Sex-Prozess um "Omega"! Was passierte wirklich nach dem Konzert?
Chemnitz - Den Abend im Wasserschloss Klaffenbach werden die Fans der ungarischen Kultband "Omega" nicht so schnell vergessen: Am 8. Juni 2013 gaben die Musiker ein umjubeltes Konzert. Doch die laue Sommernacht endete mit einem Drama - und nun vorm Landgericht Chemnitz.
Bekannt wurde die Band "Omega" mit dem Song "Gyöngyhajú lány" (deutsch: "Perlen im Haar"). Die Truppe hatte sich 1962 gegründet, tourt heute noch durch Europa.
Als Begleitung hatte die Band 2013 für die damalige "Rhapsody Symphonie"-Tour das "Akademische Orchester" der Universität Halle-Wittenberg engagiert. Mit dabei: die holländische Trompeterin Nadine B. (27). Am Abend wurde es gesellig: Musiker, Band und Freunde feierten feuchtfröhlich.
Auch Zoltan T. (67) zechte mit - der Mann war seit Ende der 70er-Jahre als Techniker dabei und fuhr mittlerweile auch den "Omega"-Tour-Bus.
Als Nadine B. betrunken war, wurde sie von Zoltan T. und einem weiteren Mann auf ihr Hotelzimmer gebracht. Einer der Helfer ging wieder - Zoltan T. blieb. Laut Staatsanwaltschaft missbrauchte er dann die damals 23-Jährige. Die Frau zeigte den Mann an. Wegen "sexuellen Missbrauchs widerstandsunfähiger Personen" war Zoltan T. schließlich angeklagt. Am Amtsgericht gab es einen Freispruch - nach Einschätzung der Richter hatte sich Nadine B. zu wenig gewehrt.
In der Berufung gab es für Zoltan T. lediglich eine Einstellung des Verfahrens. Und: Der ungarische Rentner muss 1500 Euro an die Musikerin bezahlen. 500 Euro übergab der Angeklagte gleich im Gerichtssaal.
Zu Prozessbeginn hatte er nur kurz gesagt: "Ich möchte nicht aussagen." Nadine B. verfolgte die kurze Verhandlung mit Tränen in den Augen.