Nach blutiger Attacke: Agrarministerin Klöckner gibt Wölfe zum Abschuss frei
Berlin - Nach der blutigen Wolf-Attacke mit über 40 toten Schafen im baden-württembergischen Bad Wildbad (TAG24 berichtete) sieht Bundesagrarministerin Julia Klöckner (45) dringend Handlungsbedarf.
"Wir müssen die Entwicklung der Wolfspopulation in Deutschland genauer beobachten", mahnte die CDU-Politikerin gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Dazu sei ein effektives Wolfsmanagement nötig, das zeige, wie sich die Wolfsbestände in den Regionen entwickeln. Auch der Abschuss von Wölfen soll laut Klöckner möglich sein.
"Wo der gewünschte Erhaltungszustand des Wolfes erreicht ist, kann entsprechend reagiert werden", sagte die Ministerin.
Seit der Jahrtausendwende vermehren sich die Wölfe wieder in Deutschland, nachdem sie rund 150 Jahre hierzulande als ausgestorben galten. Die größten Populationen gibt es in Ostdeutschland und Niedersachsen. Schätzungen zufolge gibt es bundesweit rund 800 Tiere.
Maßnahmen gegen die ungehinderte Ausbreitung hatten CDU, CSU und SPD auch in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben: "Im Umgang mit dem Wolf hat die Sicherheit der Menschen oberste Priorität", heißt es dort.
Die EU-Kommission soll aufgefordert werden, "den Schutzstatus des Wolfs abhängig von seinem Erhaltungszustand zu überprüfen, um die notwendige Bestandsreduktion herbeiführen zu können". Zudem will der Bund mit Ländern und Wissenschaft Kriterien entwickeln zur "letalen Entnahme", wie das Abschießen umschrieben wird.
Falls Ihr doch mal einem Wolf im Wald oder auf einem Feldweg gegenüberstehen solltet, sind hier ein paar wichtige Verhaltensregeln (TAG24 berichtete).
Titelfoto: DPA (Bildmontage)