Dank dieses Forschers könntet Ihr bald ohne Alkohol betrunken sein
London - Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: Der britische Wissenschaftler David Nutt hat eine alkoholfreie Alternative zum Alkohol entdeckt. Seine Entwicklung soll betrunken machen, ohne am nächsten Tag einen Kater zu verursachen.
Angefangen haben seine Forschungen laut The Guardian bereits vor 26 Jahren. Als Dokotorant hatte er ein Mittel entdeckt, welches betrunkene Menschen wieder nüchtern macht. Es wurde allerdings nie eingeführt. Denn wenn es versehentlich nüchtern eingenommen wurde, führte das zu Anfällen, die mit Entzugserscheinungen vergleichbar waren.
Außerdem sah der Forscher selbst keinen Grund darin, das Medikament in der Praxis einzusetzen: "Was für einen Sinn macht es, jemanden der betrunken ist, wieder nüchtern zu machen, wenn der Alkohol trotzdem seine Leber und sein Gehirn zerstört?", sagte Nutt zum Guardian. Es müsste eine Alternative zum Alkohol geben, die zwar einen Rausch verursacht, aber keine gesundheitsgefährdenden Nebenwirkungen hat, war stattdessen sein neuer Ansatz.
Er forschte jahrzehntelang an den sogenannten Gaba Rezeptoren im menschlichen Gehirn. Wenn diese stimuliert werden, beruhigen sie das Gehirn. Nutt analysierte 15 unterschiedliche Gaba-Subtypen und fand so heraus, welche Reaktion Alkohol bei ihnen auslöst.
Daraus entwickelte er die Idee, mithilfe eines speziell entwickelten Moleküls die Wirkung von Alkohol an den Rezeptoren auszulösen, ohne tatsächlich Alkohol zu trinken. So könnten verschiedene Wirkungen simuliert werden. Vom Partydrink bis hin zu weicheren oder härteren Alkoholika.
Die Menschen würden ein alkoholfreies Getränk zu sich nehmen, in dem die von Nutt entwickelten Moleküle enthalten sind, und sich nach dem Trinken betrunken fühlen, ohne aber die üblichen Nebenwirkungen von Alkohol befürchten zu müssen.
Er sammelte bei Investoren aus der Industrie bereits knapp 23 Millionen Euro, um die Moleküle auf ihre Markteinführung vorzubereiten. Er würde dann Getränkehersteller mit der entsprechenden Substanz beliefern, die diese dann den entsprechenden Drinks zufügen.
Bis es soweit ist, muss das Mittel allerdings in Großbritannien noch einige Tests durchlaufen, ob es wirklich gesundheitlich unbedenklich ist. Der Entwickler, der übrigens eine Weinbar betreibt, rechnet damit, dass eine Markteinführung in etwa drei Jahren realistisch ist. Dann kann man zu seiner Elektrozigarette auch alkoholfreien Drink genießen, der gesund betrunken macht.