Göttingen mit Coronavirus infiziert
Bei einigen privaten Feiern haben sich in Göttingen mehrere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Wie das Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis mitteilte, sind die Betroffenen zum größten Teil Mitglieder verschiedener Großfamilien. Sie stammen aus Göttingen und Umgebung. Eine genaue Zahl der Infizierten wurde zunächst nicht genannt. Die Behörde kontaktiert nun Menschen aus dem Umfeld der Infizierten. "Die Anzahl der zu kontaktierenden Personen bewegt sich im dreistelligen Bereich", hieß es. Unter den Kontaktpersonen seien auch 57 Kinder und Jugendliche. Die entsprechenden Schulen seien bereits informiert.
Auch über die Pfingstfeiertage werden demzufolge Testungen erfolgen. Das Gesundheitsamt verfolge am Wochenende unter Hochdruck die Infektionsketten, Quarantäneverfügungen würden umgehend erstellt.
Update, 30. Mai, 10.55 Uhr: Merkel zur Krise: "Wir haben uns viel erspart"
Kanzlerin Angela Merkel hat den Bürgern für ihre Besonnenheit in der Corona-Krise gedankt. "Wir haben diese Prüfung bisher recht gut bestanden. Wir alle zusammen, eine überwältigende Mehrheit der Menschen in unserem Land, haben uns von Vorsicht, Vernunft und Verantwortung für andere leiten lassen", sage die CDU-Politikerin in ihrer am Samstag veröffentlichten wöchentlichen Videobotschaft. "Wir haben uns viel erspart. Unsere gemeinsame Leistung ist nämlich das, was bei uns glücklicherweise nicht eingetreten ist."
Merkel warnte zugleich davor, die Risiken zu unterschätzen. "Mancher glaubt jetzt, weil das große massenhafte Leid nicht eingetreten ist, sei auch die Gefahr wohl nie so groß gewesen. Was für ein Irrtum!" Ein Blick in befreundete Länder zeige, was hätte passieren können.
Die Kanzlerin erklärte, sie hoffe, dass weitere Lockerungsschritte möglich seien, rief aber auch zur Rücksichtnahme auf. "Ich bitte Sie: Freuen wir uns über alles, das jetzt wieder geht, und nutzen wir es. Aber seien wir dabei rücksichtsvoll, und respektieren wir das Schutzbedürfnis der Anderen." Wie in den vergangenen vier Monaten habe es auch weiterhin jede und jeder weitgehend selbst in der Hand, Risiken zu vermeiden und die Gesellschaft vor Schlimmerem zu bewahren.
Merkel verwies auch auf die bisherigen staatlichen Hilfsprogramme und kündigte weitere Unterstützung an. "Natürlich ist es mit diesen Soforthilfen nicht getan." In der kommenden Woche will die Regierung ein Konjunkturprogramm beschließen.
Update, 30. Mai, 10.50 Uhr: Hinze sieht das Positive an Corona: Als Rad-Weltmeisterin nach Tokio
Die dreifache Bahnrad-Weltmeisterin Emma Hinze kann der Corona-Krise auch positive Seiten abgewinnen. "Es ist ganz gut, dass ich nach der WM mal ankommen konnte. In meiner Wohnung war ich seit Oktober gefühlt vier Wochen, ich war ständig unterwegs. So habe ich auch die Möglichkeit, vom Kopf her zu realisieren, was in den letzten Wochen passiert ist und länger mit meinem Heimtrainer zu arbeiten", sagte die 22 Jahre alte Cottbuserin im Interview des Portals "Sportbuzzer" (Samstag).
Wichtig ist ihr auch, trotz der der Verschiebung der Olympischen Spiele auf 2021 als Weltmeisterin nach Tokio zu fahren. "Das Gute ist, dass, wenn die Spiele nächstes Jahr im Sommer stattfinden, wir immer noch in allen vier Disziplinen amtierende Weltmeisterinnen sind, weil die nächste WM erst im Oktober 2021 liegt. Wir sind jetzt also anderthalb Jahre Weltmeister und nicht nur zwölf Monate", meinte sie.
Dennoch habe sie sich am Tag der Verkündung der Verschiebung der Spiele "leer gefühlt". Man plane vier Jahre auf diesen Moment hin. "Ich habe immer gedacht: Ich will dort meine beste Leistung zeigen. Ich habe alles darauf ausgerichtet. Training, Schlaf, Ernährung, das komplette Körpergefühl zielte darauf ab, dann zu funktionieren. Erst war das klare Ziel Olympia. Und plötzlich wussten wir nicht mal, wann wir wieder Rennen fahren."
Update, 30. Mai, 10.43 Uhr: Paris will zweites Referendum in Neukaledonien verschieben
Wegen der Corona-Krise will die Regierung in Paris das zweite Referendum über eine Unabhängigkeit im Überseegebiet Neukaledonien auf den 4. Oktober verschieben. Die Volksabstimmung war bisher für den 6. September geplant, wie Premierminister Édouard Philippe am Samstag in Paris mitteilte.
Beim ersten Referendum auf dem Archipel im Südpazifik östlich von Australien hatten sich im November vorvergangenen Jahres 56,4 Prozent der Stimmberechtigten für den Verbleib bei Frankreich ausgesprochen. Das Ergebnis bedeutete vor allem für die Bevölkerungsgruppe der Kanaken - Neukaledoniens Ureinwohner - eine Enttäuschung. Von ihnen hoffen viele seit langem auf einen eigenen Staat.
Philippe übermittelte nach eigenen Angaben seinen Vorschlag an die Behörden in Neukaledonien. Er begründete ihn mit absehbaren Problemen bei der Entsendung von Wahlbeobachtern - derzeit sei in Neukaledonien eine Quarantäne von drei Wochen für ankommende Reisende vorgeschrieben.
Update, 30. Mai, 10.35 Uhr: Löw überrascht von Top-Niveau bei Geisterspielen: "Spürt die Lust"
Bundestrainer Joachim Löw hat die hohe Qualität und das Niveau der gegenwärtigen Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga ausdrücklich gelobt. "Es ist eine andere Art Fußball und von Zuschauen natürlich auch. Man muss sich auch ein bisschen daran gewöhnen, Fußball ohne Emotionen auf den Rängen von den Fans", erklärte Löw am Samstag in einem Interview auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes. "Auf der anderen Seite bin ich positiv überrascht über die hohe Motivation, die die Spieler und Mannschaften an den Tag legen, über die Einstellung und auch über die Art und Weise, wie gespielt wird", erklärte der DFB-Chefcoach.
