Warnstreik am Münchner Flughafen: Mehr als 80 Prozent der Flüge fallen aus

München - Bereits in wenigen Stunden geht es los, Reisende müssen gewappnet sein: Am Münchner Flughafen fallen ab Donnerstag mehr 80 Prozent der Flüge aus, auch Verspätungen müssen eingeplant werden. Grund dafür ist ein Warnstreik.

Am Münchner Flughafen wird am Donnerstag und Freitag wohl Chaos herrschen. Die Lufthansa hat entsprechend bereits reagiert.  © Peter Kneffel/dpa

Die Gewerkschaft Verdi hat alle Beschäftigten der Sicherheitsgesellschaft, Angestellten in der Flugzeugabfertigung sowie weiterer Dienstleister zum Streik aufgerufen.

Mehrere Fluggesellschaften annullierten erste Flüge schon am Mittwochabend. Die Aktion beginnt eigentlich erste am Donnerstag um Mitternacht und endet am Freitag um Mitternacht. So sollten unter anderem Flüge nach Bilbao und Warschau ausfallen, wie dem Flugplan der FMG zu entnehmen ist.

"Passagiere müssen sich auf einen stark reduzierten Flugplan und Verspätungen einstellen", erklärte ein Sprecher der Flughafengesellschaft. Geschlossen werden soll der Münchner Flughafen nicht.

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Den Angaben zufolge sind mehr als 1600 An- und Abflüge in der Landeshauptstadt Bayerns geplant - jeweils 830. Die Fluggesellschaften werden aber voraussichtlich den Großteil selbiger annullieren.

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Erste Auswirkungen schon vor Beginn des Warnstreiks

In absoluten Zahlen entspricht eine Streichung von 80 Prozent der Flüge, dass an den beiden Tagen voraussichtlich über 1300 Maschinen nicht wie vorgesehen starten oder landen werden.

Diese Zahl könnte sich jedoch noch erhöhen: "Weitere Annullierungen sind nicht ausgeschlossen", schrieb der Flughafen. Dass der 48-stündige Streik auf den Beginn der Faschingsferien fällt, dürfte für zusätzlichen Frust bei Reisenden sorgen.

Die Flughafengesellschaft FMG informierte die Passagiere über die annullierten Flüge auf ihrer Webseite.

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Warnstreik am Münchner Flughafen: Lufthansa mit Sonderflugplan

Flugreisende dürften in den nächsten zwei Tagen eher weniger Spaß haben. (Symbolbild)  © Roberto Pfeil/dpa

Die Lufthansa hat bereits reagiert und einen entsprechenden Sonderflugplan veröffentlicht. Im Fokus stehe bei diesem aber vor allem das Ziel, für die anstehende reguläre Wiederaufnahme des Flugbetriebs am Samstag gewappnet zu sein, hieß es.

"Es wird an beiden Tagen zu Verspätungen und weitreichenden Streichungen auf allen Flügen der Lufthansa Group Airlines von und nach München kommen", erklärte eine Sprecherin.

"Ziel ist es, am Samstag nach Streikende möglichst schnell zu einem stabilen Flugplan zurückkehren zu können." Die Lufthansa ist kein Tarifpartner in der Auseinandersetzung, jedoch betroffen.

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Hintergrund des Warnstreiks, der auch an anderen Flughäfen im Land für Chaos sorgt, ist der brodelnde Tarifkonflikt für Beschäftigte bei Bund und Kommunen.

Am Dienstag der zurückliegenden Woche war die zweite Entgeltrunde ohne Ergebnis geendet. Das hat nun Folgen. Die nächste Verhandlungsrunde soll geplant am 14. und 15. März stattfinden.

Erstmeldung: 11.44 Uhr, zuletzt aktualisiert: 17.19 Uhr

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