Türkgücü trauert: Spieler in tödlichen Raser-Unfall an Tram-Haltestelle verwickelt
München - Am vergangenen Sonntag krachte in München ein 21-jähriger Autofahrer auf der Flucht vor der Polizei in eine Tramhaltestelle am Leonrodplatz und riss dabei einen 18-Jährigen in den Tod. Nun wurde bekannt: Der Verstorbene war ein guter Freund eines Nachwuchsspielers des Regionalligisten Türkgücü München, der bei dem Unfall selbst schwer verletzt wurde.
Wie der Klub in seiner Instagram-Story schrieb, erlitt der 18 Jahre Spieler Leonard W. schwere Verletzungen an den Beinen. Er hatte mit dem Todesopfer an der Tram-Haltestelle gewartet.
"Ein betrunkener Autofahrer hat auf seiner Flucht vor der Polizei einen Unfall mit einem weiteren Auto verursacht, welches einen 18-jährigen Schüler (Daniel) erfasst und bedauerlicherweise noch vor Ort getötet hat", schrieb Türkgücü. "Doch auch zwei weitere Jugendliche wurden verletzt: Ein 16-Jähriger und unser Spieler der U19, Leonard W. (Name von der Redaktion gekürzt), der zudem ein guter Freund von Daniel war."
Neben dem seelischen Schmerz komme auch körperlicher dazu. "Leonard trägt leider schwerste Beinverletzungen davon. Als begnadeter Fußballspieler und unser Neuzugang ein zutiefst trauriges Unglück", so der Münchner Verein weiter.
Es falle sehr schwer die passenden Worte zu finden, um Leo und seiner Familie Kraft zu geben. "Schicksalsschläge wie diese fordern uns sehr und bringen uns vielleicht an unsere Grenzen. Doch im Wissen, dass es Menschen gibt, die fest an einen glauben, kann man versuchen, stets neuen Mut zu schöpfen und aus einer inneren Stärke heraus jede Herausforderung zu meistern!"
Der Verein glaube ganz fest an seinen Spieler und eine schnelle Genesung. Türkgücüs U19-Coach Alban Zinsou sagte: "Gute Besserung, lieber Leonard - Wir sind bei dir! Wir sind in Gedanken bei dir und deiner Familie und wünschen viel Kraft für die anstrengende Zeit bis zu deiner vollen Genesung."
Tödlicher Raser-Unfall an Tramhaltestelle in München: Verdächtiger in U-Haft
Der 21-jährige Todesfahrer sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Wegen Fluchtgefahr wurde ein Haftbefehl gegen ihn erlassen. Gegen ihn wird wegen des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens ermittelt, bei dem im Falle eines tödlichen Ausgangs bis zu zehn Jahre Gefängnis drohen.
Der aus Sinsheim in Baden-Württemberg stammende Mann war nach Angaben der Polizei kurz nach Mitternacht am Sonntag mit seinem Renault Clio vor einer Streife geflohen, die ihn wegen eines Verkehrsverstoßes kontrollieren wollte.
Auf der Flucht stieß er mit einem anderen Auto zusammen, dessen drei Insassen verletzt wurden. Nach dem Zusammenstoß schleuderte der Wagen des Mannes in die Tramhaltestelle Leonrodplatz - mit tödlichem Ausgang für einen 18-Jährigen.
Der 21-Jährige kam ebenfalls verletzt in ein Krankenhaus. Er hatte keinen Führerschein und soll auch alkoholisiert gewesen sein.
Titelfoto: network-pictures