Grundsätzlich sei es positiv, "dass Deutschland diese Vorreiterrolle übernommen hat. Dass wir uns sehr gut aufgestellt haben, was das Konzept betrifft", sagte Löw zur Bundesliga unter den Bedingungen der Corona-Krise. Die Deutsche Fußball Liga hatte ein umfangreiches Gesundheits- und Sicherheitskonzept für die Fortsetzung der 1. und 2. Liga erarbeitet. Damit sei der deutsche Fußball "in Europa jetzt führend gewesen", bemerkte der Bundestrainer.
"Man spürt, die Spieler haben wieder Lust auf Wettkämpfe, auf Zweikämpfe, auf Toreerzielen, Toreverhindern", sagte Löw: "Das hat einen positiven Effekt auch auf mich gehabt, dass die Spieler topmotiviert aus dieser langen Pause kamen und das Gleiche an den Tag legen, als ob 80 000 in den Stadien wären."
Update, 30. Mai, 10.20 Uhr: Zahlreiche Corona-Forschungsprojekte in Thüringen
In Thüringen forschen rund 30 Arbeitsgruppen zu Coronaviren und den Folgen der Pandemie. Ein Großteil der Projekte ist laut einem Bericht von MDR Thüringen am Universitätsklinikum Jena angesiedelt. Dort hätten sich 13 Abteilungen zu einem gemeinsamen COVID-Netzwerk zusammengeschlossen. Zudem beschäftigten sich Forscher der Universität und der Ernst-Abbe-Hochschule Jena mit emotionalen und sozialen Folgen der Pandemie.
Experten der TU Ilmenau testen laut MDR unter anderem Materialien für Masken und forschen zu Grundrechten in Coronazeiten. Mit dem Corona-Monitoring befassen sich Kommunikationswissenschaftler der Universität Erfurt, unter anderen gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut. An der Bauhaus-Universität in Weimar untersuchen Wissenschaftler, wie sich Atemluft ausbreitet.
Für den Kampf gegen Corona hat Deutschland mehr als eine Milliarde Euro an Forschungsgeldern bereitgestellt. Ein Großteil der Summe dient der Entwicklung und möglichen Produktion eines Impfstoffes.
Update, 30. Mai, 9.58 Uhr: Zahlreiche Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen in Bayern erwartet
In vielen bayerischen Städten wollen Menschen am Wochenende erneut gegen die ihrer Meinung nach zu strengen Corona-Maßnahmen auf die Straßen gehen. Allein für den Samstag seien mehr als 50 Versammlungen angemeldet worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Freitag in München. Für das gesamte verlängerte Wochenende seien knapp 70 Versammlungen geplant, unter anderem in Würzburg, Augsburg, Kempten und Ingolstadt.
Mit 1500 angemeldeten Personen wird eine der größten Kundgebungen in Nürnberg vor der Meistersingerhalle erwartet. Auch in München soll unter dem Motto "Zusammenstehen für Freiheit, Grundrechte und Selbstbestimmung" eine große Kundgebung auf der Theresienwiese stattfinden. Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts dürfen dort am Samstag weiterhin höchstens 1000 Menschen teilnehmen. Die Richter lehnten einen Eilantrag des Veranstalters ab, der gefordert hatte, 10 000 Menschen zu der Demonstration zuzulassen.
Das Gericht bestätigte damit eine Entscheidung der Landeshauptstadt (LHM). "Das Gericht teilt weiterhin die Bedenken der LHM, dass der Veranstalter nicht die aufgrund der Bayerischen Infektionsschutzverordnung bestehenden Kontaktbeschränkungen einhalten kann", hieß es in der Mitteilung.
Am vergangenen Wochenende gingen wegen eines Unwetters deutlich weniger Demonstranten gegen die Corona-Beschränkungen auf die Straße als erwartet. Einige Kundgebungen mussten abgesagt werden.
Update, 30. Mai, 9.44 Uhr: Weitere Lockerungen in Italien - Reisefreiheit im Land
Italien bereitet sich auf weitere Lockerungen in der Corona-Pandemie vor. Ab Mittwoch dürfen die Italiener wieder frei von einer Region in eine andere reisen. Es gebe derzeit keine Gründe, warum ein Verbot weiter aufrecht erhalten werden sollte, sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza nach einem Treffen unter anderem mit Ministerpräsident Giuseppe Conte am späten Freitagabend. "Die Daten der Beobachtung der Fallzahlen sind ermutigend. Die bedeutenden Opfer während des Lockwdowns haben diese Ergebnisse gebracht." Ab 3. Juni dürfen auch EU-Bürger wieder nach Italien, ohne danach in Quarantäne zu müssen.
Seit fast drei Monaten waren Reisen innerhalb Italiens nur in notwendigen Fällen erlaubt. Das Land wurde von Covid-19 besonders hart getroffen. Mehr als 33 00 Menschen sind nach offiziellen Angaben gestorben, die Dunkelziffer könnte aber weitaus höher sein. Die Fallzahlen sinken seit langem. Das oberste Gesundheitsinstitut ISS erklärte, es gebe keine "kritischen Situationen" mehr mit Blick auf die Epidemie.
Die Regierung steht unter enormen Druck, das Land wieder zu öffnen, da gravierende wirtschaftliche und soziale Folgen des harten Lockdowns befürchtet werden. Außerdem wirbt Italien wieder um Touristen, da der Tourismus einen bedeutenden Teil zur Wirtschaftskraft beiträgt.
Update, 30. Mai, 9.39 Uhr: Tschechien startet in Freiluft-Leichtathletik-Saison
Trotz der anhaltenden Corona-Restriktionen wird in Tschechien die Freiluft-Leichtathletik-Saison eröffnet. Bei der Aktion "Gemeinsam am Start" finden am Montag in Prag, Pilsen und Kolin "Mini-Meetings" statt, die auch im Fernsehen übertragen werden. Ihre Teilnahme haben unter anderen die zweimalige Speerwurf-Olympiasiegerin Barbora Spotakova, Kugelstoßer Tomas Stanek und Sprinter Pavel Maslak zugesagt. An weiteren 170 Orten im ganzen Land werden Wettbewerbe für Kinder und Jugendliche veranstaltet.
Der Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes, Sebastian Coe, lobte "die Kreativität und den Mut" des tschechischen Verbands. Er hob besonders hervor, dass Athleten aller Leistungsklassen bei der Initiative miteinbezogen werden. Eine gesunde Gesellschaft sei auch widerstandsfähiger gegenüber Infektionen. In Tschechien dürfen seit dem 25. Mai wieder Sportveranstaltungen mit insgesamt bis zu 300 Beteiligten und Zuschauern veranstaltet werden.
Bis Samstag gab es nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Prag 9200 bestätigte Coronavirus-Infektionen in Tschechien. 319 Todesfälle wurden mit der Erkrankung in Verbindung gebracht.
