Einfach unglaublich, welches Tier sich Mieter in ihrer Wohnung halten
Bielefeld – Nicht jeder steht auf Hunde oder Katzen, immer mehr Menschen halten sich exotische Reptilien als Haustiere. So auch ein junges Pärchen aus Bielefeld, das nun vom Amtsgericht zum Auszug aus ihrem Haus verurteilt wurde.
Der Grund: Die Angeklagten ließen zwei große Warane (die größten Echsen der Welt) frei in den Zimmern herum laufen, so die Neue Westfälische.
Bei einem Besichtigungstermin im Oktober 2017 entdeckte die Vermieterin die beiden 1,20 und 1,80 Meter großen Reptilien frei herum laufend. Fußboden und Tapeten waren bereits beschädigt. In mehreren Terrarien hielten die Mieter noch weitere Warane und Chamäleons.
Daraufhin wandte sich die Vermieterin an die Polizei, das Veterinäramt und einen Anwalt. Dieser forderte das Paar auf, sämtliche Reptilien mit Ausnahme des Chamäleons abzuschaffen.
Bei einem zweiten Besichtigungstermin Ende November 2017 musste die Vermieterin feststellen, dass die Warane sich immer noch im Haus, diesmal zwar in einem Terrarium, aufhielten. Sie kündigte die Mieter fristlos und verklagte sie.
Dem Amtsgericht ging es weniger um die nicht artgerechte Haltung der Tiere in dem viel zu kleinen Terrarium, sondern um die potenzielle Gefahr, die von den Tieren ausgeht. So bestätigten die Halter vor Gericht, dass eine der Echsen auch schon mal zugebissen habe.
Ausschlaggebend war jedoch der Gestank, den die Tiere aufgrund der Ausscheidungen in dem Haus hinterließen. Zudem herrschte in dem Raum laut Vermieterin eine von den Tieren benötigte hohe Luftfeuchtigkeit, die Schimmelbefall auslösen könne.
So verurteilte das Gericht die Reptilien-Halter zum Auszug bis Ende Januar 2019.
Die größten heute lebenden Echsen gehören der Gattung der Warane an. Sie kommen vorwiegend in subtropischen Gebieten wie Afrika, Asien und Australien vor. Je nach Art erreichen die Echsen eine Länge von 0,2 bis 3 Meter. Ein auffälliges Merkmal der Tiere ist ihre lange tief gespaltene Zunge.