Zweite Runde für Pofalla im Stammstrecken-Untersuchungsausschuss!

München - Die erste Zeugenvernehmung des früheren Deutsche-Bahn-Vorstands Ronald Pofalla (63) im Stammstrecken-Untersuchungsausschuss des Landtages in Bayern endete mit Verstimmungen. Nun geht es in München in Runde zwei.

Die erste Zeugenvernehmung von Ronald Pofalla (63) im Untersuchungsausschuss des Landtages hatte für Verstimmungen gesorgt.
Die erste Zeugenvernehmung von Ronald Pofalla (63) im Untersuchungsausschuss des Landtages hatte für Verstimmungen gesorgt.  © Matthias Balk/dpa

Am heutigen Mittwoch (14.15 Uhr) wird Pofalla, der von 2017 bis März 2022 Vorstand der Deutschen Bahn AG für Infrastruktur war, den Abgeordneten erneut Rede und Antwort zum Debakel bei der zweiten S-Bahn-Stammstrecke stehen müssen.

Dabei geht es in erster Linie um die entsprechende Kommunikationspolitik des Konzerns, der trotz absehbarer Kostenexplosion und Verzögerung des Mammutprojekts laut vieler Zeugen lange gemauert hat, statt für so wichtige Transparenz zu sorgen.

Man habe erst eine gesicherte Termin- und Kostenbasis haben wollen, hieß es dazu von mehreren Verantwortlichen. Auch Pofalla verteidigte diese Vorgehensweise bei seiner ersten Vernehmung vor knapp drei Wochen bereits.

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Dabei hatte sein Auftreten für viel Unmut gesorgt.

Der Ausschussvorsitzenden Bernhard Pohl (58, Freie Wähler) mahnte Pofalla in der bayerischen Landeshauptstadt mehrfach, sein ausschweifendes Eingangsstatement auf Aussagen zum Thema zu straffen und auf Fragen konkret zu antworten.

Nachdem sich Pofalla allerdings dennoch wenig kooperativ gezeigt hatte, brachen die Parlamentarier die Vernehmung des früheren CDU-Politikers kurzerhand ab. "Aufgrund zahlreicher neuer offener Fragen" werde sich der Ausschuss bei einer weiteren Sitzung extra viel Zeit für Pofalla nehmen, beschlossen die Abgeordneten in der Folge der Vernehmung.

Zweite S-Bahn-Stammstrecke in München ein teures Projekt

Die zweite Stammstrecke soll die bisherige zentrale Strecke aller S-Bahn-Linien durch die Münchner Innenstadt entlasten.

Das derzeit größte Infrastrukturprojekt des Freistaats soll nach aktuellen Angaben der Deutschen Bahn bis zum Jahr 2037 fertig und rund sieben Milliarden Euro teuer werden - Preissteigerungen nach 2021 sind dabei allerdings nicht eingerechnet.

Ursprünglich waren Gesamtkosten von 3,85 Milliarden Euro und eine Fertigstellung im Jahr 2028 vorgesehen.

Titelfoto: Matthias Balk/dpa

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