Update, 30. Mai, 9.16 Uhr: Urlaub auf dem Bauernhof mit neuen Regeln
Bauernhöfe mit Ferienwohnungen in Niedersachsen rechnen für die kommenden Monate mit vielen Gästen. "Gerade jetzt ist Urlaub auf dem Bauernhof eine beliebte Urlaubsform", sagte die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Urlaub und Freizeit auf dem Lande, Vivien Ortmann, in Oldenburg.
"In seiner Ferienwohnung kann man sich autark versorgen. Und man hat viel Platz um sich herum." Die Abstandsregeln seien auf den Höfen gut einzuhalten. Die Freude, dass Ferienwohnungen seit dem 11. Mai wieder vermietet werden dürfen, sei bei Höfen und Gästen groß. Nach Angaben von Ortmann haben die rund 900 Anbieter von Urlaub auf dem Bauernhof in Niedersachsen durch das vorübergehende Vermietungsverbot Verluste in Millionenhöhe erlitten.
Um die Gefahr einer Verbreitung des Coronavirus zu minimieren, mussten die Betriebe Hygienekonzepte entwickeln. "Dabei haben wir den Betrieben geholfen", sagte Ortmann. Den ersten Rückmeldungen zufolge gibt es damit keine Schwierigkeiten. "Die Gäste sind froh, wieder raus zu kommen. Sie nehmen kleine Einschränkungen in Kauf."
Update, 30. Mai, 8.59 Uhr: Absage an Trump: Merkel will nicht zum G7-Gipfel in die USA fliegen
Kanzlerin Angela Merkel wird voraussichtlich nicht zum geplanten G7-Gipfel in die USA fliegen. "Die Bundeskanzlerin dankt Präsident Trump für seine Einladung zum G7-Gipfel Ende Juni in Washington. Stand heute kann sie in Anbetracht der Pandemie-Gesamtlage ihre persönliche Teilnahme, also eine Reise nach Washington, nicht zusagen", erklärte ein Regierungssprecher am Samstag auf Anfrage in Berlin. Merkel werde die Entwicklung der Pandemie aber weiter im Blick behalten.
Zuvor hatte das Magazin "Politico" unter Berufung auf Regierungssprecher Steffen Seibert über die Absage berichtet. US-Präsident Donald Trump peilt für Ende Juni ein reales G7-Gipfeltreffen in Washington an. Die US-Hauptstadt und ihr Großraum sind jüngsten Daten zufolge proportional besonders von Corona-Infektionen betroffen.
Update, 30. Mai, 8.55 Uhr: Viele Gefangene in Hessen zunächst von Haft verschont
In Hessens Gefängnissen ist es derzeit leerer als sonst: Um die Justiz in der Corona-Pandemie zu entlasten, haben viele Haftanstalten einige ihrer Strafgefangenen bis auf weiteres entlassen. Grundsätzlich habe diese Regelung für Menschen gegolten, die eine Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen, etwa weil sie eine Geldstrafe nicht bezahlen können, teilte das Justizministerium mit. Außerdem sei die Vollstreckung der Haft in Einzelfällen auch bei weiteren Gefangenen ausgesetzt worden, hießt es in einer Antwort des Justizministeriums in Wiesbaden auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Landtagsfraktion.
Insgesamt 268 Häftlinge seien bis zum Stichtag 12. April über diese Regelungen auf freien Fuß gekommen. Mit den Entlassungen habe sich die Vollstreckung der Haft nicht erledigt, erklärte das Ministerium. Aktuell säßen rund 3900 Männer und Frauen ein, erläuterte ein Sprecher. Von den rund 5800 hessischen Haftplätzen sind in normalen Zeiten im Durchschnitt 4300 belegt. Einen Corona-Fall habe es noch nicht gegeben, sagte der Sprecher.
Update, 30. Mai, 8.50 Uhr: Niedersachsens Finanzminister Hilbers will Soli abschaffen
Für die schnelle Ankurbelung der Wirtschaft schon während der Corona-Krise fordert Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) die Komplett-Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Die SPD beharre darauf, dass die Abgabe wie vorgesehen für die zehn Prozent der Steuerzahler mit den höchsten Einkommen weiter bestehen bleibe, sagte Hilbers dem Bremer "Weser-Kurier" (Samstag). Aber das seien Menschen, die 50 Prozent der Einkommenssteuer bezahlten, und auch kleine GmbH-Unternehmen müssten ihn noch entrichten. "Deswegen bin ich dafür, den Soli ganz abzuschaffen."
Außerdem forderte Hilbers schnelle Steuererleichterungen für Unternehmen. Die Unternehmenssteuerbelastung sei in Deutschland mit einer Quote von 30 Prozent zu hoch. Die Gesamtbelastung dürfe höchstens 25 Prozent betragen.
Update, 30. Mai, 8.40 Uhr: Italiens Fußball Serie A will zunächst mit vier Nachholspielen starten
Italiens höchste Fußball-Liga will zum Neustart nach der Corona-Pause am 20. und 21. Juni zunächst vier Ende Februar ausgefallene Partien nachholen. Das geht aus dem Spielplan hervor, den die Serie A am Freitagabend festgelegt hat. So soll Atalanta Bergamo mit dem deutschen Profi Robin Gosens dann gegen Sassuolo antreten, Inter Mailand soll gegen Sampdoria Genua spielen. Norditalien war zunächst besonders schwer von der Pandemie betroffen.
Insgesamt sind noch zwölf Spieltage zu absolvieren, ab dem 22. Juni - einem Montag - soll dann die erste komplette Runde mit allen Clubs stattfinden. Den kompletten Spielplan will die Liga in den kommenden Tagen bekanntgeben. Zunächst soll erst der Pokal-Wettbewerb beendet werden, auf dem Programm stehen noch die Halbfinal-Rückspiele zwischen Juventus Turin und dem AC Mailand sowie zwischen dem SSC Neapel und Inter Mailand. Das Finale ist für den 17. Juni angesetzt.
Update, 30. Mai, 8.29 Uhr: Stars unterstützen in Corona-Krise New Yorker Theater mit Online-Show
Mit einer speziellen Online-Show wollen Stars wie Jane Fonda, Alicia Keys, Meryl Streep und Claire Danes in der Corona-Krise ein New Yorker Theater unterstützen. Die "We Are One Public" betitelte Show solle am Montagabend (2.00 Uhr am Dienstag MESZ) stattfinden, teilte das wegen der Corona-Pandemie derzeit geschlossene Public Theater mit.
Neben Fonda, Keys, Streep und Danes sollen auch noch Stars wie Antonio Banderas, Glenn Close, Elvis Costello, Daniel Craig, Anne Hathaway, Lin-Manuel Miranda, Sandra Oh, Liev Schreiber, Martin Sheen, Trudie Styler und Sting dabei sein. Die Veranstaltung kann kostenlos per Livestream verfolgt werden, das Theater bittet um Spenden.
