Wenn Ihr das seht, müsst Ihr handeln!
Deutschland - Der asiatische Baumschädling ist noch weiter verbreitet als gedacht. Der für Bäume schädliche Asiatische Laubholzbockkäfer ist nun auch in Deutschland "heimisch".
"Es wäre durchaus denkbar, dass wir Befallsherde haben, die noch gar nicht entdeckt sind", sagt Pflanzenschutzexpertin Esther Moltmann vom Ministerium für Ländlichen Raum.
In der Regel entdeckten aufmerksame Bürger den Käfer. Der Baumschädling macht allen Bundesländern Probleme.
Meist kommt der Käfer mit minderwertigem Verpackungsholz ins Land, etwa aus China oder Taiwan. Um ihn bereits bei der Einreise abzufangen, werden im Südwesten der Bundesrepublik laut Ministerium derzeit vier Hunde eingesetzt, die das Tier zum Beispiel an Häfen erschnüffeln.
Auch im Netz tauchen immer mehr Begebenheiten mit dem Schädling auf - und sogar derartige Warnungen:
"Überprüfen Sie den Gaumen eurer Hunde! diese asiatischen Käfer sehen aus wie Marienkäfer, einmal in den Mund angelangt kleben sie an den Gaumen fest und es ist sehr schmerzhaft nicht nett, teilen, um sicherzustellen, dass andere von diesen schrecklichen kleinen Dingen erfahren!"
Das kommt zwar noch sehr selten vor, laut Mimikama wurden seit 2008 ein derartigen Käferbefall im Maul eines Hundes dokumentiert, dennoch ist durch die zunehmende Verbreitung der Schädlinge Aufmerksamkeit geboten.
So erkennt Ihr das Biest: Der asiatische Laubholzbockkäfer ist schwarz mit rund zwanzig über den Körper verteilten hellen Flecken. Er erinnert an den harmlosen Marienkäfer, der überall bei uns rumschwirrt.
Ohne Fühler ist der Körper 2,5 bis 4 Zentimeter lang, wobei die weiblichen Tiere etwas größer sind. Die auf blauem Untergrund schwarz-weiß geringelten elfsegmentigen Fühler sind beim Männchen ca. 2,5 Mal, beim Weibchen ca. 1,3 Mal länger als der Körper.
Die Larven sind "schmutzweiß", haben eine hellbraune Stirnplatte und zeigen eine an Zinnen erinnernde Brustzeichnung. Durch fehlende Körnung des Prothorax kann man sie leicht von anderen Larven unterscheiden. Sie werden bis zu fünf Zentimeter lang und bis zu einem Zentimeter dick.
Die Käfer legen ihre Eier an den Stämmen unter die Rinde. Hierfür frisst das Weibchen einen Eitrichter meist an Schwachstellen wie z. B. in Astgabeln und legt jeweils ein Ei unter die Rinde. Das nächste Ei wird gewöhnlich einige Zentimeter oberhalb abgelegt. Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet geschieht dies vor allem an Weiden und Pappeln.
Der Käfer ähnelt mehreren einheimischen, auch seltenen und streng geschützten Bockkäferarten. Umweltorganisationen empfehlen daher, Exemplare keinesfalls sofort zu töten, sondern von Fachstellen bestimmen zu lassen.