Seit 18 Jahren ungenutzt: Berlin entscheidet über Zukunft der Goebbels-Villa
Berlin - Das Land Berlin macht einen neuen Anlauf, die Zukunft des bis heute erhaltenen Landhauses von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels 40 Kilometer nördlich der Stadt zu klären.
Die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) will nach Auskunft vom Montag bis Ende des Jahres die notwendigen Entscheidungsgrundlagen schaffen.
Für die drängendsten Arbeiten zum Erhalt der riesigen Immobilie an Bogensee bei Wandlitz sind für das kommende Jahr 1,4 Millionen Euro beantragt. Zuvor hatte Bild darüber berichtet.
Die Goebbels-Villa war nach dem Krieg Keimzelle für die Hochschule, in der die DDR ihren Kadernachwuchs ausbildete. Seit dem Jahr 2000 ist das Areal ungenutzt und verfällt. Drei Versuche zum Verkauf sind bisher an der historischen Belastung aus der NS-Zeit gescheitert.
Bei dem neuen Verfahren soll nach Angaben einer BIM-Sprecherin auch ein möglicher Abriss der Goebbels-Villa geprüft werden. Allerdings seien die Auflagen des Denkmalschutzes für das Gelände sehr hoch, sagte sie auf Anfrage.
Der SPD-Landesabgeordnete Sven Heinemann hatte sich klar für einen Abriss ausgesprochen. "Bogensee hat nur eine Zukunft ohne den Goebbels-Landsitz", erklärte er.