Update, 30. Mai, 8.16 Uhr: Bayern-Profis verzichten bis Saisonende auf Teil des Gehalts
Die Profis von Fußball-Rekordmeister FC Bayern akzeptieren in Zeiten der Corona-Pandemie auch weiterhin Gehaltseinbußen. Das erklärte Präsident Herbert Hainer in der "Bild"-Zeitung (Samstag-Ausgabe). "Es ist sehr erfreulich, dass unsere Mannschaft vollstes Verständnis für die Situation hat und bis zum Saisonende weiter auf Gehalt verzichten wird", sagte der 65-Jährige. Bisher war ein Gehaltsverzicht der Münchner für den April in Höhe von 20 Prozent bekannt.
Wann diese Saison für den Bundesliga-Spitzenreiter endet, ist derzeit noch nicht klar. Die Liga soll am 27. Juni abgeschlossen werden. Sollten die Bayern das DFB-Pokalfinale erreichen, müssten sie dort am 4. Juli in Berlin antreten. In der Champions League steht das Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea noch aus, das Endspiel dürfte voraussichtlich erst Ende August stattfinden, weil zuvor die anderen nationalen Ligen beendet werden sollen.
Update, 30. Mai, 8.12 Uhr: Jugendherbergen in MV in ihrer Existenz bedroht
Mit einem schwarzen Sarg auf einem Auto macht das Deutsche Jugendherbergswerk Mecklenburg-Vorpommern derzeit auf die existenzbedrohende Lage aufmerksam. "Das Überleben unserer Struktur steht in den Sternen", sagte der Vorstand des DJH-Landesverbands Kai-Michael Stybel der Deutschen Presse-Agentur. Schulfahrten seien untersagt, viele Vereine hätten eigene Existenzsorgen zu überstehen und denken vorerst nicht ans Reisen. "Über 50 Prozent unseres Jahresgeschäfts ist weitreichenden Stornierungen sind der Krise zum Opfer gefallen." So seien im Zusammenhang mit der Corona-Krise bereits mehr als 170 000 Übernachtungen storniert worden.
Über die Pfingstfeiertage werde der DJH allerdings drei der 14 Häuser für Besucher öffnen. Dabei handele es sich um die Standorte Prora, Warnemünde und Heringsdorf.
Gleichzeitig erlebe das Jugendherbergswerk in diesen Wochen der Corona-Krise eine sehr große Solidarität aus den Reihen der Partner im Bereich der Jugendverbände, Schulen, Eltern- und Schülerräte, sagte Stybel. "Alle betonen die Unverzichtbarkeit der Jugendherbergen. Daran zweifeln auch wir nicht."
Update, 30. Mai, 8.05 Uhr: Ärzte halten die Pandemie als richtigen Zeitpunkt zum Aufhören von Rauchen
Für Raucher besteht nach Angaben der Ärzteschaft ein größeres Risiko für einen schweren Verlauf im Fall einer Covid-19-Erkrankung. "In Zeiten der Corona-Pandemie ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um mit dem Rauchen aufzuhören", riet die Lungenfachärztin und Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, anlässlich des Weltnichtrauchertags am Sonntag (31. Mai). "Tabak und Nikotin sind in jeder Form – ob als klassische Zigarette oder per Verdampfer konsumiert – gesundheitsschädigend."
Die Ärztin schloss sich den Initiatoren der Kampagne zum Weltnichtrauchertag an und forderte die Kostenerstattung für wissenschaftlich gesicherte Methoden der Tabakentwöhnung durch die Krankenkassen.
Sie warnte vor allem Jugendliche sowie junge Erwachsene vor E-Zigaretten, Shishas und Tabakerhitzern. Diese Geräte würden vom Aktionsbündnis Nichtrauchen und der Deutschen Krebshilfe als "Kill Yourself Starter Kits" bezeichnet. Wenker verwies in dem Zusammenhang auf bestehende Gesundheitsrisiken. In der jüngsten Vergangenheit seien in den Vereinigten Staaten viele Fälle von Lungenerkrankungen bei den Nutzern von Verdampfern aufgetreten.
"Die Aerosole aus dieser Vielfalt an Liquiden für die Verdampfer können schädliche, toxische Substanzen enthalten", so Wenker. Obendrein beeinträchtigten die inhalierten Schadstoffe die Funktion der Flimmerhärchen in den Bronchien und bereiteten dadurch den Boden etwa für Viren wie das SARS-CoV-2-Virus.
Update, 30. Mai, 7.30 Uhr: EU-Kommission bestätigt ersten Kompromiss zur Lufthansa-Rettung
Die EU-Kommission hat eine Einigung mit der Bundesregierung über Auflagen für Staatshilfe an die Lufthansa bestätigt. Man nehme die von Deutschland vorgeschlagenen Zusagen zur Sicherung des Wettbewerbs zur Kenntnis, erklärte eine Sprecherin am frühen Samstagmorgen in Brüssel.
Diese enthielten Verpflichtungen der Lufthansa, bestimmte Start- und Landerechte und Vermögenswerte an den Flughäfen Frankfurt und München zur Verfügung zu stellen, sobald diese Airports wieder voll ausgelastet seien. Zugesagt sei zudem, den Einstieg oder die Ausweitung von Aktivitäten anderer Fluglinien an diesen Flughäfen möglich zu machen, zugunsten der Verbraucher und eines wirksamen Wettbewerbs, hieß es weiter.
Nun erwartet Brüssel demnach eine förmliche Notifizierung des Rettungspakets. Dann werde man alle Elemente prüfen, bevor man eine formale Entscheidung treffe, erklärte die Sprecherin weiter. Wie alle Corona-Hilfsmaßnahmen der EU-Staaten werde man den Antrag Deutschlands mit Priorität bearbeiten.
Die Lufthansa hatte zuvor mitgeteilt, den zwischen Berlin und Brüssel ausgehandelten Kompromiss zu akzeptieren. Demnach muss die Lufthansa Start- und Landerechte an den Flughäfen Frankfurt und München an Wettbewerber abgeben. Die Bundesregierung will die in der Corona-Krise unter Druck geratene angeschlagene Fluggesellschaft mit einem neun Milliarden Euro umfassenden Hilfspaket stützen. Der Lufthansa droht ansonsten das Geld auszugehen.
Update, 30. Mai, 7.10 Uhr: Hilfsprogramm für gemeinnützige Organisationen im Gespräch
In der Bundesregierung ist einem Medienbericht zufolge ein Hilfsprogramm für gemeinnützige Organisationen im Gespräch, um die Folgen der Corona-Krise zu mildern. "Der gemeinnützige Sektor in Deutschland erfüllt eine eminent wichtige gesamtgesellschaftliche Rolle", zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstag) aus einem Eckpunktepapier der Ressorts Finanzen, Wirtschaft, Arbeit und Soziales, Familien sowie Inneres. Diese Funktion müsse auch in Zeiten der Corona-Pandemie "unbedingt erhalten bleiben".
