Nach tragischem Teenie-Tod: Mobbing-Experte Carsten Stahl mischt sich ein
Burg - Nachdem am vergangenen Dienstag ein 19-Jähriger aus dem Fenster einer Berufsschule in Burg bei Magdeburg (Jerichower Land) stürzte und verstarb (TAG24 berichtete), schaltet sich nun der Experten in Sachen Mobbing und Gewalt, Carsten Stahl, ein.
Denn für den in ganz Deutschland bekannten Hünen war der tragische Tod des Teenies nicht etwa ein Unfall, sondern die Tat eines Jungen, der nicht mehr weiter wusste. Die Polizei bestätigte das bisher allerdings nicht.
Wie der Experte in Sachen Mobbing und Gewalt an Schulen TAG24 erzählte, habe sich nach dem schlimmen Unglück die beste Freundin (21) des Verstorbenen an ihn gewandt. Darin bittet die 21-Jährige den Profi um Hilfe.
"Mehrere Schüler und auch Lehrer sehen diesen Vorfall als ein Zeichen einige tun dieses aber nicht und lachen über diesen Vorfall...", schreibt die Berufsschülerin an Stahl. Sie erzählte dem Experten auch, dass ihr bester Freund an der Schule gemobbt wurde. Für den Coach, der seit vier Jahren im Kampf gegen Mobbing in Deutschland unterwegs ist, war sofort klar, dass er etwas unternehmen muss.
In einem Brief an die Schulleitung bieten der Anti-Mobbing-Experte und das Team seiner deutschlandweiten Kampagne "Stoppt Mobbing" ihre Hilfe an. Auch, um zu verhindern, dass sich Zuständige aus der Verantwortung ziehen. "Ich mach da soviel Druck, dass die gar nicht anders können, als sich mit dem Thema zu beschäftigen. Ich will, dass die Schule ein Zeichen setzt", gibt sich Stahl kämpferisch gegenüber TAG24. "Das ist so traurig, dass ein junger Mensch keinen anderen Ausweg sieht, als sich das Leben zu nehmen."
Der Hüne war früher selbst Opfer von Anfeindungen und Gewalt, hat am eigenen Leib erfahren, was Mobbing im Leben eines jungen Menschen anrichten kann. Für den Profi ist klar: Psychologische Betreuung der Mitschüler reicht hier nicht aus. "Erstmal muss die Ursache behoben werden" und die liegt für Carsten Stahl darin, dass an vielen Schulen bei Mobbing und Gewalt weggeschaut wird.
Nun wartet der Coach auf eine Antwort der Schulleitung. Sollte die nicht kommen, will er trotzdem weiter kämpfen - und weiter Druck machen.