"Woanders hinstecken": Nach Umzug der Ritters sind ausländische Eltern in Angst um Kinder
Köthen - Im Rahmen der Sanierungsarbeiten der Obdachlosenunterkunft von Familie Ritter aus Köthen wurden die Bauarbeiter angegangen, wodurch die Arbeiten gestoppt werden mussten (TAG24 berichtete). Nun zogen Karin und ihre erwachsenen Kinder in eine Übergangsbleibe, die kurz vor dem Umzug teilweise abbrannte (TAG24 berichtete). Kurz nach dem Einzug in das Mehrfamilienhaus geht in der Wohngegend die Angst bei den Nachbarn um.
Bereits in der Vorwoche berichtete die RTL-Sendung "stern TV" über den Umzug der Ritters, der teilweise und vor allem durch Mutter Karin unter erheblichem Widerstand stattfand.
Karins erwachsene Söhne Christopher, Norman und Andy sind wie ihre Mutter rechtsextrem, ihr Leben haben bislang Alkohol, Drogen und Gewalt bestimmt. Erst vor wenigen Wochen wurden Norman und Christopher wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt in besonders schwerem Fall, Körperverletzung, Diebstahl und Beleidigung erneut zu Gefängnisstrafen verurteilt (TAG24 berichtete).
Seit fast einem Vierteljahrhundert begleitet das Team von "stern TV" die Köthener Familie bei Streitigkeiten mit Behörden, beim Weihnachtsfest und eben jetzt beim vorübergehenden Umzug.
Letzte Woche Dienstag nun siedelten die Ritters unter Begleitung von Polizei und Ordnungsamt von der Augusten- in die Adolf-Kolping-Straße über.
Dort sorgen sich nun die Anwohner um ihre Kinder, denn in unmittelbarer Nachbarschaft zu der Übergangsbleibe befindet sich eine Grundschule. "Man muss richtig Angst haben um die Kinder. Und das will ich nicht", sagt ein besorgter Vater, "am besten soll sie die woanders hinstecken, außerhalb von Köthen. Da können sie ruhig die Sau rauslassen. Aber nicht hier."
Und auch eine Mutter meldet sich vor der "stern TV"-Kamera zu Wort: "Wir finden das nicht so schön, dass sie direkt neben der Grundschule sind. Wir haben hier auch einen sehr hohen Anteil an ausländischen Kindern."
Am heutigen Mittwoch spricht Moderator Steffen Hallaschka live bei RTL ab 22.15 Uhr mit dem Köthener CDU-Stadtrat Georg Heeg über die neue Wohnsituation und mögliche Eskalationen.