Das Papier sieht demnach vor, dass der Bund eine Milliarde Euro zur Verfügung stellt, um die Bundesländer bei der Stabilisierung gemeinnütziger Organisationen zu unterstützen. Bereitgestellt werden solle das Geld über Globaldarlehen der staatlichen KfW-Bank.
"Die Nichtberücksichtigung der gemeinnützigen Unternehmen bei dem KfW-Rettungsschirm war ein Fehler, den niemand wollte", sagte Matthias Bartke (SPD), Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales, dem RND unter Verweis auf ein bestehendes Hilfsprogramm in der Corona-Krise. "Dieser Fehler muss jetzt schnellstmöglich behoben werden." In einem zweiten Schritt müsse man darüber nachdenken, wie man den Organisationen helfen könne, Kredite auch wieder zurückzuzahlen.
Dem Bericht zufolge könnte das Hilfsprogramm im Rahmen des geplanten milliardenschweren Konjunkturpaketes beschlossen werden. Die Spitzen der schwarz-roten Koalition beraten am Dienstag über das Paket.
Update, 30. Mai, 6.55 Uhr: Infektionsmediziner: Schule ohne Abstandsregeln ist jetzt vertretbar
Die Wiedereinführung von Schulunterricht ohne Abstandsregeln in der Corona-Krise ist nach Auffassung des Kieler Infektionsmediziners Helmut Fickenscher gerade vor den Sommerferien ein guter Zeitpunkt. "Die bisher erfolgreiche Eindämmung des Virus macht dies vertretbar, und man kann in den wenigen Wochen bis zu den Ferien Erfahrungen sammeln, bei Gefahrensituationen gegensteuern und hat die langen Ferien als zeitlichen Sicherheitspuffer" sagte Fickenscher der Deutschen Presse-Agentur. Er ist Direktor des Instituts für Infektionsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein und Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten.
Um die geplante Öffnung der Grundschulen ohne Abstandsregeln in Schleswig-Holstein vom 8. Juni an ist ein öffentlicher Streit entbrannt. Lehrerverbände wie die GEW kritisieren die Maßnahme als verfrüht.
Update, 30. Mai, 6.40 Uhr: Verbrauchern droht höherer Strompreis durch Rekord bei Ökoumlage
Den Verbrauchern in Deutschland droht im kommenden Jahr ein kräftiger Anstieg ihrer Stromkosten. Der bundesweite Durchschnittspreis für eine Kilowattstunde könnte um 7 Prozent auf 32,2 Cent hochschnellen, wenn der erwartete Anstieg der Ökostromumlage nicht verhindert wird, hat das Vergleichsportal Verivox errechnet. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden müsse in diesem Fall mit Mehrkosten von 88 Euro rechnen.
Nach einer Prognose des Thinktanks Agora Energiewende könnte die Umlage für den Ausbau der erneuerbaren Energien 2021 vor allem wegen des deutlich gesunkenen Strompreises an der Börse und des Einbruchs der Stromnachfrage durch die Corona-Krise von jetzt 6,8 Cent je Kilowattstunde auf ein Rekordhoch von etwa 8,6 Cent steigen. Auch der Energieversorger Eon und die IG Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) rechnen mit einem ähnlichen Anstieg, wenn nicht gegengesteuert werde.
Auch wenn die Einnahmen aus dem von 2021 an geltenden CO2-Preis auf Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas wie bisher geplant komplett zur Senkung der EEG-Umlage eingesetzt werden, könnten die Verbraucher nicht auf einen sinkenden Strompreis hoffen. Laut Agora Energiewende würde das lediglich den Anstieg der Umlage auf 7,1 Cent je Kilowattstunde begrenzen. Nach Verivox-Berechnungen führe das zu einer jährlichen Mehrbelastung eines Drei-Personen-Haushalts von 17 Euro.
Update, 30. Mai, 6.20 Uhr: Zahl der Corona-Verstöße in manchen Bundesländern rückläufig
Die Zahl der erfassten Verstöße gegen die Corona-Auflagen ist in den ersten Bundesländern rückläufig. Sie gehe kontinuierlich zurück, sagte etwa Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU). Gleichzeitig appellierte er angesichts des langen Pfingstwochenendes an die Bevölkerung, die Abstands- und Hygieneregeln weiter einzuhalten. Die Gefahr durch das Coronavirus sei noch nicht gebannt.
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Update, 30. Mai, 6.05 Uhr: Erster Sonderflug mit 200 gestrandeten Deutschen in China gelandet
Mit einem ersten Sonderflug sind rund 200 in China tätige Vertreter der deutschen Wirtschaft oder Angehörige, die durch die Corona-Pandemie in Deutschland feststeckten, am Samstag in Tianjin gelandet. In der nordchinesischen Metropole müssen die meisten Heimkehrer - je nach Zielort in China - zwei Wochen in Quarantäne, bevor sie weiterreisen können. Der Lufthansa-Charterflug war von der deutschen Handelskammer in China in Zusammenarbeit mit der Botschaft und der chinesischen Seite organisiert worden.
Nach der starken Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 auch in Deutschland und anderen Ländern hatte China im März die Grenzen für Deutsche und andere Ausländer dicht gemacht und gültige Visa ausgesetzt. Dadurch strandeten viele Wirtschaftsvertreter oder Familienmitglieder, die während der vorangegangenen Viruswelle in China nach Deutschland geflüchtet waren. Rund 2000 bis 2500 Personen haben ihr Interesse bekundet, nach China zurückzukehren.
Update, 30. Mai, 6.01 Uhr: Wirtschaftsverband fordert schnelle weitere Hilfen
Aus der Wirtschaft kommen erneut Forderungen nach weiteren und schnellen Hilfen für Firmen in der Corona-Krise. Der Präsident des Mittelstandsverbundes, Eckhard Schwarzer, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Umsätze mehrerer Wochen seien unwiederbringlich verloren. Auch nach der Wiedereröffnung vieler Geschäfte sei eine anhaltende Kaufzurückhaltung der Konsumenten spürbar. Daher komme es in weiten Teilen des Mittelstands zu massiven Umsatzausfällen. Der Verband vertritt Verbundgruppen wie Edeka, Rewe und Intersport.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte weitere Hilfen für den Mittelstand im Umfang von mindestens 25 Milliarden Euro vorgeschlagen. Bereits ab Juni sollten Firmen eine Überbrückungshilfe bekommen, wie aus einem Eckpunktepapier hervorging. Firmen mit bis zu 249 Mitarbeitern sollen demnach von Juni bis Dezember einen Zuschuss von monatlich bis zu 50 000 Euro bekommen können, um Fixkosten wie Mieten weiter zahlen zu können. Dazu laufen derzeit Verhandlungen mit dem Finanzministerium.
