Speed-Dating für Flüchtlinge und Einwohner: Kann das gut gehen?
Bad Vilbel - Sie kommen aus dem Iran, Afghanistan, Syrien, Eritrea oder Äthiopien und haben zwei Dinge gemeinsam: Sie sind alle aus ihren Ländern geflohen und – nehmen beim Speed-Dating für Flüchtlinge und Bürger teil.
Die Idee für das ungewöhnliche Projekt hatte Angelika Ungerer vom Flüchtlingshilfeverein "Willkommen in Bad Vilbel".
Immer wieder beobachtete sie bei ihrer Arbeit, dass sich viele Geflüchtete den Kontakt zu Deutschen wünschen und auf der anderen Seite die Meinungen vieler Einwohner über Flüchtlinge oftmals nur vom Hören-Sagen her kamen. Das wollte sie ändern.
Doch beim Speed-Dating für Flüchtlinge und Bürger geht es nicht etwa darum einen Beziehungspartner zu finden, sondern ein gegenseitiges Kennenlernen der unterschiedlichen Kulturen zu ermöglichen, um etwaige Vorurteile und Ängste abzubauen.
Das dies auch gelingen kann, kann Pastor Clemens Breest, Vorstand des Bad Vilbeler Flüchtingshilfevereins, bestätigen. "Von allen Seiten kamen positive Rückmeldungen. Für die Geflüchteten bietet es die Möglichkeit, aus ihrer relativen Isolation herauszukommen und deutsche Freunde und Freundinnen zu finden", erzählt er im TAG24-Interview.
Auch die Kommunikation zwischen Flüchtlingen und Einwohnern ist laut Breest kein Problem: "Wir haben in der Einladung darauf hingewiesen, dass Voraussetzung für das Gespräch das Beherrschen der deutschen Sprache ist. Die allermeisten Geflüchteten haben innerhalb von kurzer Zeit beachtliche Sprachkenntnisse erworben, so dass eine Verständigung ohne Dolmetscher möglich war."
Und falls doch mal beim nächsten Speed-Dating eine sprachliche Barriere auftreten sollte, ist der Übersetzer auch nicht weit.