S-Bahn reißt Winterdienst-Fahrzeug in zwei Teile! Traktorfahrer schwer verletzt, Fahrgäste evakuiert
Markt Indersdorf - An einem unbeschrankten Bahnübergang ist es am Freitagvormittag gegen 10.40 Uhr im oberbayerischen Landkreis Dachau zu einem spektakulären Unfall gekommen.
Ein Traktor im Winterdiensteinsatz hat dabei aus noch ungeklärter Ursache in dem Augenblick einen Schienenabschnitt überquert, als sich eine S-Bahn näherte.
Der Bahnführer konnte die Kollision nicht mehr vermeiden. Durch den Zusammenstoß wurde die landwirtschaftliche Maschine in zwei Teile gerissen, der Traktor-Fahrer erlitt schwere Verletzungen.
"Gott sei Dank war der Fahrer nicht eingeklemmt und wurde bei unserem Eintreffen bereits rettungsdienstlich versorgt", so Carsten Rummeling, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Markt Indersdorf.
"Es ist nicht das erste Mal, das wir an diesem oder einem der anderen Bahnübergängen Unfälle hatten", so Rummeling. Er sei froh, dass der Bulldog-Fahrer schnell versorgt werden konnte und die S-Bahn nicht vom Gleis gehoben wurde.
Für den Bahnführer und die 16 mitgereisten Passagiere ging der Unfall - zumindest körperlich - glimpflich aus.
Feuerwehr bringt Fahrgäste zum Bahnhof in Markt Indersdorf
Die Bahngäste wurden durch die Feuerwehr evakuiert und konnten im Anschluss - nach bisherigen Erkenntnissen allesamt unverletzt - durch die Einsatzkräfte im Pendelverkehr zum Bahnhof Markt Indersdorf gebracht werden.
Die Fahrgäste vor Ort habe man - nach Rücksprache zwischen Feuerwehr und Deutscher Bahn - mit den Feuerwehrautos weggebracht, berichtet Werner Bögl, Unfall-Sachbearbeiter und Notfallmanagement der Deutschen Bahn.
Der Triebwagenführer erlitt nach bisherigen Informationen leichte Verletzungen. Er und der Fahrer des Schneeräum-Fahrzeugs wurden ins Krankenhaus gebracht.
"Ein Schienenersatzverkehr ist bereits eingerichtet", so Bögl. Er war selbst an der schneebedeckten Unfallstelle, um die Maßnahmen mit koordinieren zu können.
Man warte nun auf eine Diesellok, mit der die Unfall-S-Bahn nach Dachau oder gegebenenfalls München abtransportiert werden soll.
Titelfoto: vifogra / Schmelzer