"Ziel muss es sein, jetzt nichts zu zerstören, was später noch gebraucht wird, und dabei die Weiterentwicklung der Wirtschaft voranzutreiben", so Schwarzer. Er begrüßte die von Altmaier vorgeschlagenen Überbrückungshilfen. Diese deckten allerdings maximal die laufenden Fixkosten ab. "Für Investitionen und Waren bleibt davon nichts übrig." Deshalb müsse der Zugang zu vorhandenen Schnellkrediten über die Staatsbank KfW verbessert werden.
Update, 30. Mai, 6 Uhr: CDU fordert Desinfektionsspender auf Spielplätzen oder Wochenmärkten
Die CDU-Fraktion fordert mehr Schutz vor dem neuartigen Coronavirus im öffentlichen Raum. "Spielplätze, Sport- und Grünanlagen, Wochenmärkte und Haltestellen müssen standardmäßig mit Desinfektionsspendern ausgestattet werden", sagte der bezirkspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, André Trepoll, der Deutschen Presse-Agentur. So lasse sich das gesellschaftliche Leben wieder weitestgehend normalisieren und dennoch eine zweite Corona-Welle verhindern. "Hier erwarte ich jetzt in allen Hamburger Bezirken schnelle Maßnahmen und volle Kooperation und Unterstützung des rot-grünen Senats."
Die CDU-Fraktion will in der nächsten Bürgerschaftssitzung am 10. Juni einen Antrag mit dem Titel "Nachhaltige Wege aus der Corona-Krise – was jetzt in den Bezirken getan werden muss!" einbringen. Auch sei zu prüfen, wie Fußgängerampeln so geschaltet werden können, dass sie, ohne dass der Passant auf den Taster drücken muss, auf Grün umspringen, heißt es in dem Antrag.
"Öffentliche Sanitäranlage dürfen nicht länger gesperrt, sondern müssen mit hohen Reinigungsintervallen schnell für alle geöffnet werden", sagte Trepoll weiter. "Der ganze öffentliche Raum gehört auf den Prüfstand und muss der neuen Normalität mit Corona angepasst werden." Wie das gehen könne, machten Länder wie Südkorea und Taiwan seit Monaten vor. "Auch für die Zeit danach kann eine bessere Hygiene im Alltag nicht schaden. Wenn wir das aus der Corona-Krise mitnehmen, haben wir viel gelernt und zur besseren allgemeinen Gesundheit beigetragen."
Update, 30. Mai, 5.02 Uhr: Frankreichs Wirtschaftsminister appelliert an "Sparsame Vier"
Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire hat die sogenannten Sparsamen Vier aufgefordert, ihren Widerstand beim EU-Wiederaufbauplan aufzugeben. "Ich appelliere an die vier Mitgliedstaaten, die sich dieser Lösung immer noch widersetzen, ihr Urteil zu revidieren und sich dem Kompromissvorschlag der EU-Kommission anzuschließen. Ein besserer Vorschlag wird nicht mehr kommen", sagte Le Maire der "Welt" (Samstag). Der Vorschlag der Kommission müsse zur Erholung der Wirtschaft schnellstmöglich umgesetzt werden.
Im Gegenzug für das Einlenken Österreichs, Dänemarks, Schwedens und der Niederlande könne man auch über die Rabatte der Nettozahler beim Beitrag zum EU-Haushalt reden, die eigentlich gestrichen werden sollten, regte Le Maire an.
Der französische Politiker unterstützt indes die Idee neuer Abgaben auf EU-Ebene zur Finanzierung des Wiederaufbauplans. Dazu könnte etwa eine europäische Steuer auf Digitalumsätze gehören, so Le Maire. "Eine Mindeststeuer für die größten Unternehmen könnte ebenfalls eine Einnahmequelle für den EU-Haushalt sein", sagte er. Dies sei auch "eine Gerechtigkeitsfrage".
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte am Mittwoch einen Wiederaufbauplan im Wert von 750 Milliarden Euro vorgeschlagen. Davon sollen 500 Milliarden Euro als nicht rückzahlbare Zuwendungen und weitere 250 Milliarden Euro als Kredite fließen. Die "Sparsamen Vier" fordern unter anderem, dass die Gelder ausschließlich als Kredite fließen.
Weiteren Gesprächsbedarf zum Vorschlag der EU-Kommission sieht indes auch Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus. "Was nicht passieren darf, ist, dass etwa ein italienisches Parlament eine Entscheidung trifft, und die finanziellen Konsequenzen in Form von Haushaltsdefiziten auf den europäischen Deckel schreibt. Das wird mit uns nicht gehen", sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag).
Update, 30. Mai, 4.28 Uhr: Greenpeace lehnt Kaufprämien für Autos ab
Die Umweltorganisation Greenpeace lehnt die von der Autobranche geforderten Kaufprämien für Neuwagen strikt ab. Verkehrsexperte Tobias Austrup sprach von einer wirtschaftlich unsinnigen und ökologisch schädlichen Prämie. Er sagte der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf das geplante Konjunkturpaket der Bundesregierung: "Nur wenn Konjunkturhilfen ganz gezielt in die Energiewende, saubere Mobilitätslösungen und effiziente Gebäude fließen, entstehen aus diesem Programm sichere Arbeitsplätze und ein Beitrag zu einem intakten Planeten."
Die Koalition will direkt nach Pfingsten Entscheidungen über ein Konjunkturprogramm treffen. In einem internen Papier des Finanzministeriums sind Kaufprämien nicht aufgeführt. Diese werden neben den Herstellern auch von den Ländern Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg gefordert, in denen die wichtigen Hersteller BMW, VW und Daimler ihren Sitz haben. Sie wollen eine Prämie auch für moderne Benziner und Dieselautos.
Die Nachfrage nach Autos ist in der Corona-Krise eingebrochen. Die Branche befindet sich ohnehin in einem schwierigen Umbruch hin zu alternativen Antrieben, dazu kommt der digitale Wandel mit immer mehr Internet an Bord eines Fahrzeugs.
Update, 30. Mai, 4.08 Uhr: DIHK signalisiert Unterstützung für Corona-App
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat Unterstützung für die geplante Corona-App der Bundesregierung signalisiert. DIHK-Präsident Eric Schweitzer schrieb nach dpa-Informationen im Vorwort zu einem DIHK-Newsletter, zwar seien die Erfahrungen mit solchen Apps weltweit unterschiedlich: "In jedem Falle sind wir aber gut beraten, der App eine Chance zu geben. Denn gut gemacht und von vielen genutzt, kann sie uns helfen."
