Blutbad von Ebersdorf: Jetzt reden die Freunde des Macheten-Killers
Chemnitz - Fortsetzung im Prozess um den Machetenmord von Ebersdorf. Am Montag sagten im Chemnitzer Landgericht Freunde und Bekannte des Angeklagten Jan D. (39) aus.
Jan D. ist angeklagt, gemeinsam mit seiner Ex-Geliebten Susan A. (31) deren damals 58-jährigen Noch-Ehemann Karl Ekkehart A. im September 2016 brutal mit einer Machete ermordet zu haben (TAG24 berichtete).
Der 39-Jährige hat die Tat bereits am ersten Prozesstag unter Tränen gestanden. Seine Ex-Geliebte beschuldigt er, den grausamen Mord geplant zu haben.
Bekannte und Freunde nannten Jan D. liebevoll den "Gung". Das ist erzgebirgischer Dialekt, heißt "Junge". Für sie war "dor Gung" ein gutmütiger Zeitgenosse, der kein Blut sehen konnte. Bis zur verhängnisvollen Tatnacht, als alle Dämme brachen.
Der Angestellte eines Chemnitzer Reha-Hauses war seiner Geliebten verfallen.
Freunde, die ihn aus seinem Stammlokal in Hilbersdorf, aus der Dienstags-Garagenrunde und aus der Freiwilligen Feuerwehr kannten, wunderten sich, dass sich Jan D. immer mehr zurückzog.
Renè K. (40): "Ich habe ihn im August zuletzt gesehen. Ich kenne ihn als geselligen Menschen." Nachbar Norman S. (26) hatte mehr Kontakt, traf den Angeklagten einen Tag nach der Tat: "Er war gefasst, machte sich Sorgen um die Kinder. Er sagte mir, dass er nichts damit zu tun habe. Wir haben uns oft gesehen, Jan war liebevoll und hilfsbereit." Den Abend nach der Tat verbrachte der Angeklagte im Kreis der Freiwilligen Feuerwehr.
Seinem Bekannten Christian J. (32) fiel in den Wochen vor der Tat aber auf: "Er wirkte abwesend, schaute ständig aufs Handy."
Rätsel gibt es weiterhin um einen mysteriösen Überfall am 16. August 2016: Jan D. wurde nachts auf dem Heimweg in einer Gartenanlage brutal zusammengeschlagen. Bis heute erinnert er sich aber nicht, wer die Täter waren. Gerüchten zufolge soll das spätere Mord-Opfer dahintergesteckt haben - der Vorwurf konnte aber nie bewiesen werden.
Der Prozess wird am 10. Juli fortgesetzt. Den Angeklagten droht lebenslange Haft.
Titelfoto: Harry Härtel/privat