"Chemnitz ist die Zukunft": Für den Investor ist diese Ruine ein Juwel
Chemnitz - Es gleicht einer Sensation: Eines der berühmtesten Gebäude der Stadt, das marode "Haus Einheit" in der Zwickauer Straße, hat wieder eine Zukunft. Bauinvestor Dietmar Jung (68) aus München kaufte das Gebäude, will dort rund 60 Wohnungen einbauen und "den attraktivsten Wohnstandort der Stadt" schaffen.
Schon lange spekulieren Experten, wann die Bau-Investoren nach Chemnitz kommen. "Jetzt", sagt Dietmar Jung. "Große Bauträger kaufen massenhaft Wohnungen, dieses Jahr 50.000 Quadratmeter. Ein Millionär erwirbt ganze Straßenzüge in Chemnitz."
Dietmar Jung hat 12.000 Quadratmeter Wohnraum gekauft. Inklusive "Einheit". 1886 als "Colosseum" erbaut, machte die SPD ab 1904 ihr "Volkshaus" daraus, erweiterte es zur Schillstraße. In der DDR diente es als "Klubhaus Fritz Heckert". Nach der Wende "Haus Einheit" getauft, zog später das "Kraftwerk" ein. Tiefpunkt war 2012 der Dachstuhlbrand.
Die Ruine ist für Dietmar Jung ein Juwel: "Sanierung und Umbau ab 2020 könnten 15 Millionen Euro kosten. Die Eigentumswohnungen kosten dann ab 4 000 Euro pro Quadratmeter. Es wird einen Hype um das Haus geben!"
Bis zu 30 Millionen Euro steckt der Investor mit Partnern in Häuser in der Sonnen-, Fürsten-, Philipp-, Frankenberger und Annaberger Straße. Ein Highlight ist ein leeres Gebäude in der Mühlenstraße/Hermannstraße: "Es liegt zentral und nah am künftigen Stadtzentrum Brühl."
Dietmar Jung ist sich sicher, dass er sein Geld gut anlegt: "Chemnitz ist die Zukunft!"
Titelfoto: Uwe Meinhold