Die Bundesregierung will die Corona-Warn-App in wenigen Wochen veröffentlichen, wie sie am Freitag mitgeteilt hatte. Die App soll dabei helfen, die Kontakte einer mit dem Coronavirus infizierten Person zu identifizieren und die Infektionskette zu unterbrechen. Die App soll mit Blick auf Datenschutz und Datensicherheit ausführlich geprüft werden. Ihre Nutzung soll freiwillig sein.
Die Einführung der App soll aber nicht durch ein spezielles Gesetz begleitetet werden - dies stieß bei Grünen und Linken auf Kritik. Ein solches Gesetz solle den Missbrauch der App ausschließen, ihren Einsatz befristen und so ihre Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen, sagte etwa der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Konstantin von Notz, dem "Spiegel".
Update, 30. Mai, 4 Uhr: Einziger AfD-Bürgermeister in Baden-Württemberg tritt ab
Baden-Württembergs einziger AfD-Bürgermeister tritt ab: Zum 1. Juni scheidet der Burladinger Rathauschef Harry Ebert auf eigenen Wunsch aus dem Amt. Bereits im Dezember hatte er dem Landratsamt des Zollernalbkreises seinen Rückzug mitgeteilt. Ebert hatte 2018 überregional für Aufsehen gesorgt, als sein Eintritt in die AfD bekannt wurde.
Vorausgegangen war ein jahrelanger Zwist mit dem Gemeinderat. Unter anderem hatte Ebert dessen Besuch in einer Flüchtlingsunterkunft als "Asylantenschau" und das Gremium als "Landeier" bezeichnet. Das Landratsamt sprach einen Verweis gegen ihn aus.
Die Amtsgeschäfte in Burladingen übernimmt zunächst der Erste Beigeordnete der Stadt. Am Dienstag soll der Gemeinderat den neuen Termin für die Bürgermeisterwahl festlegen. Der ursprünglich vorgesehene musste wegen der Corona-Krise verschoben werden. Nach Kenntnis von Städte- und Gemeindetag gibt es in Baden-Württemberg sonst keinen Bürgermeister mit AfD-Parteibuch.
Update, 30. Mai, 3.04 Uhr: Brasilien meldet mehr Corona-Tote als Spanien
In Brasilien sind 1124 weitere Patienten im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Damit stieg die Zahl der Corona-Opfer in dem größten Land Lateinamerikas auf 27 878, wie das brasilianische Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Laut der John-Hopkins-Universität in den USA überholte Brasilien damit Spanien und rückte auf den fünften Platz der Länder mit den meisten Corona-Toten. Insgesamt haben sich in Brasilien bislang 465 166 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.
Brasiliens rechtspopulistischer Präsident Jair Bolsonaro hält die Lungenkrankheit Covid-19 für eine "leichte Grippe" und lehnt Schutzmaßnahmen ab. Er befürchtet, dass ein Lockdown der Wirtschaft des Landes schaden könnte. Allerdings haben eine Reihe von Bundesstaaten Ausgangsbeschränkungen verhängt und Betriebe geschlossen, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen.
Update, 30. Mai, 1.32 Uhr: Städtetag fordert bei Konjunkturpaket Hilfe für Kommunen
Vor den Beratungen der Koalition über das geplante Corona-Konjunkturpaket hat der Deutsche Städtetag seine Forderung nach einer Entlastung der Kommunen unterstrichen. "Wir appellieren dringend an die Koalition in Berlin, als Teil ihres Konjunkturpaketes einen kommunalen Rettungsschirm aufzuspannen", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung der "Rheinischen Post" (Samstag). "Die Kommunen sind der wichtigste öffentliche Investor. Ohne uns wird die Konjunktur nicht wieder in Gang kommen."
Jung warnte, die Steuereinnahmen der Kommunen würden in diesem Jahr um mindestens 13 Miliarden Euro sinken, ein Viertel der Gewerbesteuer breche weg. "Wir brauchen einen Ersatz für diese Ausfälle bei unserer wichtigsten Steuer, damit wir weiter investieren können. Wir müssen weiter Schulen bauen oder sanieren, die Verkehrswende und den Klimaschutz vorantreiben."
Der Städtetagspräsident warb für den Vorschlag von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Dieser will, dass Bund und Länder Ausfälle der Gewerbesteuer ausgleichen und alte Schulden abtragen. Dies stößt aber vor allem bei finanzstarken unionsgeführten Ländern auf Widerstand, weil die Länder sich nach dem Scholz-Plan finanziell beteiligen sollen. Die Spitzen des schwarz-roten Regierungsbündnisses wollen am Dienstag über ein milliardenschweres Konjunkturpaket beraten, das die deutsche Wirtschaft wieder in Fahrt bringen soll.
Update, 30. Mai, 1.15 Uhr: Flugzeug mit zwölf Tonnen Hilfsgütern in Venezuela gelandet
Inmitten der grassierenden Corona-Pandemie ist ein Flugzeug mit rund zwölf Tonnen Hilfsgütern in Venezuela eingetroffen. Die von der deutschen Bundesregierung gecharterte Maschine landete am Freitag auf dem Hauptstadtflughafen Maiquetía, wie die Vereinten Nationen mitteilten. Die Lieferung umfasste unter anderem 127 000 Tabletten zur Wasseraufbereitung, 18 Wassertanks und 40 000 Pakete mit Nahrungsergänzungsmitteln. Seit Beginn der Corona-Krise haben die UN über 100 Tonnen Hilfsgüter in das krisengeschüttelte südamerikanische Land gebracht.
«Die lebensnotwendigen Güter werden die Versorgungslage und den Zugang zu sauberem Wasser für Tausende Familien verbessern», sagte der UN-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten in Venezuela, Peter Grohmann. «Ich danke der deutschen Bundesregierung dafür, den Transport dieser wichtigen Lieferung möglich gemacht zu haben.» Auf dem Rückflug sollte die Maschine der Fluggesellschaft Condor zahlreiche europäische Diplomaten mitnehmen.
Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise, die zuletzt durch die Corona-Pandemie noch einmal verstärkt wurde. In dem einst reichen Land fehlt es an Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff. Millionen Venezolaner haben ihre Heimat verlassen.
Update, 30. Mai, 1.13 Uhr: Patientenschützer kritisiert "Freiheitsberaubung" in Pflegeheimen
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Situation von Pflegeheimbewohnern in der Corona-Krise kritisiert. Nach Aufhebung der Besuchsverbote habe sich für die Betreuten wenig geändert, sagte Vorstand Eugen Brysch der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). "Selbst spontane Besuche von Angehörigen oder kurze Spaziergänge in der Umgebung sind nicht möglich", führte er aus. "Isolation und Einsamkeit sind tägliche Begleiter dieser Freiheitsberaubung."
