AfD-Mann singt in NS-Band "Wutbürger" und wird Fall für den Verfassungsschutz
Berlin/Warneuchen - Der Verfassungsschutz Brandenburg hat den AfD-Politiker Andy Habermann (35) aus Werneuchen als Rechtsextremisten eingestuft.
Der Leiter des Bauausschusses der Stadt im Kreis Barnim sei Sänger der rechtsextremistischen Band Wutbürger, die sich offen zum Nationalsozialismus bekenne, teilte der Verfassungsschutz am Donnerstag auf seiner Internetseite mit.
In einem Musikvideo der Band sei deutlich zu sehen, dass der Gitarrist die Wörter "Blut" und "Ehre" auf seinem Unterarm tätowiert habe. "Blut und Ehre" war die Losung der Hitler-Jugend, die verboten ist. Auch die Kleidung der Bandmitglieder ist für die Behörde ein Hinweis auf eine Verbindung zum Rechtsextremismus.
Dass die Band und ihr Sänger der rechtsextremistischen Szene zugerechnet werden könnten, sei ein Beleg dafür, "dass in Teilen der brandenburgischen AfD auch Rechtsextremisten eine politische Heimat gefunden haben", erklärte der Verfassungsschutz.
"Das ist einer der Gründe, warum der brandenburgische Verfassungsschutz die beiden Teilorganisationen "Der Flügel" und die "Junge Alternative" als Verdachtsfälle einstuft." Landes- und Fraktionschef Andreas Kalbitz gehört dem "Flügel" an. Ihm werden zahlreiche rechtsextreme Kontakte in der Vergangenheit vorgeworfen.
Die AfD Brandenburg will die Vorwürfe gegen Habermann prüfen. "Der Landesvorstand wird sich so schnell wie möglich damit befassen", sagte Parteisprecher Detlev Frye. Von den Vorwürfen habe der Vorstand bisher nicht gewusst.
Die Band bezeichnet sich selbst im Internet als Deutschrockband. Habermann leitet den Bauausschuss laut Verfassungsschutz seit Juli.
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