Vor 14 Jahren Nummer 1: Das ist aus Schnappi geworden
Netz - Vor genau 14 Jahren war es der Nummer 1 Hit in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Schnappi, das kleine Krokodil trällerte den Song "Schnappi".
Es gilt als erster Song, der es vom Internet-Phänomen in die Charts schaffte. Jahrelang war er vor allem in Online-Gamer-Foren und Internetradio-Sendern gespielt und geteilt worden, bis es schließlich zum Nummer-1-Hit wurde.
Die Verkaufszahlen erreichten außer in Deutschland, Österreich und der Schweiz auch in Norwegen, Belgien, Australien und Schweden "Gold"- oder "Platin"-Status.
Gesungen wurde "Schnappi" von der Kölnerin Joy Gruttmann. Im Alter von sechs Jahren nahm sie den Song im Jahr 2001 auf. Komponiert hatte ihn ihre Tante Iris Gruttmann, die für die "Sendung mit der Maus" Kinderlieder produzierte.
Es dauerte dann drei Jahre, bis er in den Charts landete. 2005 gab es dafür einen Echo als "Erfolgreichster Download-Titel des Jahres". In dieser Kategorie wurde der Echo übrigens nur ein einziges Mal vergeben – an Schnappi.
Als 9-Jährige tingelte Joy durch heute fast vergessene TV-Shows, wie "Top of the Pops", "The Dome" oder "Die ultimative Chartshow".
Danach wurde es still um die Sängerin. Sie schaffte den Sprung vom One-Hit-Wonder-Kinderstar ins Musik-Business nicht. Zwar veröffentlichte sie 2009 unter dem Namen "Joy" noch einen Song. "12 Little Stories" floppte aber komplett, daraufhin hing Grundmann die Singerei an den Nagel und konzentrierte sich auf die Schule.
Sie machte das Abitur und danach eine dreijährige Ausbildung zur Tischlerin, arbeitete dann ein Jahr als Gesellin und studiert seit vergangenem Jahr Architektur, wie sie in einem Gespräch bei "Hier und Heute" im WDR erzählte. Denn ihr großes Ziel war es schon immer, Architektin zu werden. Die Musik bleibt nach wie vor ihr Hobby und wenn David Guetta anriefe, würde sie auch auf die Show-Bühne zurückkehren, verriet die 23-Jährige mit einem Augenzwinkern.
An die Zeit als Nummer-1-Hit denkt sie dennoch gern zurück. "Es war überwältigend: Man hört Radio und plötzlich ist das Lied, das man selber gesungen hat, Platz 1 der Charts. Auch wenn ich im Nachhinein daran denke, ist das einfach total absurd", sagte Joy Gruttmann in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel. Und daheim bleiben ihr auch die Erinnerungen an die verrückte Zeit: Ein ganzer Schrank voller Schnappi-Fan-Artikel: Plüschtiere, Bettwäsche, Aufkleber, Autogrammkarten...