Zwar könne niemand ignorieren, dass das Coronavirus für Heimbewohner hochgefährlich sei. "Aber die Einrichtungen zu Hochsicherheitszonen auszubauen darf nicht die Antwort sein. Mit Lebensfreude, Selbstbestimmung und Menschenwürde hat das nichts zu tun." Das Bundesgesundheitsministerium müsse "für einheitliche Standards bei den praktizierbaren Öffnungskonzepten sorgen".
Die Besuchsbeschränkungen für Pflegeheime waren Anfang Mai gelockert worden, nachdem Bewohner wochenlang keinen Besuch empfangen durften. Jedem Patienten oder Bewohner sollte nach einer Vereinbarung von Bund und Ländern wiederkehrender Besuch durch eine definierte Person ermöglicht werden, solange es keine Corona-Fälle in der jeweiligen Einrichtung gibt. Die meist älteren und chronisch kranken Bewohner in Pflegeheimen gehören zur Risikogruppe für schwere Verläufe der Covid-19-Erkrankung. Bei Ausbrüchen der Krankheit in Senioren- und Pflegeheimen hatte es viele Tote gegeben.
"Notwendig sind eine Kontaktdokumentation und eine Trennung von Infizierten, Nichtinfizierten sowie von Menschen, deren Testergebnis noch nicht vorliegt", forderte Brysch. Das gelte auch bei Neuaufnahmen. Alle Bewohner gleichermaßen zu beschränken sei hingegen "unverhältnismäßig".
Update, 30. Mai, 0.23 Uhr: Haushaltskommissar Hahn erwartet neue EU-Steuern
EU-Haushaltskommissar Johannes Hahn geht nach eigener Aussage davon aus, dass die Mitgliedstaaten der Europäischen Union der Kommission die Erhebung neuer Steuern erlauben werden, um den Wiederaufbauplan in der Corona-Krise zu finanzieren. Dafür könnten sie entweder höhere Beiträge in den EU-Haushalt akzeptieren oder der Kommission neue Einnahmequellen oder Eigenmittel erschließen, sagte Hahn der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). Dabei hält er die Option neuer Einnahmequellen für wahrscheinlicher. "Ich sehe keine Bereitschaft, zukünftig mehr zu zahlen", sagte der österreichische ÖVP-Politiker dem Blatt.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte am Mittwoch einen Wiederaufbauplan in der Corona-Krise im Wert von 750 Milliarden vorgeschlagen. Davon sollen 500 Milliarden Euro als nicht rückzahlbare Zuwendungen und weitere 250 Milliarden Euro als Kredite fließen. Finanziert werden soll das Programm über Schulden, die die EU-Kommission mit Hilfe von Garantien der EU-Staaten aufnehmen und dann zwischen 2028 und 2058 über den EU-Haushalt zurückzahlen will. Helfen sollen dabei neue eigene Einnahmen für die EU aus Steuern und Abgaben, etwa eine Digitalsteuer oder eine Plastikabgabe.
Die EU-Kommission schlug unter anderem auch eine Binnenmarkt-Abgabe für Großkonzerne vor, mit der diese für die Vorteile des gemeinsamen Marktes zahlen sollen. "Große Unternehmen profitieren üblicherweise mehr vom Binnenmarkt als kleine, doch kleine Unternehmen tragen eine höhere Steuerlast. Es geht um Steuergerechtigkeit", begründete Hahn den Vorschlag.
Im Vorfeld habe es einen wochenlangen Austausch mit den Regierungschefs und Finanzministern der EU-Länder über den Wiederaufbauplan gegeben. Dabei sei es wichtig gewesen, «bestimmte Schlüsselfiguren an Bord zu bekommen», darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, sagte Hahn weiter. Kurz nach ihrer Zustimmung habe sie zusammen mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron einen eigenen Vorschlag für einen Hilfsfonds vorgestellt. "Der Merkel-Macron-Vorschlag war wichtig", sagte Hahn - vor allem als Signal an diejenigen Staaten, die solche Hilfen kritisch sähen, wie etwa sein Heimatland Österreich.
Zusammen mit Dänemark, Schweden und den Niederlanden hatte sich Österreich wiederholt gegen nicht rückzahlbare Zuwendungen gestellt.
Update, 30. Mai, 0.01 Uhr: Karliczek: Nach den Sommerferien volles Schulprogramm gewährleisten
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat Länder und Schulen eindringlich dazu aufgerufen, die Voraussetzungen für einen verlässlichen Unterricht nach den Sommerferien zu schaffen. "Jede Schule in jedem Land muss sich ein Ziel setzen: Nach den Ferien muss überall ein strukturierter Unterricht angeboten werden - und zwar so, dass möglichst ein volles Schulprogramm gewährleistet ist", sagte die CDU-Politikerin der "Rheinischen Post" (Samstag). "Wie auch immer." Die Eltern seien vielfach am Limit, und auch die Schüler litten, sagte Karliczek.
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie waren bundesweit die Schulen geschlossen worden, auch jetzt ist der Unterricht noch stark eingeschränkt.
Sie wisse um die Schwierigkeiten, räumte die Ministerin ein. "Aber wir leben einfach in einer Ausnahmesituation und da muss jetzt alles mobilisiert werden, damit die Kinder und Jugendlichen wieder verlässlich unterrichtet werden." Es müsse vor Ort intensiv an Lösungen gearbeitet werden, damit der Schulbetrieb "mit einer Mischung aus Präsenz- und Digitalunterricht" wieder umfassend laufen könne.
"Die Sommerferien können die Schulen auch nutzen, mehr Raumkapazitäten zu schaffen, indem sie zum Beispiel Container aufstellen», meinte Karliczek. Sie begrüßte auch den Vorschlag des Bundeselternrats, für den Unterricht etwa auf Vereinshäuser und kommunale Veranstaltungsräume zurückzugreifen. «Das kann helfen, die Abstandsregeln einzuhalten."
Die Schulpolitik ist in Deutschland Ländersache. Vertreter mehrerer Bundesländer hatten bereits angekündigt, dass sie nach den Sommerferien wieder einen Normalbetrieb an den Schulen anstreben. Schon vor den Ferien wollen einige zumindest an den Grundschulen auch wieder volle Klassen unterrichten und dabei auf Abstandsregeln verzichten. Über die mögliche Weiterverbreitung des Coronavirus über Kitas und Schulen wird viel diskutiert. Gesicherte Erkenntnisse über die Ansteckungs- und Verbreitungsgefahr bei Kindern und Jugendlichen gibt es noch nicht.
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Titelfoto: dpa/Swen Pförtner