Eltern und Lehrer in Angst: Messer-Kontrolle in Chemnitzer Grundschule!
Chemnitz - Aufruhr an der Charles-Darwin-Grundschule im Heckertgebiet: Zwei Kinder gaben an, von Mitschülern mit einem Messer bedroht worden zu sein. Eltern und Lehrer sind in Sorge. Die Angreifer sollen erst neun Jahre alt sein.
Als Andreas Lindner (41) vergangenen Donnerstag auf seine völlig aufgelöste Tochter (9) traf, blieb ihm die Sprache weg: "Sie erzählte, dass zwei Jungs mit Migrationshintergrund andere Jungs mit einem Messer bedroht hätten." Roman Schulz (58), Sprecher des Landesamts für Schule und Bildung, bestätigt auf TAG24-Nachfrage: "Es gab einen Vorfall auf dem Weg zum Hort, der auf den Angaben zweier Schüler basiert."
Obwohl der Weg nicht mehr in den Zuständigkeitsberich der Schule fällt, reagierten die dortigen Pädagogen sofort: Zwei Schultage lang wurden die Ranzen der beiden Verdächtigen - zwei Schüler einer Vorbereitungsklasse für Kinder von Migranten - kontrolliert. Gefunden wurde dabei aber nichts.
Roman Schulz: "Diese Woche findet außerdem ein Gespräch mit den vier Schülern, ihren Eltern und Klassenlehrern statt. Die Schule wird in einem Elternbrief informieren und auch bestätigen, dass die Kinder zu keiner Zeit in der Schule in Gefahr waren und es auch keine Messerangriffe gab." Hintergrund der Auseinandersetzung soll laut der Behörde ein länger andauernder Konflikt zwischen den vier Beteiligten gewesen sein. So hatten Lehrer bereits im Vorfeld der jetzt laut gewordenen Vorwürfe Rangeleien zwischen den beteiligten Jungs beobachtet.
Die drei Vorbereitungsklassen der Grundschule an der Alfred-Neubert-Straße sind ein Sonderfall - 54 Prozent der dortigen Schüler haben einen Migrationshintergrund. Im Schuljahr 2017/2018 waren es an allen Chemnitzer Grundschulen im Schnitt 19 Prozent (1311 Flüchtlingskinder von 6912 Schülern insgesamt). Die 1311 Kinder unterteilen sich laut des Landesamts für Schule und Bildung wie folgt: 830 haben einen europäischen und 436 einen asiatischen Migrationshintergrund.
Sprecher Roman Schulz erklärt: "Wir können aber keinen Anstieg schwerer Übergriffe erkennen." Konkrete Statistiken gibt es hierüber jedoch nicht - jede Schule entscheidet selbst, welchen gewalttätigen Vorfall sie meldet.